DE946725C

DE946725C - Anordnung zur Erfassung elektrischer Betriebswerte auf Hochspannungsfreileitungen

Info

Publication number: DE946725C
Application number: DES20615A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Johannes Sessinghaus
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1950-10-15
Filing date: 1950-10-15
Publication date: 1956-08-02

Description

Um bei Hochspannungsfreileitungen die elektischen Betriebswerte, beispielsweise Strom und Spannung, für Meß- oder- Steuerzwecke zu erfassen, ist es üblich, für die hohe Betriebsspannung ausgelegte Meßwandler in der Leitung anzuordnen.
Wenn es sich um Leitungen handelt, die sehr hohe Betriebsspannungen, beispielsweise 400 kV, führen, erfordern die für Meß- oder Steuerzwecke erforderlichen Meß wandler einen verhältnismäßig hohen Aufwand, wenn sie betriebssicher arbeiten sollen.
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erfassung elektrischer Betriebswerte auf Hochspannungsfreileitungen für Meß- oder Steuerzwecke und zielt darauf ab, billigere und betriebssicher arbeitende Meßanordnungen zu erhalten. Erfindungsgemäß sind zu diesem Zweck Strom und Spannung messende Geräte über normale, für mittlere Spannungen bestimmte Meßwandler an Koppelleitern angeschlossen, und es dient als Koppeileiter eine zwischen zwei Stützmasten der Hochspannungsleitung aufgehängte, in den Abmessungen einstellbare Leitungsschleife. In den Koppel leitern, die in an sich bekannter Weise parallel zu einem Teil des Leitungszuges der Hochspannungsleitung an den die Hochspannungsleitungen tragenden Stützmasten aufgehängt sind, werden durch das elektromagnetische Feld, also durch Induktion, Ströme erzeugt, während auf ihnen durch das elektrische Feld, also durch Influenzwirkung, Spannungen entstehen. Durch geeignete Anordnung der für mittlere Spannungen bestimmten Strom- und Spannungswandler an diesen Koppelleitern kann man somit die Messung elektrischer Betriebswerte auf der Hochspannungsleitung selbst in besonders betriebssicherer Weise durchführen.
An sich ist die Entnahme geringer Leistungen aus Hochspannungsfreileitungen - durch kapazitive Dbertragung auf eine Koppelleitung bekannt, um kleine Ortschaften, einzelne Gehöfte, die in unmittelbarer Nähe von Hochspannungsfreileitungen liegen, mit elektrischer Energie zu versorgen, ohne besondere Umspannwerke für kleine Leistungen errichten zu müssen. Die Spannung wird dabei durch Änderung des Kopplungsfaktors an dieVerbraucher angepaßt, indem entweder die Länge des Kopplungsleiters, sein Querschnitt oder auch der Abstand zwischen den Leitern entsprechend abgeändert wird. Zur Spannungskonstanthaltung werden häufig Drosselspulen dem Verbraucherstromkreis parallel geschaltet. In diesen Fällen handelt es sich jedoch nicht um die Messung der elektrischen Betriebswerte auf den Hochspannungsfreileitungen selbst. Auch ist die Messung elektrischer Betriebswerte durch einen einzigen Koppelleiter bekannt. Jedoch weisen diese bekannten Anordnungen den Nachteil auf, daß die Meßwerte nicht genau abgeglichen werden können.
Um die Spannung am Koppelleiter bei wechselnder Wirk- und Blindstromentnahme konstant zu halten, wird man mit Vorteil, wie schon bekannt, Drosselspulen in die Schaltung einbeziehen. Man kann jeweils einer Hochspannungsleitung eine Koppelleitungsschleife zuordnen, die zwischen zwei Stützmasten der Hochspannungsleitung an diesen Masten selbst unter Verwendung entsprechender Isolatoren aufgehängt ist. Für diese Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. I und 2 in Ansicht und Draufsicht schematisch ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Mit I und 2 sind zwei Stützmaste einer Hochspannungsleitung 3 bereich net. An diesen Stützmasten ist eine Koppelleitungsschleife 4 mit Hilfe der Isolatoren 5 und 6 aufgehängt, die zum Anschluß normaler Meßwandler bestimmt ist. Mit 7 ist ein in die Koppelleitungsschleife eingeschalteter Stromwandler, in dessen Sekundärseite der Strommesser 8 liegt, bezeichnet.
In die von der Koppelleitung 4.zur Erde führende Leitung g ist ferner ein für mittlere Spannung bestimmter Spannungswandler Io gelegt, in dessen Sekundärseite der Spannungsmesser II liegt. Um die Meßwerte genau abzugleichen, ist es vorteilhaft, einzelne Abmessungen der Koppelleitungsschleife (wie z. B. Länge, Breite und ihren Abstand von den Hauptleitern) einstellbar zu machen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Anordnung zur Erfassung elektrischer Betriebswerte auf Hochspannungsfreileitungen für Meß- oder Steuerzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß Strom und Spannung messende Geräte über normale, für mittlere Spannungen bestimmte Meßwandler an Koppelleiter angeschlossen sind und daß als Koppelleiter eine zwischen zwei Stützmasten der Hochspannungsleitung aufgehängte, in den Abmessungen einstellbare Leitungsschleife dient.
2. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung am Koppelleiter bei wechselnder Wirk- und Blindstromentnahme durch Drosselspulen konstant gehalten wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 378 795, 40I 539, 469 649, 52I 809; Buch von K. Küpfmüller, »Einführung in die theoretische Elektrotechnik«,
3. Auflage, 1941.