-
Hochspannungstransformator für Fernsehempfänger Die Erfindung betrifft
einen Hochspannungstransformator für Fernsehempfänger zur Erzeugung hoher .$pannungsspitzen
aus dem Zeilenrücklauf mit einem rechteckigen geschlossenen Eisenkern und einem
zylindrischen, zwei seitliche Flansche aufweisenden Wicklungsträger, der die gesamte
lichte Breite eines Kernschenkels einnimmt. Bei derartigen Zeilentransformatoren
müssen besondere Vorkehrungen zur Vermeidung von Überschlägen und Sprüherscheinungen
an der Hochspannungswicklung getroffen werden, da an dieser Wicklung Impulsspannungen
von to bi!s 20 kV auftreten. Es ist bekannt, die Hochspannungswicklung auf dem Spulenträger
über die Niederspannungswicklungen mit einer geringeren Breite ,und entsprechend
großer Wickelhöhe zu wickeln, um die äußersten Windungslagen, an denen die höchsten
Spannungsimpulse auftreten, in einen möglichst großen Abstand von den übrigen Windungen
zu bringen. Dies reicht jedoch vielfach nicht aus, um gelegentliche Überschläge
und Sprüherscheinungen dei- Hochspannungsspule zu vermeiden. Aus diesem Grunde wird
die Transformatorwicklungnach dem Wickeln mit einem hochisolierenden Lack, z. B.
Bakelit-Lack, getränkt und »gebacken«, d. h. im
Ofen erwärmt, um
den Lack zum Erhärten zu bringen. Die fertig gebackene Wicklung wird dann auf den
Transformatorkern aufgeschoben, auf diesem verkeilt und anschließend die erforderlichen
Lötanschlüsse der Wicklungsenden, z. B. an einer Lötösenleiste, hergestellt.
-
Es hat sich herausgestellt, daß der Fabrikationsausfall bei einer
solchen Herstellung der Zeilenablenktransformatoren einen unverhältnismäßig hohen
Prozentsatz annahm. Das ist vorwiegend darauf zurückzuführen, daß .die aus dem Wickel
herausführenden Anschlußenden nach. ,dem Tränken und Backen wegen der ungleichmäßig
verteilten harten Lackschicht auf den Drähten dazu neigen, leicht abzubrechen. Außerdem
konnte die Prüfung der Wicklungen auf Windungssehlüsse@und Durchgang erst nach dem
»Backen« und Anschließen an die Lötösen vorgenommen werden, und bei auftretenden
Schaltfehlern mußte die ganze Einheit fortgeworfen werden, die bereits mit den Kosten
des Backens belastet ist.
-
Diesen Schwierigkeiten soll durch die Erfindung durch einen Wicklungsträger
begegnet werden, der ein Festlegen und Anlötender Wicklungsenden vor dem Backen
der Spule gestattet, so daß ein Abbrechen der Wicklungsenden nicht mehr vorkommen
kann und eine Prüfung der Spule vor dem Backen möglich ist. Dabei ist darauf zu,
achten, daß die Lötösen und Zuleitungsdrähte der Niederspannungswicklung einen genügenden
Abstand von der Hochspannungswicklung und insbesondere von deren am äußeren Umfang
herausgeführten Zuführungsende besitzen. Die Lötösen für die Niederspannungswicklungen
können daher nicht ohne weiteres an einem Flansch -des Wicklungsträgers selbst angebracht
werden, da dessen- Breite durch die lichte Weite des Transformatorjochs begrenzt
ist.
-
Gemäß der Erfindung ist ein Hochspannungstransformator für Fernsehempfänger
zur Erzeugung hoher Spannungsspitzen aus dem Zeilenrücklauf mit einem rechteckigen
geschlossenen Eisenkern und einem zylindrischen, zwei seitliche Flansche aufweisenden
Wicklungsträger, der die gesamte lichte Breite eines Kernschenkels einnimmt, derart
ausgebildet, daß an einem Flansch von etwas größerem Durchmesser als dem der Niederspannungswicklung
ein an seinem äußeren Umfang ansetzender, vom Wickelraum fortweisender, vorzugsweise
rotationssymmetrischer Fortsatz mit einer Aussparung für den Transformatorkern vorgesehen
ist, an dessen äußerem Rande die Lötösen für die Niederspannungswicklung angebracht
sind, und daß der Flansch. mit radialen Schlitzen versehen ist, die sich gegebenenfalls
bis auf einen Teil des Fortsatzes erstrecken, durch welche die Anschlußenden der
Niederspannungswicklung seitlich aus dein Wickelraum heraus zu den Lötösen geführt
sind.
-
Bei der Herstellung einer Transformatorwicklung mit einem solchen
Wicklungsträger werden sämtliche Anschlüsse der Niederspannungswicklung vor dem
Tränken und Backen an die Lötösen angelötet und @d.ie Wicklung dann zunächst auf
Durchgang und Kurzschlüsse geprüft. Unbrauchbare Wicklungen können schon in diesem
Stadium des Herstellungsprozesses ausgeschieden werden, wobei die Wicklungsträger
nach Entfernen der fehlerhaften Wicklungen wieder verwendungsfähig sind. Anschließend
wird dann der Wicklungsträger mit den fertig angeschlossenen Wicklungen in an sich
bekannter Weise getränkt und gebacken.
-
An den z. B. flanschartigen äußeren Rand des Fortsatzes kann weiterhin
zur Befestigung und Zugentlastung des am äußeren Umfang der schmaler als die Niederspannungswicklung
ausgeführten Hochspannungswicklung angebrachten Hochspannungsanschlusses ein Steg
vorgesehen sein, welcher mit seinem einen Ende derart an, dem flanschartigen Rand
des Fortsatzes, z. B. durch einen Keil, befestigt ist, daß er mit seinem anderen
Ende unter Vorspannung auf dem äußeren Umfang der Hochspannungswicklung aufliegt.
Vorzugsweise ist der äußere Umfang der Hochspannungsspule nach dem Tränken und Backen
zur Vermei . dung von Sprüherscheinungen mit einem Wulst aus Vergußmasse od. dgl.
versehen worden, in welchen Zier Steg unter lokaler Erwärmung, z. B. durch einen
Lötkolben, hineingedrückt wird. An dieser Stelle kann der Steg gleichzeitig mit
einer Lötöse versehen sein, an @ivelcher das Ende der Hochspannungswicklung einerseits
und die Zuleitung zur Hochspannungsgleichrichterröhre andererseits angelötet ist.
-
An Hand der Zeichnungen soll die Erfindung im folgenden näher erläutert
werden.
-
Abb. i zeigt einen solchen Zeilentransformator zusammen mit der Hochspannungsgleichrichterröhre
in Seitenansicht; Abb. 2 zeigt die gleiche Anordnung längs der strichpunktierten
Linie 2-2 der Abb. i geschnitten. Mit io ist ein aus Metallblech: gestanzter und
gedrückter Rahmen bezeichnet, der zur Halterung des zweiteiligen Transformatorkerns
i i, 12 drent. Die beiden U-förmigen Teile des vorzugsweise aus einem Ferrit bestehenden
Traiisformatorkerns werden durch Schrauben 13 und 14 zusammengepreßt und bilden
so einen rechteckigen Rahmen, dessen oberer Teil von einem-zylindrischen Wicklungsträger
15 gemäß der Erfindung umgeben-wird. Der Wicklungsträger 15 ist mit- zwei
Flanschen, 16 und 17 ausgestattet, zwischen welche die Niederspannungswicklung 18
gewickelt ist. Der äußere Rand des Flansches 17 ist .an seinem Umfang mit einem
konischen Fortsatz i9 versehen, welcher eine Aussparung für den Trarisformatorkern
i i enthält und an seinem äußeren Rande wiederum in einen Flansch 2o ausläuft. An
diesem Flansch 2o sind die Lötösen 21 für die Anschlüsse der Niederspannungswicklungen
befestigt. Die Anschlufenden 22 der Niederspannungswicklung sind durch Schlitze
im Flansch r7 hindurchgezogen und an der Innenfläche des konischen Teils ig zu den
Lötösen 211 geführt. Dadurch ist eine sehr gute Überschlagfestigkeit auch für hohe
Impulsspannungen an der Hochspannungswicklung gewährleistet.
Die
Hochspannungswicklung 23 ist mit geringerer Wickelbreite über die Niederspannungswicklung
18 gewickelt. Der äußere Umfang der Wicklung 23 ist durch einen Wulst 24 aus Vergußmasse
od. dgl. gegen Sprüherscheinungen geschützt, die wegen der hohen Feldstärke an den
äußeren Kanten trotz des Tränklacks noch auftreten könnten.
-
Abb. 3 zeigt im 'Detail eine etwas andere Ausführungsform des Wicklungsträgers
gemäß der Erfindung, bei der eine zylindrische Form des Fortsatzes 19 gewählt ist.
Eine solche Anordnung hat den Vorzug der einfacheren Herstellbarkeit, wenn -der
Wicklungsträger aus einzelnen Teilen zusammengebaut werden soll, da der Teil lg
dann einfach aus einem Rohr geeigneter Weite abgeschnitten werden kann. Sämtliche
Einzelteile des Wicklungsträgers bestehen dann entweder aus zylindrischen oder ebenen
Teilen; die aus Rohr-oder Flachmaterial leicht hergestellt werden können. Bei größeren
Stückzahlen wird man jedoch den ganzen Wicklungsträger aus einem Stück nach einem
Spritz- oder Preßverfahren herstellen. In diesem Falle empfiehlt sich die an Hand
der Abb. 1 und 2 beschriebene konische Form des Fortsatzes 19.
-
Die Schlitze 22 sind bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 3 nicht
auf den Flansch 7 beschränkt, sondern dehnen sich bis in den Fortsatz 19 hinein
aus. Das Anschlußende 25 ist nicht außen herum zur Lötöse 21 geführt, sondern innen.
Das hat bei der Herstellung den Vorteil, daß die Enden nicht während des Wickelns
durch die Schlitze hindurchgefädelt zu werden brauchen. Dieselbe Führung der Anschlußenden
2.5 kann auch bei einer Anordnung nach Abb. i und 2 verwendet werden, wenn
die Schlitze 22 auch dort auf den konischen Fortsatz 19 ausgedehnt werden. Der Abstand
zwischen dem Hochspannungsanschluß und den Niederspannungsanschlüssen, der dann
für einen Überschlag an dieser Stelle maßgebend ist, ist in Abb. 3 mit a bezeichnet.
-
Abb. 4. zeigt einen Detailschnitt durch die Anordnung nachAbb. i längs
der dort eingezeichneten Schnittlinie 4. Hier ist die Art der Befestigung und Zugentlastung
des am äußeren Umfang der Hochspannungswicklung 23 vorgesehenen Hochspannungsanschlusses
zu erkennen. Ein schmaler Steg 26 ist mit seinem-einen Ende in einen entsprechenden
Schlitz .des Flansches 2o eingeführt und mit einem Keil 27 befestigt. Das andere
Ende des Stegs z6 ist mit einer Lötöse 28 versehen, die zur Verbindung des Wicklungsendes
der Wicklung 23 und der Zuleitung 29 zur Gleichrichterröhre 30 dient, welche
strichpunktiert auch in Abb. i angedeutet ist. Durch Anziehen des Keiles. 27 und
gleichzeitige Erwärmung der Lötöse 28 wird der Steg 26 in die Vergußmasse 24 hineingedrückt
und gewährleistet eine feste Verbindung der beiden Teile. Dadurch wird ein gegebenenfalls
beim Zusammenbau oder beim Röhrenwechsel auf die Zuleitung 29 ausgeübter Zug über
den Steg 26 von dem Flansch 2o aufgenommen und die empfindliche Hochspannungswicklung
von diesem Zug entlastet.
-
Abb. 5 zeigt eine weitere Abwandlung der Form des Wicklungsträgers
gemäß der Erfindung, welche besondere Vorteile hat, wenn de Niederspannungswicklung
18, wie durch die Schraffurangedeutet, als Kreuzwickelspule ausgebildet werden soll.
Um dem in der Zeichnung in seinen beiden Extremstellungen strichpunktiert angedeuteten
Fadenführer 3o geeigneten Spielraum zu geben, ist in diesem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Wicklungsträgers der Flansch 16, wie er in Abb. 2 zu erkennen
ist, fortgelassen. Im übrigen entsprich das Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 5 .den
vorher beschriebenen Anordnungen. Natürlich kann auch in diesem Fall, ebenso wie
im Beispiel der Abb. j., statt des konischen Flansches 19 ein zylindrischer Flansch
verwendet werden, wie er in Abb. 3 mit 19' bezeichnet ist.