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Steilkartei Die Erfindung bezieht sich auf eine Steilkartei mit hintereinanderstehenden,
an den Seitenrändern von unten nach oben gestaffelten und durch verschiedene Färbung
in einem Behälter, Karteikasten od. dgl. zu Hauptgruppen zusammengefaßten Karteikarten.
Bei diesen bekannten Steilkarteien, die sich besonders durch ihren einfacher. Aufbau
und ihre platzsparende Anordnung auszeichnen, sind außerdem zwischen den einzelnen
Gruppen Leitkarten vorgesehen, die an dem oberen Rand Tabe aufweisen, die über die
Normalgröße der Karten hinausragen und auf denen die Kurzbezeichnung der Gruppe
angegeben ist, während die Karteikarten numerisch oder alphabetisch geordnet werden.
Die Gruppen selbst können hierbei ebenfalls numerisch oder alphabetisch geordnet
werden. Soll jedoch eine derartige Kartei, wie sie insbesondere im kaufmännischen
Rechnungs- und Buchungswesen üblich ist, gewissermaßen an Stelle einer Bibliothek
eine theoretisch unbegrenzte Zahl äußerer Vorgänge und geistiger Erkenntniszustände
aufnehmen, um sie im Bedarfsfall als wissenschaftliches Hilfs- und Arbeitsmittel
nutzbar zu machen, so ist das Aufbewahren von Sachverhalten aller Art mittels der
üblichen Steilkartei lediglich nach rein äußeren Merkmalen und nur sehr beschränkt
möglich.
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Die Inhaltsangaben der Karteikarten können dabei in keinem inneren,
lögischen Zusammenhang stehen, weil sie durch die rein alphabetische Ordnung
auseinandergerissen
werden. Denn auch als fachwissenschaftliche Kartei verwendet folgen bei den bekannten
Steilkarteien die Karteikarten immer nur in der alphabetischen Reihenfolge, beispielsweise
Akku, Aluminium, Ampere, Angestellte,- Anilin, Anleihen, -Anthrazit, Azeton usw.
Die Ordnung erfolgt also nicht nach inneren, zusammengehörenden Merkmalen, um dem
Benutzer die gleichzeitige Betrachtung eines. Gegenstandes von allen Seiten und
in allen Einzelheiten zu gestatten. Das ist aber auch dann nicht möglich, wenn einer
nur der Gattung nach bezeichneten Gruppe eine Leitkarte vorangestellt wird, beispieIsweise
mit der Tab-Bezeichnung »Metalle« und die Gruppe Metalle - um bei diesem Beispiel
zu bleiben - durch weitere Leitkarten mit der Tab-Bezeichnüng »Aluminium«, »Messing«,
»Zink« usw. in Untergruppen unterteilt wird, da die Kartei durch die alphabetische
Ordnung immer nur auf die Ordnung nach rein zufälligen äußeren Merkmalen begrenzt
ist, die nicht geändert werden kann. Ebenso ist es danach unmöglich, verschiedene
Vorgänge oder Tatsachen, die sich zwar auf ein und dieselbe Sache beziehen, deren
gleichzeitige Kenntnis j edocli nicht erforderlich ist, voneinander zu trennen,
beispielsweise das chemische Verhalten und Gewinnen von Zink und - im Gegensatz
hierzu - die mechanische Verwendung von Zink. Für ersteres wird sich nur der Chemiker,
für letzteres nur der Mechaniker interessieren. Muß jedoch dieser bei der Verwendung
von Zink erforderlichenfalls auch das chemische Verhalten berücksichtigen, so muß
er sich auch schnell und umfassend über die ihn sonst nicht interessierenden Neben-
und Randgebiete des Zinks unterrichten können. Bei der alphabetischen Erfassung
dieser Merkmale in den üblichen Karteien ist dieses jedoch nicht ohne weiteres möglich,
und durch das heutige Schrifttum schon gar nicht.
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Abgesehen davon verdecken die Tabe auch die anderen Ordnungsmittel
und erschweren die Handhabung der Kartei, da das Auge gezwungen ist, beim Suchen
eines bestimmten Merkmals ständig hin und her zu wandern. Die bekannte Steilkartei
ist demnach trotz der Möglichkeit, beliebig viele. Karteikarten nachschieben zu
können, nicht in der Lage, den ständig -wachsenden Umfang der im Schrifttum, vor
allem in der fachwissenschaftlichen Literatur niedergelegten Erfahrungen und Erkenntnisse
nach - inneren, im logischen Zusammenhang stehenden Merkmalen zu sichten und zu
ordnen, so daß ihr in diesem Sinne keine allgemeine Bedeutung zukommt.
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Noch weniger als die Steilkarteien sind die übrigen bekannten Karteien
als wissenschaftliches Hilfs- und Arbeitsmittel geeignet, bei denen nicht nur die
mit Tabe versehenen Leitkarten, sondern die Karten selbst gestaffelt sind. Denn
auch bei ihnen sind die Staffeln und Staffelgruppen nach einer von vornherein festen
Folge rein schematisch entweder nach dem Alphabet oder nach Zahlen geordnet. Die
Staffeln« und Staffelgruppen und damit die gesamte Kartei haben daher praktisch
eine unveränderliche Größe; denn jede Erweiterung durch eine dazwischengestellte
Karteikarte stört das Schema, unabhängig davon, ob es sich dabei nun um.eine Steilbreit-
oder um eine Flachbreitsichtkartei oder um eine Hochstaffel handelt. Sie ermöglichen
alle nur die Verbesserung der rein äußerlichen Übersicht und erfordern dafür im
Gegensatz zu einer Steilkartei nicht nur größere Behälter, sondern auch noch besondere
Haltevorrichtungen.
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Ebensowenig eignen sich dazu die Lochkarteien der verschiedenen Systeme.
Abgesehen davon, daß zu ihrer Auswertung teuere und: nur leihweise erhältliche Maschinen
oder besondere Auswahlvorrichtungen erforderlich sind, bedarf es für die Auswertung
noch eines besonderen Lochschriftübersetzers. Denn die Lochungen selbst können nur
die Arbeit wiedergeben, die auf die Ausarbeitung des Schlüssels verwendet worden
ist. Ähnlich verhält es sich mit der Wissenskartei nach Dewey (DK), bei der die
Merkmale nach einem besonderen Zahlenschlüssel geordnet werden: Die Fundstelle muß
im Bedarfsfäll erst in einem besonderen Register oder in einer Nebenkartei ermittelt
werden.
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Durch die Erfindung soll-.daher eine Kartei geschaffen werden, die
eine unbeschränkte Erfassung und Auswertung von Sachverhalten und Vorgängen nach
inneren logischen Zusammenhängen zwangläufig in einer inneren Ordnung ermöglicht,
die gleichzeitig rein äußerlich' nach Klasse, Gattung, Art od. dgl. erkennbar ist
und in ihrem inneren Gefüge beliebig erweitert werden kann.
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Hierzu wird von einer Steilkartei mit hintereinanderstehenden, an
den Seitenrändern, von unten nach oben gestaffelten; durch verschiedene Färbung
in einem Behälter, Karteikasten od. dgl. zu Gruppen zusammengefaßten Karteikarten
ausgegangen. Die Aufgabe wird mittels einer solchen Kartei dadurch gelöst, daß jede
Hauptgruppe am rechten Seitenrand eine Staffel gleicher Höhe bildet und am linken
Seitenrand in eine doppelte Anzahl Mittelgruppen gestaffelt ist, als Hauptgruppen
in dem Behälter, Karteikasten od. dgl. untergebracht sind, und daß jede Karteikarte
eine Kopfleiste aufweist, die jeden Staffelausschnitt mittels einer Zunge überragt
und zum Unterteilen einer Mittelgruppe in eine der Mittelgruppenanzahl entsprechenden
Anzahl gleich großer Randfelder eingeteilt ist, unterhalb denen Beschriftungsfelder
verschiedener Größe angeordnet sind. Hierbei entspricht die Länge der Kopfleiste
dem Breiteriformat einer Karteikarte, die von einem-einfachen, einfach oder mehrfach
gefalteten oder einfach gefalteten und gehefteten Blatt mit den in den Seitenrändern
für eine Haupt-oder Mittelgruppe erforderlichen.Ausschnitten gebildet ist. Als Beschriftungsfelder-
sind über die Breite jeder Karteikarte drei kurze Spalten vorgesehen, von denen
die mittlere und die äußere, zur Hauptgruppenstaffelung liegende Spalte parallel
zur Kopfleiste und das unterhalb dieser in der äußeren Spalte gebildete Spaltenfeld
nochmals in drei Felder unterteilt ist, derart, daß insgesamt sieben Beschriftungsfelder
gebildet werden, von
denen eines die linke, zwei die mittlere und
vier mit zwei verschiedenen .Größen die rechte Spalte umfassen. Das in der mittleren
Spalte unmittelbar unter der Kopfleiste vorgesehene Beschriftungsfeld dient zur
Aufnahme des Stichwortes und ist in .gleicher Weise wie das zugeordnete Randfeld
der Kopfleiste durch eine starke Strichumrahmung hervorgehoben. Jeder randoffene,
in einem Seitenrand der Karteikarte vorgesehene Ausschnitt ist auf der Zungenseite
der Kopfleiste rechtwinklig und auf der gegenüberliegenden, die Stufe bildenden
Seite parabelförmig ausgebildet. Zur Aufnahme von Karteikarten mit dem gleichen
Stichwort in dem stark umrandeten Beschriftungsfeld oder zum Zusammenfassen von
Karteikarten unter einem umfassenden Stichwort ist eine die gleiche Farbe wie die
jeweilige Karteikartengruppe aufweisende Mappe mit einem das Stichwort aufnehmenden
Kennzeichnungsschild vorgesehen, deren Seitenränder soweit gusgeschnitten sind,
daß die seitlichen Haupt- und Mittelgruppenstaffelungen sowie die ZungenderKopfleistederKarteikarten
sichtbar sind.
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Diese Maßnahmen gewährleisten eine vielgliedrige Kartei mit einem
allgemeinen :Sachgefüge, bei der die Karteikarten trotz ihrer äußeren Verschiedenheit
lediglich nach sachlich bedingten Merkmalen ohne Rücksicht auf die alphabetische,
numerische oder zeitliche Reihenfolge zusammengefaßt sind. Durch die auf jeder Karteikarte
als Leitanlage dienende Kopfleiste mit den beiden Zungen und den drei Beschriftungsspalten
im Wirkungszusammenhang mit den seitlichen Randausschnitten ist eine begriffliche
Einteilung der Sachverhalte, Vorgänge, Merkmale od. dgl. möglich, die dem natürlichen
Ordnungsdenken entspricht, wobei aus der Kartei die Vielfalt der Sachverhalte, Vorgänge,
Merkmale od. dgl. durch die entsprechend gekennzeichneten Haupt-, Mittel- und Untergruppen
herausgehoben sind. Insbesondere ist durch die Leitanlage ein Ordnungsmittel geschaffen
worden, das bereits von vornherein die Erfassung beliebig neu hinzutretender Karteikarten
gewährleistet und die die bereits äußerlich durch Staffelung und Farbgebung unterschiedenen
Gruppensachverhalte untereinander verknüpft und den einzelnen Sachverhalt.zusammenfassend
mit seinen in innerem Zusammenhang stehenden Unterarten aufgliedert.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Abb. i die Ansicht einer Karteikarte, Abb. 2 die Ansicht einer
in Haupt- und Mittelgruppen aufgegliederten Kartei, Abb.3 eine schaubildliche Ansicht
der Kartei nach Abb. 2, Abb. q. die Seitenansicht der Kartei nachAbb. 2 in Blickrichtung
auf die nach Mittelgruppen gestaffelten Seitenränder, Abb. 5 eine der Abb. q. entsprechende
Seitenansicht, jedoch in Blickrichtung auf die nach Hauptgruppen gestaffelten Seitenränder,
Abb. 6 und 7 die Ansicht und die Seitenansicht einer die Karteikarten mit dem gleichen
Stichwort aufnehmenden Mappe, Abb. 8 die Draufsicht auf eine äußerlich durch Mappen
gegliederte Kartei, Abb. 9, bis i i die Ansicht, Seitenansicht und. Draufsicht einer
vollständig aufgeklappten Karteikartentasche, Abb. i2 die Draufsicht auf die geschlossene
Karteikartentasche nach den Abb. 9 bis i i, Abb. 13 und 1q. den Zuschnitt- für eine
einfach und mehrfach zu faltende Karteikarte in der Draufsicht.
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Die Karteikarten i einer beim Ausführungs-_ beispiel nach Abb. i bis
5 in sechs Hauptgruppen G i bis G 6 unterteilten Steilkartei können ein beliebiges
Format aufweisen, das jeweils mit der vollen Breite auf dem Boden eines nicht dargestellten
Behälters, Karteikastens od. dgl. aufsteht. Parallel zu ihrer Fußkante hat jede
Karteikarte i eine Kopfleiste 2, deren Länge ihrem Breitenformat entspricht. An
den Seitenrändern 3 und q. sind randoffene Ausschnitte 5 und 6 vorgesehen, die sich
von der Kopfleiste 2 aus in Richtung zur Fußkante erstrecken. Die parallel zu den
Seitenrändern 3 und q. verlaufenden Begrenzungskanten 7 und 8 der Ausschnitte 5
und 6 stehen stets senkrecht zur Kopfleiste 2 und bilden mit dieser jeweils einen
rechten Winkel, während sie an ihrem der Kopfleiste 2 gegenüberliegenden Ende über
je einen parabelförmigen Bogen 9 senkrecht zu den stehengebliebenen Seitenrändern
3 und q. auslaufen. Durch die Anordnung der randoffenen Ausschnitte 5 und 6 ragt
die Kopfleiste 2 mit den seitlichen Zungen io und i i über die durch die Begrenzungskanten
7 und 8 bestimmte Karteikartenbreite hinaus.
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Sämtliche beispielsweise zu einer Hauptgruppe G i gehörenden Karteikarten
haben jeweils die gleiche Farbe und im Sinne der Zeichnung am rechten Seitenrand
q. gleich große Ausschnitte 6, deren sich von der Kopfleiste 2 erstreckende Länge
für die Karteikarten i jeder folgenden Hauptgruppe G 2 bis G 6 in der Staffelrichtung
um eine vorbestimmte Staffelbreite abnimmt. Die hintereinanderstehenden Hauptgruppen
G i -bis G 6 werden deshalb, rein äußerlich gesehen, nicht nur durch ihre Farbe,
sondern auch durch die Staffelung der zugeordneten Karteikarten i an ihrem rechten
Seitenrand unterschieden. Da bei dem Ausführungsbeispiel sechs Hauptgruppen G i
bis G6 vorgesehen sind, bilden diese an ihrem rechten Seitenrand sechs Absätze,
von denen jeder zu den Kopfleisten 2 in der sich von unten nach oben erstreckenden
Staffelrichtung eine abnehmende Höhe aufweist.
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Die Karteikarten jeder Hauptgruppe G i und G2 sind nochmals in eine
doppelte Anzahl von Mittelgruppen A I bis A XII unterteilt, als Hauptgruppen
in dem nicht dargestellten Behälter, Karteikasten od. dgl. überhaupt enthalten sind.
Zur äußeren Kennzeichnung der mithin zwölf vorhandenen Mittelgruppen A I bis A XII,
die eine Hauptgruppe bilden, werden die Karteikarten i an ihrem im Sinne der Zeichnung
liegenden .linken Seitenrand sinngemäß wie am rechten Seitenrand durch die Ausschnitte
5 gestaffelt, so daß jede Hauptgruppe
G i bis G6 am linken Seitenrand
je zwölf Absätze aufweist, die zu den Kopfleisten :2 in der sich ebenfalls von unten
nach oben erstreckenden Staffelrichtung eine abnehmende Höhe haben. Der Höhenunterschied
der Staffeln an der linken Seite einer Hauptgruppe ist mithin nur halb so groß wie
der Höhenunterschied zwischen den Staffeln der aufeinanderfolgenden Hauptgruppen.
Damit ist jede Karfeikarte einmal durch ihre Farbe und dem am rechten Seitenrand
vorgesehenen Ausschnitt 6 als zu einer bestimmten Hauptgruppe und durch den Ausschnitt
5 am linken Seitenrand zu einer bestimmten Mittelgruppe gehörend gekennzeichnet.
Jede Mittelgruppe A I bis A XII ist wiederum in eine Anzahl Untergruppen
U i bis U 12 unterteilt; die der Anzahl der in einer Hauptgruppe G
i bis G 6 befindlichen Mittelgruppen entspricht. Für diese Unterteilung dient die
Kopfleiste 2, die hieizu zwischen den beiden über die Ausschnitte 5 und 6 ragenden
-Zungen io und i i zwölf Randfelder 12 bis 23 aufweist, von denen das jeweils zutreffende,
eine Untergruppe kennzeichnende Randfeld durch eine starke Strichumrahmung besonders
kenntlich gemacht bzw. hervorgehoben ist.
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Unterhalb einer auf einer Karteikartenfläche durch Strichanordnung
kenntlich gemachten Kopfleiste 2 sind über die durch die Ausschnitte 5 und 6 bestimmte
Karteikartenbreite drei kurze Spalten 24 bis 26 vorgesehen, von denen die mittlere
Spalte 25 und die äußere, auf der Seite zur Hauptgruppenstaffelung liegende Spalte
26 durch eine parallel zur Kopfleiste verlaufende Strichanordnung In Spaltenfelder
unterteilt werden. Hierbei wird das äußere, unmittelbar unter der Kopfleiste liegende
Spalten-` feld - nochmals in drei weitere Felder unterteilt. Durch diese Einteilung
entstehen sieben Beschriftungsfelder F i bis F7, von denen das Beschriftungsfeld
F4 die linke Spalte 25 und die Beschriftungsfelder F 3 und F 5 bis F 7 mit zwei
verschiedenen Größen die rechte Spalte 26 umfassen. Das unmittelbar sich unter einer
Kopfleiste 2 befindliche Beschriftungsfeld F i der mittleren Spalte 25 ist durch
eine starke Strichumrahmung besonders hervorgehoben und dient zur Aufnahme eines
sich auf die zugeordnete Gruppe beziehenden Stichwortes, während die übrigen Beschriftungsfelder
einschließlich der rechten Zunge zi der Kopfleiste 2 zur Aufnahme von Ergänzungen
sowie von Leitbuchstaben oder -zahlen vorgesehen sind. Hierbei dienen die Beschriftungsfelder
F 5 bis F 7 zur Bezeichnung der aufeinanderfolgenden Karteikarten. Die linke Zunge
io jeder Kopfleiste 2 ist dagegen den Beschriftungsfeldern F 2 und F 3 zugeordnet
und für die Aufnahme von einen übergeordneten Begriff kennzeichnenden Ordnungsbuchstaben
bestimmt.
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Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Steilkartei werden an Stelle
von Leitkaxten Mappen 30 vorgesehen (vgl. Abb. 6 und 7), die gleichzeitig als Sammelbehälter
für die Karteikarten i angesehen werden können. Sie bestehen aus einem Streifen,
der so gefaltet ist, daß ein der Dicke des aufzunehmenden Karteikartenstapels entsprechender
Rücken 31 entsteht. der; gleichzeitig als eine schräg zu den Mappenwänden verlaufende
Sichtfläche ausgebildet und zur Aufnahme eines Kennzeichnungsschildes 32 eingerichtet
ist. Die Seitenränder der Mappen 30 sind, von den dem Rücken 3 1 gegenüberliegenden
freien Querkanten der Mappenwände beginnend, so weit weggeschnitten, daß die Gruppenstaffelungen
sowie die Zungen der beispielsweise mit der freien Längskante der Kopfleisten 2
auf dem Boden des Behälters, Karteikastens od. dgl. aufstehenden Karteikarten i
sichtbar sind. In jeder Mappe sind alle Karteikarten i zusammengefußt, die in dem
Beschriftungsfeld F i das gleiche Stichwort aufweisen, das auch in dem Kennzeichnungsschild
32 der Mappe 30 wiederholt wird. Im Bedarfsfalle können in einer Mappe 3o
die Karteikarten i auch nach den dem Stichwort in dem Beschriftungsfeld F i übergeordneten,
auf der linken Zunge io der Kopfleiste 2 vermerkten Begriff zusammengefußt werden,
der in diesem Falle in dem Kennzeichnungsschild 32 aufgenommen wird. Die Mappen
30 sind weiß oder haben die gleiche Farbe der zugeordneten Hauptgruppe oder
Gruppen. Auf der Sichtfläche 31 sind vorzugsweise am linken Ende alphabetische
oder numerische Bezeichnungen zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu den jeweiligen
Mittelgruppen AI bis AXII und Untergruppen U i bis U 12 vorgesehen,
so daß jede Haupt-, Mittel- und Untergruppe nicht nur alphabetisch oder/und numerisch
geordnet, sondern auch beliebig erweitert und gruppenweise an die richtige Stelle
der Kartei eingereiht oder aus ihr- herausgenommen werden kann. Durch die als Sichtflächen
ausgebildeten Mappenrücken V entsteht eine gleichzeitig auch als Sichtkartei dienende
Steilkartei, die bereits ohne Aufblättern den gesuchten, übergeordneten Begriff
oder das Stichwort mühelos erkennen läßt (vgl. Abb.8). Werden die Mappen
30 mit dem Rücken nach unten gestellt, so bilden sie gleichzeitig einen Karteikartentrog.
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. Um die Handhabung der Karteikarten i zu erleichtern, können sie
auch in Karteikartentaschen zusammengefußt werden. Hierzu werden die in den Abb.9
bis 12 dargestellten Karteikartentaschen verwendet. Diese können beispielsweise
von einem Streifen 34 gebildet werden, der an einem Ende eine angefadtete Verschlußtasche
35 hat. Quer zu dem Streifen 34 sind weitere Laschen 36 und 37 angeordnet, die einen
vorbestimmten Abstand voneinander haben. Die Laschen 36 bilden unter Anfaltung eines
Bodens zwei nach drei Seiten offene Taschen, während die Laschen 37 ebenfalls als
Verschlüßlaschen dienen. Der'gegenseitige Abstand der Laschen 36 und 37 entspricht
etwa der doppelten Bodenbreite, so daß die Karteikartentasche in die in Abb. 12
als Draufsicht gezeigte Form zusammengelegt werden kann.
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Die Karteikarten i können auch aus einem einfach oder mehrfach gefalteten
Blatt 38 oder 39 hergestellt werden, . das einfach gefaltete Blatt auch zusammengeheftet
werden. Abb. 13 und 14 zeigen die Zuschnitte für derartige Karteikarten in
der Draufsicht, aus denen die erforderlichen Ausschnitte 5 und 6 spiegelbildlich
zu den Faltlinien 40
bereits in der jeweils erforderlichen Länge
ausgestanzt sind. Alsdann werden die Blätter 38 und 39 um die Faltlinien 40 gefaltet,
so- daß eine Karteikarte gebildet wird, deren Umrißform der der Karteikarte nach
Abb. i oder 2 entspricht.
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Die Vielgliedrigkeit der erfindungsgemäß ausgebildeten Steilkartei
zum Erfassen und Auswerten von Sachverhalten aller Art soll an Hand eines Anwendungsbeispieles
für die Erfassung eines großen Industrieunternehmens erläutert werden.
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Als Industrieunternehmen wird eine Steinkohlengewerkschaft zugrunde
gelegt, die aus einer Hauptverwaltung und fünf Zechen bestehen soll. Die Hauptverwaltung
wird hierbei durch die Hauptgruppe G i, die Zechen dagegen werden durch die Hauptgruppen
G2 bis G6 der Kartei erfaßt. Die Hauptverwaltung kann beispielsweise in die Generaldirektion,
in die einzelnen Direktionen für Personal, Material, Lager, Kassen und Rechnungswesen,
Einkauf, Verkauf usw. aufgegliedert werden. Jeder einzelnen Aufgliederung innerhalb
der Hauptgruppe G i wird eine Mittelgruppe A I bis A XII zugeordnet.
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Des weiteren kann jede der fünf durch die Hauptgruppen G2 bis G6 erfaßten
Zechen beispielsweise in folgende Mittelgruppen A I bis A VIII ff.
aufgegliedert werden: A I Zechenverwaltung, A II Kessel- und Maschinenhaus, A III
Grube, A IV Kokerei, A V Sägewerk, A VI Bauabteilung, A VII Werkstätten,
A VIII Zechenbahn ff.
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Die weitere Aufgliederung ist von den jeweiligen Bedürfnissen abhängig.
So dürfte beispielsweise die durch die Mittelgruppe A I erfaßte Zechenverwaltung
in etwa gleicher Weise wie die Hauptverwaltung aus einer Anzahl von Abteilungen,
z. B. für Personal, Material, Lohn usw., bestehen, die je-
doch nunmehr durch
die Untergruppen U i bis U 12
erfaßt werden. Die unter dem übergeordneten
Stichwort »Grube« geführte Mittelgruppe A VIII kann nach den Schächten der Zeche
aufgegliedert werden, beispielsweise unter der Untergruppe Ui = Schacht i, Untergruppe
U2 = Schacht 2 usw. Das gilt auch für die Mittelgruppe A VI = Bauabteilung, die
z. B. durch eine Untergruppe U i in eine Abteilung »Hochbau« und durch eine weitere
Untergruppe U2 in eine Abteilung »Tiefbau« aufgegliedert werden kann.
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Innerhalb der Kartei können nun nach den Untergruppen U i bis
U 12 aufgegliederte Mittelgruppen A I bis A XII mittels der Mappen
30 gruppenweise nach einer alphabetischen Ordnung zusammengefaßt und die
Mappen innerhalb der übergeordneten Gruppe, z. B. G i bis G 6, nochmals alphabetisch
geordnet werden, wobei die= in dem Behälter, Karteikasten od. dgl. untergebrachten
Hauptgruppen bereits äußerlich schon durch ihre Farbe unterschieden sind (vgl. hierzu
Abb. 8, in der jedoch die farbige Unterscheidung nicht zum Ausdruck kommt). Die
als Sichtfläche ausgebildeten Mappenrücken 3 i bilden hierbei eine Organisationsdecke,
beispielsweise innerhalb der Hauptgruppe G i bis G 3, die ohne weiteres die sich
-staffelnde alphabetische Ordnung und die innerhalb der am linken Ende der Mappenrücken
gekennzeichneten MittelgruppenA I bis A XII-erkennen läßt, wobeildie Punktköpfe
neben den Mittelgrüppenbezeichnungen die entsprechenden Untergruppen angeben.
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Auf diese Weise können bei dem Anwendungsbeispiel die Sachverhalte
innerhalb der Reihenfolge des Alphabets auch nach besonders herauszustellenden Gesichtspunkten,
z. B. Ausstattung, Betriebseinrichtungen, Einkauf, Finanzierung, Kapital, Kosten
usw., in den Mappen zusammengefaßt werden. Der Sachverhalt »Personal« wird nach
der oben erläuterten Aufgliederung nach den Beschäftigungsplätzen unterteilt. Die
Unterteilung kann nach besonders herauszustellenden Gesichtspunkten durch die Zungen
io und i i der Kopfleiste 2 sowie durch die Beschriftungsfelder F i, F2 und F3 noch
weiter fortgeführt werden. Beispielsweise kann der Sachverhalt (Personal) durch
die linke Zunge io in »Angestellte« usw., durch das Beschriftungsfeld F i nach dem
jeweiligen Familiennamen (Müller), durch das Beschriftungsfeld F2 nach dem Vornamen
(Willi), durch das Beschriftungsfeld F3 nach der Berufsbezeichnung (Ingenieur) und
durch die den Beschriftungsfeldern F i, F2 und F3 zugeordnete Zunge i i in eine
sich hieraus ergebende Kurzbezeichnung »Mü/Ing« aufgegliedert werden. In allen Fällen
gliedert jedenfalls die Kartei den Sachverhalt stets nach seinem logischen inneren
Zusammenhang und zerlegt ihn gleichzeitig in seine einzelnen Erscheinungen und Tatsachen,
was im folgenden noch näher erläutert werden soll.
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Beispielsweise fordert die Tiefbauabteilung (Mittelgruppe
A VI, Untergruppe U:2) der Zeche 3 im Übermaß neue Schaufeln an. Die Hauptverwaltung
(Hauptgruppe G i) will daher wissen, welcher Betrag für die Neuanschaffung von Schaufeln
für die Tiefbauabteilung bereits ausgegeben worden ist. Zu diesem Zweck wird aus
der Kar~eei die Mappe mit dem Stichwort »Kosten« und aus dieser die Hauptgruppe
G 3 = Zeche 3 herausgegriffen. Dieses Stichwort (Kosten) findet sich auch auf sämtlichen
Karteikarten der Mappe im Beschriftungsfeld F i. Aus der Hauptgruppe G 3 wird die
Mittelgruppe A VI = Bauabteilung und aus dieser wieder die durch starke Strichumrahmung
des entsprechenden Randfeldes hervorgehobene Untergruppe U2 = Tiefbau festgestellt.
Alsdann werden die linken Zungen der Kopfleiste 2 nach dem übergeordneten Stichwort
»Material« durchgeblättert und aus sämtlichen Karteikarten mit diesem Stichwort
mittels der rechten Zunge i i die Karteikarten ermittelt, welche die sich aus den
Beschriftungsfeldern F2 (Erneuerung) und F3 (Schaufeln) ergebende Kurzbezeichnung
»Er/Sch« aufweisen. Da sich die Materialbeschaffung üblicherweise über ein Jahr
erstreckt, so ist für jedes Jahr eine Karteikarte vorhanden. Im Beschriftungsfeld
F 5 wird deshalb die Jahreszahl des Beschaffungsjahres aufgenommen; auf diese Weise
läßt sich ohne weiteres feststellen, welche Aufwendungen bisher für die Zeche 3,
Abteilung Tiefbau, für Schaufeln gemacht worden sind. In Abb. i ist eine Karteikarte
dargestellt,. welche die erläuterte Beschriftung aufweist.