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DE954635C - Verfahren zum Abtrennen von n-Paraffin aus Kohlenwasserstoffoelen - Google Patents

Verfahren zum Abtrennen von n-Paraffin aus Kohlenwasserstoffoelen

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Publication number
DE954635C
DE954635C DEE7853A DEE0007853A DE954635C DE 954635 C DE954635 C DE 954635C DE E7853 A DEE7853 A DE E7853A DE E0007853 A DEE0007853 A DE E0007853A DE 954635 C DE954635 C DE 954635C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oil
activator
adduct
urea
separated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEE7853A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Alfred Hoppe
Dr-Ing Hans Langner
Dr Heinrich Westerhoff
Dr Hermann Franz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Edeleanu GmbH
Original Assignee
Edeleanu GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Edeleanu GmbH filed Critical Edeleanu GmbH
Priority to DEE7853A priority Critical patent/DE954635C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE954635C publication Critical patent/DE954635C/de
Expired legal-status Critical Current

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Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zum Abtrennen von n-Paraffin aus Kohlenwasserstoffölen Bringt man Harnstoff mit n-Paraffinen oder Gemischen, die n-Paraffine enthalten, in Berührung, so bilden sich bekanntlich kristalline Additionsverbindungen, die sich leicht abtrennen lassen. Man erhält so ein Raffinat, das je nach den Bedingungen keine oder nur wenige n-Päraffine enthält, und einen Extrakt, der im wesentlichen aus Harnstoff und den n-Paraffinen besteht.
  • Dieses Verfahren hat bei der Verarbeitung von Kohlenwasserstoffölen in der Olindustrie Bedeutung erlangt, wo die Anwesenheit bzw. das Fehlen von n-Paraffinen die Qualität und Verwendbarkeit der enthaltenen Produkte, Treibstoffe sowohl wie Schmieröle, entscheidend beeinflußt. Bei der Behandlung von Kohlenwasserstofffraktionen mit relativ hohem Gehalt an n-Paraffinen erhält man, zumal wenn es sich hierbei um höhere Fraktionen (vom Dieselöl aufwärts) handelt, dicke Gemische, aus denen sich das Addukt nicht oder nur schwierig abtrennen läßt. Man verdünnt in solchen Fällen mit Lösungsmitteln, die das zu zerlegende Kohlenwasserstoffgemisch, nicht aber das Addukt lösen. Der Zusatz solcher Lösungsmittel macht das Reaktionsgemisch dünnflüssig und ermöglicht sowohl eine einfache Abtrennung als auch gute Waschung des Adduktes. Als geeignete Lösungsmittel wurden jene vorgeschlagen, die unter den Behandlungsbedingungen mit Harnstoff keine Addukte bilden, z. B. die niedrigen Kohlenwasserstoffe wie Butan, ferner Iso-Kohlenwasserstoffe, Aromaten u. dgl. Als besonders vorteilhaft erwies sich die Verwendung von Chlorkohlenwasserstoffen, die als selektive Entparaffinierungslösungsmittel bekannt sind, wie Methylenchlorid, Dichloräthan u. dgl. Die bei Verdünnung mit diesen selektiv wirkenden Lösungsmitteln erreichten Stockpunkte liegen- beträchtlich tiefer als jene, die man erhält, wenn man als Verdünnungsmittel Stoffe anwendet, die lediglich lösende Eigenschaften besitzen, wie Benzol.
  • Der Harnstoff wird vorzugsweise in gelöster Form angewandt; als bevorzugte Lösungsmittel gelten Wasser, wasserhaltige und wasserfreie Alkohole, besonders Methanol. Zwar bildet der Harnstoff mit n-Paraffinen auch bei Abwesenheit solcher Lösungsmittel Adldukbe; ihre Gegenwart aktiviert indessen die Entstehung der Addukte in dem Sinne, daß sie schneller und vollkommener erfolgt als ohne sie.
  • Erfindungsgemäß werden für die Zerlegung von Kohlenwasserstoffölen mittels Harnstoff als Lösungsmittel für das zu zerlegende Kohlenwasserstoffgemisch (Öllöser) solche Chlorkohlenwasserstoffe bzw. -gemische vorgeschlagen, deren Siedepunkt niedriger liegt als der- Siedepunkt des Lösungsmittels für den Harnstoff (Aktivator).
  • Einige von ihnen bilden mit dem jeweils verwendeten Aktivator Azeotrope mit Minimumsiedepunkt, z. B. Methylenchlorid und Methanol; auch diese sind für die Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung geeignet. .
  • Das Verhältnis vom öllöser zum Aktivator kann so eingestellt werden, daß die Adduktbildung in homogener oder heterogener Phase vor sich geht. Verdünnt man beispielsweise eine Spindelölfraktion mit etwa i5o Volumprozent Öllöser (hzw. auf Einsatzöl), dann bleibt die flüssige Phase homogen, wenn man bis zu 75 Volumprozent Aktivator zusetzt.
  • Wird bei gleichbleibender Aktivatormenge die Menge an Ollöser vermindert, dann tritt bei etwa i2o Volumprozent öllöser Schichtentrennung ein. (Die Bildung einer heterogenen flüssigen Phase ist abhängig von der Zusammensetzung der zu behandelnden Fraktion, d. h. von ihrem Gehalt an Paraffinen, Olefinen, Naphthenen und Aromaten, und ihrem Siedebereich; paraffinreiche und höher molekulare Öle neigen eher zur Schichtenbildung als paraffinarme und niederiger molekulare Gemische.) Die Vorzüge des vorgeschlagenen Verfahrens bestehen einmal darin, daß es bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen durchgeführt wird; ioo° C werden nicht überschritten. In wärmetechnischer Hinsicht ergeben sich daraus beträchtliche Einsparungen an Betriebskosten, da mit Abdampf gearbeitet werden kann. Die überhaupt abgetriebenen L ösungsmittelmengen sind gering; entsprechend klein ist der Aufwand an Kühlmitteln. Bei Temperaturen über ioo° C neigt der Harnstoff zur Zersetzung; diese Gefahr wird weitgehend ausgeschaltet. Diese Vorteile und die einfache Handhabung des Verfahrens gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
  • Dem Mischer 2 wird das zu zerlegende Kohlenwasserstofföl durch Leitung i, über 2i der Öllöser und über die Leitung 76 konzentrierte Aktivator-Harnstoff-Lösung zugeführt. Bei turbulenter Rührung mit einem Rührwerk sehr hoher Umlaufgeschwindigkeit findet die Bildung des Paraffin-Harnstoff-Adduktes in wenigen Sekunden statt. Über Leitung 3, gefördert durch Pumpe 4, wird die nunmehr breiige Mischung der Zentrifuge 5 zugeführt und das Addukt von der flüssigen Phase abgetrennt. Das Addukt wird in der Zentrifuge mit dem Öllöser über Leitung ig gewaschen und über 69 dem Adduktzersetzer 70 zugaführt Das Filtrat fließt über 6 zum Sammler 7, aus dem es von der Pumpe g über die Leitungen 8 und ro dem Verdampfer i i zugeführt wird. In diesem wird der Öllöser ausgedampft; die Brüder werden über i2 in den Kondensator 13 geleitet. Das Kondensat fließt über 14 zum Sammler i5 und wird von diesem über 16 und i8 mit Hilfe der Pumpe 17 zu einem Teil als Waschflüssigkeit zur Zentrifuge .5 (durch Leitung ig) gefördert; zum anderen Teil gelangt es über Leitung 2o, 21 in den Mischer zur Verdünnung des Kohlenwasserstofföles.
  • Das Sumpfprodukt aus dem Verdampfer i i wird über 22 und 24 mittels Pumpe 23 in den Absetzbehälter 25 gedrückt.
  • Die Austreibung des Öllösers in Verdampfer i i hat zur Folge, daß der Destillationsrückstand, bestehend aus Raffinatöi, Aktivator und in diesem gelösten Harnstoff, sich außerordentlich leicht in zwei Schichten trennt, eine untere ölreiche Schicht, die nur wenig Aktivator und damit sehr wenig Harnstoff in Lösung hält, und eine obere aktivatorreiche Schicht, die vorwiegend aus Aktivator besteht und in der neben dem nicht zur Adduktbildung verbrauchten Harnstoff nur sehr wenig Raffinatöi gelöst ist. Wegen dieses geringen Gehaltes an Harnstoff und insbesondere wegen der Anwesenheit von äußerst kleinen Mengen an Öl ist die Aktivatorlösung schon als solche für die Zersetzung des Adduktes verwendbar.
  • Man zieht daher die Aktivatorschicht aus dem Absetzbehälter 25 durch Leitung 26 in den Verdampfer-27 und destilliert dort nur so viel Aktivator ab, als später für Waschzwecke und beim Ausdampfen des Aktivators als Reflux benötigt wird, d. h. io bis 2o°/0. Die Dämpfe gelangen über 28, 29 in den Kondensator 30, werden verflüssigt und fließen durch 31 in den Sammler 32 ab. Die Bodenflüssigkeit aus Verdampfer 27, bestehend aus go bis $o% der gesamten Aktivatormenge, Harnstoff und wenig Öl, wird über qo, Pumpe ¢1 und Leitung 46, 42 in den Adduktzersetzer 70 gedrückt.
  • Es ist selbstverständlich auch möglich, neben dem Ollöser auch den Aktivator aus der Raffinatlösung auszutreiben. Diese Arbeitsweise wendet man an, wenn man Paraffine mit möglichst geringem Ölgehalt zu erhalten wünscht. Es wäre unzweckmäßig, dann die Zersetzung des Adduktes mit der verdünnten, noch Ölanteile enthaltenden Harnstofflösung vorzunehmen (Fall a).
  • Trennt man auch den Aktivator aus der Raffinatlösung ab (Fall b), dann erhält man ihn als Kondensat in reiner Form, d. h. ohne"einen Gehalt an Ölbestandteilen. Die Zersetzung des Adduktes mit einem solchen Kondensat ergibt ein Paraffingemisch von größerer Reinheit.' Man dampft also im Verdämpfer 27" aus der Aktivatorschicht den Aktivator weitgehend ab und läßt nur so viel Aktivator zurück, als erforderlich ist, um den anwesenden Harnstoff in Lösung zu halten. Die untere Phase aus dem Absetzbehälter 25 wird über 45 auf den Waschturm 54 aufgegeben; im Fall b wird das Sumpfprodukt aus Verdampfer 27 über 4o, Pumpe 41 und der Leitung 43 mit ihr vereinigt und nach dem Waschturm 54 geführt. Dort wird das Raffinatöl im Gegenstrom mit Aktivator, der vom Pumpe 5 i über 52, 53 zugeführt wird, von Harnstoff freigewaschen. Die den Kopf des Waschturms 54 verlassende Aktivator-Harnstoff-Lösung gelangt über 55 und 2a wieder in den Mischer 2.
  • Das. harnstofffreie Raffinat aus dem Waschturm 54 kommt über 56 zur Blasekolonne 57. In dieser wird mittels Dampf, zugeführt durch 57, der Aktivator ausgetrieben. Das lösungsmittelfreie Öl wird mit der Pumpe 59 über 58 und 6o aus dem Sumpf des Verdampfers 57 ausgefahren. Die Brüden gelangen über 61 zur Kolonne 62, in welcher der Dampf kondensiert und das gebildete Wasser durch 63 entfernt wird. Auf die Kolonne 62 wird aus dem Sammler 32 über 65 Aktivator als Reflux aufgegeben. Die von Wasser befreiten Brüden gelangen über 64 und 29 zum Kondensator 30.
  • Im Adduktzersetzer 70 wird durch Zugabe von Aktivator-Harnstoff-Lösung aus 27 (Fall a) oder Methanol aus Sammler 32 (üb6r Leitung 50, Pumpe 5 i; Leitung 44, 42, Fall b) das Addukt in eine Aktivator-Harnstoff-Lösung mit wenig Paraffin und eine Aktivator und wenig Harnstoff enthaltende Paraffinlösung zerlegt. Über Leitung 74 gefördert von Pumpe 72, gelangt das Produkt durch den Erhitzer 73 und Leitung 74 in den Absetzbehälter 75. Die Paraffinlösung scheidet sich hier als obere Phase von der Aktivator-Harnstoff-Lösung; diese wird über 76 wieder in den Kreislauf zum Mischer :2 zurückgeführt.
  • Das Paraffin wird über 77 in die Waschkolonne 78 geleitet und hier in gleicher Weise wie aus dem Raffinat der Harnstoff mit reinem Aktivator ausgewaschen; reiner Aktivator wird aus dem Sammler 32 über 5o, Pumpe 51 und Leitungen 52, 79 unten, das Paraffin oben in die Waschkolonne eingeführt.
  • Das harnstofffreie Paraffin wird durch 8i zur Blasekolonne 82 geleitet, in der durch 82" Dampf eingeblasen und damit das Paraffin von Aktivatorresten befreit wird. Aus dem Sumpf wird über 84 und 86 mittels Pumpe 85 das Paraffin ausgetragen. Die Brüden. gelangen über 83 und 86 zur Kolonne 62, wo, wie oben bereits beschrieben, eine Trennung in Lösungsmittel und Wasser erfolgt.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Zerlegung von Kohlenwasserstoffgemischen mittels alkoholischer Harnstofflösungen in Gegenwart von solchen Chlorkohlenwasserstoffen als Öllöser, die als selektive Lösungsmittel bekannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenwasserstoffgemische in Chlorkohlenwasserstoffen bzw. -gemischen gelöst werden, deren Siedepunkt niedriger liegt als der Siedepunkt des alkoholischen Aktivators, daß die Adduktbildung in homogener Phase erfolgt, daß nach Abtrennung des gebildeten Harnstoffadduktes der öllöser aus der Raffinatlösung abgetrieben, die hierbei sich bildende Aktivatorschicht abgetrennt, diese zur Zersetzung des Adduktes verwendet und darauf wieder zur Adduktbildung benutzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB ,als Öllöser das Azeotrop aus Methylendichlorid und Methanol verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als öllöser Methylenchlorid und als Aktivator Methanol verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das entstandene Addukt mittels Zentrifugen abgetrennt und mit Öllöser bzw. dessen azeotropen Gemisch gewaschen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur im Mischer durch Verdampfung von Ollöser bzw. seinem Azeotrop eingestellt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 959 374; deutsche Patentschriften Nr. 869 o7ö, 741 47i.
DEE7853A 1953-09-24 1953-09-24 Verfahren zum Abtrennen von n-Paraffin aus Kohlenwasserstoffoelen Expired DE954635C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741471C (de) * 1938-01-05 1943-11-11 Separator Nobel Ab Verfahren zur Gewinnung tiefstockender OEle
FR959374A (de) * 1947-01-07 1950-03-28
DE869070C (de) * 1940-03-19 1953-03-02 Basf Ag Verfahren zur Zerlegung von Gemischen organischer Verbindungen

Patent Citations (3)

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