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NaBdampf-Dekatiermaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Naßdampf-Dekatiermaschine,
bei der die Ware, gegebenenfalls zusammen mit einem von einer außerhalb des Dämpfkessels
angeordneten Wickelwalze kommenden Mitläufer, von außen her in den Dämpfkessel einläuft
und auf einen darin befindlichen Dämpfzylinder aufgewickelt wird und ein oberhalb
des Einlaufspaltes befindlicher Wandteil des Dämpfkessels für das Kühlen. der Ware
nach dem Dämpfen zum Freilegen einer großen Lufteintrittsöffnung wegbewegbar ist.
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Erfindungsgemäß wird eine derartige Naßdampf-Dekatiermaschine in der
Weise weitergebildet, daß auch noch mindestens ein anderer Wandteil, vorzugsweise
ein der Einlaufseite gegenüberliegender Wandteil, des Dämpfkessels zur Erzeugung
einer zusätzlichen Lufteintrittsöffnung wegbewegbar ist. Nunmehr kann die Kühlluft
von mehreren Seiten her an den auf dem Dämpfzylinder befindlichen Wickel herantreten,
so daß auf einer erheblich größeren Oberfläche des Wickels eine starke Kühlwirkung
erzielt wird. Die für das nach der Dampfbehandlung erforderliche Kühlen der Ware
benötigte Zeit wird hierdurch erheblich herabgesetzt und damit die Leistungsfähigkeit
der Maschine beträchtlich gesteigert.
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Wenn die beulen wegbewegbaren Wandteile des Dämpfkessels einander
gegenüberliegen und in lotrechter Richtung verschiebbar sind, so werden sie vorzugsweise
durch ein oberhalb des Dämpfkessels
geführtes Zugglied gegenläufig
miteinander verbunden, derart, daß der auf der Einlaufseite befindliche Wandteil
durch Anheben und der gegenüberliegende Wandteil durch Senken die Lufteintrittsöffnung
freigibt. Auf diese Weise können die beiden Wandteile durch einen gemeinsamen An-.
trieb gleichzeitig in die Offen- und die Schließstellung bewegt werden, wobei die
Gewichte der beiden Wandteile sich bei ihrer Bewegung fast vollständig ausgleichen,
so daß Gegengewichte nicht mehr benötigt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Hinweis auf ein in der Zeichnung
in einem senkrechten Querschnitt dargestelltes bevorzugtes Ausführungsbeispiel erläutert.
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Der mit i bezeichnete Dämpfkessel hat vorn und hinten lotrechte Wände
2 und 3, eine etwa dachförmige Decke 4 und einen nach hinten geneigten Boden 5.
Innerhalb des Dämpfkessels i ist der als waagerecht liegendes, perforiertes Rohr
ausgebildete Dämpfzylinder 6 drehbar gelagert. Durch einen nicht dargestellten Drehantrieb
kann der Dämpfzylinder 6 wahlweise in der einen oder der- anderen Richtung gedreht
werden. Der Hohlraum des Dämpfzylinders 6 ist an einer oder an beiden Stirnseiten
des Dämpfkessels i an den Saugstutzen eine Gebläses angeschlossen. In dem Hohlraum
7 unterhalb des Dämpfkessels ist die ebenfalls mit einem umkehrbaren Drehantrieb
verbundene Mitläuferwickeltrommel 8 gelagert.
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Die zu behandelnde Ware g wird beispielsweise von einem Stapel io
über- einten Breithalter ii; einen Führungstisch 12 und eine Umlenkwalze 13 zusammen
mit dem von der Walze 8 über die Umlenkwalze 13 geleiteten Mitläufertuch 14 dein
Dämpfzylinder zugeführt und auf diesen aufgewickelt. Die Ware g und das Mitläufertuch
14 treten zusammen durch einen Spalt der Vorderwand 2 des Dämpfkessels beim Aufwickeln
ein und beim Zurückwickeln aus. Der oberhalb des Einlauf-und Auslaufspaltes befindliche
Wandteil ist als lotrecht in der Wandebene bewegbarer Schieber 15 ausgebildet, der
in seiner in der Zeichnung dargestellten Offenstellung oberhalb des Wareneinlaufes
eine große Öffnung freigibt. Die Rückwand 3 des Dämpfkessels hat ebenfalls eine
durch einen lotrecht bewegbaren Schieber 16 abdeckbare Öffnung. Der Schieber 16
gibt in seiner in der Zeichnung dargestellten unteren Endstellung die in der oberen
Hälfte der Dämpfkesselrückwand 3 gelegene Öffnung frei. Die Öffnung der Vorderwand
2 des Dämpfkessels wird also durch Anheben des Schiebers 15 und die Öffnung der
Rückwand 3 durch Senken des Schiebers 16 freigelegt. Die beiden Schieber 15 und
16 sind durch ein oberhalb des Dämpfkessels i über Umlenkrollen 17 und 18 geführtes
Zugglied ig miteinander zwangläufig verbunden, so daß beim Anheben des einen Schiebers
der andere gesenkt wird. Die Gewichte der beiden Schieber gleichen sich ungefähr
aus.
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Die Ware wird bei in ihrer Geschlossenstellung befindlichen Schiebern
15 und 16 zusammen mit dem Mitläufertuch 14 auf den Dämpfzylinder 6 aufgewickelt.
Alsdann läßt man durch Öffnen eines nicht dargestellten Dampfventils durch ein Sprührohr
2o Dampf in den Dämpfkessel i einströmen, der von dem Gebläse durch den Wickel und
den perforierten Dämpfzylinder 6 angesaugt wird. Während des Dämpfens läßt man den
Dämpfzylinder zweckmäßig unter Aufwickeln eines weiteren Stückes des Mitläufers
langsam in Aufwickeldrehrichtung weiterdrehen. Diese Drehbewegung kann auch absatzweise
in Zeitabständen in Teildrehungen von ein Viertel bis ein Drittel Umdrehung ausgeführt
werden. Zweckmäßig wird die Dampfzufuhr zum Dämpfkessel so eingestellt, d,aß in
diesem ein kleiner Überdruck entsteht. Man kann aber auch die Dampfzufuhr so regeln,
daß sich ein kleiner Unterdruck einstellt und dann durch den Einlaufspalt der Dämpfkesselvorderwand
2 etwas Luft angesaugt wird. Zur Vermeidung einer starken Kondensation ist unterhalb
der Dämpfkesseldecke 4 eine Heizung 21 vorgesehen. Infolge der dachförinigen Ausbildung
der Dämpfkesseldecke kann an ihr entstehendes Kondenswasser nach beiden Seiten hin,
ohne auf den Dämpfzylinder 6 zu tropfen, ablaufen.
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An den Dämpfvorgang schließt sich der Kühlvorgang an. Hierzu werden
die Schieber 15 und 16 in ihre in der Zeichnung dargestellte Offenstellungen angehoben
bzw. abgesenkt. Bei abgestellter Dampfzufuhr kann nun, wie durch Pfeile angedeutet,
von beiden Seiten her Luft in erheblicher Menge an den auf dem Dämpfzylinder befindlichen
Wickel herantreten. Die Luft wird, wie vorher der Dampf, durch den Wickel abgesaugt.
Durch den beiderseitigen Luftzutritt wird die Zeit für die Kühlung erheblich herabgesetzt
gegenüber bekannten Maschinen, bei denen nur der oberhalb des Einlaufspaltes der
Vorderwand befindliche Wandteil zum Freilegen einer Luftzutrittsöffnung anhebbar
ist.
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Nach Beendigung der Behandlung wird das Mitläufertuch 14 auf die Walze
8 zurückgewickelt. Hierbei wickelt sich die Ware von dem Dämpfzylinder 6 ab. Die
aus dem Dämpfkessel auslaufende Ware wird in bekannter Weise über eine an einem
Ausleger 22 gelagerte, antreibbare Abzugwalze 23 geleitet, die ähnlich wie der Dämpfzylinder
6 als absaugbare perforierte Trommel ausgebildet sein kann, so daß auf ihr eine
zusätzliche Kühlwirkung erzielt wird. Die von der Abzugwalze 23 ablaufende Ware
kann in bekannter Weise durch eine pendelnde Führung 24 auf einer Unterlage 25 gestapelt
werden.
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Die Erfindung erschöpft sich nicht in dem vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel. Anstatt den hinteren Wandteil wegzuschieben, könnte man beispielsweise
auch die Decke des Dämpfkessels, gegebenenfalls zusammen mit einem senkrechten Wandteil,
hochklappen.
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Durch die neue Gestaltung der eingangs erwähnten Gattung von Dekatiermaschinen
ist die Kühlung der Ware nach dem Dämpfprozeß mittels von außen angesaugter Luft
praktisch ebensogut wie bei solchen Dekatiermaschinen, deren Dämpfzylinder von keinerlei
Wand umgeben ist. Es konnte
aber die vorteilhafte Möglichkeit des
Dämpfers von außen nach innen unverändert beibehalten werden.