DE947823C - Strickware und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Strickware und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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- DE947823C DE947823C DEW7929A DEW0007929A DE947823C DE 947823 C DE947823 C DE 947823C DE W7929 A DEW7929 A DE W7929A DE W0007929 A DEW0007929 A DE W0007929A DE 947823 C DE947823 C DE 947823C
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Strickware sowie auf ein Verfahren zu ihrer 'Herstellung.
Unter Strickware sollen nicht nur fortlaufende Strangware, die später unterteilt und zu Gegenständen
verarbeitet wird, sondern auch gestrickte und zum Trägen bestimmte Gegenstände, wie beispielspielweise
Unterbekleidung, ,Oberbekleidung, Strümpfe usw., verstanden werden.
Gemäß der Erfindung sind in der Strickware zur Bildung von kleinen Öffnungen an gewünschten
Stellen Aufdeckmascheiv wie sie durch Umhängen
von Platinenmaschen entstehen, eingearbeitet, und ferner sind Preß- oder Fawgmaschen so mit den
Aufdeckmaschen verbunden, daß die Oberfläche der Ware an den erwähnten Stellen erhöht ist.
Zur Herstellung einer solchen Strickware wird gemäß der Erfindung eine Maschenreihe gearbeitet,
in welcher der Faden stellenweise ohne Verstricken gehalten wird, während die übrigen Maschen verstrickt
werden. Bei der Herstellung einer anschließenden Maschenfeihe werden die gehaltenen Henkel
eingeschlossen und abgeschlagen und durch die
gleichen gestrickten Masdhen in dieser anschließenden
Maschenreihe zur Bildung von Fangmaschen gezogen. An der letzterwähnten Maschenreihe werden
auch Platinenmaschen, die sich zwischen in der Maschenreihe liegenden- Strickmaschen- erstrecken,
angehäuft und dann seitlich gespreizt, und schließlich werden bei einer noch späteren Herstellung
einer Maschenreihe die gespreizten Schleifen mit nebenliegenden Strickmaschen so verbunden, daß
ίο Aufdedkmaschen entstehen, mit welchen die Fangma,schen
verbunden sind.
- Fangmaschen und Aufdeckmaschen, welche durch Übertragung1 von Platinenmaschen auf
Nadeln erzeugt werden, sind bekannt. Bei der Er-15. findung handelt es sich nun nicht darum, sowohl
Fangmaschen als auch Aufdeckmaschen in der Ware einzufügen, wodurch sich bloß eine Anhäufung
bekannter Maschen ergeben· würde, sondern es kommt erfindungsgemäß darauf an, daß
Fanghenkel mit Aufdeckmaschen an ausgewählten Stellen verbunden werden. Dadurch entsteht ein
vollkommen neues Mastihengebilde, welches verschiedene Vorteile aufweist..Das erfmdungsgeniäße
Maschengebilde besteht aus einer Fanghenkelanhäufung, die mit einer Aüfdeckmasche verbunden
ist. Auf diese Weise entsteht in der Ware eine zellenförmige, taschenartige Höhlung. Dadurch ergeben
sich erhöhte Durcbibruchsmuster, und die
Ware hat einen weichen Griff. Es ist so, daß,- wenn die Ware aus Baumwolle hergestellt ist, dieser
weiche Griff mit dem der Wolle verwandt ist, und dadurch ist die Baumwollware sehr gut für, Kleidung
geeignet, welche unmittelbar am Körper getragen wird.
Es ergeben zwar auch die bekannten, gewöhnlichen Aufdeckmaschen Durchbrüche in der Ware
und Erhöhungen. Diese Musterungen sind als Ananasniuster bekannt. Bei dem erfindungsgemäßen
Maschengebilde sind aber, diese Erhöhungen sehr viel betonter. Die Vorstellung, daß die Ware warm
hält, ist bei der erfindungsgemäßen Wäre sehr viel ausgeprägter ale bei der bekannten.
Ausführungen' der-, neuen Strickware sowie ein
Verfahren zu ihrer Herstellung, auf einer mit mehreren Strickstellen ausgerüsteten Rundrändermaschine
werden an Hand der Zeichnungen beschrieben. In der Zeichnung ist
Fig. ι in stark vergrößertem Maßstabe ein Teil1
abschnitt einer 2 X 2-Ripp-Ware mit den verbundenen Fang-Aufdeck-Maschen,
Fig. 2' ein Teilabschnitt einer erfindungsgemäßen einseitigen Strickware,
Fig. 3 ein Musterbild, das eine Verteilung der verbundenen Fang-Aufdeck-Maschen in einem
Warenabschnitt zeigt, dessen Gesamtfläche gemustert ist,
Fig. 4.ein Beispiel eines Strickgegenstandes, z.B: einer Weste, die durch Fang-Aufdeck-Maschen gemustert
ist, .
Fig. 5 ein senkrechter Schnitt durch einen so großen Teil einer mit mehreren Strickstellen ausgerüsteten
Rundrändermaschine, wie er zur Erläuterung der zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Ware eingebauten Wäihlefeinheit und der Stößer, mit denen die Maschine ausgerüstet ist,
notwendig ist,
: Fig. 6 eine Seitenansicht eines der Aufdeckwerkzeuge
in dieser Masdhine und der zugehörigen Stößer,
Fig. 7 .eine S tirnansicht .zweier Aufdeckwerkzeuge
und des Stößers zum Einstellen der Werkzeuge; Fig. 8 und 8 a zeigen abgewickelt je einen Ab-•
schnitt des Schlosses der Maschine mit zweiStrickstellen;
• Fig. 9 ist ein der Fig. 5 etwas ähnlicher senkrechter
Schnitt einer abgeänderten Form der Maschine, wobei die Zylindernadeln und die beiden
Aufdeckwerkzeuge in verschiedenen Ebenen mit Füßchen ausgerüstet sind, die in getrennten Schloßkanälen
laufen; .
•Fig. .10 ist eine Seitenansicht der Aufdeckwerkzeuge
und des zugehörigen Stößers in dieser abgeänderten Maschine, wobei die- Fig. 10 dicht neben
die Fig.-9 gestellt ist, um einen Vergleich mit der in der Maschine dargestellten Nadel und dem
Stößer zu ermöglichen;
Fig. 11 und 11 a sind zwei den Fig. 8 und 8 a
entsprechende Ansichten, von denen jede den abgewickelten Abschnitt des abgeänderten Schlosses an
zwei Strick- oder Fadenzuführstellen zeigt, und
Fig. 12 ist eine Draufsicht auf einen Abschnitt
des Rippscheibenschlosses der Maschine.
In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Die in Fig. 1 dargestellte doppelsei te Strickware ist eine 2X2-Ripp-Ware mit zwei in Abstand voneinander
gestellten rechts gestrickten. Flächen A, von denen jede zwei aufeinanderfolgende, auswärts
gekehrte Maschenstäbchen P von nach der Vorderfläche der Ware gezogenen rechten Maschen α enthfi.lt,
und mit dazwischenliegenden Linksflächen B1 von denen jede zwei aufeinanderfolgende, einwärts
gekehrte Maschenstäbchen R von nach der Rückseite der Ware gezogenen Linksmaschen b aufweist.
Der Einfachheit halber sei angenommen, daß diese besondere Ware auf einer runden Zweibettmaschine
mit beispielsweise acht (oder einer grameren Zahl, die ein Mehrfaches von Vier ist)
Strick- oder Fadenzuführstellen hergestellt wird. Bei C, D, E, F-C, D, E, F... sind aufeinander- na
folgend hergestellte Gruppen von je vier Maschenreihen gezeigt, die aus vier verschiedenen Garnen
gestrickt sind. Zur Verdeutlichung und zur leichteren Unterscheidung sind diese Garne schwarz,
unschraffiert, mit waagerechten Linien stark schraffiert
bzw. mit senkrechten Linien leicht schraffiert gekennzeichnet. Bei der Herstellung der Ware
werden diese getrennt zugeführten Garne üblicherweise die gleiche Farbe, Stärke und Güte haben,
obwohl natürlich in dieser Beziehung keine Begrenzung
herrscht. · -
An bestimmten Stellen sind in einigen oder in allen rechts gestrickten Flächen A, in diesem Fall
zwei Fadenhenkel c und d vorhanden, die in zwei aufeinanderfolgenden Maschenreihen als Fang gearbeitet
und gemeinsam in der nächsten Maschen-
reihe E abgeschlagen sind, so daß durch sie in der letzterwähnten Maschenreühe zwei rechte Maschen a
und a' gezogen wurden. Die Fadenhenkel c und d
■ erstrecken sich also seitlich über zwei Maschenstäbchen P. Andererseits siind an bestimmten Stellen
in einigen oder in allen links gestrickten Flächen B Aufdeckmaschen e vorhanden, die Öffnungen oder
Durchbräche in der Ware darstellen. Jede Aufdeckmasche e wird dadurch gebildet, daß in zwei
ίο aufeinanderfolgenden Maschenreihen E und F
Henkel f und h von Fäden, die sich zwischen den beiden Rippmaschen b erstrecken, gehalten . und
seitlich gespreizt werden und- daß diese gehaltenen gespreizten Henkel so abgeschlagen werden, daß
durch sie bei h zwei Lmksmaschen der Maschenreihe C gezogen wurden und sie mit diesen Linksmaschen
verbunden sind. Der obere, linksseitige Abschnitt jeder Auf deekm asche e ist mit den
rechtsseitigen Enden zweier Fanghenkel c und d mittels der Verbindungsmaschen i und / verbunden,
während der untere, rechts liegende Abschnitt derselben Aufdeckmasche e mit den links Hegenden
Enden zweier früher gebildeter Fanghenkel c und d durch die Verbindungsmaschen k und / verbunden
ist. In diesem Beispiel sind also die Fanghenkel mit beiden Seiten jeder Aufdeckmasche e verbunden,
wodurch die entstehenden Öffnungen oder Durchbrüche seitlich in beiden Richtungen auseinandergezogen
werden und das neuartige Muster deutlich erkennen lassen. Mit anderen Worten: Die
mit jeder Aufdeckmasche verbundenen Fanghenkel sind in die beiden rechts gestrickten Flächen A eingearbeitet,
die unmittelbar neben den gegenüberliegenden Seiten der Fläche B liegen, die die Aufdeckmasche
enthält. Die mit jeder Aufdeckmasche e verbundenen beiden Fadenhenkel c und d
liegen außerdem gestaffelt, wobei die mit der links liegenden Seite der Aufdeckmasche verbundenen
Fanghenkel in derjenigen Gruppe von vier Maschenreihen gebildet sind, die unmittelbar der
Gruppe von Maschenreihen vorangeht, in der die mit der rechts liegenden Seite der Aufdeckmasche
verbundenen Fanghenkel gebildet sind. -
Durch die Verbindung der Fanghenkel mit den Aufdeckmaschen wird die Fläche der Ware gehoben,
und es. werden erhöhte Musterränder erzeugt, die die Öffnungen oder Durchbrüche umgeben
oder umrahmen. Dies wird dadurch hervorgerufen, daß verschiedene der rechten Maschen d1
in der Nähe der verbundenen Fang-Aufdeck-Maschen größer als die übrigen Maschen α in den
aufwärts gekehrten Masdhenstäbehen P sind. Es sei hier darauf hingewiesen, daß Fig. 1 nicht eine
theoretische Darstellung, sondern eine vergrößerte photographische Darstellung einer auf einen
Schirm projezierten richtigen Ware ist. Die verschiedenen Größen und Verzerrungen der Maschen
sind deutlich erkenntlich. Die auffällig erhöhten Durchbruchmuster verzieren die Oberfläche der
Ware sehr wirkungsvoll und verbessern gleichzeitig den Griff der Ware.
In Fig. 2 ist nicht eine gerippte Ware, sondern eine einflächige Ware dargestellt, die aus Maschen m
besteht, die alle nach" nur einer Fläche der Ware gezogen sind. Der in dieser Figur dargestellte
Teilabschnitt enthält eine verbundene Fang-Aufdeck-Masche e, die an gegenüberliegenden Seiten
mit zwei Preßhenkeln c und d in genau der gleichen Weise, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist,
verbunden ist, mit der Ausnahme natürlich, - daß die Maschen m durch die Preßhenkel und die auseinandergespreiztien
Aufdeckmaschenhenkel / und h gezogen sind.
Fig. 3 ist, wie bereits erwähnt, ein Musterbild, das eine Verteilung von verbundenen Fang Aufdeck-Maschen
darstellt, die ein die Gesamtfläche überziehendes Jacquardmuster bilden. Zur Vereinfachung
sind die Aufdeckmaschen e in dieser Darstellung durch Kreise und die Fangmaschen durch
kleine Kreuze dargestellt. Einige Aufdeckmaschen sind an beiden Seiten mit Fanghenkeln verbunden,
während andere Aufdeckmas'chen nur an einer Seite mit Fanghenkeln, verbunden sind. Der durch
das Quadrat dargestellte Warenabschnitt" enthält auch einzelne Aufdeckmaschen und ebenso einzelne
Fangmaschen, d. h. Aufdeckmaschen und ' Fangmaschen,
die nicht in der erfindungsgemäßen Weise
miteinander verbunden sind.
Fig. 4 zeigt in rein sc'hematischer Form einen
Strickgegenstand, nämlich eine Weste, aus einem go Büstenteil n, der auf Abstand voneinander gestellte,=
durch beliebige Verteilung von verbundenen Fang-Aufdeck-Maschen gemusterte senkrechte Flächen
und dazwischenliegende ungemusterte Flächen aufweist, und aus einem unterhalb des Gürtels p
liegenden Rumpfteil e, dessen Gesamtfläche ein Jacquardmuster von verteilten verbundenen Fang-Aufdeck-Maschen-
aufweist, zwischen die einzelne Aufdeckmaschen und Fangmaschen eingestreut sind. "
An Hand der Fig. S bis 8 a wird nachstehend eine Rundrändermaschine beschrieben, mit der die
erfindungsgemäße Musterung und typische Strickzyklen zur Herstellung einer 2 X 2-Ripp-Ware mit
eingearbeitet verbundenen Fang-Aufdebk-Maschen durchgeführt werden können.
Die lediglich als Beispiel beschriebene besondere Maschine besitzt eine Mindestzaihl von vier Stricksteilen
oder Fadenzuführungen, 'wie sie mit 1, 2, 3 und 4 in der Fig. 12 bezeichnet sind. Die Maschine no
kann jedoch auch acht solcher Strick- oder Fadenzuführstellen haben, wobei die dann bei ij 2, 3
und 4 dargestellten vier Strickstellen verdoppelt werden. Es kann aber auch eine andere Anzahl
Strickstellen oder Fadenzuführungen, Vorzugsweise ein Mehrfaches von Vier, vorgesehen sein,
obgleich dies nicht notwendig ist. Die als Beispiel dargestellte Maschine enthält einen kombinierten
Nadel- und Platinenzylinder 5, in dessen Nuten 6 in Abstand voneinander gestellte Zylindernadeln 7
und dazwischenliegende Paare von Aufdeckwerkzeugen 8 und 9 vorgesehen sind. Die beiden Aufdeckwerkzeuge
8 und 9 jedes Paares, die einen nach links gerichteten Maschenspreizer 8a und einen
nach rechts gerichteten Maschenspreizer ga aufweisen,
liegen nebeneinander in der gleichen Nut 6.
Die Rippscheibe ίο ist mit Paaren von Sdheibennadeln
Ii ausgerüstet, die wechselnd mit den Zylindernadeln
7 stehen, so daß die Maschine eine 2 X 2-Ripp- oder Ränderware herstellen kann. Zur
Regelung des Anteiebes der ZylindernaJdeln 7 und der Aufdeckwerkzeuge 8 und 9 sind in den Nadelnuten
6 Stößer 12 vorgesehen, die mit Füßchen 13 auf die unteren Enden der Nadeln und Aufdeckwerkzeuge
einwirken. Ein Vergleich der Fig. 5 und 6 zeigt, daß die Zylindernadeln 7 lange
Arbeitsfüßchen 14 und die Auf deckwerkzeuge kurze Arbeitsfüßchen 15 besitzen. Die unteren Abschnitte
i2a der Stößer 12 können ausfedern und tragen
Füßchen 16. Dm die Stößer 12 entsprechend den Mustererfordernissen auszuwählen, liegen vor den
federnden Abschnitten der Stößer 12 Wähler. 17 in
Form von Druckhebeln (Fig.' 5), die bei 18 schwingbar gelagert sind und Füßchen 19 an verschiedenen
Höhen aufweisen. Vor jeder fStrickao oder Fadenzuführstelle, wie bei 1 in Fig. 8 dargestellt,
oder vor jeder Strickstelle einer Vielzähl solcher Strick- und Fadenzuführstellen werden die
Füßchen 19 durch eine Gruppe von Zwischennockenhebeln 20 betätigt, die · wahlweise durch
Wählerschienen 21 eingestellt werden, deren Lagerung in den Nuten einer umlaufenden Trommel 22
erfolgt, und deren Füßchen 23 entsprechend der durchzuführenden -Auswahl in verschiedenen
Höhenlagen sitzen. Im dargestellten Beispiel bildet die Trommel 22 mit ihren Wählerschienen 21 und
der zugehörigen Gruppe von Zwischennockenhebeln 20 eine Wählereinheit U, die unmittelbar vor einer
Strick- oder Fadenzuführstelle, z. B. Stelle 1, liegt, um gewünschte Zylindernadeln 7 auszuwählen, so
daß an zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Strickstellen, z. B. Stellen 1 und 2, .in Fang gearbeitet
wird, wie später noch näher erläutert.
Vor der Wählereinheit U (Fig. 8) liegt ein Schloßteil 24 mit einer abwärts geneigten Fläche
24a, die auf. an den Stößern 12 sitzende weitere
Füßchen 25 einwirkt, um alle Stößer 12 als Vorbereitung
zu einer durch die Einheit U erfolgenden Auswahl oder einer Wiederwahl derselben auf eine
gemeinsame untere Ebene 26 zu führen. Die obere Kante 246 des Schloßteiles 24 wirkt
auf die langen und kürzen Füßchen 14 und 15 der
Nadeln 7 bzw. der Aufdecfcwerkzeuge 8 und 9 ein. Nächst dem Schloßteil 24, das auch als Über-■tragungsschloßteil
für die Aufdeckwerkzeuge' dient (wie dies später noch beschrieben wird), liegt ein Fangschloßteil 27,. dessen Dicke geringer ist
als die Dicke des Schloßteiles 24, so daß es die kurzen Füßchen 15 vorbeiläßt und nur auf die
langen Füßchen 14 einwirkt, wodurch zuerst alle Nadeln auf Fanghöhe 28 (Fig. 8 und 8 a) gehoben
und die Auf deckwerkzeuge 8 und 9 durch Berührung ihrer kurzen Füßchen 15 mit der schräg
abwärts liegenden Kante 29a eineis dickeren Senkschloßteiles
29 gesenkt wenden, das mit dem Fangschloßteil 27 verbunden ist. Die Aufdeckwefkzeuge
werden also in Ruhestellung gebracht,' wobei ihre Spitzen auf der Ebene·30 liegen·. Nächst dem
kombinierten Fang- und "Senksdiloßteil 27 und 29
liegt .an der Strick- oder Zuführstelle 1 ein
schwingbar gelagertes Einschließschloßteil 31, das durch Aibwärtsdrehen und Halten in der in vollen
Linien dargestellten waagerechten Lage ausgeschaltet werden kann, sobald eine Teilung der
Nadeln 7 erfolgen soll, damit die eine Gruppe von Nadeln Fang arbeitet und die übrigen Nadeln an
dieser Strickstelle einschließen und stricken. An • der Strickstelle 1 ist natürlich auch ein Strickschtoßteil
32 und ein zugehöriges. Führungsschloßteil 33 vorgesehen. An jeder der drei übrigen
Striokstellen 2, 3 und 4 (Fig. 8 und 8 a) sind ein Fangschloßteil 34, ein bewegliches Einschließschloßteil
31, ein Stricksdhloßteil 32 und- ein Führungsschloßteil 33 ' angeordnet. Um einen
Strickzykluis durchzuführen, wird das' an der Strickstelle 2 liegende Einschließschloß teil 31 wie
das an der Strickstelle r vorgesehene entsprechende Einschließschloßteil in einer waagerechten Lage,
d. h. -in Ruhestellung, gehalten, während die an den übrigen Strickstellen 3 und 4 liegenden beiden
Einschließschloß teile 31 in ihren gehobenen Stelhingen,
d. h. Arbeitsstellungen, sich befinden,: so daß an den letzterwähnten Strick- oder Zuführstellen
alle Zylindernadeln einschließen und strikken. Selbsverständlich kann durch wahlweise Betätigung'
der Einschließschloß teile 31 der Zyklus je nach den Musterungsierfordernissen von Zeit zu
Zeit geändert werden.
Der Zweck der Wählereinheit U besteht darin, sicher dafür zu sorgen, daß von allen durch das
SchloBteil 24 gesenkten ..Stößern 12 bestimmte Nadelantriebsstößer (und selbstverständlich alle
Antriebsstößer für die Aufdeckwerkzeuge) gesenkt bleiben, wodurch die entsprechenden Nadeln zum
Fangen ausgewählt werden, indem sie auf Fanghöhe 28 verbleiben, und die Füßchen 16 der
übrigen Nadelantriebsstößer durch ein Stößerhebschloßteil 35.betätigt werden, das die entsprechenden
Nadeln auf Einschließhöhe 36 hebt, worauf die Nadeln, dann durch das an der Strick- oder
Zuführstelle 1 vorgesehene S trickschloß teil 32 zum Stricken kommen.
Sind die unteren Federabschnitte I2fl der Stößer
12 durch die wahlweise betätigten Wähler 17 nach' einwärts gepreßt worden, so wenden die zugehörigen
Zylindernadeln zum Fangarbeiten ausgewählt. Die Federabschnitte I2a der übrigen
Nadelantriebsstößer werden durch den Wähler U nicht beeinflußt, sondern bleiben auswärts gefedert
stehen, so daß ihre unteren Füßchen 16 von dem StößerhebelschloBteil-35 erfaßt werden.
An der Strick- oder Zufuhrstelle 1 ist in dem
Stößerschloßkasten unterhalb des zugehörigen Einschließschloßteiles 31 ein Senkschloßteil 37 vorgesehen,
das mit den Füßchen25 aller Stößer, die durch die Wirkung der Wählereinheit U einwärts gepreßt
sind, in Berührung tritt, um diese Stößer auf eine niedrige Stellung38 zu senken, so daß abgeschrägte
Ansätze 39, die an diesen Stößern unterhalb ihrer Füßchen 16 vorgesehen sind, hinter eine aufrechte,
untersohnittene Rippe 4O0 eines Halteschloßteiles
(Fig. 5) fassen. Auf diese Weise werden die
Stößer, die den zum Fangarbeiten ausgewählten Zylindernadeln entsprechen, in der unteren Stellung
38 gehalten, bis" sie schließlich nach dem Schloßteil 24 durch Berührung ihrer Füßchen 25
und 16 mit den Hebeschloßtailen 41 und 4itt, die
zwischen den Zuführstellen 4 und 1 vorgesehen
sind, wieder gehoben werden. Die Hebeschloßteile 41 und 4iu heben die zurückgehaltenen Stößer 12
als Vorbereitung zu i'hrem durch die Wählereinheit
U erfolgenden Wiederauswählen an.
An der Strick- oder Zuführstelle 2 ist noch ein weiteres Stößerhebschloßteil 42 vorgesehen. Die
an der' Strickstelle 2 auftretenden Vorgänge sind die gleichen wie an Strickstelle 1, insoweit, als die
an der Wahlereinheit U ausgewählten beiden Zylindernadeln im Fang arbeiten und Fanghenkel aufhäufen,
während die nicht ausgewählten Zylindernadeln einschließen und stricken. Die unteren
Federabschnitte I2a der den beiden Aufdeckwerkzeugen
8 und 9 entsprechenden Stößer sind ebenfalls durch die Einheit U in den· Zylinder 5 hineingedrückt
worden, so daß diese Stößer nicht durch die Stößerhebschloßteile 35 und 42 beeinflußt werden.
Vor der nächsten Strick- oder Zuführstelle bzw. vor jeder Strick- oder Zuführstelle, z. B. Stelle 3,
liegt eine im Aufbau und in der Arbeit der Wählereinheit U gleichende Wählereinheit U1 (Fig. 8 a), die
in Verbindung mit einem Stößerhebschloßteil 43 die Auswahl von gewünschten Aufdeckwerkzeugpaaren
bewirkt und diese Werkzeuge etwa bis zur Ebene 44 (Fig. 8 a) hebt, so daß die Werkzeuge die Aufdeckmaschen
aufnehmen, d. h. in diesem Falle: Fadenhenkel erfassen, spreizen und halten, die sich
zwischen Rippmaschen erstrecken, die auf zugehörigen Paaren von Rippscheibennadeln liegen.
Je nach der Zahl- der vorgesehenen Strick- oder Zuführstellen ist es möglich, eine Wählereinheit U1
vor jeder Strick- oder Zuführstelle einer Anzahl aufeinanderfolgender Stellen anzuordnen, beispielsweise
vor den Stellen 3 und 4 oder 2, 3 und 4, so daß die ausgewählten Paare von Aufdeckwerkzeugen eine
entsprechende Zahl von Henkeln an aufeinanderfolgenden Maschenreihen aufnehmen. In jedem
Falle werden an einem Übertragungsschloßteil, ζ. B. Schloßteil 24, das einer Strickstelle oder
Strickstellen folgt, vor der oder vor denen eine Wahlereinheit U1 vorgesehen ist, alle Aufdeckwerkzeugpaare
8 und 9 angehoben, um ihre Spitzen auf die Ebene 45 (Fig. 8) zu bewegen, so daß die Aufdeckwerkzeugpaare,
die durch die Einheit oder die Einheiten U1 vorher ausgewählt worden sind, um
die Aufdeckhenkel aufzunehmen, die Übertragung dieser ausgebreiteten Henkel als Schleifen auf entsprechende
Paare von Rippnadeln 11 bewirken.
Der Einfacheit halber sei angenommen, daß die in den beiden Fig. 8. und 8 a dargestellten Folgen
zu einem Schloßsystem und einer Wählervorrichtung einer mit vier Strickstellen arbeitenden
Strickmaschine verbunden sind. Ein Strickzyklus geht dann in folgender Weise vor sich:
An jeder ersten und zweiten Strick- oder Zuführstelle 1 und 2 stricken Zylindernadeln und
Rippnadeln, wobei ausgewählte Zylindernadeln jedoch Fang arbeiten. An der dritten Strick- oder
Zuführstelle 3 schlagen die ausgewählten Zylinder- -65 nadeln die angesammelten Fangmaschen ab, und
ausgewählte Aufdeckwerkzeuge erfassen und spreizen die zwischen den Rippmaschen der zugehörigen
Rippscheibennadeln liegenden Fadenschleifen oder -henkel. Schließlich' werden die vorher
ausgewählten Aufdeckwerkzeuge durch das Schloß 24 an der Übertragungsstelle betätigt, um
eine Übertragung der gespreizten Schleifen oder Henkel auf geeignete Rippscheibennadeln zu bewirken,
um das Abschlagen dieser Schleifen oder Henkel zur Bildung von Aufdeckmaschen vorzubereiten.
Wie bereits erwähnt, können dadurch, .daß zu den
Strick- oder Zuführstellen, wo erforderlich, geeignet liegende Wählereinheiten U und U1 zugesetzt
werden und daß eine geeignete Einstellung der beweglichen Einschließschloß teile 31 durchgeführt
wird, an gewünschten Stellen der Ware alle Arten von Fanghenkelhäuifungen sowie ein Bilden von
Aufdeckschleifen oder -henkeln erfolgen.
Die Zylinder- und Rippscheibennadeln können natürlich wechselweise so gestellt werden, daß eine
breit gerippte Ware entsteht. Ebenso ist der Wechsel der Aufdeckwerkzeugpaare mit den Zylindernadeln
nicht auf die in den Fig. 8 und 8a dargestellte Aus- go
führung begrenzt.
Bei der in den Fig. 9 bis 11 a dargestellten Abänderung
besitzen die Zylindernadel 7 und die beiden Aufdeckwerkzeuge 8 und 9 keine langen und
kurzen Eüßchen 14 bzw. 15, sondern sind mit Fußchen
46 und 47 versehen, die zum Eingriff in getrennt liegende obere und untere Schloßkanäie T
und T1 (Fig. 9 und 10) in. verschiedenen Ebenen
liegen. Vor der Wählereinheit U (Fig. 11) liegt
im Schloßkanal T1 ein Schloß teil 48, das an seiner loo
Unterseite eine schräg abwärts gerichtete Fläche 4S0 zur Einwirkung auf die Stößerfüßcheu 25 hat,
um die Füßchen als Vorbereitung der durch die Einheit erfolgenden Auswahl oder Widerauswahl
auf die untere Ebene 26 zu senken. Die geneigte obere Kante 486 wirkt auf die Füßchen 47 der Auf
deckwerkzeuge 8 und 9 ein, während in dem oberen Schloßkanal T ein Schloßteil 49 liegt, dessen oberes,
geneigtes Kantenteil 49a in ähnlicher Weise auf die
Nadelfüßchen 46 einwirkt. Das Endstück 48,. des .110
Schloßteiles 48 arbeitet als Übertragungsschloßteil für die Aufdeckwerkzeuge. Nächst den Schloßteilen
48 und 49 liegt ein Schloßteil 50 mit einem aufwärts schräg liegenden oberen Kantenabschnitt
5oa, der auf die Nadelfüßchen 46 einwirkt, um anfangs alle Nadeln 7 auf Fanghöhe zu heben, und
mit einem abwärts schräg liegenden unteren Kantenabschnitt So6, der auf die Füßchen 47 einwirkt
und die Aufdeckwerkzeuge in ihre Ruhestellung senkt, in der ihre Spitzen auf der Ebene 30
liegen. Iu diesem abgeänderten Schloßsystem liegen außerdem vor der Wahlereinheit U1, d. h. zwischen
den Strick- oder Zuführstellen 2 und 3, Hebschloßteile 51 und 5ia, die ähnlich den vor der Wählereinheit
U liegenden entprechenden Schloßteilen 41 und 41 α sind.
Wie in dem zuvor beschriebenen Beispiel ist an der Strick- oder Zuführstelle ι ein bewegliches Einschließschloßteil
31, ein Strickschloßteil 32 und ein Führungssdhloßteil 33 vorgesehen. An den übrigen
drei Strick- oder Zuführstellen 2, 3 und 4 sind bei dieser Ausführung ein bewegliches Einschließschloßteil
31, ein Strickschloßteil 32, ein Führungsschloßteil 33 und ein Fangschloßteil 52 eingebaut.
Abgesehen von · den in verschiedenen Ebenen liegenden und in getrennten Schloßkanälen T
und T1 einfassenden Arbeitsfüßchen 46 und 47 und den dadurch bedingten Änderungen in dem Aufbau
und in der Lage einiger Schloßteile ist die mit Bezug auf die Fig. 9 bis na beschriebene abgeänderte
Ausführung in allen anderen wesentlichen Beziehungen der in den Fig. 5 bis 8 a dargestellten
Ausführung ähnlich.
Hinsichtlich des Arbeitens der Nadeln und· der Aufdeckwerkzeugpaare ist das Arbeiten in beiden
Fällen gleich.
Der Aufbau des· Rippschlosses ist für beide hier
beschriebenen Ausführungen der gleiche. Die an allen vier Strick- oder Zuführstellen 1, 2, 3 und 4
befindlichen Einschließschloßteile 53 und die Strickschloßteile 54 sind in der aus Fig. 12 ersichtlichen
Weise ausgebildet und angeordnet.
Claims (9)
1. Strickware, dadurch gekennzeichnet, daß Aufdeckmaschen in die Ware zur Bildung
kleiner öffnungen an gewünschten Stellen eingearbeitet sind und ferner Preß- oder Fangmaschen
(c, d) so zu den Aufdeckmaschen (e)
liegen, daß die Oberfläche der Ware am Rand der Öffnungen erhöht ist.
2. Strickware nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet,
daß zwischen den Aufdeckmaschen und den Fangmaischen normale Verbindungsmaschen
(k, Γ) liegen.
3. Strickware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fangmaschen den gegenüberliegenden Seiten der Aufdeckmaschen so
benachbart sind, daß die öffnungen seitlich vergrößert
und mit den erhöhten Ranidsitellen eingefaßt sind.
4. Strickware nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Fangmasche mit nur einer Seite einer Aufdeckmasche benachbart ist.
5. Strickware nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ' sie
eine doppelflächige Ware ist und die eine Warenfläche an gewünschten Stellen die Aufdeckmaschen
aufweist und die Fangmaschen aufweist, welche den Aufdeckmaschen benachbart sind.
6. Strickware nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine -einnächige Ware ist und sich an gewünschten
Stellen der Ware erhöhte .Durchbrudhmuster befinden, die durch Aufdeckmaschen
und diesen foeaacblbarte Preßmaschen
gebildet sind.
7. Strickware nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufdeckmaschen der·
Maschen der einen Warenfläche und die Fangmaschen den Maschen der anderen Warenfläche
zugeordnet sind.
8. Verfahren z.ur Herstellung· einer Strickware nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Maschenreihe gearbeitet wird, in welcher der Faden stellenweise
ohne Verstricken als Henkel gehalten wird, während dm übrigen die Maschen verstrickt
werden, bei der Herstellung einer anschließenden Maschenreihe die gehaltenen Henkel eingeschlossen und abgeschlagen und
durch die gleichen gestrickten Maschen in dieser anschließenden Maschenreihe zur Bildung
von Fangmaschen gezogen werden, an der letzterwähnten Maschenreihe auch Platinenmaschen
angehäuft und dann seitlich gespreizt werden und schließlich bei der' Herstellung
einer noch späteren Maschenreihe die gespreizten Platinenmaschen mit nebenliegenden
Strickmaschen so verbunden- werden, daß Aufdeckmaschen entstehen, welche den Fangmaschen
zugeordnet sind.
9. Verfahren zur Herstellung von Strickware nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Strick-
maschine mit Nadeln und Aufdeckwerkzeugen und mit wenigstens zwei Strickstellen ausgewählte
Nadeln zum Fangen veranlaßt werden und dadurch ohne Verstricken Henkel an
wenigstens einer Strickstelle halten, an wenigstens einer weiteren Strickstelle die gehaltenen
Henkel eingeschlossen und von den ausgewählten Nadeln .zur Bildung von Fangmaschen abgeschlagen
werden, ausgewählte Aufdeckwerkzeuge Platinenmaschen erfassen und spreizen und an einer nicht strickenden Stelle die Übertragung
der Spreizmaschen auf die nebenliegenden Nadeln erfolgt.
In Betracht gezogene Drückschriften:
. Britische Patentschrift Nr. 516496;
. Britische Patentschrift Nr. 516496;
»Die Wirkerei und Strickerei«, von Josef Worm, Verlag Jänecke, Leipzig, 1927, S. 44, 45,
bis 53.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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ID=9799858
Family Applications (1)
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