DE94331C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

in NEW-YORK.

Verschlufs für Handschuhe, Schuhe, Koffer u.

Patentirt im Deutschen Reiche vom l. April 1896 ab.

Der neue Kleiderverschlufs besteht im wesentlichen aus zwei in Verschlufsstellung in einander greifenden Ketten, wie solche in anderer Form und für andere Zwecke in der Patentschrift Nr. 860u beschrieben sind.

In den Fig. 1 bis 6 bestehen die beiden Ketten aus Gliedern a^l und a², die gelenkig mit einander verbunden sind. Die Glieder a² sind massiv und mit Haken α⁴ versehen, während die Glieder a^l so gestaltet sind, dafs die Haken <2⁴ in dieselben eingreifen können. Die Glieder a¹ und d² wechseln mit einander ab und steht jedem Glied α¹ der einen Kette ein Glied d² der anderen Kette gegenüber. Auf den massiven Gliedern d² sind Ansätze a⁵ angeordnet, an denen das Gleitstück d geführt wird.

Die Ketten werden im vorliegenden Falle mittelst Oesen a³ und Schnüre c an den Schuhen befestigt. Die untersten Enden der beiden Ketten werden durch ein massives Glied α zusammengehalten, welches fest mit dem Schuh verbunden ist.

Das Gleitstück d (Fig. 3, 5 und 6) besteht aus zwei Backen, die mittelst eines dreieckigen oder ähnlich gestalteten Klötzchens d^l zusammengehalten werden. Die Backen haben die Gestalt wie Fig. 5 zeigt und besitzen an dem vorderen Ende ihrer Längsseiten Flantschen, zwischen welchen die Ansätze d⁶ und Glieder a^l geführt werden. , Der durch die Flantschen der Backen und durch das Klötzchen d^l gebildete Kanal d'² bewirkt, dafs die beiden Ketten beim Verschliefsen in einander eingreifen. Zwischen den Gleitstückbacken ist so viel Spielraum gelassen, dafs die massiven Glieder d² mit ihren Oesenansätzen bequem hindurchgehen können. Das Gleitstück wird auf den Gliedern a¹ d² angebracht, indem man nach Fertigstellung des Schuhes die 'sämmtlichen Kettenglieder mit einander kuppelt und hierauf das oberste Ende in die Oeffnung d² des Gleitstückes d hineinschiebt und an den Seiten wieder herauszieht, worauf es für immer auf den beiden Ketten bleibt. Damit das Gleitstück beim Schliefsen des Schuhes nicht aus Versehen von der Kette abgezogen werden kann, ist an dem oberen Kettenende ein Ring α^β angeordnet, der als Anschlagpunkt für das Gleitstück- dient.

Beim _Anziehen des Schuhes wird zunächst das Gleitstück d in seine unterste Stellung gebracht; nun zieht man mittelst eines passenden Bandes d⁶ das Gleitstück hoch, wobei die Kettenglieder durch die Backenflantschen in den Kanal d'² des Gleitstückes hineingezogen werden und infolge des vorderen schmalen Endes des Kanals d², der so breit ist als der Abstand zwischen den Ansätzen d⁶ der einen Gliederreihe und den Gliedern a¹ der anderen Gliederreihe beträgt, in einander eingreifen können. An den Enden der Ketten angekommen, wird das Gleitstück in dieser Stellung festgestellt; zu diesem Zwecke ist auf demselben eine drehbare Platte d^A angeordnet, ah der seitwärts ein Zahn d⁵ herabhängt, so dafs beim Drehen dieser Platte aus der in Fig. 5

gezeichneten Stellung in die durch Fig. 4 dargestellte der herabhängende Zahn d⁵ über den Anschlagring a⁶ greifen und das Gleitstück d feststellen kann.

Soll der Schuh geöffnet werden, so wird einfach die drehbare Platte dⁱ von dem Gleitstück d abgedreht und man zieht mit beiden Händen die beiden Ketten aus einander, wobei das Gleitstück selbstthätig in seine unterste Stellung gleitet. Natürlich kann auch die Oeffnung des Verschlusses durch Verschieben- des Gleitstückes mit der Hand geschehen. Vortheilhaft ist es noch, das Ziehband direct an der drehbaren Platte d* anzubringen.

Die übrigen Figuren zeigen Ausführungsformen des neuen Verschlusses und sind die entsprechenden Theile mit gleichen Buchstabea wie der Verschlufs nach Fig. 1 bis 6 bezeichnet, wodurch sich deren Wirkungsweise an der Hand des in Bezug auf die erste Ausführung Gesagten ohne Weiteres erklären dürfte.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Verschlufs für Handschuhe, Schuhe, Koffer u. dgl., gekennzeichnet durch zwei parallel einander gegenüberstehende Gliederketten, deren gegenüberliegende Glieder der Reihe nach mit einander in Eingriff kommen, und wobei jedes in Eingriff gebrachte Gliederpaar durch das darauffolgende Glied gegen Loskuppeln gesichert wird, in Verbindung mit einem Gleitstück, welches über die Ketten geführt wird und durch seine Kanalwandungen die Kettenglieder beim Entlangschieben über die Ketten so um ihre Gelenkzapfen dreht, dafs sie selbstthätig in einander eingreifen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.