DE943165C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Hydroxylaminsulfatloesungen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von HydroxylaminsulfatloesungenInfo
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- DE943165C DE943165C DEI798A DEI0000798A DE943165C DE 943165 C DE943165 C DE 943165C DE I798 A DEI798 A DE I798A DE I0000798 A DEI0000798 A DE I0000798A DE 943165 C DE943165 C DE 943165C
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- C01B21/1409—Preparation
- C01B21/1427—Preparation by reduction of nitrogen oxides or nitrites with bisulfite or sulfur dioxide, e.g. by the Raschig process
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Description
(WiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 17. MAI 1956
I798IVa 112%
Luzern (Schweiz)
Gemäß der Raschigschen Synthese erhält man Hydroxylaminsulfatlösungen durch Zusatz von Bisulfit
und Schwefeldioxyd zu Nitritlösungen in der Kälte und nachfolgendes Erhitzen der Mischung.
Das hierbei als Zwischenprodukt auftretende Hydroxylamindisulfonat wird durch kurzes Aufkochen
der Lösung zum Hydroxylaminsulfat hydrolysiert. Die so gewonnenen Hydroxylaminsalzslösungen
können unmittelbar zur Oximierung von Ketonen und' Aldehyden verwendet werden.
Aus der deutschen Patentschrift 730516 ist die
Herstellung von Hydroxylaminsalzlösungen nach der Raschigschen Synthese unter Verwendung von
Ammoniumsalzen als Ausgangsmaterial bekannt.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß man als Düngemittel verwertbare Abfallprodukte erhält;
es wurde im Chargenbetrieb durchgeführt und lieferte Ausbeuten von 76 bis 85 %.
Die kontinuierliche Durchführung des Raschig-Prozesses war bisher nur schwierig und in mehr
als einer Stufe möglich, wobei noch nicht befriedigende Ausbeuten als Hydroxylaminsulfat erzielt
wurden.
So ist in der niederländischen Patentschrift 59 910 die kontiniuieriiche Herstellung von hydroxylamindisulfonsaurem
Alkali in zwei Stufen beschrieben, indem eine Lösung von Natriumnitrit und Natriumbisulfit durch Einleiten von Schwefel-
dioxyd zur Vermeidung einer Bildung von nitrosen Gasen zunächst auf einen pH-Wert von 4 'bis 6 gebracht
und das restliche Natriumnitrit in einer zweiten Stufe mit -weiterem. Schwefeld'ioxyd1 bei
Ph 2,5 vollständig umgesetzt wird. Bei der Vereinigung
von Natriumnitrit und Natriumbisulfit entsteht unter hälftiger Umsetzung zu Disulfonat
eine sehr starke Natronlauge, die mit Schwefeldioxyd neutralisiert werden muß. Die entstehenden Zwischen- und Nebenprodukte
des Raschig-Prozesses werden durch die Einwirkung dieser starken Natronlauge auf die fast neutrale
Reaktionslösung hauptsächlich vom alkalischen bis neutralen Medium bestimmt. Dieses hat
zur Folge, daß die Ausführung des Verfahrens in einer Stufe und in einem sauren Gebiet von Ph = 4
und darunter nicht gelingt.
Es wurde überraschenderweise nun gefunden, daß bei der kontinuierlichen Herstellung des
Hydroxylamindisulfonate in nur einer Stufe und in einem nur sauren Medium unter Verwendung
der Ammoniumsalze sich ohneBildung von nitrosen Gasen bisher noch nicht bekannte Zwischen- und
Nebenprodukte bilden müssen, die der Lösung des entstandenen hydroxylammdisulfonsauren . Ammoniums
eine besondere Reaktionsfähigikeit verleihen. Rein äußerlich ist die Disulfonatlösung von
einem violetten Farbton begleitet.
Erfindungsgemäß ist das Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von Hydroxylaminsulfatlösungen durch Behandlung einer Ammonnitritlösung
in der Kälte mitSchwefeidioxyd und darauffolgende Heißhydrolyse der gebildeten Hydroxylamindisulfonatlösung
dadurch gekennzeichnet, daß die saure Disulfonatlösung im Kreislauf geführt und in diese unter Kühlung und guter Durchmischung
Ammoniumnitritlösung und Ammoniumcarbonat- und/oder Ammoniumbicarbonatlösung
in zur Ammoniumnitritlösung äquivalenter Menge sowie Schwefeldioxyd in solchen Mengen eingeführt
werden, daß im Flüssigkeitskreislauf ein pH-Wert von etwa 2 bis 2,5 aufrechterhalten
wird und daß das Disulfonat in dem Maße der Neubildung abgezogen und sofort weiterverarbeitet
wird.
Als. Ausgangsstoffe verwendet man vorteilhaft neben Schwefeldioxyd oder schwefeldioxydhaltigen
Gasen die ammoniumcarbonatbicarbonathaltigen Ammoniumnitritlösungen, die bei dter Absorption
von nitrosen Gasen in konzentrierten Ammoniumcarbonat- oder Ammoniumbkarbonatlösungen bzw.
deren Gemischen gewonnen· werden. Für die Herstellung dies Hydroxylaminsulfates wird der
Ammoniumbicarbonat- oder Ammoniumcarbonatgehalt in der Ammoniumnitritlösung auf ein
äquivalentes Verhältnis zum Nitrit eingestellt. Eine derartige schwach basische Nitritlösung besitzt
dann einen pH-Wert bis höchstens 9,3.
Die Zuführung des Ausga-ngsstoffeis erfolgt in
den Kreislauf einer großen Menge der fertigen HydroxylamindiBulfonatlösung. Die Umsetzung
der schwach 'basischen Ammoniumnitritlösung in dem sauer reagierenden Disulfonatikreislauf geht
unter starker Wärmeentwicklung vor sich und wird auf unter o°, zweckmäßig 1 bis 20 über dem Gefrierpunkt
der. Disulfonatlösung, also etwa —30 gökühlt.
Technisch vorteilhaft erreicht man eine rasche Kühlung mit der geringsten Vereisungsgefahr in
bekannter Weise durch Leiten eines genügend großen Flüssigkeitsumlaufs über Röhrensysteme,
die die Reaktionswärme durch Kältesole oder verdampfendes Ammoniak abführen. Außer dem Aufrechterhalten
einer genügend tiefen und gleichmäßigen Temperatur wird durch den großen Flüssigkeitsumlauf eine außerordentlich gute
Durchmischung der Reaktionsteilnehmer erzielt.
Der Disulfonatkreislauf wird so groß bzw. die Zuführung der carbonathaMgen Ammoniumnitritlösung
sowie die des Schwefeldioxyds oder der schwefeldioxydhaltigen Gase in die Disulfonatlösung
werden in solchen Mengen gehalten, daß im Flüssigkeitskreislauf ein pn-Wert von etwa 2
bis 2,5 aufrechterhalten wird. Der Flüssigkeitskreislauf j e Zeiteinheit beträgt hierbei mindestens das
ioofache der zugeführten Menge der Nitritlösung.
Die neu entstandene gefärbte Disulfonatlösung wird in dem Maße ihrer Entstehung aus dem
Kreislauf abgezogen und einem Erhitzer zugeführt, in dem diese kurze Zeit auf 95 bis ioo° erhitzt
wird, wobei die Hydrolyse zum Hydroxylaminsulfat eintritt. Das bei dem Umsetzen entweichende
Kohlendioxyd kann zur Wiedergewinnung absorbiert werden. Bei dem vorstehend beschriebenen
Verfahren wird eine Ausbeute von etwa 90%, bezogen auf'die angewandte Ammoniumnitritmenge,
erreicht.
In einem auf —30 gekühlten Flüssigkeitskreislauf
wird eine saure Disulfonatlösung, die aus ammoniumbicarbonatcarbonathaltiger Ammoniumnitritlösung
und Schwefeldioxyd erhalten worden ist, über einen mit Raschigringen gefüllten Turm
gepumpt. Die Flüssigkeit tritt von oben in den Turm ein und wird am unteren Endfe wieder abgezogen.
Hinter dem Turm läßt man in den Kreislauf stündlich 250 Volumteile einer Ammoniumnitritlösung
mit einem Gehalt von 118 g/l · Ammoniumnitrit und 88,5 g/l Ammoniumcarbonat
einfließen. In den unteren Teil des Turmes leitet man ein io°/oiges. schwefeldioxydhaltiges Gas in
solcher Menge ein, daß sich bei einem genügend großen Disulfonatflüssigikeitskreislauf in demselben
ein pH-Wert von etwa 2 bis 2,5 einstellt. Die
Tnertgase des SchwefelsdioxydJs ziehen aus dem oberen Teil des Turmes ab. Aus diesem Flüssigkeitskreislauf
fließt die neu gebildete Disulfonatlösung ab und gelangt durch eine Heizschlange zu
einem mit Dampf beheizten, mit Raschigringen gefüllten Turm, aus dem stündlich etwa 250 Volumteile
Hydroxylaminsulfat mit 135 g/l ablaufen*
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Hydroxylaminsulfatlösungien durch Be-Handlung einer Ammoniumnitritlösung in der Kälte mit Schwefeldioxyd und darauffolgende Heißhydrolyse der gebildeten Hydroxylamindisulfonatlösung, dadurch gekennzeichnet, daß die saure Disulfonatlösung im Kreislauf geführt und in diese unter Kühlung und guter Durchmi'schung Ammoniumnitritlösung und Amoniumcarbonat- und/oder Ammoniumbicarbonatlösung in zur Ammoniumnitritlösung äquivalenten Menge sowie Schwefeldioxyd in solchen Mengen eingeführt werden, daß im Flüssigkeitskreislauf ein pH-Wert von etwa 2 bis 2,5 aufrechterhalten wird und daß das Disulfonat in dem Maße der Neubildung abgezogen und sofort weiterverarbeitet wird.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 692412, 730516,734215; niederländische Patentschrift Nr. 59910;Journal of the Chemical Society, Bd. 69, 1896, S. 1665 und 1666, und Bd. 1J1J, 1900, S. 685.© 609 504 5.
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CH668610X | 1949-08-27 |
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