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Zwerghalterung für auswechselbare Zwergbauteile mit mehreren Anschlüssen
-In neuerer Zeit sind in der HF-Technik verschiedene Zwergbauteile für die Verwendung
in sehr kleinen transportablen Geräten entwickelt worden, die den Konstrukteur vor
besondere Aufgaben stellen, sobald sie drei oder mehr Anschlüsse besitzen und auswechselbar
eingebaut werden müssen. Zu diesen Bauteilen zählen z. B. Sirutor-Ketten, mehrpolige
Transistoren, im besonderen aber die sogenannten »Bleistiftröhren«, das sind Zwergröhren
sehr kleiner Abmessungen von etwa 8 mm Durchmesser und 25 mm Länge.
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In der Tonfrequenztechnik z. B. werden Bleistiftröhren in den »Hörhilfe«
genannten Geräten angewendet, die von Schwerhörigen benutzt werden. Diese Geräte
beispielsweise müssen möglichst geringes Gewicht und möglichst kleine Abmessungen
haben, infolgedessen ist der Aufbau ihrer Schaltelemente sehr gedrängt. Daraus ergibt
sich - beispielhaft für ähnliche Fälle - die Aufgabe, für diese Zwergröhren passende
Fassungen zu entwickeln, die leicht und klein sein müssen, damit (der durch die
Röhrenabmessungen gewonnene Raum nicht wieder verschenkt wird, und die hinreichend
spannungs- und betriebssicher in der Kontaktausbildung sein sollen.
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Es ist versucht worden, Fassungen für Bleistiftröhren durch Verkleinerung
der für Röhren normaler Abmessungen bekannte Bauformen zu entwickeln. So entstanden
für Röhren ausländischer Bauart (subminiature tubes) mit Quetschfuß, bei
denen
die Elektrodendrähte in einer Ebene liegen, wabenförmige Miniaturfassungen aus Preßstoff
oder Keramik. Jedoch wird bei einer solchen Verkleinerung elektrisch die Grenze
der Spannürigsfestigkeit und Kriechstromsicherheit erreicht, und mechanisch können
die winzigen Kontaktfedern in der Fassung den Ansprüchen- an eine sichere und auch
über lange Betriebszeiten gleichbleibende-Kontaktgabe, für die vor allem ein Mindestkontaktdruck
erforderlich ist, nicht genügen.
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Die Elektrodendrähte der Zwergröhren wirken bei diesen bekannten-
Fassungen als Stiftkontakte. Sie werden beim Einführen in die Fassung auf Knickung
beansprucht und leicht verbogen, :wenn eine Hemmung auftritt. Dies kann erst recht
zu einer unsicheren Kontaktgabe führen, die und deren Ursache nicht leicht zu erkennen
sind. ' Bei Zwergröhren mit runduni Preßfuß würden bei einer nur in den Abmessungen
verkleinerten, im Aufbau aber den normalen Fassungen entsprechenden Zwergfassung
noch Passungsschwierigkeiten auftreten, die besonders hohe Fertigungsgenauigkeit
oder hohen Ausschuß bedingen würden.
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Ein anderer Weg wird daher bei einer bekannten Zwerghalterung beschritten,
bei der die Drahtanschlüsse der Röhre in Nuten.einer Isolierplatte eingelegt und
dann durch Abbiegen in Einschnitten am Umfange dieser Isolierplatte festgelegt werden.
Die Isolierplatte bildet dabei gewissermaßen den Röhrensockel, und die Kontaktgabe
geschieht mittels der umgebogenen Drahtenden durch Drehen und Einschieben -der Vor-sprünge
-der Isolierplatte in maulförmige Federkontakte auf einer Gegenhaltung, die gewissermaßen
die Fassung für die Röhre bildet. Auch diese Kontaktgabe ist nicht betriebssicher,
denn sie beansprucht die freien Enden der Drahtanschlüsse seitlich auf Biegung;
-der Kontaktdruck kann daher nur klein sein und für eine über lange Betriebszeiten
sichere Kontaktgabe nicht ausreichen.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und schafft eine-wesentlich
einfachere und sichere Halte= rung und Kontaktgabe in der Fassung. Bei einer Zwerghalterung
für auswechselbare Zwergbauteile mit mehrerenAnschlüssen, insbesondere mehrpolige.
Transistoren, Zwergröhren u. dgl., bei der das Zwergbauteil auf einem Halter aus
Isolierstoff angeordnet ist und seine Drahtanschlüsse zur mechanischen Befestigung
auf diesem in Einschnitte des Halters eingelegt und durch Abbiegen an ihm -befestigt
sind, -erfolgt daher nach der Erfindung die Kontaktgabe mit senkrecht zur Ebene
des Halters stehenden Kontaktfedern, die in die Einschnitte des Halters eingreifen
und ihn- durch ihre elastische Verformung (bei eingesetztem .Halter) gegen die Fassung
pressen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung sind die Kontaktfedern
haarnadelförmig ausgebildet, in der Fassung einseitig eingespannt und in Schlitzen
seitlich geführt. Zweckmäßig besitzt der Halter oder die Fassung Stifte oder Nasen;
die in entsprechende Aussparungen des Gegenstückes eingreifen. -z Die weiteren Einzelheiten
gehen aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung hervor. Letztere zeigt Ausführungsbeispiele
der Erfindung, und zwar in ` Fig. i und 2 eine Zwergröhre mit Stifthalter mit 'einseitigem
Kontaktkamm in zwei Ansichten, Fig. 3 eine Fassung mit Federkontakt zu Fig. i und
2, Fig. ¢ ein Diagramm der Kräfte an der Kontaktfeder der Fassung nach Fig. 3, Fig.
5 und 6 eine Zwergröhre mit Halter mit Kontaktkamm und Gegenkontakt, Fig. 7 eine
Fassung mit Federkontakt zu Fig. 5 und 6. = Wie Fig. i, 2, 5 und 6 zeigen, besteht
der Halter z aus einen flachen Brettchen aus Isoliermaterial, :das zweckmäßig eine
Aussparung 2 besitzt, in: duz da"s @ Z,#.vergbauteil 3, z. B. eine Zwergröhre, ruht.
Der Halter ist an einem Rand (Fig. 2) kammartig gezahnt, und die Elektrodendrähte
q. des Zwergbatiteiles sind so geführt, daß sie am Grund der Kammlücken anliegen
und die Ober- und Unterseite des Halters. umklammern.. -Die zugehörige Fassung (Fig.
3) ist ebenfalls zweckmäßig als glattes Brettchen 5 aus Isolierstoff ausgebildet
.und trägt die haarnadelförmig gebogenen Kontaktfedern 6, die in einem Kontaktbrettchen
7 eingesetzt und in Schlitzen 8 seitlich geführt sind, so, daß sie beim Einsetzen
des Halters in die Fassung sich nach Fig. q. elastisch verbiegen. Die dabei auftretende
Kraft 9 drückt den Halter gegen-die Fassung, und'die--Kraft io wi.rd .dadurch aufgenommen,
daß ein oder zwei Stifte i i am Halter in entsprechende Löcher 12 der Fassung eing
*fen.
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Die elektrische Verbindung erfolgt zwischen den am Grund der- Kammlücken
des Halters i liegenden Teilen der Elektrodendrähte q. und den Kontaktfedern, 6
der Fassung 5. Die Kammzinken wirken als seitliche Führung zwischen den frei stehenden
Kontaktfedern, wenn der Halter eingesetzt wird, und verhindern, daß diese miteinander
in Berührung kommen oder unter dem Kontaktdruck seitlich ausweichen können. Die
Kontaktfedern bestehen ..beispielsweise aus einem zum Schutz gegen Korrosion plattierten
Fede;rrnaterial von solchem Elastizitätsmadül, daß auch ben den notwendig kleinen
Abmessungen genügend große Kontaktdrücke zur. störungsfreien Übertragung auch kleinster
Wechselströrrie ohne merkliche ÜbergangsWiders.tände erreicht Werden.-Als Kontaktdruck
wirkt die Resultierende aus. den schon beschriebenen Kräfteri-9 und zo. Wie Versuche
gezeigt haben, läßt sich ein Kontaktdruck 'von Zoo gg/Kontakt mühelos herstellen
und sicher einstellen., ohne daß trotz der Kleinheit der Zwerghälterung selbst bäi
5poligem Kontaktsatz Bedienungsschwierigkeiten' 'auftreten. -Der Erfindungsgedanke
kann -auch dadrin - abgewandelt werden, däß der Halter i an zwei gegenüberliegenden.
Seiten kammartig aug@gebil,det wird öder aber an der dem Kamm' gegenüberliegenden
Seite wenigstens einen Gegenkontakt 13 besitzt (Fig. 5 und- -6) `und: 'die 'Fassung
-5 (Fig: 7) ent
sprechend zwei Reihen Haarnadelfederkontakte 6 oder
zumindest eine Reihe und einen Gegenkontakt 14 aufweist. Dadurch wird erreicht,
daß ent-.sprechend der in Fig. .4 und vorher geschilderten Wirkung der Federkräfte
der Halter ohne zusätzliche, einen Formschluß zwischen Halter und Fassung herstellende
Formgebung oder Bauteile, wie Stifte u. dgl., in der Fassung gehalten wird und die
Zwerghalterung noch kleiner und einfacher gebaut werden kann. Außerdem wird auch
die Möglichkeit geschaffen, solche Anschlüsse getrennt zu legen, für die dies aus
Gründen einer geringen Schaltkapazität oder besonderen Spannungssicherheit notwendig
ist.
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Die Befestigung des Zwergbauteiles auf seiner Fassung kann durch Aufkleben
oder, wie in Fig. 5 und 6 gezeigt, durch Aufziehen eines elastischen Schlauches
15 oder in anderer Weise verbessert werden. Ferner ist in Fig. 7 eine Befestigungsmöglichkeit
für die Haarnadelfeder in ihrem Kontaktbre.ttchen angedeutet, die für die Herstellung
des Federsatzes als Preß- oder Spritzteil geeignet ist und bei der die Federn an
der Einbettungsstelle beispielsweise durch Anstauchen verformt sind. Es fällt aber
auch in den Rahmen der Erfindung, wenn der Federsatz anders gestaltet ist, weil
die Anschlüsse nicht, wie in den Beispielen angenommen, von unten, sondern in der
Ebne, des Fassungsbrettchens herangeführt werden sollen.
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Die Ausführungsformen des Erfindungsgedankens beschränken sich auch
nicht auf die Ausbildung von Halter und Fassung als Brettchen, die aus Kunstharzplatten
mit oder ohne Gewebeeinlage gestanzt «-erden - wie in den Beispielen vorausgesetzt
wurde-, sondern beide können einzeln oder gleichzeitig auch als Formteile aus Kunstharz
oder keramischen Stoffen ausgebildet sein, je nach den elektrischen oder mechanischen
Bedingungen., die gestellt werden. Bei Preß- oder Spritzteilen kann z. B. die aus
dem Kontaktdruck bei einseitigem Kontaktkamm herrührende Gegenkraft io durch entsprechende,
an sich bekannte Formgebung ohne besondere Stifte od. dgl. aufgenommen «-erden,
.oder elektrisch läßt sich z. B. der Kriechweg durch Rippen zwischen den Kammlücken
vergrößern.