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Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffsalzen Es wurde gefunden,
daß man sehr lichtechte gelb- bis orangefarbene Salze von: Disazofarbstoffen erhält,
die in organischen Lösurgsmitteln gut löslich sind, wenn man die Disazofarbstoffe
aus diazotiertem q.-Amino-i, i'-azobenzol das noch durch Methyl- und bzw. oder Carbonsäuregruppen
substituiert sein kann, jedoch so, daß jeder Benzolkern nur einen dieser Substituenten
enthält, und i-Phenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäuren, die im Phenylkern eine Sulfonsäuregruppe
tragen können, mit organischen Basen umsetzt.
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Die so erhaltenen Farbstoffe sind in Wasser nur wenig löslich oder
unlöslich. Sie lösen sich jedoch vorzüglich in organischen Lösungsmitteln, wie Methanol,
Äthanol, Butanol, Methylacetat, Methylglykol, Äthylglykol, Diacetonalkohol, und
eignen sich daher sehr gut zum Färben von Lakken, wie Spritlack, Acetyl- oder Nitrocelluloselakken,
sowie zum Färben von Polymerisaten, Mischpolymerisaten und Kondensaten, wie sie
zur Lakkierung von Folien üblicherweise verwendet werden. Auch zum Färben von Holzbeizen,
Celluloid und zur Herstellung von Gummidruckfarben können die neuen Farbstoffsalze
vorteilhaft Verwendung finden.
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Es ist bekannt, in organischen Lösungsmitteln lösliche Farbstoffsalze
dadurch herzustellen, daB man saure oder substantive Textilfarbstoffe, die eine
oder mehrere Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppen im Molekül enthalten, in Salze
von Di-oder
Polyaryl- oder Aralkylguanidinen- überführt (deutsche
Patentschrift 469 z79) Ferner ist vorgeschlagen worden, auch andere organische Basen,
wie Dicyclohexylamin, Methyldicyclohexylamin, Tetramethyldiaminodibenzylsulfon,
Hexahydroanilin, Chinolin, Hexahydromethyläthylpyridin, 2-Methylbenzimidazol, 2-Aminobenzimidazol,
2-Aminoperimidin, 2-Toluidono-4, 5-dihydroimidazol, tri-substituierte Melamine,
Diäthyl-a- und -ß-naphthylamin, 3-Aminoäthylcarbazol u. a., mit organischen Farbstoffen,
welche saure salzbildende Gruppen enthalten, umzusetzen (deutsche Patentschriften
561338, 533871,
767 788). Durch die Umsetzung mit den organischen Basen werden
die Ausgangsfarbstoffe in organischen Lösungsmitteln löslich gemacht und können
dann zum Färben, beispielsweise von Nitrocelluloselacken, Verwendung finden.
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Vor den aus den genannten Patentschriften bekannten Farbstoffsalzen
.zeichnen sich die erfindungsgemäß erhältlichen Pyrazolonazofarbstoffe, die als
Diazokomponente das 4-Amino-i, i'-azobenzol oder dessen Methyl- oder Carbonsäurederivate
enthalten, durch eine wesentlich bessere Lichtechtheit aus. Beispiel i
19,7 Gewichtsteile 4-Amino-i, i'-azobenzol werden mit 63 Volumteilen 5 n-Salzsäure
und Zoo Volumteilen Wasser verrührt und unter Eiszusatz bei 3 bis 5° mit 20 Volumteilen
5 n-Natriumnitritlösung diazotiert. Es wird i bis 2 Stunden nachgerührt.
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Die geklärte Diazolösung läuft nun unter Rühren in eine vorgelegte
Lösung aus 29,2 Gewichtsteilen i-(2'-Sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure (ioo°/oig),
Zoo Volumteilen Wasser und 25 Gewichtsteilen kalzinierter Soda. Die Kupplungstemperatur
wird zwischen o bis 5° gehalten. Man rührt 3 bis 5 Stunden nach und filtriert dantL
ah- Der isolierte, feuchte Farbstoff wird bei 5o bis 6o° in einer Mischung von etwa
iooo Volumteilen Wasser und ioo Volumteilen 2n-Schwefelsäure gelöst. In die geklärte
Farbstofflösung d-äßt man bei einer Temperatur unterhalb 40° unter gutem Rühren
q.4o Volumteile 0,5 n-Dicyclohexylaminsulfatlösung einlaufen. Es wird 6 bis
8 Stunden nachgerührt und dann das ausgefallene Produkt abfiltriert und getrocknet.
Der erhaltene gelbstichigorange Farbstoff löst sich gut in organischen Lösungsmitteln,
Sprit- und Nitrocelluloselacken und zeichnet sich durch eine hohe Lichtechtheit
aus.
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Ersetzt man das Dicyclohexylaminsulfat durch Dodecylaminsulfat, Diphenylguanidinchlorhydrat,
Anilinchlorhydrat oder Benzylaminchlorhydrat, so erhält man die ensprechenden Farbsalze.
Sie sind im Farbton kaum voneinander unterschieden und ebenfalls hervorragend lichtecht.
Beispiel 2 19,7 Gewichtsteile 4-Amino-i, i'-azobenzol werden nach den Angaben des
Beispiels i diazotiert. Die mit Kieselgur geklärte Diazolösung läuft unter Rühren
zu einer Lösung aus 29,2 Gewichtsteilen i-(4'-Sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure
(ioo°/oig), Zoo Volumteilen Wasser und 25 Gewichtsteilen kalzinierter Soda. Die
Kupplungstemperatur wird zwischen o bis 5° gehalten. Man rührt 3 bis 5 Stunden nach
und filtriert dann ab. Die Herstellung des Dicyclohexylaminsalzes des erhaltenen
Disazofarbstoffes erfolgt nach den Angaben des Beispiels i. Man erhält ein orangefarbenes
Produkt, das in organischen Lösungsmitteln gut löslich ist und eine ausgezeichnete
Lichtechtheit besitzt. Beispiel 3 26,2 Gewichtsteile 4-Amino-3, 2'-dimethyl-i, I'-azobenzol-chlorhydrat
werden mit 300 Volumteilen Wasser und 45 Volumteilen 5 n-Salzsäure angerührt
und unter Eiszusatz bei 5 bis 7° mit 20 Volumteilen 5 n-Natriumnitritlösung diazotiert.
Man rührt etwa i Stunde nach.
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Die geklärte Diazolösung läuft unter Rühren in eine Lösung aus 29,2
Gewichtsteilen i-(2'-Sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure (iooo/aig), Zoo Volumteilen
Wasser und 25 Gewichtsteilen kalzinierter Soda. Die Kupplungstemperatur wird zwischen
o bis 5° gehalten. Man rührt i bis 2 Stunden nach und salzt dann den Farbstoff mit
i5o Gewichtsteilen Sttinsalz langsam aus. Hierauf wird 2 bis 3 Stunden nachgerührt.
Der ausgesalzene, feuchte Farbstoff wird nun in iooo Volumteilen Wasser heiß gelöst.
In die mit Kieselgur geklärte Farbstofflösung läßt man bei i8 bis 2o° unter kräftigem
Rühren q:4o Volumteile o,5 n-Dicyclohexylaminsulfatlösung einlaufen. Es wird etwa
8 Stunden nachgerührt und hierauf das ausgeschiedene Farbstoffsalz abfiltriert und
getrocknet. Es stellt ein orangefarbenes Pulver von sehr guter Lichtechtheit dar.
Beispiel 4 26,3 Gewichtsteile des Natriumsalzes der q-Amino-i, i'-azobenzol-4'-carbonsäure
werden in Zoo Volumteilen Wasser warm gelöst und filtriert. Die mit 20 Volumteilen
5 n-Natriumnitritlösung versetzte, filtrierte Lösung läßt man nun unter schnellem
Rühren in mit Eis auf o bis 5° gekühlte 65 Volumteile 5 n-Salzsäure einlaufen. Es
wird ungefähr i Stunde nachgerührt.
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Die Diazoverbindung scheidet sich aus und wird unter Rühren als saure,
wässerige Suspension zu einer Lösung aus 29,2 Gewichtsteilen i-(2'-Sulfophenyl)-5-pyrazolon-3-carbonsäure
(iooo/oig), Zoo Volumteilen Wasser sowie 25 Gewichtsteilen kalzinierter Soda gegeben.
Die Kupplungstemperatur soll bei 3 bis 5° liegen. Man rührt 2 bis 3 Stunden nach
und fällt den Farbstoff durch Hinzufügen von etwas 2n-Schwefelsäure aus. Der ausgeschiedene
Farbstoff wird in i5oo Volumteilen Wasser, dem eine geringe Menge 2n-Natronlauge
zugesetzt wird, schwach alkalisch heiß gelöst und mit Kieselgur geklärt. Dann läßt
man die geklärte Farbstofflösung durch Eiszugabe auf etwa i8° abkühlen und unter
starkem Rühren 66o Volumteile 0,5 n-
Dicyclohexylaminsulfatlösung
zulaufen. Es wird etwa 8 Stunden nachgerührt und dann das ausgefallene Produkt abgetrennt
und getrocknet. Man erhält so ein in organischen Lösungsmitteln, Sprit-und Nitrocelluloselacken
lösliches orangefarbenes Pulver von vorzüglicher Lichtechtheit. Beispiel 5
19,7 Gewichtsteile q.-Amino-i, i'-azobenzol werden mit 63 Volumteilen 5 n-Salzsäure
und aao Volumteilen Wasser verrührt und unter Eiszugabe bei 3 bis 5° mit ao- Volumteilen
5 n-Natriumnitritlösung diazotiert. Es wird i bis z Stunden nachgerührt. Die geklärte
Diazolösung läßt man unter Rühren in eine Lösung aus z i Gewichtsteilen i-Phenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäure
(iooo/oig), q.oo Volumteilen Wasser, So Volumteilen 2n-Natronlauge sowie ioo Volumteilen
Sodalösung (zoo/oig) einlaufen. Die Kupplungstemperatur hält- man durch Eiszusatz
bei 3 bis 5°. Es wird einige Stunden nachgerührt, wobei sich der Farbstoff restlos
ausscheidet. Der ausgeschiedene Farbstoff wird in aooo Volumteilen Wasser unter
Zusatz von Volumteilen ion-Natronlauge heiß gelöst und geklärt. Die heiße, geklärte
Farbstofflösung gibt man unter kräftigem Rühren zu q.oo Volumteilen einer o,5 n-Diphenylguanidinchlorhydratlösung.
Es wird 8 bis io Stunden nachgerührt. Das so erhaltene orangefarbene Farbstoffsalz
besitzt eine sehr gute Lichtechtheit.