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Schleifmaschine mit Einspannvorrichtungen zum Schleifen der Kanten
keramischer Erzeugnisse Vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine zum Schleifen
der Kanten keramischer Erzeugnisse, z. B. Ofenkacheln. Bekannt ist unter andedem
nach dem deutschen Patent 923 345 eine Schleifmaschine für derartige Zwecke, welche
im wesentlichen aus einem umlaufenden Transportrad besteht, das eine Anzahl gleichartiger
Einspannvorrichtungen am Umfang trägt. Diese Maschine ist vorzüglich für große Betriebe
geeignet. Die Industrie verlangt aber eine einfachere und billigere Kachelschleifmaschine,
die jedoch in bezug auf die Einspannvorrichtungen mindestens die gleichen Vorteile
bietet, wie sie die Maschine nach der vorgenannten Anmeldung besitzt. Einfache Schleifmaschinen
für das Beschleifen der Kanten keramischer Erzeugnisse gibt es. Diese Maschinen
besitzen einen in einem Prismenbett geführten Schlitten, der die Einspannvorrichtung
für die Kacheln trägt und an der Stirnfläche einer oder mehrerer Schleifscheiben
vorbei geführt wird. Bei dem Staubabfall während des Beschleifens ist der Schlitten
sehr bald in seinem Bett so ausgelaufen, daß kein einwandfreies Schleifgut mehr
erzielt wird. Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine einfache Schleifmaschine,
die nicht die Nachteile einer Schlittenmaschine, jedoch die Vorteile einer Radmaschine
besitzt.
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Die hier beschriebene Erfindung einer einfachen Kachelschleifmaschine
mit neuartigen Einspannvorrichtungen besitzt an Stelle eines umlaufenden
Transportrades
nur einen Sektor des bisherigen Transportrades in Form einer sogenannten Schwinge.
Diese Schwinge kann entweder einfach gelagert sein oder sie erhält als Gelenkparallelogramm
doppelte Lagerung. Die Schwinge ist am Umfang als Träger für eine oder mehrere Einspannvorrichtungen
ausgebildet. Die Schwinge wird durch Zahnradeingriff und Handrad oder über einen
Kulissenantrieb durch Maschinenkraft in bekannter Weise zwischen zwei einander gegenüberliegenden
Schleifscheiben vorbeigeführt. Besondere Zugfedern, an der Schwinge angebracht,
dienen zum Massenausgleich und vermindern den Kraftbedarf für den Antrieb der Wippe.
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Um die eben beschriebene Schleifmaschine besonders wirtschaftlich
zu gestalten wurden neue verbesserte Einspannvorrichtungen geschaffen, die weitgehend
ein Zerplatzen des Schleifgutes beim Einspannen dadurch verhüten, daß das Schleifgut
lediglich durch einstellbaren Federdruck festgespannt wird und die eigentlichen
Festspannorgane kardanartig ausgebildet und dadurch in der Lage sind, sich dem unterschiedlichsten
Schleifgut anzupassen und es sicher festzuhalten.
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Um die Wirtschaftlichkeit weiter zu erhöhen, wurde eine Verbesserung
der bisherigen Einspannvorrichtungen dadurch geschaffen, daß gleichzeitig zwei zu
beschleifende Eckenkacheln in einer einzigen Einspannvorrichtung aufgenommen werden.
Die linke Seite dieser Einspannvorrichtung nimmt eine Eckenkachel auf, deren kurzer
Schenkel, und die rechte Seite nimmt eine Eckenkachel auf, deren langer Schenkel
beschliffen werden soll. Außerdem kann die linke Einspannseite abgeschraubt werden,
so daß die rechte Seite eine Normenkachel zum Beschleifen ihrer Längsseiten aufnehmen
kann. Mit dieser Einspannvorrichtung können also drei verschiedene Kacheln bearbeitet
werden.
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Abb. I ist eine Gesamtdarstellung der Schwingenschleifmaschine; Abb.
2 ist eine Darstellung der doppelten Lagerung der Schwinge; Abb. 3 ist eine Darstellung
der neuen Einspannvorrichtung zum Einspannen zweier Eckenkacheln, die am kurzen
und am langen Schenkel gleichzeitig beschliffen werden und die auch zum Einspannen
einer Normenkachel dient; Abb. 4 ist eine Darstellung neuer Einspannelemente, die
von Hand, aber auch automatisch bedient werden, welche die Normenkachel oder eine
Eckenkachel, deren langer Schenkel beschliffen werden soll, festhalten; Abb. 5 ist
eine Darstellung der neuen Einspannelemente beim Festhalten einer Eckenkachel, die
an ihren beiden Längsseiten beschliffen werden soll; Abb. 6 ist eine Darstellung
eines kardanartigen Einstellelementes; Abb.7 ist eine andere Art des automatischen
Einspannens für eine Eckenkachel, deren kurzer Schenkel beschliffen werden soll.
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In der Abb. I ist die Schwinge I am Lager 2 des Ständers 3 gelagert.
Sie wird mittels des an ihr befestigten Zahnkranzsegments 4 und eines in dieses
eingreifenden, ortsfest gelagerten Ritzels 5 gegen und zwischen zwei gegenüberliegende
Schleifscheiben 6 geführt. Das Ritzel 5 ist auf einer Welle 7 befestigt und wird
durch ein nicht dargestelltes Handrad oder einen motorischen Antrieb in Drehwechselbewegung
versetzt. Die ober- und unterhalb der Schwingdrehachse, an der Schwinge I einerseits
und den Zugstangen 8 andererseits, angelenkten Zugfedern 9 sollen bewirken, daß
der Antrieb der Schwinge I mit einem Minimum an Kraft möglich ist. Die Zugstangen
8 sind am Bolzen Io des Ständers 3 angelenkt. Auf der Schwinge I sind die Einspannvorrichtungen
befestigt. Sie können von Hand bedient werden, wie es die Abb. I zeigt, oder sie
werden, wie in Abb. 4 und 7 dargestellt ist, derart automatisch gesteuert, daß im
Anfang der Vorwärtsbewegung der Schwinge I das Schleifgut festgespannt und am Ende
der Rückwärtsbewegung gelöst wird. Die Einspannvorrichtung, die in den Abb. I, 4,
5 und 6 dargestellt und für das Einspannen sowohl der Normenkachel I9, als auch
der Eckenkachel 22 vorgesehen ist, besteht im wesentlichen aus einem doppelarmigen
Hebel II mit den Armen I2 und I3, der drehbar auf der Achse 34 gelagert ist. Im
ausgebohrten Arm I2 des Hebels II ist um 36o° schwenkbar der Schwenkbolzen I4 gelagert,
der eine Achse I5 trägt, um die, unabhängig voneinander, ein linker und ein rechter
Klemmbacken I6 schwenken können. Diese Klemmbacken I6 vermögen mit ihren Spannflächen
I7 und I8 (Abb. I und 4) und, nach Schwenken um I8o° (Abb. I und 5), mit ihren Spannflächen
2o und 2I Normenkacheln I9 (Abb. 4) und Eckenkacheln 22 (Abb. I), gegen die Anlagefläche
des Spannbügels 26 zu drücken, daß alle Kanten geschliffen werden können. Der Schwenkbolzen
I4 ist durch eine Blattfeder 23 und den Sicherungsbolzen 24, der in einer Nut des
Schwenkbolzens I4 einrastet, gegen Herausziehen gesichert. Er kann aber auch gegen
ein anderes Einspannelement ausgetauscht werden. Die kardanartige Beweglichkeit
der Einspannvorrichtung ermöglicht in Verbindung mit den beiden, für sich allein
beweglichen Festklemmbacken 16 einen Ausgleich der Unregelmäßigkeiten des Schleifgutes
und gewährleistet sicheres Festspannen des Arbeitsgutes. An der Fußplatte 25 des
Spannbügels 26 ist die mit dem Handhebel 27 fest verbundene Welle 28 gelagert. Mit
der Welle 28 ist der Nocken 29 verbunden, so daß durch Schwenkung des Handhebels
27 im Sinne des Uhrzeigers der Nocken 29 den Arm 13 anhebt, somit den Hebel i i
in Freigabelage für das Arbeitsgut bringt und ihn in dieser Lage festhält. Die Druckfeder
3o, regulierbar durch die Druckschraube 31, drückt über den Hebel i i die Klemmbacken
16 gegen das Arbeitsgut.
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Die Abb. 4 und 7 stellen automatische Einspanneinrichtungen dar. Sie
bestehen im wesentlichen aus den gleichen Elementen wie die in den Abb. i, 5 und
6 gezeigten. Eine Druckstange 32, die mittels einer Stellschraube 33 reguliert wird
und in der Pfanne 35 des bei 36 gelagerten Kurvenrollenhebels 37 sitzt, wird durch
das Auflaufen der
Kurvenrolle 38 auf die ortsfeste Kurvenbahn 39
angehoben und entspannt somit die Festklemmbacken I6. Ein Anschlag 4o hält den Kurvenhebel
37 in seiner untersten Lage.
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Abb. 7 zeigt eine ähnliche Anordnung zu automatischer Einspannung
einer Eckenkachel 22, deren kurze Schenkelkante 47 beschliffen werden soll. Die
Druckstange 32 vermittelt, wie in Abb. 4 gezeigt ist, die Entspannung des Schleifgutes
über den Winkelhebel 5o, der bei 5I gelagert ist. In seinem einen Arm 52 ist am
Ende der Lagerbolzen 53 befestigt, auf dem die Festklemmtraverse 54 schwenkbar ist.
Der andere Arm 55 wird von der Druckstange 32 gesteuert. Eine zur Anpassung des
Anpreßdrucks regelbare Zugfeder 56 zieht den Winkelhebel 5o gegen das Schleifgut.
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Die Abb. 3 zeigt eine Doppeleinspannvorrichtung, die gleichzeitig
eine Eckenkachel 22, deren lange Schenkelkante 48, und eine Eckenkachel 22, deren
kurze Schenkelkante beschliffen werden soll, aufnimmt. Darüber hinaus kann aber
auch diese Doppeleinspannvorrichtung, wenn ihr linker Teil 4I durch Abschrauben
entfernt wird, für die Aufnahme einer Normenkachel I9 verwendet werden. Die Doppeleinspannvorrichtung
besteht demzufolge aus einem linken Aufnahmeteil 4I und einem rechten Aufnahmeteil
42, die beide durch Schrauben miteinander verbunden sind. Die Festklemmorgane ähneln
denen der Abb. I, 4, 5 und 6 und bestehen aus dem doppelarmigen Hebel II mit den
Armen I2 und I3 und dem Winkelhebel 43 mit den Armen 44 und 45, der Festklemmtraverse
46 und den Druckfedern 3o, die mittels der Regulierschrauben 3I bezüglich des Anpreßdrucks
regulierbar sind. Die beiden Handhebel 27 sind auf getrennten Wellen 28 und 49 befestigt
und betätigen die beiden gleichmäßig ausgebildeten Nocken 29, durch deren Hochschwenken
die Hebel II und 43 das Schleifgut lösen. Infolge der Gleichheit der Festklemmorgane
beider Aufnahmeteile 4I und 42 sind für die Bedienung nur die gleichen Handgriffe
nötig, wodurch das Ein- und Ausspannen des Arbeitsgutes erheblich vereinfacht ist.
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Die Abb. 2 zeigt schematisch die Schleifschwinge als Gelenkparallelogramm
mit zwei Lagerungen. Hier sind zwei Schwingarme 57 gelenkig mit einem Tisch 58 verbunden,
der die Spannbügel 26 der Einspannvorrichtungen trägt. Diese doppelte Lagerung der
Schwinge gewährleistet eine besonders gute Führung der Schwinge, wodurch ein sauberer
Schliff der Kachelkanten erzielt wird.