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Verfahren zur Herstellung einer Ausbeulung und/oder einer Verdickung
an einem Rohr und Rohrkrümmer Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer exzentrischen einseitigen Ausbeulung der Wandung in einem beliebigen Bereich
eines geraden oder gekrümmten Rohres und/oder einer Verdickung der Wandung, wobei
die Ausbeulung geöffnet werden kann, um einen Anschlußstutzen zu bilden.
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Die Erfindung schafft demgemäß ein Verfahren zur Herstellung eines
Krümmers oder eines gebogenen Rohres, der bzw. das eine Aufweitung seines inneren
Dürchtrittquerschnitts im gebogenen Bereich und/oder eine Verdickung der Wandung
in dem Bereich aufweist, der die Außenseite der Krümmung bildet.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung umfaßt im Falle eines geraden Rohres
einen Biegevorgang und ein Wiederaufbiegen des zuvor hergestellten Krümmers und
ebenso ein Wiederaufbiegen im Falle der Anwendung der Erfindung auf einen schon
fertig vorliegenden Krümmer. Unter Wiederaufbiegen ist gemäß der Erfindung der Verfahrensschritt
zu verstehen, bei dem die beiden Schenkel
eines schon vorliegenden
Krümmers derart voneinander entfernt werden, daß sich der Krümmungswinkel des Krümmers
verringert.
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Um das Verfahren in Anwendung auf einen schon geformten Krümmer durchzuführen
und z. B. einen über iSo° fertig gebogenen Krümmer zu erhalten, geht man vorzugsweise
von einem Krümmer bzw. einem gebogenen Rohr aus, das mehr als i8o°, z. B. zq.o°,
gebogen ist und dessen Schenkel sich demzufolge kreuzen. Hierauf erhitzt man den
äußeren Bereich des Krümmers auf eine zweckentsprechende Temperatur, und zwar den
Bereich, in dem man eine Verstärkung der Dicke der Wandung oder eine Erhöhung des
Querschnitts oder beides erhalten will; gegebenenfalls werden auch die im Innern
des Krümmers liegenden Zonen erhitzt, die mehr oder weniger in der Nähe der übergangsstellen
liegen, an denen die geradlinigen Schenkel des gekrümmten Teils des Krümmers in
diesen Teil übergehen. Hierauf bewegt man die Schenkel des Krümmers so auseinander,
daß der Krümmungswinkel des Krümmers vermindert wird, wobei gegebenenfalls der gekrümmte
Teil in einer Matrize von geeigneter Gestalt gehalten wird. Auf diese Weise ergibt
sich bei dem Wiederaufbiegen eine Änderung der Wandung und eine Verschiebung des
Metalls im äußeren Krümmungsbereich des Krümmers, die entweder eine Erhöhung seines
inneren Durchtrittsquerschnitts oder eine Verdickung der Wandung im äußeren Bereich
des Krümmers oder beides zur-Folge hat.
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Um den Ausgangskrümmer mit einem über i8o° hinausgehenden Krümmungswinkel
zu erhalten, kann man z. B. ein Rohr in bekannter Weise mit Hilfe einer Biegemaschine
über eine Rolle biegen, die eine schraubenförmige Nut aufweist, welche das Biegen
über iSo° hinaus zuläßt. Statt dessen kann. man einen über i8o° hinaus gebogenen
Krümmer auch dadurch herstellen, daß man die Schenkel eines mit einem Krümmungswinkel
von i8o° gebogenen Krümmers mit Hilfe von Matrizen zusammenbiegt, die sich an diese
Schenkel anlegen; im vorliegenden Falle werden dabei zweckmäßig die zum Zusammendrücken
dienenden Matrizen derart gegeneinander versetzt, daß . die geradlinigen Schenkel
des gebogenen Rohres sich überschneiden können.
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Um einen endgültigen, z. B. mit einem Winkel von i8o° gebogenen Krümmer
gemäß der Erfindung zu erhalten, kann man statt von einem über iso° gebogenen Krümmer
auch von einem gewöhnlichen mit iSo° Krümmungswinkel gebogenen Krümmer ausgehen,
den man wieder aufbiegt, um einen kleineren Krümmungswinkel als i8o° herbeizuführen,
und zwar, indem man die oben angegebenen Vorschriften für die Erwärmung und gegebenenfalls
Anwendung von Matrizen befolgt. Der auf diese Weise erhaltene Krümmer wird hiernach
auf einen Krümmungswinkel von iSo° gebracht, indem man ihn durch eine Rollen-Biegemaschine
bekannter Bauart hindurchführt, oder indem man die beiden Schenkel des Krümmers
mit Hilfe von zum Zusammendrücken geeigneten Matrizen einander nähert. Will man
gemäß der Erfindung eine einseitige bzw. exzentrische Ausbeulung an irgendeiner
Stelle eines geraden oder gebogenen Rohres erhalten, so geht man folgendermäßen
vor: Man erhitzt das mit dieser einseitigen Ausbeulung zu versehende Rohr wie vorstehend
in drei Zonen. Die eine Zone soll in dem Bereich liegen, in dem sich die Ausbeulung
bilden soll, und die beiden anderen Zonen sollen beiderseits dieses Bereiches und
um i8o° zu diesem versetzt, d. h. an der gegenüberliegenden Oberfläche des Rohres,
liegen. Hiernach wird das Rohr einer Biegekraft unterworfen, die' gegen die Zone
gerichtet ist, in der sich die einseitige Ausbeulung bilden soll. Handelt es sich
um ein gerades Rohr, so wird dieses in geringem Maße derart gebogen, da,B der innere
Krümmungsbogen des Krümmers auf die Seite zu liegen kommt, an der sich die Ausbeulung
bilden soll und sich bildet, nachdem man, wenn nötig, zuvor eine Krümmung im umgekehrten
Sinne - wenn auch nur wenig - eingeleitet hat, um die Bewegung des Metalls in der
gewünschten Richtung zu veranlassen. Handelt es sich um ein schon gebogenes Rohr,
so kann man dieses wieder aufbiegen, wenn die Ausbeulung sich am äußeren Krümmungsbogen
der Krümmung bilden soll, öder kann es über das gewünschte Maß hinaus biegen, wenn
die Ausbeulung sich am inneren Krümmungsbogen bilden soll.
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Ferner kann man gemäß der Erfindung die Ausbeulung einseitig machen,
indem man die Zonen unterschiedlich bzw. ungleichmäßig erwärmt, die der Zone gegenüberliegen,
an der sich die Ausbeulung bilden soll.
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Ferner ist gemäß der Erfindung vorgesehen, die auf diese Weise gebildeten
Ausbeulungen zur Erhöhung des inneren Durchtrittsquerschnitts des Rohres zu verwenden.
Es kann z. B. vorkommen, da.ß Krümmer Verengungen des Durchtrittsquerschnitts an
der Stelle aufweisen, an der die Rohrkrümmung einsetzt. Bildet man gemäß der Erfindung
an dieser Stelle Ausbeulungen der Außenwand oder der Innenwand des Rohres, so bewirkt
man auf diese Weise eine Erweiterung des Durchtrittsquerschnitts.
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Weiterhin ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die an einer beliebigen
geeigneten Stelle des Krümmers gebildeten Ausbeulungen nachträglich geöffnet werden
und Rohranschlußstutzen bilden, die in einer beliebigen Richtung verlaufen.
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Statt eine Ausbeulung oder Blase am Rohr sich frei bilden zu lassen,
wie vorstehend beschrieben wurde, kann man das Rohr in geeigneten und gegebenenfalls
schwenkbaren Matrizen anbringen, durch die die Bildung der Ausbeulung verhindert
wird und statt dessen eineVerschiebung des Metalls entsteht, die eine Verdickung
der Wandung an der gewünschten Stelle mit sich bringt.
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Will man die Weite und Tiefe der gebildeten Ausbeulung vergrößern,
so da.ß man entweder die Verdickung der Wandung in dem Falle vergrößern kann, daß
die Ausbeulung nachträglich wieder abgeflacht wird, oder daß man durch öffnen der
Ausbeulung einen Anschlußstutzen von größerem Ausmaß
oder von größerer
Wandstärke oder von größerem Durchmesser oder beides schaffen kann, so werden die
Verfahrensgänge wiederholt, durch die die ursprüngliehe Ausbeulung hergestellt wurde.
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Nachstehend werden an Hand der Zeichnungen beispielsweise Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben, und zwar zeigt Fig. i teilweise im Schnitt eine Draufsicht
eines über i8o° hinaus gebogenen Rohres mit kleinem Krümmungsradius, das als Ausgangskrümmer
dienen soll, Fig. 2 das Rohr nach Fig. i innerhalb einer im Schnitt gezeigten Matrize,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Rohres nach Fig. 2 zur Darstellung der endgültigen
Krümmung in den Matrizen, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
der den endgültigen Krümmer nach Auseinanderbiegen seiner Schenkel zeigt, Fig. 5
ein als Ausgangskrümmer dienendes, über 18o° hinaus mit einem Krümmungsradius gebogenes
Rohr, der ein. Mehrfaches des Außendurchmessers des Rohres ist, Fig. 6 den Krümmer
nach Fig. 5 innerhalb von Matrizen und nach dem Auseinanderbiegen seiner Schenkel
im endgültigen Krümmungszustand; Fig.7 bis 12 zeigen Ausführungsformen, in denen
der Ausgangskrümmer und der endgültige Krümmer ein um i8o° gebogenes Rohr bilden,
und zwar zeigt Fig. 7 einen waagerechten Schnitt durch einen in der Matrize angeordneten
Ausgangskrümmer, Fig. 8 den Krümmer nach Fig. 7 nach Auseinanderbiegen, seiner Schenkel,
Fig.9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 8, Fig. io schematisch einen Schnitt
des Krümmers nach Fig. 8 in einer Biegemaschine bekannter Bauart, die ihn auf eine
Krümmung von i8o° zurückführt, Fig. ii einen der Fig. io entsprechenden Krümmer
nach Herstellung der Krümmung von 18o°, Fig. 12 schematisch einen waagerechten Schnitt
durch den Krümmer nach Fig. i i nach Zusammendrücken seiner geradlinigen Schenkel
zwischen Formmatrizen; Fig. 13 zeigt ein gerades Rohr, das zur Erzielung einer Ausbeulung
dem Verfahren gemäß der Erfindung unterzogen wird, Fig.14 ein gebogenes Rohr, an
dem symmetrische seitliche Ausbeulungen hergestellt werden, Fig. 15 ein gebogenes
Rohr gemäß Fig. 14 nach Herstellung der Ausbeulungen, Fig. 16 einen Krümmer nach
Bildung einer Ausbeulung an einer einseitig zur Mittelachse am äußeren Krümmungsbogen
des Krümmers gelegenen Stelle, Fig. 17 einen Krümmer ähnlich Fig. 16 mit einseitiger
Ausbeulung, Fig. 18 im Schnitt einen zwischen schwenkbaren Matrizen angeordneten
Krümmer, an dein eineVerdickung der Wandung im Bereich des äußeren Krümmungsbögens
hergestellt werden soll, Fig. i9 den Krümmer nach Fig. 18 nach Zurückführung auf
eine Krümmung von 18o°, Fig. 2o im Schnitt einen Krümmer, an dem eine besonders
große Blase oder Ausbeulung hergestellt werden soll, Fig. 21 den Krümmer nach Fig.2o
nach Herstellung einer ersten Ausbeulung, Fig.22 den Krümmer nach Fig.21 nach Abflachung
der Ausbeulung und Verdickung der äußeren Wandung, Fig.23 einen Krümmer nach Fig.22
nach Bildung einer neuen Ausbeulung in einem zweiten. Arbeitsgang und Fig.24 den
Krümmer nach Fig.23 nach erneutem Abflachen der erneuten Ausbeulung und beträchtlicherVerdickung
des äußerenKrümmungsbogens des Krümmers.
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Wie aus den Fig. i bis 4 ersichtlich, geht man, wenn man zunächst
ein gemäß der Erfindung mit einem Winkel von i8o° gebogenes Rohr erhalten will,
bei der ersten Ausführungsform der Erfindung von einem Krümmer a. aus, der mehr
als i 8o° gebogen ist und dessen Schenkel sich infolgedessen gemäß Fig. i kreuzen.
Der Krümmer a hat in dem gezeichnetenAusführungsbeispiel einen sehr kleinen inneren
Krümmungsradius. Ein solcher Krümmer wird als »gewöhnlicher Krümmer« bezeichnet,
was bedeutet, daß sein innerer Krümmungsbogen b bei der Herstellung verdickt worden
ist, während sein äußerer Krümmungsbogen c im Wesentlichen die gleiche Wandstärke
behalten hat wie der gerade Teil des gekrümmten. Rohres a. Bei diesem »gewöhnlichen
Krümmer« ist der innere Durchtrittsquerschnitt im Innern des gekrümmten. Teils nahezu
dem inneren Durchtrittsquerschnitt im Innern des geradlinigen Teils des Rohres a
gleich.
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Gemäß der Erfindung wird der äußere Krümmungsbogen c und gegebenenfalls
werden auch die im Innern des Krümmers innerhalb der Zonen A-B und C-D gelegenem
Bereiche erwärmt, wobei diese Bereiche in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft
der Querschnitte liegen, an denen sich die geradlinigen Schenkel des gebogenen Rohres
an dessen gekrümmten Bereich anschließen. Der auf diese Weise erhitzte Krümmer gemäß
Fig. i kann dann, in Matrizen eingebracht werden, die aus zwei Platten dl, d2 bestehen,
die; wie Fig. 3 zeigt, den Krümmer einschließen und gegebenenfalls zwischen sich
eine sogenannte Außenmatrize e halten, deren Oberfläche E, F nach einer Kurve verläuft,
die dem endgültigen, am äußeren Krümmungsbogen des KrümmeYs herzustellenden Umriß
entsrpicht. Außerdem können die Platten d1 und d2 im gegebenenFalle eineMatrize
f halten, die in den inneren Krümmungsbogen des Krümmers gemäß Fig.2 eingeschoben
ist. Der Abstand zwischen den Matrizen e und f bestimmt den inneren Durchtrittsquerschnitt
des endgültigen Krümmers. Will man eine Verdickung des Krümmers am äußeren Krümmungsbogen
c herstellen, so wird dieser Abstand zwischen den Matrizen e und
f kleiner gewählt, und zwar derart, daß nach dem abscldießenden Arbeitsgang
das gegen die äußere Matrize e angedrückte Metall zur Verdickung der Wandung führt.
Hiernach
bringt man dien beiden Schenkel des Krümmers durch Werkzeuge auseinander, wobei
eine Kraft in Richtung der Pfeile G (Fig. 2) ausgeübt wird, die den Krümmer in die
in Fig. q. gezeigte Stellung zurückführt. Im Laufe dieses Arbeitsganges legt sich
der durch die Erhitzung erweichte Bereich c des Rohres gegen die Innenfläche der
Außenmatrize e an., während der innere Krümmungsbogen durch die Innenmatrize f kräftig
festgehalten wird. Andererseits macht es die gegebenenfalls innerhalb der Zonen
A-B und C-D (Fig.-i) bewirkte. Erwärmung möglich, dieSchenkel des Krümmers voneinander
zu entfernen.; zugleich übt der äußere Teil der kalt gebliebenen, geradlinigen Schenkel
auf den durch die Erhitzung erweichten äußeren Krümmungsbogen c die erforderliche
Druckwirkung aus, die entweder die im Bereich c gewünschte Verdickung oder die Ausbeulung
der Wandung an dieser Stelle oder beides hervorruft.
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Die Matrizen e und f brauchen nicht unbedingt angewendet
zu werden, da der Krümmer nach der Erhitzung in dem angegebenen Bereich zwischen
die dl und d2 eingebracht wird, kann das Auseinanderbiegen der Schenkel dazu die
Ausbeulung der Rohrwandung am äußeren Krümmüngsbogen c herbeizuführen. Diese Ausbeulung,
kann. durch nachfolgende Abflachung mittels einer Matrize in eine Verdickung dieses
äußeren Bereiches c umgewandelt werden.
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Die Fig. 5 und 6 beziehen, sich auf einen Krümmer mit größerem innerem
Krümmungsradius. Geht man .von einem gekrümmten Rohr mit genügend großem Krümmungsradius
gemäß Fig. 5 aus, so kann. man praktisch genau so wie vorstehend verfahren. In diesem
Falle kann man gemäß Fig. 6 eine Verdickung der Wandung am äußeren Krümmungsbogen
c des Krümmers und zugleich eine Erhöhung des. Durchtrittsquerschnitts
H, H
im Innern des- Krümmers herbeiführen. Hierbei sind die Lage und die Temperatur
der erhitzten Zonen, die innere Oberfläche der Matrizen und der Winkelbereich des
Aufbiegens die für die Verformung maßgebenden Faktoren, die man nach Maßgabe des
gewünschten Endergebnisses entsprechend wählt.
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Die Erhitzung kann entweder ausschließlich im Bereich c des äußeren
Krümmungsbogens oder zugleich noch in den inneren Zonen A-B und C-D erfolgen.
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In den Fig. 7 bis i2` ist eine abgeänderte Ausführungsform dargestellt,
bei der man von einem gewöhnlichen Krümmer cal ausgeht, der über einen Winkel von,
i8o° gebogen ist. Der Krümmer a1 wird zwischen eine Außenmatrize e und eine Innenmatrize
f gelegt, die, wie vorstehend, zwischen Biege oderKlemmplattendl, d2 (Fig.9) angeordnet
sind. Nach Erhitzen des äußeren Krümmungsbogens und gegebenenfalls auch der inneren
Zonen A-B und C-D entfernt man die Schenkel des Krümmers in Richtung der Pfeile
K voneinander und stellt dadurch den in Fig. 8 gezeigten Krümmer her, der eine Verdickung
der Wandung am äußeren Krümmungsbogen c infolge der durch das Aufbiegen hervorgerufenen
Verdrängung des indiesem Bereich erweichten Metalls aufweist. Der Verlauf der inneren
Oberfläche der Außenmatrize e kann dabei derart gewählt werden, daß man auch noch
eine Ausbeulung bzw. Aufweitung des inneren Durchtrittsquerschnitts des Krümmers
in seinem gekrümmten Bereich erhält.
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Der in Fig. 8 dargestellte und auf weniger als i8o° gebogene Krümmer
kann auf einen Krümmungsbogen von iSo° gemäß Fig. io und ii zurückgeführt werden,
indem man ihn durch eine Rollenbiegemaschine bekannter Bauart führt. In diesem Falle
greift nach Erhitzen des inneren Krümmungsbogens am Krümmer a1 die Rolle i der Biegeinaschine
an, gegen die er durch Rollen j angedrückt wird. Dabei wird der Krümmer von einem
ihn umfassenden Mitnehmer k in der gleichen Richtung mitgenommen, in der sich die
Rolle i dreht, nämlich entsprechend dem Pfeil L, wobei der Krümmer auf einen Bogen.
von i 8o° gemäß Fig. i i zurückgeführt wird.
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"Außerdem kann der auf diese Weise erhaltene Krümmer mit großem Krümmüngsradius
auf einen kleineren Krümmüngsradius gemäß Fig. i2 zusammengedrückt werden, indem
man ihn zwischen zwei Matrizen ml, m2 einspannt, die sich in Richtung der Pfeile
iVI aufeinander zu bewegen.
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Das Zusammenwirken einer Biegekraft oder aufbiegenden Kraft mit einer
angemessenen Erhitzung des Rohres in drei Bereichen, das vorstehend beschrieben
wurde, kann auch angewendet werden, um an einer beliebigen Stelle des Rohres eine
einseitig liegende Ausbeulung und/oder Verdickung der Wandung zu erzielen.
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. Man kann z. B. von einem geraden Rohr a gemäß Fig. 13 ausgehen.
Will man an diesem Rohr eine einseitige Ausbeulung im Bereich c erhalten, so unterzieht
man dieses Rohr einer geeigneten Erhitzung in drei Bereichen, nämlich in dem schraffiert
gezeichneten Bereich c, in welchem man die Ausbeulung bilden will, ferner in den
gestrichelt gezeichneten Bereichen A-B und C-D, die zum Bereich c symmetrisch und
um i8o° versetzt auf der anderen Seite des Rohres liegen. Hiernach übt man auf das
Rohr a in Richtung der in Fig. 13 eingezeichneten Pfeile eine Zugwirkung von der
Seite her aus, an der die Ausbeulung gebildet werden soll. Sobald das -Rohr a die
in strichpunktierten Linien gezeichnete Biegung erfahren hat, hat sich auch die
ersichtliche Ausbeulung a1 gebildet. .
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Das Verfahren ist auch auf ein schon gebogenes Rohr gemäß Fig. 1q.
anwendbar. Bekanntlich entsteht bei manchen Krümmern bzw. Biegungen eine Einschnürung
des Durchtrittsquerschnitts des Krümmers in- den Bereichen E-F, G-H, in denen die
geradlinigen Schenkel sich an, den gewünschten Bereich anschließen. Um diese Einschnürung
zu beseitigen, kann man gemäß der Erfindung Ausbeulungen des äußeren Krümmungsbogens
des Krümmers im Bereich dieser Einschnürungen herbeiführen, die dann eine Vergrößerung
des Dürchtritts.querschnitts darstellen.
Zu diesem Zwecke wird der
in Fig. 14. gezeigte Krümmer an seinem inneren Krümmungsbogen längs der Zonen A-B,
C-D, A'-B1, Cl-Dl erhitzt, die in der Zeichnung schraffiert dargestellt sind. Außerdem
wird das Rohr am äußeren Krümmungsbogen des Krümmers in den gleichfalls schraffiert
angegebenen Zonen c und cl erhitzt, an denen die Ausbeulungen entstehen. sollen.
Hierauf übt man auf den Krümmer eine aufbiegende Kraft aus, die seine Schenkel so
voneinander entfernt, daß seine Wandung im äußeren Krümmungsbogen zwei Ausbeulungen
entsprechend den strichpunktiert gezeichneten Linien der Fig. 1q. bildet. Der endgültige
Krümmer kann hiernach zurückgebogen, d. h. auf einen Bogen von i8o ° zurückgeführt
werden, indem man ihn entweder durch eine Biegemaschine laufen läßt, oder indem
man seine Schenkel nach Erhitzung des inneren Krümmungsbogens einander nähert. Die
auf diese Weise erzielte endgültige Gestalt des Krümmers weist gemäß Fig. 15 zwei
Ausbeulungen c, cl in den Höhenlagen auf, in denen sich ursprünglich die eingeschnürten
Teile befanden.
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Eine Ausbeulung dieser Art kann an jeder beliebigen Stelle des Krümmers
und insbesondere gemäß den Fig. 16 und 17 an einer zur Symmetrieebene versetzt liegenden
Stelle hergestellt werden. Hierzu braucht man nur wie zuvor den Bereich c, in dem
die Ausbeulung entstehen soll und an der um i8o° entgegengesetzten Seite des Krümmers
die in Fig. 16 mit A-B und C-D bezeichneten Bereiche erhitzen.
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Die auf diese Weise erzielte Ausbeulung kann mit einer Öffnung versehen
werden, so daß sie einen Rohranschlußstutzen bildet, wie es in strichpunktierten
Linien in Fi:g. 16 gezeigt ist, und der gewöhnlich in der Richtung der Mittelachse
der Ausbeulung verläuft.
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Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung kann man durch Erhitzen
der Bereiche A-B, C-D, bei dem der eine Bereich mehr als der andere erwärmt wird,
einen asymmetrischen Umriß der Ausbeulung c herbeiführen, wie es Fig. 17 zeigt.
Bringt man in diese Ausbeulung eine Öffnung zur Herstellung eines Anschlußstutzens
an, wie es Fig. 17 in strichpunktierten Linien zeigt, so erhält man vermöge der
Asymmetrie einen Verlauf des Anschlußstutzens in Richtung der Achse des einen der
Schenkel des Krümmers a.
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Eine derart geöffnete Ausbeulung in Form eines Anschlußstutzens könnte
gegebenenfalls an jeder beliebigen Stelle des Krümmers, entweder an seinen seitlichen
Oberflächen oder auch am inneren Krümmungsbogen des Krümmers hergestellt werden.
Im letztgenannten Falle könnte die Ausbeulung durch übertriebenes Biegen des Krümmers
herbeigeführt werden, gleichviel, ob man von einem Krümmer ausgeht, der weniger
als iSo° gebogen ist oder ob man einen schon um i8o° gebogenen Ausgangskrümmer über
i8o° hinaus biegt.
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Es ist vorstehend schon ausgeführt, -aß man die Biegekraft oder die
Aufbiegekraft in Verbindung mit Matrizen anwenden kann, die das Rohr einschließen.
Das gleiche Zusammenwirken kann auch angewendet werden, wenn man eine Ausbeulung
herstellt und zusätzlich dafür Sorge trägt, daß die zum Einspannen des Rohres oder
Krümmers verwendeten Matrizen geschwenkt werden können.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 18 ist eine Anordnung dieser
Art dargestellt, bei der der ursprünglich über i8o° gebogene Krümmer a zwischen
zwei Matrizen ei, e2 eingespannt wird, die an einer Achse g angelenkt sind, welche
in der Krümmungsachse des Krümmers verläuft; diese Matrizen ei, e2 verhindern gemäß
Fig. 18, daß sich bei dem durch Auseinanderbiegen der Schenkel des Krümmers a bewirkten
Aufbiegen eine Ausbeulung bildet. Bei diesem Auseinanderbiegen gleitet die Matrize
e2 auf die Innenseite der Matrize ei zu und zwingt dadurch den äußeren Krümmungsbogen
des Krümmers a, den gleichen Abstand von der Krümmungsmittelachse g beizubehalten.
Man erhält auf diese Weise schließlich an Stelle einer Ausbeulung eine Stauchung
des Metalls und eine Verdickung c am äußeren Krümmungsbogen. Die Erhitzungszonen
sind dabei die gleichen wie in den zuvor beschriebenen Fällen.
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Der auf diese Weise erhaltene Krümmer kann, wie, vorstehend angegeben,
auf einen, Bogen von 18o° gemäß Fig. i9 entweder durch eine Biegemaschine oder durch
eine Kraft zurückgeführt werden, die die Schenkel des Krümmers bei Erhitzung des
inneren Krümmungsbogens einander nähert.
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Um eine größere Ausbeulung zu erzielen, kann man die Arbeitsgänge
wiederholen. Fig. 2o zeigt z. B. einen Krümmer a, der auf bekannte Weise hergestellt
ist und an seinem inneren, mit x bezeichneten Krümmungsbogen eine Verdickung der
Wandung aufweist, die davon herrührt, daß das Rohr beim Biegevorgang über die Biegerolle
einer Biegemaschine gezogen wurde.
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Erwärmt man den äußeren Krümmungsbogen c des Krümmers in dem in Fig.2o
schraffiert gezeichneten Bereich und außerdem die schraffierten Bereiche A-B, C-D
des inneren Krümmungsbogens und biegt man dann den Krümmer auf, indem man seine
Schenkel auseinanderbiegt, so ergibt sich im Bereich c eine Ausbeulung cl. Hierauf
wird der Krümmer auf seinen ursprünglichen Winkel gemäß Fig.2i zurückgebogen.
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Im Laufe dieser Arbeitsgänge wird im Bereich des inneren Krümmungsbogens
x ein Teil des Metalls zur Ausbeulung cl hin verdrängt, deren Dicke praktisch der
normalen Wandstärke der Rohrwandung gleichgeblieben ist. Der in Fig.21 gezeigte
ininere Krümmungsbogen x1 hat demzufolge eine gegenüber dem Krümmungsbogen x der
Fig. 2o verringerte Wandstärke erhalten.
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Die Ausbeulung cl gemäß Fig. 21 kann derart abgeflacht werden, daß
man den, in Fig. 22 gezeigten Krümmer erhält, dessen äußerer Krümmungsbogen c2 eine
Verdickung der Wandung im Vergleich zur normalen Wandstärke des Rohres a zeigt.
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Gemäß der hier beschriebenen weiteren Ausbildung der Erfindung beginnt
man nun mit den
gleichenArbeitsgängen am Krümmer gemäß Fig.22 von
neuem, d. h., man. formt nach Erhitzen der Zonen A-B, C-D und c der FinG. 2o eine
neue Ausbeulung c3 gemäß Fig. 23, wodurch die Wandstärke am inneren Krümmungsbogen
x3 auf die- normale Wandstärke des Rohres zurückgeführt werden kann. Flacht man
nun die Ausbeulung c3 wieder ab, so erhält man den in Fig. 24 gezeigten Krümmer,
der einen stark verdickten äußeren Krümmungs= bogen c4 aufweist, während der innere
Krümmungsbogen x3 die normale Wandstärke des Rohres a besitzt.
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Das beschriebene Verfahren besteht also darin, einen Teil des im inneren
Krümmungsbogen gelegenen Metalls in den Bereich des äußeren Krümmungsbogens wandern
zu lassen. Man könnte dieses Verfahren, wenn nötig, mehr als zweimal wiederholen.
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Bei dem soeben beschriebenen Verfahren wird während aller Arbeitsgänge
die Krümmungsachse des Krümmers beibehalten, d. h" der Abstand der geraden
Teile des Krümmers a der Fig. 2o bis 24 bleibt ein und derselbe. Indessen kann das
Verfahren auch mit einer Veränderung des Krümmungsradius durchgeführt weiden, d.
h., man kann zwischen den aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen zur Bildung der Ausbeulungen
die geradlinigen Schenkel des Krümmers a derart einander nähern, daß der Krümmungsradius
vermindert und hierdurch ehre Verdickung der Wandung im mittleren Bereich des Krümmers
herbeigeführt wird; man kann hierdurch diesem Bereich zusätzlich Metall zuführen,
das man dann in der oben beschriebenen Weise vorn inneren Krümmungsbogen zum äußeren
Krümmungsbogen wandern lassen kann.
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Statt in der oben beschriebenen Weise die Ausbeulung abzuflachen und
hierdurch eine Verdickung der Wandung zu schaffen, kann man die Ausbeulung mit einer
Öffnung versehen und dadurch einen Rohranschlußstutzen herstellen. Eine Wiederholung
des Verfahrens gemäß der Erfindung erlaubt dann, in den zu verformenden Bereich
eine Metallmenge wandern zu lassen, die dazu ausreicht, breitere oder längere Anschlußstutzen
herzustellen, als sie bisher erzielt werden konnten.