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Vorrichtung zur Einführung von Löschmittel in Behälter für brennbare
Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einführung von Löschmittel
in Behälter für brennbare Flüssigkeiten, insbesondere Behälter für feuergefährliche
Öle, wie z. B. Benzin und Rohöle.
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Das Prinzip der Feuerlöschung in Behältern gemäß bekannten Methoden
zielt darauf, eine isolierende Schicht von Feuerlöschmittel, für gewöhnlich Schaum,
zwischen der Flüssigkeit und der Luft herzustellen, so daß das Feuer erstickt wird.
Bei einer bekannten Methode wird der Schaum durch das Dach des Behälters oder durch
den oberen Teil der Behälterwand mittels eines oder mehrerer Rohre zugeführt, welche
mit ihren offenen Enden in den Behälter hineinragen und den Schaum oberhalb der
Flüssigkeitsoberfläche abgeben. Der Schaum breitet sich auf dieser aus und bedeckt
nach Einführung hinreichender Mengen die ganze Flüssigkeitsoberfläche, was ein »Ersticken«
des Feuers zur Folge hat. Die Zuführung des Schaumes in dieser Weise ist aber wenig
wirtschaftlich, da große Mengen des Schaumes bei der unmittelbaren Durchführung
durch die Flammenzone, welche eine Temperatur von bis auf zooo° C haben kann, vernichtet
oder aber durch den Flammenzug weggeführt werden. Es ist daher eine andere Methode
(The subsurface method) entwickelt worden, gemäß welcher Schaum durch die gewöhnlichen
Einführungsleitungen für das 01 unmittelbar in das letztere
hineingepumpt
wird und in dem Öl bis an die Oberfläche hochsteigt. Auch diese Methode hat einen
beträchtlichen Übelstand, weil der Schaum auf seinem Wege im Öl bis an die Oberfläche
in großem Maße gebrochen wird, was besonders bei Ölen mit niedriger Viskosität,
wie z. B. Benzin, der Fall ist.
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Desgleichen ist es bekannt, in ei-nein Behälter Rohre anzuordnen,
durch welche ein Feuerlöschmittel von einer Stelle unter dem Flüssigkeitsniveau
in den oberen Teil des Behälters zugeführt wird, um auf der Flüssigkeitsoberfläche
ausgebreitet zu werden. Solche Rohre werden leicht durch Rost zerstört und behindern
die von Zeit zu Zeit vorzunehmende Reinigung der Behälter.
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Die Erfindung bezweckt, die Zufuhr von Feuerlöschmittel in Behälter
für brennbare Flüssigkeiten in einer befriedigenderen Weise als bei den bekanntenAn.ordnungen
zu ermöglichen. Zu diesem Zweck besteht die Vorrichtung gemäß der Erfindung aus
einem oder mehreren in den Behälter bei Brandausbruch einfuhrbaren Hüllen, die mit
dem bei Brandausbruch in sie eingefüllten Löschmittel, vorzugsweise Löschschaum
oder Löschgas, unter Abschluß gegenüber dem Behälterinhalt in den Behälter eingebracht
werden und in ihm entweder mit einem Teil oder als Ganzes bis etwas über den Spiegel
der brennenden Flüssigkeit emporsteigen, dort selbsttätig geöffnet werden und dem
Löschmittel den Weg zur Ausbreitung auf der Oberfläche der brennenden Flüssigkeit
freigeben. Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist
durch eine im Bereitschaftszustand zusammengefaltete Hülle für das Feuerlöschmittel,
vo@rzugs-#veise im. Form eines biegsamen Schlauches, gekennzeichnet, die unter dichtem
Abschluß nach außen zwischen diesem Abschluß und einer Einführungsöffnung des Behälters
derart angeordnet ist, daß sie bei Ausbruch eines Brandes im Behälter durch das
dann unter Druck zugeführte Löschmittel unter gleichzeitiger Entfaltung gefüllt,
mit ihrem freien Ende -in die im Behälter befindliche Flüssigkeit vorgetrieben und
an die Oberfläche der letzteren geführt wird. Die Hülle kann im Bereitschaftszustand
in einer an dem Behälter angebrachten Tasche, einem Stutzen od. dgl. untergebracht
sein, und diese Tasche od. dgl. kann derart ausgebildet sein, däß sie mit einer
für die Zufuhr von Feuerlöschmittel unter Druck bestimmten Leitung oder Vorrichtung
zusammengekuppelt werden kann.
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Die Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung näher
erläutert, welche verschiedene Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
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Riig. i zeugt einen s@enl@kre@GhtenSchnitt durch einen eine brennbare
Flüssigkeit enthaltenden Behälter, der mit einer Feuerlöschvorrichtung gemäß der
Erfindung versehen ist, und Fig. a eine Einzelheit des oberen Teiles des Schlauches;
Fig.3 ist ein senkrechter Schnitt durch einen Behälter mit einer abgeänderten Ausführung
des Schlauches; Fig. 4 zeigt ebenfalls einen senkrechten Schnitt durch einen Behälter
mit einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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Bei der Ausführung gemäß Fig. i ist der bis zum Spiegel 12 gefüllte
Behälter io unten mit einer Öffnung 24 zur Einführung einer Hülle 26 versehen, welche
Feuerlöschmittel von einer Rohrleitung 28 an die Flüssigkeitsoberfläche befördern
soll. Die Hülle kann die Form eines biegsamen Schlauches haben, welcher in der Bereitschaftslage
in einer Tasche 30 zwischen der Rohrleitung 28 und der Öffnung 24 zusammengefaltet
ist. Das Außenende des Schlauches ist am Einlaufstutzen 25 der Tasche dicht schließend
befestigt, so daß Flüssigkeitsverluste aus dem Behälter io verhindert werden. Zwischen
der Tasche 30 und der Öffnung 25 ist ein Absperrventil 31 vorgesehen, welches
an einem die Öffnung umgebenden, Stutzen 32 befestigt ist.
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Das Ventil 31 ist normalerweise geschlossen und verhindert, daß Flüssigkeit
aus dem Behälter 1o durch die Öffnung 24 hindurch austreten kann. Bei Ausbruch eines
Brandes wird jedoch das Ventil31 geöffnet und Feuerlöschmittel unter Druck, z. B.
mittels eines Schaumstrahlrohres oder einer Pumpe, durch die Leitung 28 zugeführt.
Das Löschmittel füllt den Schlauch 26 allmählich an und drückt ihn unter vollständiger
Füllung und Entfaltung in den Behälter io hinein, indem sein freies Ende nach oben
bewegt wird. Der Schlauch ist von solcher Länge, daß er mit seinem Ende etwas -über
den Flüssigkeitsspiegel 12 hinausragt. In Fig. i ist der Schlauch in dieser Stellung
durch gestrichelte Linien 26' angedeutet. Damit der Schlauch in diese Stellung gebracht
werden kann, können verschiedene Maßnahmen vorgenommen werden. Am einfachsten ist
es, ein Feuerlöschmittel zu verwenden, dessen spezifisches Gewicht um so viel geringer
ist als dasjenige der brennbaren Flüssigkeit, daß der Schlauch mit seinem freien
Ende infolge des Auftriebes an die Oberfläche gelangt. Als Feuerlöschmittel eignet
sich daher insbesondere mechanischer oder chemischer Schaum oder ein neutrales Gas:
Eine andere Möglichkeit ist die, in dem Behälter io eine Führung, z. B. ein festes,
zweckmäßig durchlöchertes Rohr 33 anzuordnen, durch das der Schlauch während des
Hinausschiebens nach oben gerichtet wird. Der Schlauch muß zum Einbringen in den
Behälter gegenüber dem Behälterinhalt geschlossen sein, da er sonst durch das Löschmittel
nicht in den Behälter hineingedrückt werden könnte. Sobald er seine Betriebslage
erreicht hat, muß er sich aber öffnen, damit das Löschmittel austreten und sich
über die Flüssigkeitsoberfläche verbreiten kann. Ein völlig selbsttätiges Öffnen
der Hülle kann in besonders einfacher Weise erreicht werden, indem die Hülle aus
einem Material ausgeführt wird, welches durch die Brandhitze zerstörbar ist, z.
B. unter der Einwirkung der Strahlungswärme der Flammen entzündet wird und verbrennt
oder infolge der Brandhitze wegschmilzt. Der Schlauch kann. z: B. aus synthetischem
Gummi
bestehen, der bei einer Temperatur von z. B. 7o° C seine Festigkeit verliert und
bei der im Gasbereich oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche herrschenden Temperatur
zerstört wird. Ebenso kann Kunstharz mit niedrigem Schmelzpunkt verwendet werden.
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Die Hülle 26 braucht nicht die Form eines Schlauches zu haben, sondern
kann beliebiger zweckdienlicher Form sein unter der Voraussetzung, daß sie das Löschmittel
durch die brennh.are Flüssigkeit hindurch an die Oberfläche der letzteren führen
kann, ohne daß das Löschmittel und die Flüssigkeit dabei miteinander in Berührung
gelangen. In Fig. i ist eine abweichende Form durch die strichpunktierte Linie 4o
angedeutet.
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Unabhängig davon, ob die Hülle 26 die Form eines Schlauches hat oder
nicht, kann sie aber auch durch die Einwirkung des Druckes des Löschmittels in demselben
geöffnet werden, wobei die Hülle aus einem temperaturbeständigeren, gegebenenfalls
feuerfesten Material, wie z. B. Asbest, bestehen kann. Um dies zu ermöglichen, kann
das freie Ende der Hülle 26 mit Bruchanweisungen, z. B. in Form einer ringsum verlaufenden
Schwächungsrille 34, versehen werden, wie in Fig. 2 gezeigt ist, wodurch der Endteil
36
losgesprengt wird, wenn der Druck in der Hülle genügend hoch gestiegen
ist. Anstatt einer derartigen Bruchanweisung kann auch ein Ventil angeordnet sein,
welches sich bei Überdruck in der Hülle öffnet. Diese Möglichkeit ist durch Fig.3
erläutert, welche den Schlauch 26 in hinausgeschobener Stellung mit seinem oberen
Ende obeirhalb der Flüssigkeitsoberfläche 12 zeigt. Am oberen Ende des Schlauches
sitzt eine Ventilklappe 36', die durch eine Sperrfeder 38 in geschlossener Lage
gehalten wird; die Federkraft dieser Feder kann durch den Druck im Schlauche überwunden
werden, so daß das Ventil durch die Einwirkung dieses Druckes geöffnet werden kann.
Wenn erforderlich, kann an geeigneter Stelle des Schlauches ein Schwimmer angeordnet
werden, welcher zum Tragen des Schlauchendes an der Flüssigkeitsoberfläche beiträgt.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten geschlossenen
Hülle, die auch z. B. durch ein Rohr gebildet werden kann, liegt darin, daß das
Rohr bzw. der Schlauch in sich selbst eine Abdichtung gegen Öldämpfe bildet und
dadurch im Gegensatz zu Vorrichtungen zur Einführung von Schaum durch oder an dem
Behälterdach die Abdichtungsmöglichkeiten verbessert und den sogenannten Atmungsverlust
herabsetzt.
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Als Fördervorrichtung für das Löschmittel können, besonders wenn dasselbe
aus Schaum oder Gas besteht, anstatt eines Rohres oder eines Schlauches auch Ballone
verwendet werden, welche mit Löschmittel gefüllt sind und in großer Menge in den
Behälter eingeführt werden und in der Flüssigkeit emporsteigen. Eine solche Anordnung
ist in Fig. 4 schematisch angedeutet. In der Wandöffnung 24 des Behälters io ist
am Stutzen 32 eine Düse 46 befestigt, in die eine andere Düse 48 unter Bildung eines
ringförmigen Durchlaßquerschnitts 52 hineinragt. In den Zwischenraum zwischen den
Düsen 46, 48 mündet ein Rohr 5o. Durch dieses Rohr wird ein flüssiger Stoff, z.
B. ein geeignetes Kunstharzerzeugnis, zugeführt, welcher die Fähigkeit hat, eine
dehnbare Haut zu bilden. Dieser hautbildende Stoff wird durch die ringförmige Öffnung
52 zwischen den Düsen ausgepreßtund durch das durch die Düse 48 zugeführte Löchmittel
zur Haut ausgespannt. Im gezeigten Beispiel ist angenommeny @d:aß das Löschmittel
.aus Schaum besteht, der in einem Schaumstrahlrohr 54 erzeugt wird, welches mit
einer Strahldüse 56, einem Wasserzulauf 58 und einem Zulauf 6o für das schaumbildende
Mittel versehen ist. Die gebildete Haut wird nach einer bestimmten Aufblähung mittels
einer vor den Düsen 46, 48 angehrachtem VoTrichtung geschlossen, so daß sie Ballone
62 bildet, welche in rascher Folge an die Flüssigkeitsoberfläche 12 emporsteigen,
um dort durch die Zerstörung der Haut infolge der Einwirkung des Brandes zu platzen.
Für die Herstellung der Ballone kann statt der dargestellten Vorrichtung auch eine
beliebige andere Vorrichtung zur Anwendung gelangen, welches Ballone in rascher
Folge herstellen kann, wobei die bei den bekannten Vorrichtungen zur Ballonherstellung
gebräuchlichen Gaszufuhrstutzen für die Schaumzufuhr verwendet werden.