DE949239C

DE949239C - Kreuzungsstelle fuer Fahrleitungen elektrischer Fahrzeuge

Info

Publication number: DE949239C
Application number: DES26405A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Bueckner
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1951-12-20
Filing date: 1951-12-20
Publication date: 1956-09-13

Description

Kreuzungsstelle für Fahrleitungen elektrischer Fahrzeuge Für die Kreuzungsstelle von Fahrleitungen elektrischer Fahrzeuge, insbesondere solcher mit Rollen- oder Gleitschuhstromabnehmern, mußte bislang die Fahrgeschwindigkeit zwecks Herabsetzung der Entgleisungsgefahr stark vermindert werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Kreuzungsstelle für Fahrleitungen, elektrischer Fahrzeuge, insbesondere mit Rollen- oder Gleitschuhstromabnehmern zu schaffen, bei der mindestens in der einen Richtung, vorzugsweise der Hauptfahrtrichtung, die Kreuzungsstelle mit unverminderter Geschwindigkeit unterfahren werden kann. Gemäß der Erfindung ist der Stromabnehmer in der einen Richtung am ununterbrochenen Fahrdraht durchwegs gleichbleibenden Profils in unveränderter Höhenlage geführt und. in der anderen Richtung unter den ununterbrochenen Fahrdraht hindurchgeführt; ferner ist der tiefer liegende Fahrdraht an der Kreuzungsstelle unterbrochen und diese Unterbrechungsstelle durch ein. bewegliches Glied überbrückbar. Dadurch wird. erreicht, daß@ der Stromabnehmer in der einen Fahrtrichtung, vorzugsweise der Hauptfahrtrichtung, so an dem beidrahtlosen, ununterbrochenen Fahrdraht geführt wird, als wäre gar keine Kreuzungsstedle vorhanden. Dadurch wird es jedoch erforderlich, den Stromabnehmer in der anderen Fahrtrichtung unter :dem uniunterbrochenen Fahrdraht hindurchzuführen. Das wird dadurch erreicht, daß der betreffende Fahrdraht entsprechend, tiefer verlegt wird. und an der Kreuzungsstelle mit dem anderen, ununterbrochenen Fahrdraht unterbrochen ist, so daß er für den am ununterbrochenen Fahrdraht gleitenden Stromabnehmer kein Hindernss darstellt. Zur Führung des Stromabnehmers über die Unterbrechungsstelle ist ein bewegliches Glied vorgesehen, welches die Unterbrechungsstelle während der Durchfahrt des Stromabnehmers überbrückt. Dieses Überbrückungsglied kann ganz oder teilweise aus Isolierstoff bestehen. Die Bewegung kann z. B. entweder mittels eines Magnets oder besonders vorteilhaft durch einen Motor erfolgen. Wird die Verstellung der beweglichen Teile mittels eines Motors durchgeführt, so kann es weiter vorteilhaft sein, die Auslösung der Verstellung des beweglichen Teiles nach Anlauf des, Motors fliehkraftabhängig erfolgen zu lassen. Weiterhin können mechanische oder elektrischeVerriegelungsmittel angeordnet sein, welche nach Verstellung des beweglichen Teiles dieses in der neuen. Lage so lange festhalten, bis der Stromabnehmer sicher die Weichenkreuzung verlassen hat. Dann können Entriegeltingsmittel vorgesehen werden, so daß das bewegliche Teil wieder in seine Ruhelage zurückkehren kann. Die Betätigung d'er Entriegelungsmittel kann ebenfalls auf die verschiedensten Arten durch den Stromabnehmer erfolgen, beispielsweise durch Hebel oder elektrische Kontakte, die vom Stromabnehmer betätigt werden.
In Fig. i ist. eine Kreuzungsstelle zweier Fahrleitungen i und 2 schematisch dargestellt. Die Fahrleitung i ist ununterbrochen durch die Kreuzungsstelle hindurchgeführt, während dne tiefer liegende Fahrleitung 2 an der Kreuzungsstelle unterbrochen und mit einem beweglichen Glied 3' versehen ist, welches beim Anfahren der Fahrleitung 2 die Unterbrechungsstelle überbrückt. Dabei kann das, bewegliche Teil 3, wie in der Figur angedeutet, um eine vertikale Achse drehbar angeordnet sein-.
In dien Fig.2 bis 5 sind verschiedene Ausführungsbeispiele zur Anordnung des beweglichen Teiles dargestellt.
Fig.2 zeigt, die Anordnung des beweglichen Teiles 3 um eine horizontale Achse, die in diesem Fall parallel zum Fahrdraht angeordnet ist. Statt der in dem Ausführungsbeispiel dargestellten Anordnung senkrecht über dem Fahrdraht kann auch eine seitlich versetzte Anordnung vorteilhaft sein, d. h. also, daß die Drehachse sich seitlich über oder seitlich neben dem Fahrdraht befinden kann. Die Ausführung des beweglichen Teiles 3 kann auf die verschiedensten Arten erfolgen und ist nicht an das dargestellte Ausführungsbeispiel gebunden. Die gestrichelt angedeutete Stellung des beweglichen Teiles 3 zeigt die Lage beim Befahren der Fahrleitung :2 an. Dabei ist das bewegliche Teil .3 naturgemäß so lang ausgebildet, daß es sich an beiden Seiten an die Enden der Fahrleitung 2 anschließt.
In Fig. 3 ist eine andere des beweglichen Teiles dargestellt, bei der ebenfalls die Achse horizontal und parallel zur Fahrdrahtrichtung angeordnet ist. Das bewegliche Teil ist hier jedoch geteilt und besteht aus den beiden Hälften 3« und 36, die sich im geschlossenen Zustand aneinanderlegen. Auch hier ist die Stellung zum Befahren der Fahrleitung 2 gestrichelt angedeutet.
Ist der Kreuzungswinkel der beiden Fahrleitungen i und 2 hinreichend klein, so ist eine Anordnung des beweglichen Teiles nach Fig..I möglich, in der die Bewegungsachse horizontal, nahezu senkrecht zur Fahrleitung liegt. Der Stromabnehmer wird in diesem Fall von den beiden Leitschienen 31 und 32 geführt, welche natürlich einen Schlitz für die Fahrleitung i aufweisen müssen. Bei hinreichend kleinem Kreuzungswinkel der Fahrleitungen wird sich dieser Schlitz jedoch an der Leitschiene 3.1 so weit gegenüber demjenigen an der Leitschiene 32 in der Fahrtrichtung verschieben, d'aß der Stromabnehmer jederzeit mindestens von einer der beiden Leitschienen geführt ist. Es ist jedoch bei einer derartigen Konstruktion dafür Sorge zu tragen, daß der Stromabnehmer anschließend an die Unterbrechungsstelle wieder auf die andere Führungsschiene richtig aufläuft.
In Fig.5 ist eine Anordnung dargestellt, bei der das bewegliche Teil horizontal verschiebbar angeordnet ist. Irr diesem Fall ist das bewegliche Teil 3 an einer Tragvorrichtung mittels einer Gleit-oder Rollenführung befestigt und kann entsprechend der Figur unter d'en Fahrdraht geschoben werden.
In Fig. 6 ist ein schematisches Anordnungsbeispiel für die Verstellung des beweglichen Teiles dargestellt. Der Motor q. versetzt die Fliehkraftgewichte 8 in Umdrehungen. Bei' einer einstellbaren Drehzahl gehen die Fliehkraftgewichte auseinander und bewegen über ein geeignetes Kopplungsglied 9 die Betätigungsstange io in ihrer Längsrichtung.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die wenigen dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern ist noch in mannigfachen Formen variierbar. So kann beispielsweise statt der Auslösung der Bewegung durch einen Motor auch ein bisher allgemein üblicher Elektromagnet verwendet werden. Die Anordnung des '.Motors hat den Vorteil eines wesentlich kleineren Gewichtes und eines nicht so schlagartigen Umschaltens des beweglichen Teiles wie die eines Magneten. Bei mehreren aufeinanderfolgenden Kreuzungen je Fahrt, wie sie z. B. bei zwei- oder mehrpaarigen Fahrleitungen vorkommen können, können sämtliche beweglichen Teile aller in einer Fahrtrichtung liegenden Fahrdrahtkreuzungen mittels geeigneter Kopplungsglieder von einem Motor gemeinsam betätigt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kreuzungsstelle für Fahrleitungen elektrischer Fahrzeuge mit Rollen- oder Gleitschuhstromabnehmer, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromabnehmer in der einen Richtung am ununterbrochenen Fahrdraht durchweg gleichbleibenden Profils in unveränderter Höhenlage geführt und in der anderen Richtung unter dem ununterbrochenem, Fahrdraht hindurchgeführt ist, daß ferner der tiefer liegende Fahrdraht an der Kreuzungsstelle unterbrochen und daß diese Unterbrechungsstelle durch ein bewegliches Glied überbrückbar ist. z. Kreuzungsstelle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil um eine zu dem Fahrdraht parallele oder annähernd parallele Achse drehbar angeordnet ist. 3. Kreuzungsstelle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil um eine horizontale, zu der Fahrleitung nahezu senkrechte Achse drehbar angeordnet ist. 4. Kreuzungsstelle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil um eine vertikale Achse drehbar angeordnet ist. 5. Kreuzungsstelle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil horizontal verschiebbar angeordnet ist. 6. Kreuzungsstelle nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil ganz oder teilweise aus Isolierstoff besteht. 7. Kreuzungsstelle nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil durch einen Magnet verstellbar ist. B. Kreuzungsstelle nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil durch einen Motor verstellbar ist. 9. Kreuzungsstelle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des beweglichen Teiles nach Anlauf des Motors fliehkraftabhängig erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 49 074, 4o2 632, 698 279, 238 467.