DE931294C - Mit ineinandergreifenden Kaemmen ausgebildete Verzoegerungsleitung zur Verwendung in einer Wanderwellenroehre - Google Patents
Mit ineinandergreifenden Kaemmen ausgebildete Verzoegerungsleitung zur Verwendung in einer WanderwellenroehreInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit Verzögerungsleitungen für Röhren, bei denen die Schwingungsfrequenz durch die Geschwindigkeit der Elektronen
bestimmt ist und der Elektronenstrahl selbst als Rückkopplungsweg zwischen Eingang und
Ausgang der Röhre dient.
Derartige Röhren benötigen für ihren Betrieb Verzögerungsleitungen, bei welchen die Phasengeschwindigkeit
der sich ausbreitenden Welle, mit der der Elektronenstrahl in Wechselwirkung steht,
ein zu der Gruppengeschwindigkeit entgegengesetztes Vorzeichen hat.
Die Ausbildung derartiger Verzögerungsleitungen ist an sich bekannt. Insbesondere entsprechen
dieser Bedingung die mit ineinandergreifenden Kämmen ausgebildeten Verzögerungsleitungen, auf deren Weiterbildung sich die Erfindung
bezieht.
Die bekannten Verzögerungsleitungen dieser Bauart bestehen, wie in Fig. 1 gezeigt, aus zwei
gleichen Metallkämmen 1 und 2, deren Stege 3 bzw. 4 rechteckförmig ausgebildet sind und symmetrisch
ineinandergreifen. Diese Leitungen zeigen erhebliche Vorteile, insbesondere den Vorteil,
daß sie mit einer hohen geometrischen Genauigkeit ohne großen Kostenaufwand herstellbar
sind. Trotzdem weisen sie in gewissen Anwendungsfällen wesentliche Mängel auf, die sich aus
folgenden Überlegungen ergeben.
Das Verzögerungsmaß derartiger Leitungen, d. h. das Verhältnis der Lichtgeschwindigkeit zur
Phasengeschwindigkeit, hängt ausschließlich von
der Länge der Stege und von der Schrittlänge der Leitung ab, also von dem Abstand der Achsen
zweier benachbarter Stege. Wenn man eine Röhre der erwähnten Art herstellen will, welche eine hohe
Leistung liefert, so besteht eine Lösung dieser Aufgabe darin, daß man die Ausdehnung des Elektronenstrahles
vergrößert, uiri einen Strahl von höherer Stromstärke zu erzielen. Diese Vergrößerung
muß offenbar mit einer entsprechenden Veränderung der Charakteristiken der Leitung einhergehen.
Wenn man nämlich dieselbe Betriebsfrequenz beibehalten will, muß für die Phasengeschwindigkeit
der sich in der Leitung ausbreitenden Welle eine Geschwindigkeit beibehalten werden, die im wesentlichen gleich der Geschwindigkeit
der Elektronen ist. Es muß also dieselbe Steglänge und dieselbe Schrittlänge der Leitung
beibehalten werden. Die einzige Änderung der Leitungsabmessungen, welche eine Vergrößerung
der Strahlausdehnung gestattet, ist eine Vergrößerung ihrer Breite.
Man gelangt dann zu einer Leitung der in Fig. 2 gezeigten Form, bei welcher dieselben
Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind wie in Fig. 1. Bei dieser Leitung greifen also -die
Stege nur wenig ineinander. Die Leitung nach Fig. 2 besitzt demzufolge einen mittleren Bereich,
in dem sich Stege der beiden Kämme befinden. Die Breite α dieses mittleren Bereiches! ist etwa gleich
der Breite b der beiden seitlichen Bereiche, in denen sich nur Stege eines einzigen Kammes befinden,
während bei. der Leitung· nach Fig. 1 die Breite α in der Größenordnung von 10 b ist.
Derartige Verzögerungsleitungen sind jedoch bei der obenerwähnten Röhrenbauart aus folgenden
Gründen praktisch nicht verwendbar:
a) Eine derartige Verzögerungsleitung stört die Gleichförmigkeit des in dem Wechselwirkungsraum herrschenden elektrostatischen Feldes. Es ist
nämlich zu erkennen, daß in dem mittleren Bereich der Abstand zweier aufeinanderfolgender Metallflächen,
welcher der Entfernung zwischen der Oberfläche des Steges des einen Kammes zu dem
nächsten Steg des anderen Kammes entspricht, klein ist, während in dem seitlichen Bereich große
Abstände von Oberfläche zu Oberfläche vorhanden sind, nämlich z. B. von der Oberfläche des
Scheitels eines Steges 3 zu der Oberfläche des Kammes 2, d. h. Breite, b eines seitlichem Bereiches.
Diese Breite kann 30% der Gesamtbreite der Leitung bzw. des Strahles erreichen. Das elektrostatische
Kraftfeld wird daher gestört, was erhebliche Störungen in den Elektronenbahnen nach
sich zieht.
b) Der Versuch hat gezeigt, daß in dem mittleren Bereich der Leitung der größere Teil der Hochfrequenzenergie
durch eine »indirekte« Welle mitgeführt wird, d. h. durch eine Welle, deren Phasengeschwindigkeit entgegengesetztes Vorzeicheni
zur Gruppengeschwind'igkeit besitzt, soi daß
in diesem Bereich der Energieaustausch in erwünschter Weise stattfindet, während in den beiden
seitlichen Bereichen die Hochfrequenzenergie umgekehrt zum größten Teil durch eine »direkte«
Welle mitgeführt wird, so daß in diesem Bereich kein Energieaustausch zwischen Elektronen und
Wellen in der erwünschten Weise stattfinden kann. Nutzbar im Sinne der gewünschten Röhrenfunktion
verbleibt somit nur der mittlere Längsbereich der Kammleitung, so daß der energetische
Wirkungsgrad sehr gering wird.
Die Erfindung bezieht sich auf eine spezielle Weiterbildung einer Verzögerungsleitung, deren
Stege wenig ineinandergreifen und welche von den angegebenen Mängeln frei ist.
Gemäß der Erfindung besitzt die Verzögerungsleitung Stege, die alle gleich sind und sich von
ihrer breiten Wurzel aus in Richtung auf den Scheitelbereich verjüngen.
Nach einer ersten Ausführungsform bestehen die Stege, von dem Kammkörper ausgehend, aus
einem ersten prismatischen Teil mit rechteckigem Querschnitt und einem zweiten ebenfalls prismatischen
Teil von etwa derselben Länge mit rechteckigem Querschnitt, jedoch wesentlich kleinerer
Fläche, wobei diese beiden Teile eine gemeinsame, senkrecht zu der Elektronenbahn gerichtete Fläche
haben und die beiden zu der Elektronenbahn parallelen Flächen in einer Ebene liegen. Die Stege
der beiden Kämme greifen in der Weise inein- go ander, daß alle Flächen der Prismen mit größerem
Querschnitt in einer Ebene liegen.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform zeigen die Stege der beiden Kämme, ebenfalls von dem
Kammkörper ausgehend, einen ersten prismatischen, Teil mit konstantem rechteckigem. Querschnitt
und einen zweiten ebenfalls prismatischen Teil von etwa gleicher Länge und mit einer
kleineren rechteckigen Querschnittsfläche, wobei diese beiden Teile dieselbe Mittelebene haben und
die beiden zu den Elektronenbahnen parallelen Flächen in einer Ebene liegen. Die Stege der beiden
Kämme greifen paarweise in der Weise ineinander, daß eine Fläche des den kleineren Querschnitt aufweisenden
Teiles des einen Steges in der Verlangerung einer Fläche des den starken Querschnitt aufweisenden
Teiles des anderen Steges liegt. Nach einer dritten Ausführung sind die Stege in Form
eines dreieckigen Prismas ausgebildet, wobei die Basis des Prismas von dem Kammkörper getragen
wird, und greifen derart ineinander, daß der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Metallflächen
etwa konstant ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung an
Hand der Fig. 3, 4 und 5, welche perspektivische Darstellungen von Ausführungsbeispielen der Erfindung
zeigen.
Nach Fig. 3 sind 1 und 2 die Körper der beiden Kämme, von welchen der eine die Stege 3 und der
andere die Stege 4 trägt. Die Stege 3 zeigen nicht wie in Fig. 1 die Form eines rechteckigen Prismas,
sondern einen von dem Kammkörper getragenen ersten Teil 6, auf welchen ein zweiter
Teil 7 folgt. Dieser zweite Teil ist ebenfalls in Form eines rechteckigen Prismas von etwa der
gleichen Länge ausgebildet, jedoch ist der Flächeninhalt des Querschnitts etwa halb so groß wie die
Querschnittsfläche des Teiles 6. Diese beiden Prismen haben eine gemeinsame Fläche und zwei
Flächen, von denen die eine die Verlängerung der anderen bildet.
In die an den Stegen 3 gebildeten Aussparungen greifen die Stege 4 ein, welche dieselbe Form
haben wie die Stege 3 und deren Aussparungen der Form der Aussparungen der Stege 3 angepaßt sind.
Zwischen diesen Stegen wird also ein Kanal von geringer Weite gebildet.
Eine derartige Leitung verhält sich hinsichtlich des in dem Wechselwirkungsraum erzeugten elektrostatischen
Feldes praktisch so, als ob der stetige Zusammenhang zwischen den Stegen der beiden
Kämme nicht unterbrochen wäre, mit anderen Worten, als ob die Leitung aus zwei Stangen 1
und 2 zusammengesetzt wäre, die miteinander durch parallele und in regelmäßigen Abständen angeordnete
Stäbe verbunden sind. Ein in dieser Weise aufgebautes Organ würde offenbar die gewünschte
Beeinflussung des Elektronenbündels wenig stören, da der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Metallflächen in Richtung der Elektronenbewegung praktisch konstant ist. Eine derartige Leitung, für welche außerdem α etwa
gleich b ist, besitzt wie die Leitung nach Fig. 2 eine Strahl aus dehnung1, welche bei dem-seiben Verzögerungsmaß
im Vergleich zu einer Leitung der in Fig. ι gezeigten Bauart verbreitert ist.
Der Versuch zeigt ferner, daß im Gegensatz zu dem Vorgang bei der Leitung nach Fig. 2 praktisch
auf der ganzen Breite der Leitung die Hochfrequenzenergie durch »indirekte« Wellen und mit
gleicher Phasengeschwindigkeit mitgeführt wird. Der Energieaustausch zwischen Elektronen und
Wellen findet also auf der ganzen Breite der Leitung in erwünschter Weise statt, wodurch der
Wirkungsgrad relativ hoch bleibt, was für die Leitung der Fig. 2, wie dargelegt wurde, nicht zutrifft.
Fig. 4 zeigt eine andere Verzögerungsleitung gemäß der Erfindung. Dieselben Bezugszeichen bezeichnen
die gleichen Organe wie in Fig. 3. Die Stege 3 zeigen wie im vorhergehenden Falle zwei
Teile 6 und 7 von etwa derselben Länge, die ebenfalls in Form eines rechteckigen Prismas ausgebildet
sind. Der Querschnitt des zweiten Teiles hat dabei einen wesentlich kleineren Flächeninhalt
als der Querschnitt des ersten Teiles. Die beiden zu den Elektronenbahnen senkrechten Flächen der
beiden Prismen liegen jedoch nicht in gleichen Ebenen:, sondern haben dieselbe Mittelebene. Dadurch
werden zwei Aussparungen gebildet. In der einen Aussparung wird ein entsprechend ausgebildeter
Steg des anderen Kammes aufgenommen. Es ergibt sich also, daß eine der zu der Elektronenbahn senkrechten Flächen des zweiten
Teiles dieses anderen Steges in der Verlängerung einer der Flächen des ersten Teiles des ersten
Steges liegt, wobei ein Kanal von geringer Weite zwischen den beiden Stegen verbleibt. Diese Verzögerungsleitung
zeigt im wesentlichen dieselben Vorteile wie diejenige der Fig. 3 und verhält sich
gegen das elektrostatische Feld des Wechselwirkungsraumes etwa in gleicher Weise.
Die in Fig. 5 gezeigte Verzögerungsleitung bezieht sich auf eine weitere Ausführungsmöglichkeit
der Erfindung. In dieser Figur sind die Stege in Form eines dreieckigem Prismas ausgebildet, dessen
Basis an dem entsprechenden Kammkörper angesetzt ist.
In dieser Zeichnung bezeichnen dieselben Bezugszeichen wieder die gleichen Organe wie in den
übrigen Figuren. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, sind die Mittelebenen der Stege der beiden Kämme in
regelmäßigen Abständen derart angeordnet, daß jeweils zwei parallele Flächen zweier entsprechender
Stege verschiedener Kämme eng benachbart sind. Daraus, ergibt sich, daß, in S to aiii richtung gesehen,
der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Metallflächen etwa konstant ist. Es sei noch bemerkt,
daß in dieser Figur wiederum eine Anordnung dargestellt ist, bei welcher α annähernd gleich
b ist.
Auch diese Ausführungsform besitzt die Vorteile der vorhergehenden Ausführungen: Es werden
Störungen, der Kraftlinien; des elektrischen, Feldes im Wecihselwirkungsraiuni vermieden, und, der
Energietransport findet durch eine Welle von anomaler Streuung auf der ganzen. Breite der
Leitung statt.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die beschriebenen Anordnungen, sondern bezieht sich auf
jede Ausbildung einer Verzögerungsleitung mit ineinandergreifenden Stegen, bei welcher die Stege in
dem mittleren; Bereich der Leitung schwächer sind als in den seitlichen Bereichen, bei welcher ferner
der mittlere Teil etwa dieselbe Breite hat wie die seitlichen Teile, und bei welcher die Abstände der
Stege in Richtung der Elektronenbewegung über die gesamte Länge und Breite der Kammleitung
nahezu konstant sind.
Claims (6)
1. Mit ineinandergreifenden Kämmen ausgebildete Verzögerungsleitung zur Verwendung
in einer Wanderwellenröhre, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege der gegenüberliegenden
Kämme nur wenig ineinandergreifen, wobei die Überlappung etwa ein Drittel der Breite der Leitung ist, und daß die Stege an
ihrer Wurzel stark ausgebildet sind und sich nach ihrem Scheitelbereich zu derart verjüngen
und ineinandergreifen, daß die Abstände der Stege in Richtung der Elektronenbewegung
über die gesamte Länge und Breite der Kammleitung nahezu konstant sind.
2. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Stege sich
stufenweise ändert.
3. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Stege sich
allmählich ändert.
4· Leitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege aus zwei prismatischen
Teilen vom jeweife konstantem rechteckigem
Querschnitt zusammengesetzt sind, wobei eine Querfläche des im Querschnitt verkleinerten
Teiles in eine Fläche des im Querschnitt größeren Teiles übergeht und die im Querschnitt
verkleinerten Teile gegenüberliegender Stege so ineinandergreifen, daß alle Flächen der
Stegteile mit größerem Querschnitt beider Leitungen in jeweils gleichen Ebenen liegen.
5. Leitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege aus zwei prismatischen
Teilen von jeweils konstantem rechteckigem Querschnitt! zusammengesetzt sind, die
eine gemeinsame, senkrecht zur Richtung der
Elektronenbewegung liegende Mittelebene aufweisen, und daß die im Querschnitt verkleinerten
Teile gegenüberliegender Stege so ineinandergreifen, daß eine Querfläche jedes im
Querschnitt verkleinerten Teiles in einer Ebene mit einer Querfläche des im Querschnitt
größeren Teiles des gegenüberliegenden Steges Hegt.
6. Leitung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege in Form eines dreieckigen
Prismas ausgebildet sind, dessen eine Querfläche senkrecht zu der Achse der Leitung
steht, während die andere Querfläche gegen diese Achse geneigt und der entsprechenden
Fläche des gegenüberliegenden Steges eng benachbart ist, und daß die zur Leitungsachse
senkrechte Querfläche ungefähr in der Höhe der Kante liegt, die zwischen der geneigten Querfläche
des gegenüberliegenden Steges und dessen Kammkörper gebildet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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