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Automatisches Bodenventil für Rettungsboote Die Erfindung betrifft
ein automatisches Bodenventil für Rettungsboote od. dgl. mit einem nach außen öffnenden,
durch einströmendes Wasser verschiebbaren Ventilteller. Die bisher bekannten Ventile
haben den Nachteil, daß man keine Kontrolle über sie hat, wenn das Boot im Wasser
ist. Sollte das Ventil sich z. B. festsetzen oder sollten Verunreinigungen zwischen
Ventil, und Ventilstz gelangen, so kann man vom Boot aus diesem Mangel nicht abhelfen.
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Dieser Übelstand wird durch die Erfindung beseitigt; sie besteht darin,
daß ein mit dem Ventilteller verbundener Kolben bei der durch einströmendes Wasser
verursachten Verschiebung die Arretierungen einer Feder löst, worauf die Feder eine
Ventilstange mit dem Ventilteller in die Schließlage bringt. Dadurch ist ein Ventil
geschaffen, das sich automatisch schließt, wenn das Rettungsboot in das Wasser gesetzt
wird und das mittels der Ventilstange vom Innern des Bootes jederzeit betätigt werden
kann. Sollte das Ventil sich festsetzen oder sollten Verunreinigungen zwischen Ventil
und Ventilsitz gelangen, so können beide Schäden mit dem Bedienungsknopf an der
Ventilstange leicht beseitigt werden.
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Weiterhin bringt die Erfindung den Vorteil, daß das Ventil nicht nur
von dem von außen wirkenden Wasserdruck geschlossen gehalten wird, sondern
auch
noch von einer Feder. Daher bleibt das Ventil auch bei stark bewegtem Wasser dicht,
und es kann kein Wasser in das Boot eindringen, wie es bei den bisherigen Einrichtungen
zum Teil der Fall ist.
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Aus der Beschreibung und den Zeichnungen ist eine als Beispiel gezeigte
Ausführungsform der Erfindung zu entnehmen.
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Fig. I zeigt das Ventil im Schnitt in geöffneter Stellung; Fig. 2
zeigt das Ventil im Schnitt in geschlossener Stellung, und Fig. 3 zeigt eine Ansicht
des Ventils im Aufriß. Das Ventil, welches in den Zeichnungen gezeigt ist, besteht
aus einem zylindrischen Metallgehäuse I, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl. Das
Gehäuse I ist mit einem Flansch Ia versehen, mittels dessen es an einer geeigneten
Stelle im Boden des Rettungsbootes befestigt wird. Oben ist das Gehäuse I mit einem
aufgeschraubten Deckel .2 geschlossen. In dem zylindrischen Gehäuse ist ein Kolben
3 angeordnet, welcher durch die Verlängerung I3 in Verbindung mit dem Ventilteller
4 steht. Am unteren Umkreis des Gehäuses I sind Öffnungen 15 angeordnet, so daß
Wasser, welches sich im Boden des Bootes ansammelt, durch diese und durch die Ventilöffnung
frei ablaufen kann, wenn das Ventil in geöffneter Stellung steht, wie in Fig. I
gezeigt. In den Wänden des Gehäuses I sind zwei diametral gegenüber angebrachte
Schlitze. In jedem von diesen ist ein Sperrhaken 5, drehbar -um einen Zapfen
12, gehaltert. Die Sperrhaken 5 haben eine Nase 16 und einen hakenförmigen .Oberteil
17.
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In der Kolbenverlängerung 13 ist ein. zylindrischer Hohlraum 14, in
welchem ein Ansatz i9, befestigt an der Stange Io, sich axial bewegen kann. Die
Stange Io ist mit einem Bund 9 versehen, gegen welchen sich eine Scheibe 7a von
gleichem Durchmesser wie das Innere des Gehäuses anlegt. Unter dieser Scheibe 7a
ist eine Schraubenfeder 6 angebracht, unterhalb welcher eine entsprechende Scheibe
7b angeordnet ist, in der Weise, daß die Feder 6 zwischen den beiden Scheiben 7a
und 7b liegt. Die Scheibe 7b ruht auf einem Absatz 18 des Gehäuses.
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Die Wirkungsweise des automatischen Bodenventils laut der Zeichnungen
ist folgende: Wenn das Ventil geöffnet werden soll, wird die Stange Io mit Hilfe
des Knopfes II heruntergepreßt. Dadurch wird der Ventilteller mit dem Kolben 3 abwärts
bewegt. Wenn der Kolben 3 in dieser Weise sich im Gehäuse abwärts bewegt, werden
die Sperrhaken 5 . von den Federn 8 nach innen gepreßt, und die Haken 17 werden
über den Rand der oberen Scheibe 7a greifen und diese in gespannter Stellung auf
der Feder 6 festhalten, wie es aus Fig. I hervorgeht. Diese Stellung hat das Ventil,
wenn das Boot auf seinem Platz auf der Bootsbarring steht. Wasser, welches sich
gegebenenfalls auf dem Boden des Rettungsbootes ansammeln könnte, wird dann durch
die Öffnungen 15 und das geöffnete Ventil freien Ablauf haben.
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- Wenn das Rettungsboot in das Wasser gesetzt wird, wird Wasser durch
die Ventilöffnung hineindringen und somit den Ventilteller 4 sowie auch den Kolben
3 beeinflussen. Der Kolben und der Ventilteller werden sich daher in dem Gehäuse
I nach oben bewegen. Der abgerundete Rand des Kolbens 3 wird sich dann an den Nasen
16 der Sperrhaken entlang bewegen und diese nach außen pressen. Dadurch wird der
Griff der Haken 17 an der oberen Scheibe 7a gelöst, so daß die Federkraft die Stange
Io frei nach oben bewegten kann. Mit Hilfe des Ansatzes I9 in dem Hohlraum 14 wird
dann der Ventilteller hinaufgezogen und das Ventil geschlossen, wie es aus Fig.
2 hervorgeht. Weil das Ventil sich nach außen öffnet, wird außer der Federkraft
auch der Wasserdruck auf der Außenseite des Ventiltellers dazu beitragen, daß derselbe
in geschlossener Stellung gehalten wird. Falls aus irgendeinem Grunde. das automatische
Funktionieren des Ventils nicht zufriedenstellend sein sollte, kann das Ventil jederzeit
von der Innenseite des Rettungsbootes mit Hilfe der Stange Io und des Knopfes II
bedient werden. Der Hohlraum 14 in der Kolbenverlängerung braucht nicht-rund zu
sein, sondern kann z. B. einen viereckigen Querschnitt haben, wobei dann auch. der
Ansatz I9 eine entsprechende Form erhält. Dadurch wird es ermöglicht, daß der Ventilteller
4 -mit Hilfe des Knopfes II gedreht werden kann, wodurch Verunreinigungen, die sich
in der Ventilöffnung festgesetzt haben sollten, am besten beseitigt werden.