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Verfahren für die Regelung von Einspritzzündermotoren für Flugzeuge
und Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren
für die Regelung eines von Einspritzzündermotoren für Flugzeuge, bei dem die Schaltvorgänge
mittels einer Einhebelsteuerung nach einem im voraus festgelegten Leistungsprogramm
der Antriebsmaschine durchgeführt werden; sie betrifft ferner ein Gerät zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Es ist bekannt, bei Regelungseinrichtungen für Flugzeugtriebwerke
mit einem einzigen, von Hand zu betätigenden gemeinsamen Bedienungshebel (Einhebelsteuerung)
die Regelung des Triebwerkes in Abhängigkeit von der Ladeluftzufuhr vorzunehmen.
Es ist ferner bekannt, die von der gemeinsauren Steuerung (Einhebelsteuerung) erfaßten
Regelvorgänge (z. B. für die Verstelluftschraube, die Kraftstoffzufuhr, den Lader
und andere Triebwerksteile) nach einem bestimmten Plan mit der in der Luftzuführungsleitung
des Motors angeordneten Drosselklappe zu koppeln.
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Der Nachteil einer solchen, von der Ladeluftregelung ausgehenden Steuerung
der Regelungsvorgänge im Triebwerk eines Flugzeuges liegt darin, daß für besondere
Betriebszustände des Flugzeuges (z. B. für den Start, die Landung, den Höchstleistungsbetrieb
und ähnliche), also zu Zeiten, wo die Aufmerksamkeit des Flugzeugführers
sowieso
schon aufs höchste beansprucht ist, die Betätigung von besonderen Vorrichtungen
für eine zusätzliche Regelung notwendig ist.
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Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung werden diese Nachteile für
die Regelung von Einspritzzündermotoren für Flugzeuge, bei dem die Schaltvorgänge
mittels einer Einhebelsteuerung zusammengefaßt und nach einem im voraus festgelegten
Leistungsprogramm der Antriebsmaschine durchgeführt werden, dadurch behoben, daß
von der für den gesamten Leistungsbedarf der Antriebsmaschine primär gewählten Kraftstoffzuteilung
sekundär mit Hilfe einer an sich bekannten Kommandowelle alle Regelungsvorgänge
der Triebwerksteile abgeleitet werden, derart, daß bei jedem Schaltvorgang zunächst
die Wahl der für die jeweilige Leistung der Antriebsmaschine erforderlichen Kraftstoffmenge
erfolgt und daß danach, von der Kraftstoffzuteilung ausgehend, die Befehle für die
übrigen Regelvorgänge gegeben und selbsttätig ausgeführt werden.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens wird eine mit dem Stellhebel im
Führerraum des Luftfahrzeuges kinematisch verbundene Welle (Kommandowelle) über
ein etwa in der Art eines mechanischen oder hydraulischen Differentials ausgebildetes
Verbindungsglied mit einer anderen, die Fördermenge der Brennstoffeinspritzpumpe
regelnden Welle (Füllungsregelungswelle) gegeneinander verstellbar gekuppelt. Alle
Steuerungsbefehle werden von diesen beiden Wellen abgenommen oder - von selbsttätigen
Reglern ausgehend - rückwärts auf sie übertragen. Damit kann 'die Wirkungsverbindung
der einzelnen Verstellglieder so gestaltet werden, daß in allen Leistungsbereichen
des Motors allen Regelungsvorgängen des Triebwerkes vorauseilend bzw. rückwärtswirkend
unter ihrem Einfluß das günstigste Mischungsverhältnis zwischen Brennstoff und Brennluft
und damit der beste thermische Wirkungsgrad erreicht wird.
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Die bei Flugzeugtriebwerken als Folge unzureichender Regelung bekannten
Übelstände in bezug auf Überhitzung sind damit behoben, weil im Gegensatz zu einer
Gesamtsteuerung der bisher üblichen Art, bei der primär die Ladeluft und abhängig
davon alle anderen Steuervorgänge geregelt werden, jetzt dem Motor immer diejenige
Brennstoffmenge zugeführt wird, die er für die geforderte Leistung gerade braucht.
Anders ist es bei den bisher bekannten, primär von der Ladeluft ausgehenden Regelungseinrichtungen,
da hier bei jeder Leistungsminderung oder Leistungssteigerung -wenn auch nur für
kurze Zeit - im Motor eine Überfettüng oder Verarmung des Brennstoff-Luft-Gemisches
eintreten müß, weil erst anschließend an die Änderung der Ladeluftzufuhr (Schließen
oder Öffnen der Luftdrossel) die dem Motor zugeteilte Brennstoffmenge herabgesetzt
oder erhöht wird. Hierdurch wurde beispielsweise bei Sturzkampfflugzeugen, wenn
kurz vor dem Einschalten der Sturzflugautomatik der Steuerungshebel des Triebwerkes
in seine Ausgangsstellung und damit der Motor in den Bereich des Leerlaufes geschaltet
wurde, dem Motor, der mit der Verstelluftschraube gekuppelt als Bremse von da ab
wirken soll, wohl die Ladeluft vorenthalten, doch erhielt der Motor von der Einspritzpumpe
auf Grund der der Ladeluftdrosselung nachzüglichen übrigen Steuerungsvorgänge, welche
meist von Membrandosen od. dgl. abhängig sind, noch eine Anzahl Brennstoffeinspritzungen,
die zusammen mit den hocherhitzten Auspuffgasen, welche über die im oberen Totpunkt
geöffneten Auslaßventile aus der Abgasleitung in den Verbrennungszylinder gelangen,
zu einem unerwünschten, ja bisweilen sogar gefährlichen Wärmestau führen können.
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Die weiteren Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Zeichnungen
erläutert und an Hand einiger Ausführungsbeispiele wesenhaft dargestellt. Es zeigt
Abb. i ein Schema einer Einhebelsteüerung für ein Flugzeugtriebwerk nach der Erfindung,
Abb. i a den Verstellbereich des Kommandohebels der Einrichtung nach Abb. i, Abb.
2 in Diagrammform die Fördermenge der Kraftstoffeinspritzpumpe und die Motorleistung
in Abhängigkeit von der Einstellung des Kommandohebels, Abb. 3 eine Schaltkulisse
für den -Kommandohebel in Verbindung mit Schaltvorrichtungen für die Sturzflugautomatik
und die Gangschaltung des Ladergetriebes, Abb. q. einen Ausschnitt aus einer Einheb_
elsteuerung ähnlich derjenigen nach Abb. i mit Verbindung von Kommando- und Füllungsreglerwelle
durch ein Hebeldifferential, Abb. 5 eine Einzelheit der Anordnung nach Abb. i, Abb.
6 eine weitere Einzelheit der Anordnung nach Abb. i, Abb. 7 eine besondere Ausgestaltung
der Verbindung zwischen Kommando- und Füllungsreglerwelle, Abb. 8 eine Einrichtung
zur Aufnahme von Einstellungskorrekturen für die Luftschraube, Abb. g eine Einhebeläteuerung
für ein Flugzeugtriebwerk mit hydraulischem Getriebe zum Laderantrieb, Abb. io eine
Einhebelsteuerung für ein Flugzeugtriebwerk mit Abgas-Turbolader, Abb. ii eine Einhebelsteuerung
ähnlich derjenigen nach Abb. io.
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Das in Abb. i in Planform dargestellte Kommandogerät für die Gesamtregelung
eines Luftfahrzeugtriebwerkes enthält ein Stellglied, welches hier als Vielnockenwelle
ausgebildet ist. Das Stellglied besteht aus der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle
2, die von dem Kommandohebel 3 betätigt werden, welcher über das Gestänge ¢ oder
ähnliche Vorrichtung mit dem Leistungswahlhebel 5 im Führersitz des Flugzeuges kinematisch
verbunden ist. Das Stellglied im Kommandogerät weist als Kupplung zwischen der Kommandowelle
i und der Füllungsreglerwelle :2 den Servomotor 6 auf. Der Servomotor 6 erhält über
eine Spiralfeder 7 eine einstellbare
Schaltbegrenzung. Die Aufgabe
des Servomotors besteht darin, die Kommandowelle i und die Füllungsreglerwelle 2
nach einer im voraus festgelegten Ordnung zueinander verstellbar, und zwar auf den
Schaltwinkel bezogen, zu steuern. Zu diesem Zweck wird aus einer hydraulischen Schaltanlage
das Druckmittel über die Anschlußglieder 8 und 9 zur Betätigung des Drehkolbens
io im Innern des Servomotors 6 verwendet.
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Nach der Erfindung ist die Regelung der Breimstoffpumpe steuerungsentscheidend
für alle Regelungsvorgänge der Triebwerkteile. Aus diesem Grunde ist die mit der
Kommandowelle i über den Servomotor 6 zum Schaltwinkel veränderlich gelcuppelte
Füllungsreglerwelle 2 mit einem Steuernocken ii versehen, der zur Regelung der Einspritzpumpe
12 eingesetzt wird. Der auf der Füllungsreglerwelle 2 außerdem angeordnete Steuernocken
zur Steuerung eines Öldruckschalters der hydraulischen Schaltanlage wird in der
weiteren Beschreibung und insbesondere zu Abb. 4 eingehend beschrieben. Seine Aufgabe
liegt im Bereich der Füllungsregelung, welche sich ausschließlich mit der Regelung
der Brennstoffpumpe 12 befaßt. Auf der Kommandowelle i sind ebenfalls in beliebiger
Anzahl Steuernocken oder ähnliche Vorrichtungen angeordnet, welche zu den übrigen
Triebwerkteilen zwecks Regelung eine entsprechende Steuerbewegung übermitteln.
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Die Steuerung der Brennstoffpumpe 12 erfolgt durch den Steuernocken
i i über das Gestänge 13 mittels des Schaltkäfigs 14, der eine Leitrolle 15 und
eine Druckrolle 16 drehbar hält. Der Schaltkäfig 14 wird im Zusammenhang mit der
Leitrolle 15 und der Druckrolle 16 zu Abb. 5 noch näher beschrieben. Die dargestellte
Stellung der Leitrolle 15 zum Steuernocken i i in Abb. i zeigt an, daß im Steuerzylinder
17 ein Druck herrscht, durch den der Kolben 18 mittels des Gestänges i9 den Schaltkäfig
14 mit seiner Leitrolle 15 gegen den als Doppelnocken ausgebildeten Steuernocken
i i drückt.
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Auf der Füllungsreglerwelle 2 ist zur Steuerung des Öldruckschalters
2o ein Steuernocken 21 vorgesehen. Der Öldruckschalter 2o übernimmt in der hydraulischen
Schaltanlage die Leitung des Drucköles für die Einstellung des Servomotors 6 und
für die Regelung der dem Ladegebläse 55 vorgeschalteten Saugdrossel 53. Zwischen
dem Öldruckschalter 2o und dem Steuernocken 21 der Füllungsreglerwelle 2 ist das
Gestänge 22 angeordnet, das zur Aufnahme von selbsttätig wirkenden Steuerungsvorrichtungen
als verstärkte Steuerstange 23 ausgebildet ist. Die damit gebildete Verbindung zwischen
dem Öldruckschalter 2o und dem Steuernocken 21 ermöglicht ein Schalten des Steuerschiebers-24
in dem Öldruckschalter 2o, sobald die auf dem Steuernocken 21 anliegende Druckrolle
25 während der Bewegung desselben verschoben wird. Damit die Steuerung des Steuerschiebers
24 steuerschlüssig vor sich geht, ist eine Druckfeder 26 im Gestänge 22 vorgesehen,
indem diese sich gegen die Scheibe 27 und das Gehäuse 28 abstützt. Im Gehäuse 28
sind die Membrandosen 29 und 3o als selbsttätig wirkende Steuerungsvorrichtungen
auf der Steuerstange 23 angeordnet.
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Die Membrandosen 29 und 30 sind über ein starres Verbindungsglied
31 gekuppelt, während die Steuerstange 23 in der Nabe 32 der Membrandose 29 und
der Nabe 33 der Membrandose 30 fest eingesetzt ist. Die Steuerstange 23 ist
im Innern der Membrandosen 29 und 30 unterbrochen, so daß die Ausdehnungen
und Zusammenschrumpfungen, die in bekannter Weise von einer Membrandose dieser Art
erfolgen, auf die Steuerstange 23 übertragen werden. Es ist somit erklärlich, daß
der Steuerschieber 24 im Öldruckschalter 2o nicht nur von der Füllungsreglerwelle
2 mittels des Steuernockens 21, der Druckrolle 25 und dem Gestänge 22 bzw. der Steuerstange
23 verstellt wird, sondern die Steuerungseinflüsse der Membrandosen 29 und
30 werden ebenfalls zur Einstellung des Steuerschiebers 24 im Druckölschalter
2o ausgenützt. Wie aus der Abb. i hervorgeht, wird dem Gehäuse 28, welches die Membrandosen
29 und 30 umgibt, ein Teil der Ladeluftströmung über die Zuleitung 34 übermittelt,
während die Ableitung 35 den hier zur Wirkungsweise der Membrandosen verwendeten
Teilstrom der Ladeluft wieder in die Ansaugleitung des Ladegebläses zurückbringt.
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Wie vorerwähnt, wird die Brennstoffpumpe 12 von der Füllungsreglerwelle
2 mittels des Steuernockens i i geregelt, wobei der Öldruckschalter 2o, dessen Steuernocken
21 ebenfalls auf der Füllungsreglerwelle angeordnet ist, die Steuerung des Servomotors
6 übernimmt. Mit der Steuerung des Servomotors 6 ist eine bestimmte Abhängigkeit
zwischen der Schaltung der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle 2 im voraus
festgelegt. Der Steuerschieber 24 im Öldruckschalter 2o besitzt zur Lenkung des
Druckmittels die Schaltbunde 36, 37 und 38, so daß das von der Pumpe 39 über die
Leitung 4o der Abzweigleitung 41 hergeleitete Druckmittel über den Zylinder 42 des
Druckölschalters 2o und die Zwischenleitung 43 oder 44 in den Schaltzylinder 45
gelangt. Wie in Abb. i dargestellt, gelangt das Drucköl in den Schaltzylinder 45
an der oberen Seite des Schaltkolbens 46. In dieser Stellung wird das Drucköl über
die Leitung 47 zum Kupplungsglied 9 des Servomotors 6 geleitet und gelangt über
die Verbindungsleitung 48, die in die Füllungsreglerwelle 2 verlegt ist, auf die
Rückseite des. verstellbaren Drehkolbens io des Servomotors 6. Zu diesem Zeitpunkt
wird also der Servomotor 6 als eine direkte Kupplung zwischen der Kommandowelle
i und der Füllungsreglerwelle 2 wirksam. Im Schaltzylinder 45 wird beim sich steigernden
Öldruck an der oberen Seite des Schaltkolbens 46 dieser im Zylinder 45 verschoben,
wobei über die Zwischenleitung 44 das Rücklauföl über den Zylinder 42 des Druckölschalters
2o in die Ölrücklaufleitungen 49 und 5o zur Druckälpumpe 39 geleitet wird. Der Schaltkolben
46 im Schaltzylinder 45 ist über das Gestänge 51 mit dem Hebel 52 der Saugdrossel
53 in der Ansaugleitung 54 des Ladegebläses 55 gekuppelt, so daß bei einem ansteigenden
Druck
im Schaltzylinder 45 'die nur von der hydraulischen -Schaltanlage abhängig - gesteuerte
Saugdrossel 53 eine Einstellung erfährt, die für die Leistung des Ladegebläses
55 entscheidend ist. Der Steuerkolben 46 wird aber durch die Feder 56 im Zylinder
45 derart abgestützt, daß, wenn ein Versagen der hydraulischen Schaltanlage eintritt,
der Schaltkolben 46 in seine äußerste Tot-Punktstellung gebracht wird und auf dem
Anschlag 57 auf dem Boden des Zylinders 45 anschlägt. In dieser Stellung wird mittels
des Gestänges 51 und des Hebels 52 die Saugdrossel 53 in ihrer Volloffenstellung
gehalten. Während der Öldruckschalter 2o die Zu- und Rückleitung des Drucköles zum
Schaltzylinder 45 übernimmt, ist gleichzeitig dafür gesorgt, daß die Rückleitung
58 des Servomotors, die in der Verlängerung 'der Kommandowelle i untergebracht ist,
eine Verbindung in diesem Falle zum Rücklauf des Drucköles über die Leitung 59 herstellt,
die im Boden des Schaltzylinders 45 einmündet. Es wird somit beim Eindringen des
Drucköles im Servomotor 6 über das Kupplungsglied 9 und die Zuleitung 47 das Rücköl
über die Leitung 59 über den Schaltzylinder 45, die Zwischenleitung 44. den Zylinder
42 und die Leitungen 49 und 50 zu.- Druckölpümpe 39 geführt. Die. Arbeitsweise des
Servomotors 6 ist aber, wie in der Abb. 2 näher beschrieben wird, von einem bestimmten
Schaltprogramm abhängig, und deshalb werden die Schaltungen nicht nur, wie bereits
beschrieben, denselben als starres Kupplungsglied ausbilden, sondern den Verstellwinkel
der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle 2 zwecks Regelung der Brennstoffpumpe
in bestimmten Schaltbereichen verändern. Hierbei wird dann das Drucköl nach vorher
erfolgter Einstellung des Steuerschiebers 24 im Öldruckschalter 2o über die Ölleitungen
40 und 41, den Zylinder 42, die Zwischenleitung 44, den Schaltzylinder 45 und die
Leitungen 59 und 58 auf die Druckseite des Drehkolbens io im Servomotor 6 einwirken
und diesen vom Stützkolben abheben. Der Ölrücklauf vom Servomotor 6 erfolgt hierbei
über den Kanal 48, die Leitung 47, den Zylinder 45, die Zwischenleitung 43 und die
Rücklaufleitungen 6o und 50 zur Öldruckpumpe 39. Zu diesem Zeitpunkt der
Schaltung wird der Schaltwinkel der Füllungsreglerwelle 2 zur Kommandowelle i sich
entsprechend verändern, und der Brennstoffpumpe 12 wird mittels des Steuernockens
i i: eine den Erfordernissen auf Brennstoff-Luft-Geanisch des Motors entsprechende
Regelung zuteil.
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Die Arbeitsweise der Membrandosen 29 und 30 wird in der folgenden
Erläuterung der Wirkungsweise des Kommandogerätes nach Abb. i noch näher beschrieben.
Es muß hier aber erwähnt werden, daß die von bestimmten Flughöhen abhängige Wirkungsweise
derselben einen entscheidenden Steuerungseinfluß auf die Brennstoffmengenregelung
hat. Wenn die Brennstoffpumpenregelung ausschließlich von der Füllungsreglerwelle
2 durchgeführt wird, -dann ist doch diese von der Handeinstellung des Leistungswahlhebels
5 in vorbeschriebener Weise abhängig, solange die Kommandowelle i und die Füllungsreglerwelle
2 direkt gekuppelt sind.
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Wie eingangs erwähnt, sind auf der Kommandowelle i Steuernocken oder
ähnliche Vorrichtungen angeordnet, die in Abhängigkeit von der Brennstoffpumpenregelung
betätigt werden. Es ist der Steuernocken 6i-für die Regelung der verstellbaren Luftschraube
62 vorgesehen. Der Steuernocken 61 leitet hierbei, veranlaßt durch die Einstellung
der Kommandowelle i, seine Steuerbewegung über die Druckrolle 63, das Gestänge 64,
den Schalthebel 65, j das Gestänge 66 auf den Regler 67 der verstellbaren Luftschraube
62 weiter. Eine geringe Verstellung des Leistungswahlhebels 5 erwirkt somit die
Einstellung des Reglers 67 der Verstelluftschraube 62, und auf diese Weise wird
die Einstellung der Luftschraubenblätter 68 vorgenommen. Die Druckrolle 63 ist auch
hier in einem Schaltkäfig 69 untergebracht, und dieser ermöglicht, wie der Schaltkäfig
14 zur Durchführung der Brennstoffpumpenregelung, eine hydraulische Schaltweise
über den Steuerzylinder 70 mit dem Steuerkolben 7 1 und dem Gestänge
72. Auf die Schaltung des Steuerzylinders 70 wird in der Beschreibung der
Sturzflugautomatik noch näher eingegangen.
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Auf der Kommandowelle i ist zwecks Einstellung und Antrieb des Mehrfachschalters
73 ein Exzenter 74 vorgesehen. Der Exzenter 74 weist einen Exzenterring 75 auf,
der über das Gestänge 76 mit dem Steuerschieber 77 des Mehrfachschalters 73 gelenkartig
verbunden. ist. Auch in diesem Falle wird nach der Verstellung des Leistungswahlhebels
3 mittels der Kommandowelle i der Mehrfachschalter 73, der die Lenkung des Drucköles
der hydraulischen Schaltanlage übernimmt, eine bestimmte Einstellung erhalten. Wie
in Abb. i dargestellt, gelangt das Drucköl von der Druckölpumpe 39 über die Leitung
40 in den Zylinder 78 des Mehrfachschalters. Aus der Stellung . der Schaltbunde
79, 8o und 81, die reit dem Steuerschieber 77 fest verbunden sind, geht hervor,
daß das Drucköl, aus der Leitung 4o kommend, in die Leitungen 82 und 83 geführt
wird und in die Steuerzylinder 17 und 84 gelangt. Der Steuerzylinder 84 ist für
die hydraulische Schaltweise der Druckdrossel 85 in' der Ladeluftleitung 86, die
vom Gebläse 55 kommt, vorgesehen. Die Druckdrossel 85 wird hierbei von einem Schaltkäfig
87 mittels der Druckrolle 88; der Leitrolle 89, dem Gestänge 9o und dem Hebel gi
für eine bestimmte Durchströmung der Ladeluftmenge geregelt. Die Einstellung der
Druckdrossel 85 wird dabei in ein bestimmtes Verhältnis zu der Einstellung des auch
hier doppelseitig ausgeführten Steuernockens 92 gebracht. Solange in der hydraulischen
Schaltanlage das Drucköl nicht wirksam wird, wird bei der Steuerung der Druckdrossel
85 die Druckrolle 88 im Schaltkäfig 87 zur Auflage an den Steuernocken 92 kommen,
und bei der Verstellung des Leistungswahlhebels 5 und damit der Kommandowelle i
wird die Drossel 85 - eingestellt. Nachdem die hydraulische Schaltung wirksam wird
und in den Zylinder 84 das Drucköl eindringt, wird über
den Steuerkolben
93 und dessen Gestänge 94 der Schaltkäfig 87 vorwärts bewegt, wobei die Druckrolle
88 vom Schaltnocken 92 abgehoben wird und die Leitrolle 89 der Einstellung des Steuernockens
in dem Umfang folgt, wie diese durch den Leistungswahlhebel 5 eine Einstellung erhält.
Der Steuerkolben 93 wird, sobald der Öldruck durch eine besondere Einstellung des
Steuerschiebers 77 im Mehrfachschalter 73 ausbleibt, durch die Druckfeder 95, die
auch an allen Steuerzylindern in gleicher Weise Verwendung findet, in seine äußerste
Totpunktstellung gebracht und stößt dabei schließlich auf dem Block im Boden des
Zylinders 84 auf. Während dieses Vorganges ist aber entsprechend der Einstellung
des Steuernockens 92 die Druckrolle 88 im Schaltkäfig 87 für den mechanischen Steuerungseingriff
zur Auflage gelangt. Auf die mechanische und hydraulische Schaltweise der Druckdrossel
85 wird in der folgenden Beschreibung, und zwar zu dem Schaltprogramm in
Abb. 2, näher eingegangen.
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Der bisher beschriebene Öldruckschalter 20 und der Mehrfachschalter
73 übernehmen die Lenkung des Drucköles in der hydraulischen Schaltanlage, und zwar
für die zwangläufig gesteuerten Einrichtungen. Die selbsttätig gesteuerte Regelungseinrichtung
des Ladegetriebes 96 erfolgt ebenfalls über die hydraulische Schaltung, so daß dem
Nebenschalter 97 von der Öldruckpumpe 39 über die Leitungen 98 und 99 das Drucköl
zwecks Schaltung des Steuerschiebers ioo zugeführt wird. Die in Abb. i gezeigte
Stellung des Steuerschiebers ioo im Zylinder ioi des Nebenschalters 97 läßt erkennen,
daß das Drucköl, welches über die Leitung 98 zugeführt wird, im Zylinder ioi auf
Grund des geöffneten Ventils 102 in die Ablaßleitungen 103 und 104 entweichen kann.
Wird aber das Ventil 102 auf Grund der Wirkungsweise der Membrandose 105 mit Hilfe
des Schaftes io6 geschlossen, dann wird im Zylinder ioi der Öldruck ansteigen und
den Steuerschieber ioo gegen die Wirkungen des Reglers 107 schalten. Hierbei werden
die Steuerbunde io8 und iog sich so einstellen, daß dem Drucköl, über die Leitung
99 kommend, ein Durchlaß im Zylinder ioi zu der Zuleitung iio möglich wird. Zu diesem
Zeitpunkt wird im Steuerzylinder i i i der Druckkolben 112 vorwärts bewegt, und
mittels des Gestänges 113 wird der Hebel 114 des Ladergetriebes 96 in die
punktierte Stellung i i 5 (Höhenlader) gebracht.
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Während das Ladergetriebe 96 zwischen dem Antriebsmotor, der hier
nicht dargestellt ist, und dem Ladegebläse 55 angeordnet ist, wird die über die
Welle 116 eingeführte Motorkraft in der dargestellten Bodenladerstellung, d. h.
mit dem Schalthebel 114 in der gezeichneten Stellung, über die Zwischenwelle 117
auf das Ladegebläse 55 übertragen. Ist das Ladergetriebe 96 für den Antrieb des
Höhenladers geschaltet, dann befindet sich der Schalthebel 114 in der gestrichelt
gezeichneten Stellung 115. Der Höhenlader verbleibt auf Grund der Wirksamkeit der
Membrandosen io5 eingeschaltet, bis veränderte atmosphärische Zustände, die der
Membrandose io5 über die Zuleitung 118 zugeführt werden, unter Ausnutzung der Zusammenschrumpfung
derselben eine Öffnung des Ventils rot mittels des Schaftes roh vornehmen und der
Steuerschieber ioo in die in Abb. i dargestellte Stellung zurückgebracht wird. Zu
diesem Zeitpunkt gelangt das Drucköl aus dem Zylinder i i i über die Leitung i i
o, den Zylinder ioi und die Rücklaufleitung io4 wieder zur Öldruckpumpe 39 zurück.
Dieser Schaltvorgang wird durch die Druckfeder 95 im Steuerzylinder i i i unterstützt,
die dazu beiträgt, daß im Falle des Versagens der hydraulischen Anlage immer das
Ladergetriebe 96 in seine Bodenladerschaltung zurückgebracht wird. Die Zurückschaltung
des Steuerschiebers ioo im Nebenschalter 97 wird ebenfalls durch eine Druckfeder
iig, mit der die Arbeitsweise des automatischen Reglers 107 verwertet wird,
unterstützt. Die von dem Zustand der Atmosphäre abhängige Schaltung des Höhen- und
Bodenladers erfolgt über die Membrandose 105, die in dem Gehäuse i2o angeordnet
ist, welches über die Zuleitung i i8 mit der Außenluft in Verbindung steht.
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Die Vorrichtung für die Schaltung des Höhen-und Bodenladers sowie
alle anderen bisher beschriebenen Steuerungseinrichtungen wurden von der Druckölpumpe
39 mit Drucköl versorgt. Die Regelung der Zündverstellvorrichtung dagegen ist eine
rein mechanische und erfolgt über den Schaltnocken 121 der Kommandowelle i mittels
der Druckrolle i22 und dem hier nur teilweise dargestellten Gestänge 123.
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Die Sturzflugautomatik ist mit dem in Abb. i dargestellten Kommandogerät
ebenfalls vereinigt. Zu diesem Zweck wird vorn Mehrfachschalter 73, der, wie bisher
beschrieben, das Drucköl zu den Schaltzylindern 17 und 84 leitet, eine weitere Zuleitung
des Druckmittels zu dem Sturzflugschalter 124 vorgesehen. Die hierfür angeordnete
Leitung 125 mündet in den Zylinder 126 des Sturzflugschalters 124, so daß der Steuerschieber
127 nach einer im voraus festzulegenden Schaltfolge vom Druckmittel umspült wird.
Die beiden Schaltbunde 128 und 129 verhüten einen Durchstrom und gewähren nach Einstellung
des Steuerschiebers 127 den Zustrom des Druckmittels zum Steuerzylinder 7o, der
die verstellbare Luftschraube 62 über den Schaltkäfig 69 regelt. Es wird, nachdem
der Sturzflugmagnet 13o eingeschaltet ist, der Steuerschieber 127 gegen die Druckfeder
131 verschoben, und dieser gestattet dem Drucköl, welches von der Leitung 125 in
den Zylinder 126 eintreten kann, den Überstrom zum Steuerzylinder 70 über
die Zwischenleitung 132. In dieser Stellung des Steuerschiebers 127 wird
über eine weitere Leitung 133, die ebenfalls in den Zylinder 126 des Sturzflugschalters
einmündet, das Drucköl aus dem Zylinder ioi des Nebenschalters 97 abgelassen, damit
das Ladergetriebe 96, wie vorher schon beschrieben, von Höhenlader- auf Bodenladerstufe
umgeschaltet wird. Über die Leitung 134 wird das vom Nebenschalter zurückgeleitete
und in den Zylinder 126 des Sturzflugschalters 124 einströmende Rücköl in
den
Mehrfachschalter 73 zurückgeleitet, damit es über die Leitung 5o in die Druckölpumpe
39 wieder zurückgelangt.
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Mit einem Kommandogerät nach Abb. i sind die Regelungen .aller Schaltvorgänge
eines Flugzeugtriebwerkes durchzuführen. Zu diesem Zweck ist der Leistungswahlhebel
5 in einer Schaltkulisse 135 derart geführt, daß in der Führung 136 nur die Schaltübertragung
mittels des Gestänges 4 auf den Kommandohebel 3 erfolgt. Wird der Leistungswahlhebel
5, da dieser unterhalb der Kulisse 135
gelenkartig ausgebildet ist, in die
Nebenführung 137 geschaltet, dann wird bei gleichzeitiger Leistungswahleinstellung
über das Gestänge 4 mit zunehmender Motorenleistung über eine in Abb. 3 näher beschriebene
Schaltvorrichtung ein Stromkreis über die Leitungen 138 und 139 geschlossen, der
den Schaltmagneten 140, zwecks Schaltung des Bodenladerganges des Ladergetriebes
96, betätigt. Es ist fortan möglich, für bestimmte Flugleistungen einen sogenannten
Sparflug mit Bodenladereinschaltung zu erhalten.
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Wird der Leistungswahlhebel 5 in die Abzweigführung 141 geschaltet,
dann wird beim übergang ein auch in der Abb. 3 näher veranschaulichter :Schalter
betätigt, der über die Leitungen 142 und 143 einen Stromkreis schließt, um in der
Verstellluftschraube 62 eine elektrisch gesteuerte 'Schaltvorrichtung zu betätigen.
Mit dieser Schaltvorrichtung werden die verstellbaren Luftschraubenblätter 68 in
eine dem Normalflug entgegengesetzte Einstellung gebracht, so daß beim Weiterschalten
des Kommandohebels 5 in der Abzweigführung 141 die Luftschraube als Bremse beim
Landen des Luftfahrzeuges verwendet werden kann. In der Verlängerung der Abzweigführung
141 kann der Leistungswahlhebel durch eine weitere Seitwärtsbewegung in die Sturzflugführung
144 geschaltet werden. In dieser Führung 144, die zur Schaltung der Sturzflugautomatik
dient, ist eine auch in Abb.3 näher beschriebene Schaltvorrichtung angeordnet, über
die der Stromkreis für die Schaltung, des Sturzflugmagneten 130 geschlossen wird.
Beim Einführen des Leistungswahlhebels 5 in die Sturzflugführung 144 wird über den
in Abb. 3 bezeichneten Schalter mittels der Leitungen 145 und 146 der Sturzflugmagnet
13o eingeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt wird über das Gestänge 72, den Schaltkäfig
69, das Gestänge 64, den Hebel 65, die Steuerstange 66 der Regler 67 der verstellbaren
Luftschraube 62 eingestellt; und zwar so, daß hierbei die vorerwähnte elektrische
Vorrichtung, die ' auch eine Verstellung der Luftschraubenblätter 68 vorgenommen
hatte, abgelöst wird. Dieser Schaltvorgang wird zu der in Abb. 3 dargestellten Vorrichtung
noch näher beschrieben.
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Alle Schaltvorgänge sind dabei vom Leistungswahlhebel5 abhängig gemacht,
der seine Schaltbewegung auf den Kommandohebel 3 in vorherbeschriebener Weise weiterleitet.
Der Kommandohebel 3 wird nach einem in Abb. i a dargestellten Schema geschaltet.
Hierbei ist so der Ausgangspunkt und s4 die Endstellung des Kommandohebels 3. Wird
der Kommandohebel 3 zwischen die Bereiche s1 und s2 gebracht, so bedeutet dies die
Leerlaufstellung für den Antriebsmotor. Zwischen s2. und s3 fallen die Leistungen
des Motors für Reisegeschwindigkeit und ähnliche Leistungen, während in den Bereichen
s3 und s4 Höchstleistungen der Antriebsmaschine erreicht werden. In den letzteren
Bereich wird auch der Kommandohebel 3 beim Starten des Motors gebracht.
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Die Wirkungsweise des in Abb. i dargestellten Kommandogerätes ist
wie folgt: Beim Starten des Motors, der von einem Anlasser angeworfen wird, ist,
vom Leistungswahlhebel5 ausgehend, mittels des Gestänges 4 oder ähnlicher Vorrichtung
der Kommandohebel 3 in den Schaltbereich zwischen s3 und s4 (s. Abb. i.a) gebracht.
Hierbei ist mittels der Kommandowelle i und des Servomotors 6 die Füllungsreglerwelle
2 mit ihrem Steuernocken ii für eine größtmögliche Brennstoffmengenzufuhr der Brennstoffpumpe
i2 eingestellt worden. Demzufolge wird der Motor anspringen, selbst wenn die Temperaturen
des Schmier- und Kühlmittels außerordentlich tief liegen.
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Nach dem Anspringen des Motors wird der Leistungswahlhebel 3 in vorherbeschriebener
Weise in den Schaltbereich zwischen s1 und s2 (s. Abb. ia) gebracht. Jetzt wird
ein für einen guten Leerlauf notwendiges Brennstoff-Luft-Gemisch dem Motor auf Grund
der Einstellung der Brennstoffpumpe 12 und der Regelung der Druckdrossel 85 in der
Ladeluftzufuhrleitung 86 zuteil. Während dieser Anlaufzeit des Motors wird von der
Druckölpumpe 39 das Drucköl zum Druckölschalter 2o und dem Mehrfachschalter 73 geleitet.
Abhängig von den Steuerschiebern 24 im Druckölschalter 2o und 77 im Mehrfachschalter
73 wird das Drucköl zu den hydraulisch betätigten Kontrollgeräten geleitet. Der
Exzenter 74. auf der Kommandowelle i gestattet im Startbereich des Motors auf-,Grund
der Einstellung des Steuerschiebers 77 keinerlei Ölzufuhr zu den hydraulischen Schaltzylindern
17 oder 84, so daß in dem Schaltbereich s, bis s2 (s. Abb. i a) von einer mechanischen
Steuerung, d. h. Einstellung aller Steuerungseinrichtungen, die Rede ist.
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Im Öldruckschalter 2o dagegen ist auch beim Start des Motors der Steuerschieber
24 über das Gestänge 22 vom Steuernocken 21 der Füllungsreglerwelle 2 in eine solche.
Stellung gebracht worden, daß das Drucköl, von den Zuleitungen 40 und 41 kommend,
über denZylinder 42 in die Zwischenleitung 43 und den Schaltzylinder 45 gelangt.
Vom Schaltzylinder 45 ist aber gleichzeitig über die Leitung 47 dem Servomotor 6
über den Kanal 48 zwecks Einstellung des Drehkolbens io das Drucköl zugeleitet.
Es wird dabei der Servomotor 6 als Kupplungsglied zwischen der Kommandowelle i und
der Füllungsreglerwelle 2 wirksam, indem der Drehkolben io gegen die Abstützfläche
innerhalb des Servomotors 6 zur Auflage kommt.
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Ist nach dem Anwärmen des Motors das Luftfahrzeug zum Abflug vorbereitet,
dann wird vom
Piloten der Leistungswahlhebel 5 in seine Höchstleistungsstellung
gebracht. Diese Stellung entspricht einer Einstellung des Kommandohebels 3 zwischen
den Punkten s2 und s4 (s. Abb. i a). Hat das Luftfahrzeug eine entsprechende Flughöhe
erreicht, dann wird der Pilot den Leistungswahlhebel 5 entsprechend der geforderten
Leistung des Triebwerkes in eine hierfür angepaßte Stellung schalten. Für den Kommandohebel
3 bedeutet dies im mittleren Flugbereich eine Stellung zwischen den Punkten s2 und
s3. Der Exzenter 74 wird in diesem Schaltbereich eine in Abb. i dargestellte Einstellung
erhalten, die annähernd einer mittleren Flugleistung entspricht. Daraus ergibt sich,
daß in dem Schaltbereich zwischen s2 und s. des Kommandohebels 3 durch das Kommandogerät
die weitergeleiteten Steuerbewegungen über die hydraulische Schaltanlage durchgeführt
werden. Das Drucköl, von der Druckölpumpe 39 kommend, gelangt damit über die Leitung
40 in den Zylinder 78 des Mehrfachschalters 73, und auf Grund der Einstellung des
Steuerschiebers 77 wird dasselbe über die Leitungen 82 und 83 zu den Schaltzylindern
17 und 84 gelangen. Zu diesem Zeitpunkt werden mittels der Steuerkolben 18 und 93
und den dazugehörigen Gestängen und Schaltkäfigen die Leitrollen 15 und 89 gegen
die Steuernocken i i und 92 geführt. Jeder Einstellung des Kommandohebels 3 und
damit der Steuernocken i i und 92 folgen die Leitrollen 15 und 89, um auf diese
Weise die Brennstoffpumpe 12 für eine bestimmte Leistung zu regeln und der Druckdrossel
85 in der Ladeluftleitung 86 eine erforderliche Einstellung zu übermitteln.
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Erreicht das Luftfahrzeug eine solche Flughöhe, in der für eine normale
Verbrennung im Antriebsmotor die Luft nicht ausreichend bleibt und damit die Vollgewichtsbedingungen
der Ladeluft in bezug auf Brennstoffzuteilung nicht mehr erfüllt werden, dann werden
die Membrandosen 29 und 3o, die im Gestänge 22 des Druckölschalters 2o eingebaut
sind, wirksam. Entsprechend den Zuständen der Ladeluft werden die Membrandosen eine
Ausdehnung erfahren, die die Stellung des Steuerschiebers 24 entsprechend beeinflußt.
In dieser sogenannten Vollgewichtshöhe des Flugzeuges wird es erforderlich, zu der
noch von dann ab erhältlichen Ladeluft eine Brennstoffeinspritzmenge zu regeln,
so daß auch dem Motor beim Durchfliegen außerordentlich großer Flughöhen eine für
den Betrieb der Antriebsmaschine notwendige Mischung zwischen Ladeluft und Brennstoff
zuteil wird. Beim Durchfliegen mittlerer Flughöhen wird die hydraulische Schaltanlage
nicht nur die Kontrollgeräte, die in bestimmter Abhängigkeit von der Kommando- und
Führungsreglerwelle gesteuert sind, betätigen, sondern über diese wird auch die
dem Ladegebläse 55 vorgeschaltete Saugdrossel 53 betätigt. Hierfür ist im Schaltzylinder
45 entsprechend den Zuständen des Druckmittels der Schaltkolben 46 immer in eine
für die Öffnung der Saugdrossel 53 entscheidende Einstellung gebracht worden.
Es wird somit dem Motor, abhängig von der hydraulischen Schaltanlage, eine zweifache
Mengenregelung der Ladeluftzufuhr zuteil, wodurch nicht nur die Druckdrossel 85
in der Ladeluftleitung 86, sondern -auch die Saugdrossel 53 im Saugrohr 54 eine
den Erfordernissen entsprechende Einstellung erhält.
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Beim Durchfliegen einer Flughöhe oberhalb der Vollgewichtshöhe wird
der Steuerschieber 24 im Druckölschalter 2o eine solche Einstellung erhalten, daß
die Schaltbunde 36 und 37 dem Drucköl in der entgegengesetzten Richtung einen Durchlaß
gewähren, wie dies in Abb. i dargestellt ist. Es wird dann von der Leitung 41 das
Drucköl in die Zwischenleitung 44 gelangen, während das Rücklauföl, von der
Zwischenleitung 43 kommend, über den Zylinder 42 in die Rücklaufleitungen 6o und
So zur Öldruckpumpe 39 gelangt. In diesem Steuerungsbereich ist also der Öldruck
im Schaltzylinder 45 oberhalb des Kolbens 46 geringer als an der Kehrseite desselben,
so daß der Kolben auf dem Anschlagblock 57 im Zylinder 45 aufliegt und damit die
Saugdrossel 53 in ihrer Volloffenstellung hält. Gleichzeitig wird aber der
sich den Höhenlagen entsprechend steigernde Öldruck über die Leitung $9 und den
Kanal 58 rückwärtswirkend in den Servomotor 6 gelangen. Im Servomotor 6 wird dann
der Drehkolben io vom Abstützteil des Servomotors abgehoben und bringt damit die
Füllungsreglerwelle 2 in eine den Zuständen des Druckmittels entsprechende Einstellung,
auf den Schaltwinkel zwischen Kommandowelle i und der letzteren bezogen. Nach dieser
Voraussetzung ist also oberhalb der Vollgewichtshöhe des Flugzeuges der Antriebsmaschine
zu der in diesem Flugbereich noch zugeführten Luftmenge eine Brennstoffmengenregelung
sichergestellt, die den Erfordernissen auf vorteilhafte Verbrennung des Brennstoff-Luft-Gemisches
entspricht. Gelangt das Flugzeug wieder in mittlere Flughöhen, dann wird beim Durchfliegen
der Vollgewichtshöhe auf Grund der Zusammenschrumpfung der Membrandosen 29 und 3o,
die einen bestimmten Anteil an der Füllungsregelung haben, der Steuerschieber 24
im Öldruckschalter 2o eine Einstellung erhalten, die der dargestellten Einstellung
in Abb. i annähernd entspricht. Zu diesem Zeitpunkt wird auch vom Piloten mittels
des Leistungswahlhebels 5 eine entsprechende Einstellung der Steuerung vorgenommen,
die dann dem Reiseflug des Luftfahrzeuges entspricht. Die in der bisher beschriebenen
Wirkungsweise erwähnte hydraulische Schaltanlage hat außer der Bedienung des Mehrfachschalters
73 und Druckölschalters 2o noch die Aufgabe, die Schaltung des Ladergetriebes 96
über den Nebenschalter 97 durchzuführen. Zur Regelung des Nebenschalters 97 ist
das Ventil io2, welches den Zylinder ioi offenhält oder abschließt, von den Membrandosen
,o5, die ebenfalls abhängig von dem atmosphärischen Zustand der Außenluft eine Steuerung
hervorrufen, betätigt. Also ganz entsprechend der Flughöhe des Luftfahrzeuges wird
demnach über die von Außendruck beeinflußten Membrandosen io5 mittels des Ventils
io2 der Zylinder ioi des
Nebenschalters 97 abgedichtet. Nach
diesem Vorgang wird der Steuerschieber ioo gegen den Druck der Schraubenfeder i
i9, die gleichzeitig für die Wirkungsweise des Schnapperhalters io7 entscheidend
ist, geschoben, und die Schaltbunde io8 und iog werden in eine solche Stellung gebracht,
in der das Drucköl, von der Leitung 9g kommend, über den Zylinder ioi, die Zwischenleitung
iio in den Zylinder i i i eintreten kann. Zu diesem Zeitpunkt wird im Zylinder i
i i 'der Steuerkolben i i2 vorwärts bewegt, wobei über das Gestänge 113 der Schalthebel
114 des Ladergetriebes 96 in die gestrichelt gezeichnete Stellung gebracht
wird. Jetzt ist der Höhenladergang des Getriebes eingeschaltet, und das Ladergebläse
55 wird mit einer sehr hohen Drehzahl von jetzt ab eine höhere Verdichtung der Ladeluft
entsprechend den Erfordernissen des Antriebsmotors erzeugen. Die Rückwärtsschaltung
von Höhenlader- auf Bodenladerstufe erfolgt in umgekehrter Weise, indem die Membrandosen
io5 auf Grund der Zustände der Außenluft zusammenschrumpfen und das Ventil io2 im
Zylinder ioi öffnen. Der Öldruck im Zylinder ioi entweicht über die Rücklaufleitung
103, und der Steuerschieber ioo wird in eine wie in Abb, i dargestellte Stellung
gebracht, wobei aus dem Steuerzylinder i i i das Drucköl über die Leitung iio, den
Zylinder ioi und die Rücklaufleitung 104 wieder zur Öldruckpumpe 39 zurückgelangt.
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Beim Durchfliegen bestimmter Flughöhen ist es erwünscht, für den Antriebsmotor
einen Sparflug zu ermöglichen, indem das Ladegebläse während der ganzen Flugdauer
auf Bodenlader geschaltet wird. Hierfür ist der Schaltmagnet 140 vorgesehen, der
entgegen der Wirksamkeit der Schaltdose 105 den Schaft io6 des Ventils io-9 derart
steuert, da.ß das Ventil io2 für den Zylinder ioi des Nebenschalters 97 in
einer Daueroffenstellung verbleibt. D;.e Schaltung des Steuermagneten 140 wird mittels
des Lei stungswahlhebels 5 vorgenommen, indem dieser vom Piloten in die Nebenführung
137 der Schaltkulisse 135 gebracht wird. Es wird dann beim Schalten des Kommandohebels
5 in der Nebenführung 137 der Motor ebenfalls auf Höchstleistung gebracht, während
die in Abb. 3 näher veranschaulichte Vorrichtung innerhalb der Nebenführung 137
den Stromkreis für die Schaltung des Steuermagneten 140 übernimmt. Beim Rückwärtsschalten
des Lestungswahlhebels 5 in die Führung 136. wird der Magnet 14o. wieder ausgeschaltet,
und die Schaltung des Höhen- und Bodenladers erfolgt wieder, wie vorher beschrieben,
von den Schaltdosen 105. Bei der Verwendung des in Abb. i dargestellten Kommandogerätes
zur Steuerung eines Kampfflugzeuges wird dasselbe mit einem Sturzflugschalter 124
zwecks hydraulischer Betätigung der Luftschraubenverstellung ausgerüstet. Der Sturzflugschalter
124 erhält das Drucköl vom Mehrfachschalter 73 über die Leitung 125. Der Steuerschieber
1a7 im Sturzflugschalter 124 wird mittels des Sturzflugmagneten 130 gegen die Druckfeder
131 für eiri Durchfließen des Drucköles durch den Zylinder r26 geschaltet, indem
die Schaltbunde r28 und 12,9 eine den Erfordernissen entsprechende Einstellung einnehmen.
Zur Schaltung des Sturzflugmagneten 13o bedient sich der Pilot ebenfalls des Leistungswahlhebels
5, indem er mit diesem über die Nebenführung 141 in die Sturzflugführung 144 schaltet.
In der Nebenführung 141 wird mit der zu Landezwecken verwendeten und nachfolgend
noch näher beschriebenen Schaltvorrichtung die Einstellung der Luftschraubenblätter
68 durchgeführt, durch deren Wirkungsweise die hydraulische Steuerungseinrichtung,
welche über den Steuerzylinder 71 mit den entsprechenden Gestängen auf den Regler
67 der Luftschraube 62 wirksam ist, abgelöst wird.
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Wird vom Piloten der Entschluß gefaßt, sein Kampfflugzeug zum Sturz
vorzubereiten, dann schaltet er den Leistungswahlhebel5 über die Nebenführung 141
bei zunehmender Motorleistung in die Sturzflugführung 144. Zu diesem Zeitpunkt wird
für die Verstellung der Luftschraubenblätter 68 der Stromkreis für eine hier nicht
dargestellte elektrische .Schaltvorrichtung in der Luftschraube 62 über die elektrischen
Leitungen 142 und 1q.3 geschlossen. Anschließend hieran wird über eine in Abb.3
näher dargestellte Schaltvorrichtung mittels der Leitungen 145 und 146 beim Durchschalten
des Leistungswahlhebels 5 in der Sturzflugführung 144 -ein Stromkreis für den Sturzflugmagneten
130 geschlossen, so daß dieser den Steuerschieber 127 im @Sturzflugschalter 124
einstellt und das Drucköl, von der Leitung i25 kommend, über die Leitung 132 für
den Schaltzylinder 70 freigibt. In diesem Zeitpunkt wird der Steuerkolben
71 mittels des Gestänges 72 des Schaltkäfigs 69 und des Gestänges 64 über
den Schalthebel 65 und die Zugstange 66 sowie den Regler 67 die verstellbaren Luftschraubenblätter
68 zwecks einer beim Sturzflug erwünschten Einstellung regeln. Beim Sturzflug wird
außerdem vorausgesetzt, da das Luftfahrzeug in tiefere Flughöhen fällt, daß der
Bodenlader eingeschaltet wird. Dies wird dadurch erreicht, daß im Sturzflugschalter
124 der Schaltbund 129 des Steuerschiebers 127 die Rücklaufleitung 133 vom Nebenschalter
97 freigibt und d_ abei den Zylinder ioi desselben entspannt und das Rücköl
über die Leitung 134 dem Mehrfachschalter 73 für dessen Ölrückleitung 5o freigibt.
Ein automatischer Steuerungseirl.griff nach dem Lösen der Bomben bringt den Leistungswahlhebel
5 selbsttätig in die Führung 136 zurück, und dem Piloten wird es beim hierauffolgenden
Ansteigen des -Luftfahrzeuges wieder möglich, eine Leistungswahl der Antriebsmaschine
über den Leistungswahlhebel5 befehlsgemäß von Hand aus vorzunehmen.
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In Abb. 2 ist das zu den verschiedenen Schaltbereichen der Antriebsmaschine
in einem festen Verhältnis stehende Brennstoffmengendiagramm dargestellt. Wie aus
der Abb. 2 hervorgeht, ist in der Linie i das für den Ausbau des Motors zugrunde
liegende Leistungsdiagramm dargestellt.
Die Abb. r a, die den Schaltweg
des Kommandohebels 3 darstellt, ist hier zwecks besserer Kennbarmachung der Abhängigkeit
zwischen Schaltweg und der geförderten Brennstoffmenge herangezogen. Es wird daher
zu jeder Teilstrecke des Schaltweges s eine bestimmte Menge Brennstoff g gehören,
die auf die Schaltabschnitte si-s2, s'-s3 und s3-s4 entfällt.
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Der Ausgangspunkt so des Kommandohebels 3 bedeutet den Brennstoffmengenanteil
g = o, womit der Ausgangspunkt der Leistung des Motors festgelegt ist. Die Brennstoffmengenkurve
II stellt den Leerlaufbereich des Motors zwischen den Punkten g1 und g2 dar. Der
Verlauf der Kurve 1I entspricht der für die mechanische Steuerung ausgebildeten
Form des Schaltnockens i i, der, wie aus Abb. i hervorgeht, die Regelung der Brennstoffpumpe
übernimmt. Es erfolgt somit im unteren Leistungsbereich des Motors die Einstellung
der Brennstoffpumpe rein mechanisch, und zwar mittels des Doppelnockens i i über
die Druckrolle 16. Nachdem es aber erwünscht ist, daß in bestimmten Flughöhen über
den größten Teil des Gesamtleistungsbereiches sämtliche Regelungsvorgänge des Flugzeugtriebwerkes
selbsttätig nach einer durch Hand gewählten Einstellung vor sich gehen sollen, erfolgt
die Regelung der Brennstoffpumpe, wie dies durch die Brennstoffmengenkurve III näher
veranschaulicht ist. Im Punkt s9, wo die Brennstoffmenge sprungweise verringert
wird, wird die mechanische Steuerung durch die hydraulische abgelöst. Wie bereits
in der Beschreibung zu Abb. i näher erwähnt wurde, wird auf dem Doppelnocken i i
der Füllungsreglerwelle 2 die Leitrolle 15 zur Auflage kommen, während die Druckrolle
16, wie dargestellt in Abb. i, abgehoben ist. Je größer das Spiel zwischen dem Steuernocken
der Druckrolle 16 einerseits und der Leitrolle 15 andererseits ist, um so größer
wird auch der Steuerungssprung, wie in Abb.2 veranschaulicht, sein. Die Schaltübergänge
von der mechanischen zur hydraulischen Steuerung werden in den Abb. 5 und 6 noch
näher beschrieben. Wesentlich ist jedoch, daß die Übergänge von der mechanischen
zur hydraulischen Steuerung so klein wie möglich bleiben, damit auch ein gewisser
Leistungssprung vermieden bleibt. Es ist deshalb mit besonderer Rücksicht auf einen
störungsfreien Leistungsübergang der Sprung von der Brennstoffmengenkurve III zu
IV so klein wie möglich gewählt.
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Wie aus Abb. 2 hervorgeht, ist die Verbindungskurve V di.e Verlängerung
der Brennstoffmengenkurve II und endet in den Kurvenabschnitt IV. Der Verlauf der
Kurve V entspricht der Form der für die mechanische Steuerung vorgesehenen Nockenhälfte
des Steuernockens ii. In dem Schaltbereich, der auf die Ausdehnung des Kurvenabschnittes
III entfällt, wird, sobald der Pilot durch einen plötzlichen Schalteingriff die
Leistung des Motors aufwärts verändert, der Brennstoffmengenverbrauch sich um so
viel steigern, wie dies zu einem gegebenen Punkt beider Kurven III und V, bezogen
auf die Vertikalabszisse des Diagramms, der Fall ist. Dieser Brennstoffmehrverbrauch
wird aber kurzfristig hinter der durch den Piloten vorgenommenen Einstellung sofort
wieder auf die durch die Kurve III festgelegte Menge herabsinken, da anschließend
an die mechanische Einstellung der Brennstoffpumpe über die Druckrolle 16 das im
Steuerzylinder wirksame Druckmittel den .Steuerkolben 18- dazu antreibt, über das
Gestänge i9 und den Schaltkäfig 1q. die Leitrolle 16 wieder am Steuernocken i i
zur Auflage zu bringen. Mit dieser Schaltwirkung wird eine bestimmte Steuerfreudigkeit
des Antriebsmotors erklärt, die einen großen Vorteil gegenüber einer bisherigen
Steuerungseinrichtung darstellt.
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Der Kurvenabschnitt V, der innerhalb des Schaltbereiches zwischen
s3 und s4 des Kommandowahlhebels 3 liegt, bedeutet für den Antriebsmotor eine außerordentliche
hohe Anreicherung des Brennstoff-Luft-Gemisches. Für das Luftfahrzeug entfallen
in diesem Steuerungsabschnitt außerordentlich hohe Leistungen, die beim Notflug
oder sonstigen Vorstoßgeschwindigkeiten erwünscht sind. Es wird zu diesem Steuerungsabschnitt
eine Überfettung des Brennstoff-Luft-Gemisches wissentlich verlangt, und dieser
Zustand liegt sehr nahe an der Grenze der Gefahrenzone der Antriebsmaschine. Der
Pilot wird in diesem Steuerungsabschnitt auch nur für eine kurze Dauer verbleiben
und darauf verzichten, den Motor unnötig zu überhitzen.
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In Abb, z zeigt die Kurve V den Schaltverlauf zwischen dem für die
mechanische Steuerung vorgesehenen Schaltbereich II und IV, und zwar der Nockenhälfte
des Steuernockens i i, die für die mechanische Steuerung ausgeführt ist. Auf der
Kurve V verläuft somit erfindungsgemäß die Rückwärtsschaltung oder die Leistungszurücknahme
des Motors. Beim kurzen Rückschalten kann das Drucköl im Zylinder 17 die Steuerungen
nicht schnell genug ausführen, um die Leitrolle 15 der Nockenseite, die dem hydraulischen
Schaltweg zugeordnet ist, folgen zu lassen. Wie aus der Abb. 2 hervorgeht, ist der
untere Leistungssprung, der sich durch den Übergang von der Brennstoffmengenkurve
II zu III ergibt, in der Nähe der oberen Leerlaufbegrenzung vorgesehen, während
der Leistungsübergang, der von der hydraulischen zur mechanischen Schaltweise zwischen
Brennstoffmengenkurve III zu IV vor sich geht, den Höchstleistungsstand der hydraulischen
Schaltung ablöst.
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Es wird in Abb.5 der Schaltübergang der beiden Punkte des Brennstoffmengendiagramms
aus Abb.2, die den Übergang zu oder von der hydraulischen Schaltung kennbar machen,
noch näher veranschaulicht. Zu bemerken ist zu Abb. 2, daß auf der Abszisse der
Schaltweg s des Doppelnockens i i und auf der Ordinate die Brennstoffmenge g aufgetragen
wird. Das oberhalb der BrennstoffmengenkurvenIII,IV und V dargestellte Leistungsprogramm
I kennzeichnet den für die Auslegung des Motors festgelegten Leistungs-
Bereich
Ni bis » N2, so daß auf die Ordinate im oberen Abschnitt auch die Werte für N entfallen.
Schließlich entspricht dem Verlauf des Brennstoffmengendiagramms die Auslegung des
Steuernockens i i, und zwar so, daß auf die mechanische Steuernockenhälfte der Kurvenabschnitt
II, IV und V, auf die für die hydraulische Steuerung vorgesehene Nockenhälfte der
Kurvenabschnitt III entfällt. Ferner geht aus Abb.2 hervor, daß die über den größten
Schaltbereich wirksame hydraulische Steuerung jederzeit durch die mechanische Steuerung
abgelöst werden kann. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn durch ein Geschoß oder
ähnliche Störungen die das Druckmittel führenden Leitungen beschädigt sind. Eine
absolute Schaltsicherheit ist damit in jedem Schaltbereich des Gesamttriebwerkes
gewährleistet.
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In Abb. 3 ist die Schaltkulisse 135 für den. in der Nähe des
Führersitzes untergebrachten Leistungswahlhebel 5 dargestellt. Der Leistungswahlhebel
5 wird zwecks Leistungswahl durch den Piloten in der Führung 136 vor- öder
rückwärts geschaltet. Durch die Übertragung der einzelnen Punkte des Schaltweges
aus Abb. i a ist auch hier die Zusammengehörigkeit zwischen der Schaltkulisse 135
und dem vom Kommandohebel 3 zurückgelegten Wegs kennbar gemacht. Im Leerlaufbereioh,
also zwischen den Punkten s, und s2, nach Abb. i a wird der Leistungswahlhebel 5
beim Landen eines Flugzeuges seitlich, und zwar quer zur Führung 136, in
die Nebenführung 141 geführt. Kommt hierbei der Leistungswahlhebel 5 mit dem in
die Nebenführung 141 hineinragenden Schaltstift 147 in Berührung, dann wird dieser
beim weiteren Vorwärtsbewegen des Leistungswahlhebels 5 so lange mitgenommen, bis
der in der Verlängerung des Schaltstiftes vorgesehene Kontakt 148 auf den Anschlagkontakt
149 aufstößt. Während dieses Vorganges wird der Schaltstift 147 auf. Grund seiner
oberen Rundung gegen die Feder 15o in die Vorrichtung zurückgeschoben, um dem Leistungswahlhebel5
in seiner weiteren Vorwärtsbewegung nicht hinderlich zu sein. Die Druckfeder i5o
schiebt den Schaltstift 147 nach dem Vorüberstreifen des Leistungswahlhebels 5 wieder
in die Nebenkulisse 141 zurück, so daß beim Rückwärtsschalten des Kommandohebels
5 die Schaltvorrichtung, welche in der Längsnut 151 und durch den Schaltträger 152
schaltsichernd geführt wird, wieder rückwärts mitgenommen werden kann, um den Stromkreis
zwischen den Kontakten 148 und 149 wieder zu öffnen. Die Aufgabe der Schaltvorrichtung
147 besteht nur darin, während des Vor- und Rückwärtsschaltens des Leistungswahlhebels
5 in der Nebenführung 141 einen Stromkreis für die elektrische Schaltvorrichtung,
die in der Nähe der Luftschraube untergebracht ist und eine Verstellung der Luffschraubenblätter
68 vornimmt, zu schließen oder zu öffnen. Diesem Vorgang zufolge ist es möglich
geworden, die Luftschraubenblätter 68 für eine Bremswirkung während des Landens
eines Flugzeuges einzuschalten. Wie in der zum Kommandogerät in Abb. i beschriebenen
Wirkungsweise schon erwähnt, wird die Sturzflugautomatik in der Verlängerung der
Nebenführung 141 durch ein weiteres Schalten des Leistungswahlhebels 5 getätigt,
indem dieser hierbei seitlich in die Sturzflugführung 144 geführt wird. Während,
wie vorher schon im einzelnen beschrieben, die Verstellung der Luftschraubenblätter
68 mittels einer elektrischen Schaltvorrichtung im Steuerbereich des Leistungswahlhebels
5 in der Nebenführung 141 durch die Mitnahme des Schaltstiftes 147 erfolgt, wird
beim Einbringen des Leistungswahlhebels 5 in die Sturzflugführung 144 die Sturzflugautomatik
mittels der Schaltschiene 153 eingeschaltet. Es wird beim Auftreffen der Schaltschiene
153 auf den Kontakt 154 ein Stromkreis über die Leitungen 145 und 146 für den Sturzflugmagneten
13o geschlossen. Der Sturzflugmagnet 130 schaltet, wie bereits näher beschrieben,
den Sturzflugölschalter 1.24 derart, daß die Verstellung der Luftschraubenblätter
68 von diesem Schaltpunkt ab über die hydraulische Schaltanlage erfolgt. Diese Schaltung
der verstellbaren Luftschraubenblätter 68 geht gemäß der Erfindung so vor sich,
daß dadurch die elektrische Vorrichtung, welche in der Nebenkulisse 141 geschaltet
wird, abgelöst ist. Zum Rückwärtsschalten des Leistungswahlhebels 5 aus der Sturzflugführung
144 wird zweckmäßig ein hydraulischer Kraftschalter 256 verwendet, der den Leistungswahlhebel
5 nach dem Loslösen der Bomben sofort wieder in die Führung 136 zurückbringt.
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Dieser in Abb. i dargestellte Schaltzylinder 256, - der zur Rückwärtsschaltung
des Leistungswahlhebels 5 aus der Sturzflugführung 144 und der Nebenführung 141
in die Führung 136 dient, wird auch zum Vorwärtsschalten des Leistungswahlhebels
5 zu Beginn des Einschaltens in die Nebenführung 141 verwendet. Es wird damit im
unteren Leistungsbereich, wie dies durch das Herabloten des Leerlaufbereiches zwischen
s1 und s2 der Abb. i a bestätigt wird, der Leistungswahlhebel 5 in die Nebenführung
141 gebracht. Während dieses Schaltvorganges darf es aber keineswegs zu einer Unterbrechung
der Bewegung des Leistungswahlhebels 5 kommen, weil hierdurch der aus dem Höchstleistungsbereich
rückwärtsgescbaltete Antriebsmotor leicht zum Stillstand kommen könnte. Zu diesem
Zweck ist der Schaltzylinder 256, der die selbsttätige Rückwärtsschaltung des Leistungswahlhebels
5 aus der Sturzflugführung 144 und der Nebenführung 141 vornimmt, dazu verwendet,
schnell fortschreitende Schaltbewegungen des Leistungswahlhebels 5 beim Einschalten
in die Nebenführung 141 zu übernehmen. Bei demRückwärtsschalten desLeistungswahlhebels
5 in der Nebenführung 141 wird der Schaltstift 147 so lange mitgenommen, bis dieser
an einen Anschlag gelangt und auf Grund der abgerundeten Kopfform schließlich gegen
die Druckfeder 151 rückwärts in die Vorrichtung geschoben wird. Hierbei wird durch
das Abheben des Kontaktes
148 vom Kontakt 149 der Stromkreis für
die elektrische Schaltvorrichtung, die zur Einstellung der verstellbaren Luftschraube
62 dient, über die Leitungen 142 und 143 unterbrochen.
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Eine weitere Nebenführung 137 ist ebenfalls der Führung 136 angegliedert,
so daß auch der Leistungswahlhebel5 in diese eingeführt werden kann. Wie aus der
Abb.3 ersichtlich, ist der Übergang zur Nebenführung 137 im mittleren Leistungsbereich
des Motors zwecks wahlweiser Schaltung des Bodenladers angeordnet. Hier ist eine
Schaltvorrichtung 155, die der Wirkung nach die gleiche Aufgabe erfüllt wie die
Vorrichtung 153 in der Sturzflugführung 144 und die zur Schaltung der Sturzflugautomatik
dient, eingebaut. Der Leistungswahlhebel5 wird beim Einführen in die Nebenführung
137 die Schaltschiene 155 seitwärts schieben, um den Kontakt 156 für eine Schaltung
des Schaltmagneten 140 (s. Abb. i) herzustellen. Die Schaltung des Magneten 14o
erfolgt über die Leitungen 138 und 139, und zwar während des Gesamtweges des Leistungswahlhebels
5 in der Nebenführung 137. Es wird somit bei entsprechender Leistungssteigerung
oder -zurücknahme in diesem Schaltbereich der Bodenlader gegen die Wirksamkeit der
Schaltdosen 1o5, die unter dem Einfluß der Atmosphäre stehen, geschaltet. Auf diese
Weise wird es möglich, einen Sparflug mit Bodenlader beim Durchfliegen verschiedener
Flughöhen zu gewährleisten. Die Rückwärtsschaltung des Leistungswahlhebels 5 aus
der Nebenführung 137 bedeutet die Freigabe der Schaltschiene 155, welche an den
Gelenken 157 befestigt ist und mittels der Druckfedern 158 stets in die dargestellte
Stellung gebracht wird.
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In Abb. 4 ist eine Einrichtung für die in Abb. i schon - teilweise
beschriebene Füllungsregelung dargestellt. Hier ist zur besseren Kennbarmachung
der Wirkungen der Füllungsreglerwelle 2 diese getrennt von der Kommandowelle i gezeigt.
Der auf der Füllungsreglerwelle 2 angeordnete Steuernocken i i für die Regelung
der Brennstoffpumpe 12 ist hier in der Verlängerung der Steuerung des Öldruckschalters
2o, welcher mittels des Steuernockens 2i, der Druckrolle 25 und des Gestänges 22
angetrieben ist, dargestellt. Wie in der Beschreibung zu Abb. i schon erwähnt, übernimmt
die Füllungsreglerwelle 2 allein die Brennstoffmengenzuteilung. Das Kupplungsglied
zwischen der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle 2, das in Abb. z durch
den Servomotor 6 gebildet wird, ist hier durch ein Hebeldifferential ersetzt worden.
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Jede vom Kommandohebel 3 über die Kommandowelle z weitergeleitete
Steuerbewegung wird über den Hebel 159, das Gestänge 16o auf den Differentialhebel
161 übertragen. Der Differentialhebel 161 hat einen beweglichen Drehpunkt 162, der
aber als feststehender Drehpunkt anzusehen ist, solange das Flugzeug nicht die Vollgewichtshöhe
übersteigt. Dieser Einstellung des Drehpunktes 162 entspricht die Wirkungsweise
des Servomotors 6 aus Abb. i, welcher bis zur Vollgewichtshöhe des Flugzeuges als
direkte Kupplung zwischen der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle 2 anzusehen
ist.
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Die Füllungsregelung oberhalb der Vollgewichtshöhe ist, wie vorher
schon erwähnt, insbesondere abhängig von der Wirkungsweise der Membrandosen 29 und
3o. Beim Durchfliegen außerordentlich großer Flughöhe werden die Membrandosen 29
und 3o auf Grund der geringeren Ladeluftdichte erhöhte Ausdehnungen aufweisen, die
steuerungsentscheidend auf den Steuerbolzen 23 sind. Hierbei ist die Membrandose
3o, da gasgefüllt, besonders wirksam, während die Membrandose 29, die von der Innenseite
mit der Außenluft über die Leitung 164 in Verbindung gebracht ist, eine den Unterschieden
zwischen der Ladeluft im Gehäuse 28 und der Außenatmosphäre entsprechende Steuerungswirkung
auf die Membrandose 3o ausübt. Zu diesem Schaltpunkt, in dem der Servomotor 6 nach
Abb. i als veränderliche Kupplung zwischen der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle
2 wirksam wird, tritt in der Füllungsregelung nach Abb.4 eine örtliche Verschiebung
des Drehpunktes 162 des Differentialhebels 161 ein. Diese Drehpunktverschiebung
wurde dadurch erreicht, daß mittels der Membrandosen 29 und 30 im Öldruckschalter
2o der Steuerschieber 24 und dessen Steuerbunde 36, 37 und 38 so eingestellt wurden,
daß das Drucköl, von der Leitung 4i kommend, über die Zwischenleitungen 165 und
166 in den Schaltzylinder 167 geleitet wird. Zur gleichen Zeit ist aber auch das
Drucköl über die Leitung 168 in den Schaltzylinder 169 gelangt, um hier mittels
des Schaltkolbens 170 und der Kolbenstange 171 sowie des Hebels 172 die Saugdrossel
53 in der Ladeluftzufuhrleitung 54 in die Volloffenstellung zu bringen. Der Schaltzylinder
169 unterscheidet sich von dem Schaltzylinder 45 in Abb. i dadurch, daß die Anschlüsse
des Drucköles in umgekehrter Weise erfolgen. Hierbei wird die Druckfeder 173 den
Kolben 170 gegen den Anschlag 174 für eine Volloffenstellung der Drosselklappe 53
bringen. Die Voraussetzung, daß nur bei voll offener Saugdrossel 53 die Füllungsregelung
erfolgt, ist damit erfüllt.
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Es wird also oberhalb der Vollgewichtshöhe der Schaltkolben 163 im
Schaltzylinder 167 eine Einstellung einnehmen, durch die der Differentialhebel 161
mit seinem Drehpunkt 162 über das Gestänge 175 eine Stellung einnimmt, in der die
Schaltbewegungen von der Kommandowelle i mittels des Hebels 159 und des Gestänges
16o übertragen werden, um über das Gestänge 176 auf den Einstellhebel 177 der Füllungsreglerwelle
2 eine Einstellung der Brennstoffpumpe 12 über den Steuernocken i i herbeizuführen.
Dies bedeutet, daß für das Brennstoff-Luft-Gemisch oberhalb der Vollgewichtshöhe
des Flugzeuges immer ein geregeltes Verhältnis herrscht, welches abhängig von den
barometrischen Zuständen vorbestimmt ist. Während die Membrandosen 29 und 3o einen
entscheidenden Steuerungseinfluß oberhalb der Vollgewichtshöhe geltend machen, ist
es dem Piloten
außerdem möglich, über die Kommandowelle i eine
von Hand eingeleitete Zusatzsteuerung der Brennstoffpumpe vorzunehmen. Es wird hierbei
von der Kommandowelle i, dem Hebel 159, dem Differentialhebel ihr über den durch
das Drucköl mittels des Kolbens 163 und des Gestänges ihr festgelegten Drehpunkt
162 und dem Hebel 177 und damit der Füllungsreglerwelle 2 mit dem Steuernocken i
i zwecks Einstellung der Brennstoffpumpe 12 eine Regelung zuteil, die für außerordentliche
Höchstleistungen der Antriebsmaschine auch in den allerhöchsten Flugbereichen erwünscht
ist.
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Sobald das Flugzeug in die Flughöhen unterhalb der Vollgewichtshöhe
eindringt, wird die hydraulische Schaltweise der Brennstoffpumpe 12 über den Steuerzylinder
17 wieder aufgenommen, so daß zu diesem Zeitpunkt der Steuerkolben 18 über das Gestänge
ig die Leitrolle 15 am Steuernocken i i zur Auflage bringt. Wie vorerwähnt, wird
zu diesem Zeitpunkt eine Veränderung des Schaltwinkels zwischen der Kommandowelle
i und der Füllungsreglerwelle 2 nicht mehr eintreten; und vom Öldruckschalter 2o
wird über die Zuleitung 41 das Drucköl über die Leitungen 178 und 179 in
den Schaltzylinder 167 eindringen. Der Kolben 163 wird alsdann, unterstützt von
der Wirksamkeit der Druckfeder iSo in seine äußerste Totpunktlage, und zwar zur
Auflage gegen die Stellschraube 181, gezwungen. Während dieses Schaltvorganges wird
über die Leitungen 166 und 165 das an der oberen Seite des Kolbens 163 befindliche
Drucköl in den Zylinder 42 des bldruckschalters 2o zurückgeleitet. Die Einstellung
des Steuerschiebers 24 erfolgt auf Grund der Zusammenschrumpfung der Membrandosen
2g und 30, derart, daß der Schaltbund 37 einen Oldurchlaß zur Rücklaufleitung 4g
freigibt. Die umgekehrte Bewegung des Schaltkolbens 163 im Schaltzylinder 167 wird
auch über das Druckmittel auf den Schaltzylinder 169 übertragen. Es wird dabei das
Drucköl in den Leitungen 178 und 179 über die Abzweigleitung 182 an der unteren
Seite des Schaltkolbens 170 wirksam, um diesen gegen die Wirkung der Druckfeder
173 vorzuschieben. Zu der von Hand geregelten Brennstoffmenge wird somit der Steuerkolben
170 mit dem zugehörigen Gestänge 171 und 172 der Saugdrossel 53 in der Saugleitung
54 des Ladegebläses 55 eine der Anforderungen auf günstigstes Mischungsverhältnis
zwischen Brennluft und Brennstoff erforderliche Einstellung übermitteln.
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In Abb. 4 ist außerdem die Zu- und Rückleitung 34 und 35 der Teilströmung
der Ladeluft, die für die Arbeitsweise der Membrandosen 2g und 30 verwendet wird,
im. einzelnen näher veranschaulicht. Die Abzweigleitung 34 der Ladeluftleitung 86
übernimmt die Zuleitung der Ladeluftströmung in das die Membrandosen 29 und
30 umgebende Gehäuse 28. Es ist erwünscht, daß die Zuleitung 34 einen großen
Querschnitt aufweist, um möglichst verlustlos die Druck- und Temperaturverhältnisse
der Ladeluft in das Gehäuse 28 weiterzuleiten. Die Rückleitung 35 dagegen, die aus
dem Gehäuse 28 in die Ansaugleitung 54 führt, ist an ihrem Austritt aus dem Gehäuse
28 mit einer Düse 183 versehen. Mit einer den Durchschnittszuständen der Ladeluft
entsprechenden Durchströmdüse 183 wird es möglich, nur in kleinerem Umfange
den Teilstrom der Ladeluft der Saugleitung zuzuleiten, so daß die für die Steuerungszwecke
verwendete Teilströmung der Ladeluft nur einen geringen Anteil an der Gesamtladeluft,
die dem Motor zugeführt wird, darstellt.
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In den Abb. 5 und 6 ist eine Gegenüberstellung der Steuerungseinrichtungen
der Brennstoffpumpe 12 und der Druckdrossel 85 vorgenommen. Die Regelung
der Brennstoffpumpe 12 erfolgt, wie in Abb. i schon näher beschrieben, -durch die
Einstellung des Steuernockens i i auf der Füllungsreglerwelle 2. Die Steuerbewegungen,
die vom Steuernocken i i ausgehen, werden entweder mechanisch über die Druckrolle
16 oder hydraulisch über die Leitrolle 15 mittels des Schaltkäfigs 14 und des Gestänges
13 auf die Brennstoffpumpe 12 übertragen. Zur Betätigung des Steuerzylinders 17
wird das Drucköl vom Mehrfachschalter 73 über die Leitung 82 hergeleitet. Mit dem
übergang von der mechanischen zur hydraulischen Schaltung (s. auch den Schaltsprung
in Abb.2) wird, wie in Abb. 5 gezeigt, die Druckrolle 16 vom Steuernocken i i abgehoben
und die Leitrolle 15 dagegen mittels des Steuerkolbens 18 und des Gestänges ig am
Steuernocken ii zur Auflage gebracht. Jeder Einstellung der Füllungsreglerwelle
2 und damit der für die hydraulische Steuerung vorgesehenen Nockenhälfte des Steuernockens
ii folgt die Leitrolle 15.
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Mit der in Abb. 5 gezeigten Stellung des Steuernockens ii wird der
zu Abb.2 erwähnte Leistungssprung zwischen den Brennstoffmengenkurven III und V
näher erläutert. Würde durch einen plötzlichen Schalteingriff der Steuernocken i
i im Uhrzeigersinn bewegt, dann wird die Druckrolle 16 durch die für die mechanische
Steuerung vorgesehene Nockenhälfte zwecks Steuerung der Brennstoffpumpe kurzfristig
betätigt, bis das Druckmittel im Steuerzylinder 17 die Bewegungen des Steuernockens
i i wieder -eingeholt hat und folglich die Leitrolle 15 wieder zur Auflage bringt.
Zu diesem Schaltvorgang wurde also die Brennstoffmengenregelung sprungartig erhöht,
und zwar in der Höhe, wie es in Abb. 2 durch den Unterschied der Brennstoffmenge
durch III und V gezeigt wird.
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Die gleichen Vorbedingungen in bezug auf mechanische und hydraulische
Steuerung des Steuernockens ii in Abb. 5 werden auch in Abb. 6 mittels des Steuernockens
92 erfüllt. Diese Einrichtung läßt sich bei allen Steuerungseinrichtungen im Kommandogerät
anwenden.
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'In Abb.6 wird die ausgesteuerte Stellung der Druckdrossel 85 über
die zur mechanischen Steuerung vorgesehene Nockenhälfte des Steuernockens 92 durchgeführt.
Das verhältnismäßig geringe Spiel zwischen der Leitrolle 89 und dem Steuernocken
g2
veranschaulicht den Steuerungssprung, wie dieser in Abb. 2 im
oberen Leistungsbereich des Brennstoffmengendiagramms gezeigt wird. Die hydraulische
Schaltung, die auch in der in Abb. 6 dargestellten Steuerstellung eingreifen könnte,
würde beim Zuleiten des Druckmittels über die Leitung 83, vom Mehrfachschalter 73
kommend, im Zylinder 84 den Steuerkolben g3 nur für eine kleine Wegstrecke vorwärts
schieben können, da über das Gestänge 94 die Leitrolle 89 sehr schnell mit dem Steuernocken
92 in Berührung tritt. Der in Abb. $ dargestellte Schaltsprung von der mechanischen
zur hydraulischen Steuerung, oder umgekehrt, ist auf Grund der Einstellung der Füllungsreglerwelle
2 wesentlich größer. Zu jeder Stellung der Füllungsreglerwelle 2 und damit zu jedem
Zeitpunkt der Füllungsregelung erfährt der Steuernocken 92 auf der Kommandowelle
i eine im voraus bestimmte Einstellung, so daß entweder über die Druckrolle 88 die
Druckdrossel 85 in der Ladeluftleitung 86 mechanisch oder über die Leitrolle 89
hydraulisch gesteuert wird.
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Aus der Gegenüberstellung der Abb. 5 und 6 geht somit hervor, daß
beide hier dargestellten Steuerungseinrichtungen vom Mehrfachschalter 73 das Druckmittel
zur Durchführung der hydraulischen Steuerung erhalten. Der auf der Kommandowelle
i vorgesehene Exzenter 74 steuert nach dem festgelegten Schaltprogramm aus Abb.
2 das Druckmittel zu allen hydraulisch betätigten Kontrollgeräten. Der im Mehrfachschalter
73 angeordnete Steuerschieber 77 wird in dem Zylinder 78 eine Einstellung erhalten,
die den Regelungserfordernissen des Kommandogerätes entspricht. Hierbei werden die
Steuerbunde 79, 8o und 81 das Druckmittel von der Leitung 4o aus der nicht dargestellten
Druckölpumpe 39 entsprechend auf die Leitungen 82, 83 und 124 verteilen. Die Rücklaufleitungen
134 und 50 für das Druckmittel werden ebenfalls durch die Steuerbunde 8o
und 81 freigegeben und ermöglichen den Ablauf des Druckmittels aus den Kontrollgeräten
und ebenfalls die Schaltung des Bodenladers.
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In Abb.7 ist das Wesentliche aus dem Kommandogerät eines Flugzeugtriebwerkes
nach den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Die Kommandowelle
i und die Füllungsreglerwelle 2 enthalten hier, wie in Abb. i ausführlich gezeigt,
für sämtliche Steuerungsvorgänge des Triebwerkes Schaltnocken oder ähnliche Vorrichtungen.
Der hier auf der Kommandowelle i angeordnete Schaltnocken 61 ist für die Regelung
der verstellbaren Luftschraubenblätter 68 vorgesehen, während der Steuernocken 21
auf der Füllungsreglerwelle 2 die Regelung der Luftdrossel in der Ansaugleitung
des Laders übernimmt. Durch die Anordnung eines Differentials zwischen Kommandowelle
i und der Füllungsreglerwelle 2 ist hier das verstellbare Kupplungsglied des Kommandogerätes
gebildet worden. Alle vom Leistungswahlhebel 3 über die Kommandowelle i mittels
des Ritzels 184 auf die Zahnstange 185 übertragenen Steuerbewegungen werden mittels
des Differentialhebels 186 auf die Zahnstange 187 und schließlich auf das Ritzel
188 der Füllungsreglerwelle 2 übertragen. Wenn, wie in der Wirkungsweise zu Abb.
i und der Beschreibung zu Abb. 4 erwähnt, bis zur Vollgewichtshöhe des Flugzeuges
eine feste Kupplung zwischen der Kommandostelle i und der Füllungsreglerwelle 2
erwünscht ist, dann wird auch der Differentialhebel 186 mit seinem Drehpunkt 189
als eine die Steuerbewegungen in einem festen Verhältnis übertragende Kupplung wirksam.
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Nach dem Überschreiten der Vollgewichtshöhe des Flugzeuges werden
zu den Schaltzylindern 167 und 169 Zuströmungen des Druckmittels erfolgen, weil
in diesem Flugbereich die Membrandosen 29 und 30 einen entscheidenden Steuerungseingriff
auf den Öldruckschalter 2o geltend machen. Es wird von der Druckölpumpe, über die
Leitung 41 kommend, das Druckmittel über die Leitung 165 zu den Abzweigleitungen
166 und 168 in die Schaltzylinder 167 und 169 gelangen, um die Einstellung der Saugdrossel
53 und des Differentialhebels 186 über die Schaltkolben 163 und i7o vorzunehmen.
Im Schaltzylinder 169 wird, wie zu Abb. 4 auch schon näher erläutert, das Druckmittel,
unterstützt durch die Wirksamkeit der Druckfeder 173, über das Gestänge 171 und
172 die Saugdrossel 53 in der Saugleitung 54 in die Volloffenstellung bringen, während
gleichzeitig im Schaltzylinder 167 der Schaltkolben 163 gegen die Abstützfeder i8o
geschoben wird, um die Einstellung des Drehpunktes 189 des Differentialhebels 186
vorzunehmen. Während dieser Schaltvorgänge, die als rückwärtswirkende Steuerungseinflüsse
auf die Schaltvorrichtungen des Kommandogerätes eingreifen, wird die Steuerbewegung
über die Kommandowelle i zur Füllungsreglerwelle 2 dahingehend berichtigt, daß der
Brennstoffpumpe eine Regelung zuteil wird, um zu der in diesen Flughöhen noch erhältlichen
Luftmenge dem Motor die zu einer günstigen Verbrennung erforderliche Brennstoffmenge
zu garantieren.
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Um etwaigen Steuerungsunstimmigkeiten entgegenzutreten, werden auf
der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle 2 zusätzliche Steuernocken igo und
igi angeordnet. Der Nocken igo gilt hier als Füllungswahlnocken und der Nocken igi
als Füllungskorrekturnocken. Zum Abtasten der Bewegungen des Füllungswahlnockens
igo und des Füllungskorrekturnockens igi werden mit Hilfe der Tastrollen 192 und
193 die verschiedene Stellung beider Nocken mittels der Gestänge 194 und 195 auf
das Querhaupt 196 übertragen. Entsprechend der Einstellung des Füllungswahlnockens
igo und des Korrekturnockens igi wird das Querhaupt 196 eine bestimmte Einstellung
erhalten, die als mittlerer Steuerungswert auf den Schaltstift 197 übertragen wird.
Der Schaltstift 197 übermittelt diese Bewegungen über die Schaltstange 198 auf die
Steuerstange 23 der Membrandosen 29 und 3o, deren Aufgabe es ist, entsprechend dem
atmosphärischen Zustand einerseits und den Zuständen der Ladeluft andererseits eine
berichtigende Steuerung des Öldruckschalters 2o mittels des Gestänges
22
zu übernehmen. Mit dem in Abb. 7 dargestellten Ausschnitt eines Kommandogerätes
ist also eine Zusatzsteuerungscinrichtung geschaffen worden, mit der die Feinsteinflüsse
der Verstellung zwischen Kommandowelle und Füllungsreglerwelle auf die Einstellung
des Druckölschalters 2o zusätzlich zu der Wirksamkeit der Membrandosen 29 und
30 verwertet werden können.
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In Abb. 8 ist ebenfalls ein Teilausschnitt eines Kommandogerätes schematisch
dargestellt, aus dem ersichtlich wird, daß es nach der Erfindung möglich ist, zwischen
die bisher als starr anzusehenden Steuerungseinrichtungen ein Additionsgetriebe
anzuordnen, das neben der mechanischen und hydraulischen Steuerung von einer weiteren
Stelle einen Steuerungseinfluß übermitteln kann. Zur Erläuterung eines solchen Additionsgetriebes
ist die aus Abb. 7 beschriebene Differentialanordnung zwischen Kommandowelle i und
Füllungsreglerwelle 2 übernommen. Für den zur Steuerung der verstellbaren Luftschraube
62 vorgesehenen Steuernocken 61 ist in der Verlängerung des Schaltkäfigs 69 ein
Schaft igg vorgesehen. Der Schaft igg ist mit einem Führungsbolzen Zoo ausgerüstet,
so daß der Schaltkäfig 69 in die für eine geradlinige Führung vorgesehene Bohrung
eingeführt werden kann. Eine Druckfeder toi ist auf dem Führungsbolzen Zoo so angeordnet,
daß der Schaft i99 des Schaltkäfigs 69 sich gegen das Gehäuse des Kommandogerätes
abstützt und dadurch erwirkt, die Druckrolle 2o2 im Schaltkäfig 69 zur Auflage an
den Steuernocken 61 zu bringen. Zur Betätigung des Additionsgetriebes ist im Schaft
igg ein Zapfen :03 angeordnet, der den Getriebehebel 2o4 entsprechend der Einstellung
des Steuernockens 61 und damit der Druckrolle 2o2 einstellt. Beim Verstellen des
Kommandohebels 3 wird der Steuernocken 61 die Druckrolle 2o2 verschieben und den
Schaltkäfig 69 sowie dessen Schaft igg vorwärts bewegen. Der Zapfen 203 wird bei
diesem Schaltvorgang den Getriebehebel 2,04 um seinen Dreh-Punkt 2o5 verschwenken.
Nach der Abb: 8 ist aber der Drehpunkt 2o5 in das Gestänge 2o6 des Reglerkolbens
2o7 verlegt. Die in den Getriebehebel 204 geleiteten Schaltbewegungen können nur
dann auf das Gestänge 64 zwecks Regelung der verstellbaren Luftschraube 62 gleichwertig
übertragen werden, wenn der Drehpunkt 2o5 als feststehend bezeichnet werden kann.
Nachdem der Regelkolben 207 im Regelzylinder 2o8 durch das Druckmittel über
die Leitungen 2o9 und Zio kommend beaufschlagt ist, kann man eine veränderliche
Einstellung des Drehpunktes 2o5 vorausbestimmen, insbesondere dann, wenn im Druckmittel
an den verschiedenen Seiten des Druckkolbens 2o7 geringe Schwankungen auftreten.
Wie aus der Abb. 8 hervorgeht, werden die Druckleitungen 2o9 und 2io von den Leitungen
165 und 178 mit Drucköl beliefert, sobald im Druckölschalter 2o durch die schon
näher beschriebenen Steuerungseinflüsse die Zuleitungen entsprechend freigegeben
sind.
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Wenn aus den bisher beschriebenen Abb. i, 4 und 7 eindeutig hervorgeht,
daß oberhalb der Vollgewichtshohe des Flugzeuges die von den Membrandosen 29 und
30 geltend werdenden Steuerungseinflüsse auf die Regelungsvorgänge der Brennstoffpumpe
12 einen entscheidenden Einfluß erhalten, dann geht aus Abb. 8 hervor, daß in außerordentlich
hohen Flugbereichen die verstellbaren Luftschraubenblätter 68 unter rückwärtswirkende
Steuerungseinflüsse der hydraulischen Anlage fallen. Wie in den Abb. 4 und 7 näher
vorgeführt, ist oberhalb der Vollgewichtshöhe des Flugzeuges in den Druckleitungen
165 und 178
eine Vor- oder Rückwärtsbewegung des Druckmittels wirksam, und
zwar durch die Zustände der Ladeluft bedingt. Der Reglerkolben 207 wird nun,
verursacht durch den Druckunterschied im Druckmittel des Zylinders 2o8, eine entsprechende
Einstellung im letzteren erfahren und mittels des Gestänges 2o6 den Drehpunkt 2o5
des Getriebehebels 2004 entsprechend einstellen. Jede vorgenommene Einstellung der
verstellbaren Luftschraube über den Steuernocken 61, die Druckrolle 2o2 und das
Additionsgetriebe wird den Schwankungen im Druckmittel entsprechend eine Feinstberichtigung
erhalten. Der in Abb. 8 veranschaulichten Regelung der Luftschraubenblätter 68 steht
bei der Durchführung einer Sturzflugschaltung, wie zu Abb. i schon näher beschrieben,
nichts im Wege. Es kann jederzeit über den hier nicht dargestellten Steuerzylinder
mittels des Gestänges 72 und des Schaltkäfigs 69 die Druckrolle 2o2 abhebend eine
Steuerbewegung über das Additionsgetriebe zur verstellbaren Luftschraube 62 weitergeleitet
werden, selbst wenn hierbei der Drehpunkt 2o5 eine veränderliche Einstellung erfährt.
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In Abb. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
im Ausbau eines Kommandogerätes dargestellt. Auch hier werden die Kommandowelle
i und die Füllungs.reglerwclle 2 mittels eines Servomotors 6 gekuppelt, so daß vom
Kommandogerät mittels des Stellgliedes alle Regelungsvorgänge zum Triebwerk weitergeleitet
oder die rückwärtswirkenden Schalteinflüsse aufgenommen werden. Ein hydraulisches
Getriebe 211 wird hier an Stelle eines Schaltgetriebes, wie in Abb. i dargestellt,
zwecks Antrieb des Ladegebläses 55 verwendet. Der Antrieb des hydraulischen Getriebes
211 erfolgt über die öldruckpumpe 212.
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Erfindungsgemäß wird die Steuerung des hydraulischen Getriebes mit
der hydraulischen Schaltanlage des Kommandogerätes gekuppelt, so daß die Schaltung
des hydraulischen Getriebes 2 i i in eine gesetzmäßige Abhängigkeit zum Leistungsprogramm
des Antriebsmotors gebracht wird. Die Öldruckpumpe 212 leitet hierfür das Drucköl
über die Leitung 213 zum Getriebe 211, während die Abzweigleitung 214 über den von
der hydraulischen Schaltanlage betätigten Zwischenschalter 215 geführt wird. Der
Zwischenschalter 2i5 erhält über die Leitungen 216 und 217 das von den Leitungen
165 und 178 und somit vom Öldruckschalter 2o kommende Drucköl, und zwar so,
daß dies her-oder rückgeleitet wird. Also entsprechend der Stel-
Jung
des Steuerschiebers 24 im Öldruckschalter 2o wird der Steuerschieber 2i8 im Zwischenschalter
215 vom Druckmittel beaufschlagt. Zum Dämpfen der Schaltvorgänge im Zwischenschalter
2i5 sind in den Ölleitungen 216 und 2i7 die Düsen Zig eingebaut, damit durch die
in der Schaltanlage vorkommenden Druckschwankungen keine Ungleichmäßigkeiten indem
hydraulischen Getriebe 2i i entstehen können. Die dadurch gebildete Schaltdämpfung
kann aber auch durch einen besonderen Dämpfer in der Verlängerung des Zwischenschalters
215 geschaffen werden, indem das Drucköl hier durch mit kleinsten Durchlaßöffnungen
versehene Lamellen geführt wird.
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Die Schaltung des hydraulischen Getriebes 211 geht dann in folgender
Weise vor sich: Die Öldruckpumpe 2i2 ist als Doppelzahnradpumpe ausgebildet und
wird über die Zuleitung 213 das Drucköl dem Getriebe 211 zuleiten. Diese
einfache Druckölzuleitung zum Getriebe entspricht der Bodenladerschaltung eines
Schaltgetriebes in Abb. i. Wird mit zunehmender Leistung der Antriebsmaschine eine
höhere Leistung des Ladegebläses verlangt, dann wird über die hydraulische Schaltanlage
der Steuerschieber 218 im Zwischenschalter 215 in eine solche Stellung gebracht,
daß, von der Leitung 22o kommend, zusätzlich das Drucköl über die Leitung 2,14 dem
hydraulischen Getriebe 211 zugeführt wird, das bisher vom Zwischenschalter 2z5 über
die Ableitung 221 zur Öldruckpumpe 212, zurückgeleitet wurde. Nach diesem Schaltvorgang
wird das hydraulische Getriebe höchste Leistungen übertragen. Mit der hydraulischen
Schaltanlage in Abb. g ist daher eine Steuerung des Ladergetriebes 21i geschaffen
worden, die ohne irgendwelche weiteren Hilfsvorrichtungen oder Steuerungseinrichtungen
zuverlässig arbeitet.
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In Abb. io ist die Anwendung des Erfindungsgedankens in bezug auf
rückwärtswirkende Steuerungseinflüsse, die vom Stellglied im Kommandogerät aufgenommen
werden, dadurch veranschaulicht, daß die Regelung eines Zusatzgebläses 222 ebenfalls
von der hydraulischen Schaltanlage durchgeführt wird. Das Zusatzgebläse 222 wird
mittels einer Abgasturbine 223 angetrieben und über eine Freilaufkupplung 224 mit
dem Ladegebläse 55 so gekuppelt, daß beim Eintreten größerer Drehzahlen des Zusatzgebläses
222 gegenüber den des Ladegebläses 55 die hier wirksamen Kräfte aus der Abgasturbine
223 in die Welle 225 des Ladegebläses 55 und über dies hinaus in den hier nicht
dargestellten Antriebsmotor übertragen werden.
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Zur Regelung der Abgasturbine 223 ist in der verlängerten Abgasleitung
226 eine Regeldüse 227 vorgesehen. Mit der Regeldüse 227 wird die Abgasturbine 223
derart geregelt, daß, wenn über die hydraulische Schaltanlage das Regelglied 228
die Düse 227 schließt, mit der Abgasturbine 223 eine volle Ausnutzung der Restgase,
die über die Abgasleitung 22g kommen, erreicht wird. Zur Schaltung des Regelgliedes
228 ist ein Steuerkolben 23o vorgesehen, der im Zylinder 23i doppelseitig beaufschlagt
wird. Der Steuerkolben 23o leitet die Schaltwirkungen über das Gestänge 232, das
mit einem Kraftverstärker 233 gekuppelt ist, auf das Regelglied 228 weiter. Zur
Unterstützung der Einstellung des Regelgliedes 228 ist eine Druckfeder 234 vorgesehen,
die, sich abstützend gegen die Scheibe 235, welche auf dem Gestänge 232 befestigt
ist, das 'Regelglied 228 immer in die Offenstellung zurückbringt.
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Zur Schaltung der regelbaren Abgasdüse 227 wird im Steuerzylinder
23 i das über die Leitungen 165 und 178 von dem Öldruckschalter 2o hergeleitete
Drucköl verwendet. Das Drucköl über die Leitung 178 wird an die Rückseite des Steuerkolbens
230 in den Steuerzylinder 231 geführt, während das Drucköl aus der Leitung
165 über den für diesen Zweck erweiterten Sturzflugschalter 236 geleitet wird und
über die Leitung 237 an die obere Seite des Schaltkolbens 2,30 in den Zylinder
231 geführt wird. In den Zuleitungen 178 und 237 ist zwecks Dämpfung der Schaltvorgänge
je eine Düse Zig eingebaut, wie diese auch in der Schaltanlage in Abb. g Verwendung
finden. Die bereits vorher beschriebene Arbeitsweise der Sturzflugautomatik zu Abb.
i ist hier für entsprechende Steuerungsvorgänge der Abgasregeldüse 227 ausgenützt,
indem beim Ausüben eines Sturzfluges die Abgase in einem bestimmten Verhältnis der
Abgasturbine 223 zugeführt oder vorenthalten werden. Das Zusatzgebläse 222 weist
ein Saugrohr 238' auf, und die Druckleitung 23g desselben wird mit der Ansaugleitung
54 des Ladegebläses 55 vereinigt. Zur Abkühlung der vom Ladegebläse 55 für die Motorfüllung
geforderten Luft ist ein Kühler 240 in der Zuleitung 86 der Ladeluft vorgesehen.
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Die Wirkungsweise des in Abb. io dargestellten Kommandogerätes vollzieht
sich in der gleichen Weise wie die des in Abb. i dargestellten Kommandogerätes.
Das Kupplungsglied zwischen der Kommandowelle i und der Füllungsreglerwelle 2 wird
hier durch ein Hebeldifferential, wie in den Abb. 4, 7 und 8 näher beschrieben,
gebildet. Auf das Stellglied, das zur Regelung aller Schaltvorrichtungen dient,
werden alle Steuerbewegungen entweder vom Kommandohebel 3 übertragen oder die rückwärtswirkenden
Kräfte aus der hydraulischen Schaltanlage in dasselbe übernommen. Es ist somit im
weiteren Ausbau der Erfindung bei der Angliederung eines Zusatzgebläses und der
Abgasturbine die Steuerung desselben ausschließlich über die hydraulische Schaltanlage
vorgenommen, die gleichzeitig alle anderen Schalteinrichtungen des Kommandogerätes
betätigt.
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In Abb. i i wird wie in den Abb. g und io ein Kommandogerät für die
Regelung eines Flugzeugtriebwerkes schematisch . dargestellt. Auch hier bildet die
Regelung der Abgasdüse einen Hauptbestandteil des Ausführungsbeispiels. In dieser
Triebwerkanordnung ist das Zusatzgebläse 222 nicht mit dem Ladegebläse 55 gekuppelt,
so daß die aus der Abgasturbine 223 mittels des Zusatzgebläses 222 zurückgewonnene
Leistung nur in der Form von mehrerzeugter Ladeluft über die Ansaugleitung
54
dem Ladegebläse 55 zugeführt wird. Zur Regelung der Abgasdüse 228 ist hier eine
Membrandose 241 vorgesehen. Die Membrandose 924, die von einem Gehäuse 257 umgeben
ist, wird an der Außenseite von einem Teil der Abgase, der über die Leitung 242
hergeleitet wird, umspült, während von der Innenseite die Außenluft über die Leitung
243 eingeführt wird. Die Zusammenschrumpfung und Ausdehnung der Membrandose 241
wird auf die Steuerstange 244, die im Innern der Membrandose geteilt ist, übertragen.
Die Steuerstange 244 ist einerseits über das Gestänge 232 mit dem Schaltkolben
230 im Zylinder 231 verbunden, während andererseits die Steuerstange 244
mit einem weiteren Steuerschieber 245 eines Zusatzölschalters 246 verbunden ist.
Der Zusatzölschalter 246 erhält von der hier nicht dargestellten Ölpumpe über die
Leitung 247 das Drucköl, welches bei der Schaltung des Steuerzylinders 248 über
die Leitungen 249 und 25o Verwendung findet. Der Steuerzylinder 248 weist einen
Steuerkolben 251 auf, der beiderseits vom Druckmittel beaufschlagt ist. Der Steuerkolben
251 ist mittels des Gestänges 252 mit dem Regelglied 228 der Abgasregeldüse 227
verbunden. Das Regelglied 228 wird mittels einer Druckfeder 253 im Schaltzylinder
248, insbesondere beim Ausbleiben des Druckmittels in die Volloffenstellung der
Regeldüse 227, gebracht.
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Diese in Abb. ii dargestellte Steuerungseinrichtung zur Regelung der
Abgasdüse 227 ist, wie alle bisher beschriebenen Kontrollgeräte, neben dem rein.
mechanischen Steuerungseinfluß in bezug auf Brennstoffwahl über die hydraulische
Schaltanlage betätigt. Die Membrandose 241 übernimmt in dieser Schaltanlage selbsttätige
Schalteingriffe, die in einem Abhängigkeitsverhältnis von dem Zustand der Abgase
und der Atmosphäre stehen. Die Wirkungsweise des in Abb. i i dargestellten Kommandogerätes
ist außerhalb der Regelung der Abgase der des Kommandogerätes in den Abb. 1, 9 und
io gleichzustellen. Auch hier ist das Druckmittel über die Leitungen 165 und 178
vom Öldruckschalter 2o zwecks Steuerung der Regeldüse 227 der Abgase verwendet.
Ist beispielsweise nach der entsprechenden Einstellung des Steuerschiebers 24 im
Öldruckschalter 2o das Druckmittel über die Leitungen 165 und 178 zur Schaltung
des Schaltkolbens 23o hergeleitet, -dann wird unter Ausnutzung der Steuerungseinflüsse
der Membrandose 241 der Zusatzölschalter 246 mittels des Schiebers 245 gesteuert..
Der Zusatzölschalter 246 bringt das Druckmittel in den Steuerzylinder 248 über die
Leitungen 249 und 25o, wie dies zur Einstellung des Regelgliedes 228 erwünscht ist.
Der Ölrücklauf erfolgt dabei über die Leitungen 254 und 255 zur hier nicht
dargestellten Öldruckpumpe.
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Auch in dem Kommandogerät, das in Abb. i i in Planform dargestellt
ist, wird die bereits in den vorherigen Abbildungen beschriebene Füllungsregelung
über die Kommandowelle i und die Füllungsreglerwelle 2 angewendet, während über
die hydraulische Schaltanlage die durch .die Abgasverwertung anfallenden Steuerungseinflüsse
auf die Einhebelsteuerung zurückwirken. Somit ist auch hier die Aufgabe, die sich
die Erfindung stellt, ein Kommandogerät für die Gesamtregelung eines Flugzeugtriebwerkes
zu schaffen, in welchem alle Steuerungsvorgänge entweder befehlsmäßig weitergeleitet
oder rückwärtswirkend aufgenommen werden, erfüllt. Es ist dabei gleichgültig, ob
bei den durch die Beschreibung festgelegten Anordnungen alle Steuerungsvorrichtungen
auf der Kommandowelle i und der Füllungsregierwelle 2 zueinander in ein abhängiges
oder festes Verhältnis kommen, solange die Grundsätze auf Vorausregelung der Brennstoffzufuhr
bei allen Schaltvorgängen im Triebwerk eines Luftfahrzeuges gewährleistet sind,
und zwar erst recht dann, wenn dies nur durch einen jederzeit in Bereitschaft stehenden
Schalteingriff über den Leistungswahlhebel5 erfolgen kann.