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DE930170C - Verfahren zur Herstellung von Reinthrombin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Reinthrombin

Info

Publication number
DE930170C
DE930170C DEB18968A DEB0018968A DE930170C DE 930170 C DE930170 C DE 930170C DE B18968 A DEB18968 A DE B18968A DE B0018968 A DEB0018968 A DE B0018968A DE 930170 C DE930170 C DE 930170C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thrombin
prothrombin
solution
trypsin
pure
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB18968A
Other languages
English (en)
Inventor
Hermann Eduard Dr Schultze
Gerhard Schwick
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens Healthcare Diagnostics GmbH Germany
Original Assignee
Behringwerke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Behringwerke AG filed Critical Behringwerke AG
Priority to DEB18968A priority Critical patent/DE930170C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE930170C publication Critical patent/DE930170C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • A61K38/43Enzymes; Proenzymes; Derivatives thereof
    • A61K38/46Hydrolases (3)
    • A61K38/48Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
    • A61K38/482Serine endopeptidases (3.4.21)
    • A61K38/4833Thrombin (3.4.21.5)

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Reinthrombin Die Erfindung betrifft die Herstellung von Reinthrombin aus Prothrombin.
  • Es ist bereits bekannt, in Lösung befindliches Prothrombin dadurch in Thrombin überzuführen, daß eine geeignete Menge einer wäßrigen Calciumchloridlösung und etwas Kinase zugesetzt werden. Kinase und Ca-Ionen wirken hierbei als biologische Aktivatoren.
  • Weiterhin ist bekannt, isoliertes Prothrombin ohne Zusatz biologischer Aktivatoren durch vielstündiges Stehenlassen in konzentrierten Salzlösungen, z. B. in 25°/oiger Natriumcitratlösung, bei Raumtemperatur in Thrombin von, gutem Reinheitsgrad zu überführen (vgl. W. H. Seegers in »Proc. Soc. exp. Biol. Med.« 72, S. 677 LI9491)-Es wurde nun gefunden, daß die Überführung von Prothrombin auch ohne Anwendung biologischer Aktivatoren und ohne die Anwendung konzentrierter Salzlösungen, gelingt, wenn eine wäßrige Lösung von Prothrombin mit kleinen Mengen von Trypsin versetzt wird und die Lösung zweckmäßig in Gegenwart einer niedermolekularen Polyoxyverbindung, wie Glycerin, oder eines körpereigenen oder eines nicht antigenen Proteins bis zum Erreichen der maximal gebildeten. :Menge an Thrombin stehengelassen wird. Nach Erreichen, des Maximums der Thrombinbildung wird die Fermentaktivität des Trypsins durch Zusatz einer adäquaten Menge Antitrypsins aufgehoben und die Thrombinlösung gegebenenfalls weiterverarbeitet. Unter kleinen Mengen an Trypsin werden solche von I bis 2o y Reintrypsin je Milligramm Prothrombin verwendet.
  • Zur Vermeidung einer Denaturierung des gebildeten Thrombins in der Reaktionslösung werden gemäß der Erfindung die obengenannten Stabilisatoren verwendet. Diese Stabilisatoren selbst haben keine umwandlungsfördernde Wirkung. Sie vermögen jedoch das sich unter dem Einfluß des Trypsins gegenüber bekannten Verfahren besonders schnell bildende Thrombin zu stabilisieren.
  • Es ist bereits bekannt, Kohlehydratverbindungen, nämlich Pentosen, Hexosen, Hexose-Disaccharide und Methyl- oder Äthylglycoside von Pentosen oder Hexosen als Stabilisatoren zu verwenden. Diese Verbindungen sind jedoch keine reinen Polyoxyverbindungen ; sie enthalten vielmehr auch noch Oxogruppen. Im Rahmen dieser Erfindung wird ein Anspruch auf Kohlehydrate, die zugleich Polyoxy- und Polyoxogruppen enthalten, nicht gestellt.
  • Bei der Verwendung von mehrwertigen Alkoholen als Stabilisatoren können diese nach Beendigung der Umsetzung durch Dialyse entfernt werden. Bei Verwendung von Glycerin ist die Dialyse in 3 bis 4 Stunden beendigt, während die dialytische Entfernung der nach dem Salzverfahren anzuwendenden Salze ein Vielfaches dieser Zeit erfordert und überdies mit erheblichen Verlusten an Thrombinaktivität verbunden war.
  • Die wäßrige, glycerinfreie Lösung des Thrombins läßt sich in bekannter Weise sterilisieren und in gefrorenem Zustand ohne wesentliche Einbuße an Thrombinaktivität im Hochvakuum zur Trockne bringen. i mg eines so erhaltenen schneeweißen und in Wasser spielend löslichen Thrombins enthält etwa 7oo NIH-Einheiten (unter NIH-Einheiten versteht man die vom National Institut of Health in Washington vorgeschlagenen Einheiten). Es ist jedoch nicht nötig, wäßrige, vom Glycerin befreite Lösungen des Thrombins in trockenes Reinthrombin überzuführen. Vielmehr kann die glycerinhaltige Ansatzlösung auch nach Einstellung auf gewünschte Konzentrationen gegebenenfalls zur Verwendung gelangen.
  • Als Stabilisator kann weiterhin ein, körpereigenes Protein oder ein, nicht antigenes Protein verwendet werden. Außer Gelatine und Casein ist insbesondere das menschliche Serumalbumin, geeignet, das nach entsprechender Reinigung frei von Antitrypsin und Antithrombin ist und in hohen Konzentrationen und bei Anwesenheit von Trypsin sowohl auf Prothrombin umwandlungsfördernd wie auf Thrombin stabilisierend wirkt. Die Herstellung eines unmittelbar in der Ansatzlösung anwendbaren Thrombinpräparates ist bei Anwendung der genannten Proteine in besonders einfacher Weise durchführbar, weil nach erfolgter Thrombinbildung, die durch die Bestimmung in kleinen Ansatzmengen laufend kontrolliert werden kann und nach Neutralisierung des Trypsins durch eine ausreichende Menge reinen Trypsinhemmstoffs unter Verzicht auf die Entfernung des zur Reaktionslösung zugegebenen arteigenen bzw. nicht antigenen Eiweißes, der gesamte Reaktionsansatz nach Vornahme geeigneter Sterilisierungsmaßnahmen unmittelbar zur lokalen Blutstillung angewandt werden kann. Es ist selbstverständlich auch möglich, das eiweißhaltige Thrombin aus dem Lösungszustand in ein Trockenerzeugnis überzuführen.
  • Der Verlauf der Bildung von Thrombin aus Prothrombin in Gegenwart des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Umwandlungsmittels Trypsin geht aus nachstehenden Umwandlungskurven in den Abb. i und 2 in allen Einzelheiten hervor. Die Kurven geben an, welche Einheiten Thrombin pro Milligramm angewandtes Prothrombin unter dem Einfluß der verschiedenen Reaktionsmedien entstehen.
  • Abb. i der Zeichnung zeigt den Einfluß steigender Trypsinmengen auf die Thrombinbildung in 25°/oiger Citratlösung bei einem pH-Wert von 7,2.
  • Die gestrichelte Linie hat folgende Bedeutung: Prothrombin Nr. 2851 (90o SE) i°/oig in 25°/oiger Citratlösung von pH 7,2.
  • Die ausgezeichnete Linie hat folgende Bedeutung: Prothrombin Nr. 2851 (90o SE) i°/°ig in 25°/oiger Citratlösung von pH 7,2 mit Mengen von 2 bis ?,o y krist. Armour-Trypsin (65,6 °/o Trypsin, 34,4 % Mg S 04) versetzt.
  • Abb.2 zeigt den Einfluß von Trypsin auf die Thrombiabildung in verschiedenen Reaktionsmedien. Prothrombin Nr. 26 (9oo SE) + 8 y krist. Armour-Trypsin je i mg. Hierin haben die Kurven i bis 4a folgende Bedeutung:
    i = Prothrombin i°/oig in 25°/oiger Citratlösung, p$ 7,2
    2 = - 5°/oig in 5o°/oigem Glyzerin, p$ 7,2
    2a= - i°/oig in 5o°/oigem Glyzerin, p$ 7,2
    3 = - i°/oig in 2o°/°igem Humanalbumin,
    PH 7,-
    4 = - 5°/°ig in dest. H20, pH 7,2
    4a= - i°/oig in dest. H20, PH 7,2
    Die Eifindung wird an Hand nachstehender Beispiele erläutert.
  • Beispiel i i g Prothrombin (iooo Einheiten nach Seegers in i mg) wird in 2o ccm einer auf PH 7,2 eingestellten 5o°/oigen wäßrigen Glycerinlösung aufgelöst, mit 8 mg krist. Trypsin, 65,6010 Reintrypsin, 34,404 M9S 04 versetzt und im Thermostaten auf 28° erwärmt. Die Umwandlung des Prothrombins inThrombinwird durch Bestimmung des freigelegten Thrombins in kleinen Ansatzproben, die im Abstand von etwa 30 Minuten entnommen werden, verfolgt. Nach 21/2 Stunden, d. h. zum Zeitpunkt optimaler Thrombinausbeute, werden i2 mg reines Antitrypsin aus Sojabohnen zugefügt und das im Ansatz enthaltene Glycerin durch eine 31/2stündige Dialyse gegen neutrales Wasser entfernt. Nach Gefriertrocknung der dialysierten Lösung erhält man schließlich 850 mg eines leichtlöslichen Thrombinpräparates, das 75o NIH-Einheiten im Milligramm enthält. Ist das Thrombin für die Anwendung als Hämostyptikum beim Menschen bestimmt, so wird das geschilderte Verfahren unter sterilen Bedingungen durchgeführt oder die erhaltene Thrombinlösung vor der Trocknung, die in sterilen Gefäßen vorgenommen wird, durch ein Entkeimungsfilter filtriert.
  • Beispiel 2 i g Prothrombin (iooo SE je Milligramm) wird in 2o ccm einer auf p$ 7,2 eingestellten sterilen 2o°/oigen wäßrigen Auflösung reinen menschlichen Serumalbumins in einem sterilen Gefäß gelöst, mit 8 mg krist. Trypsin versetzt und der Verlauf der Thrombinbildung bei 28' wie im Beispiel i kontrolliert. Nach 3 Stunden nimmt, wie durch einen Testversuch nach 3'/4 Stunden ermittelt wird, die Thrombinausbeute nicht weiter zu. Es wird daher zu dem letztgenannten Zeitpunkt eine Menge von 12 mg krist. Trypsininhibitor aus Sojabohnen dem Reaktionsansatz zugefügt. Derselbe enthält gooooo NIH-Einheiten Thrombin und wird, gegebenenfalls nach Verdünnung mit steriler wäßriger Human.albuminlösung, einer erneuten Sterilisation durch Filtration unterzogen oder mit einem Konservierungsmittel versetzt und auf kleine Behälter für den Gebrauch als Hämostyptikum abgefüllt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Reinthrombin aus Prothrombin in wäßriger Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß Prothrombin in wäßriger Lösung und in Gegenwart einer niedermolekularen Polyoxyverbindung, wie Glycerin, oder eines körpereigenen oder eines nicht antigenen Proteins mit Trypsin in Mengen von i bis 2o mg pro Gramm Prothrombin versetzt wird und die Fermentaktivität des Trypsins zweckmäßig bei Erreichen der maximal gebildeten Menge an Thrombin durch Zusatz einer adäquaten Menge Antitrypsin aufgehoben wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die niedermolekulare Polyoxyverbindung nach beendeter Thrombinbildung durch Dialyse entfernt und die erhaltene Thrombin.-lösung gegebenenfalls nach Sterilisation in gefrorenem Zustand getrocknet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die körpereigenes oder nicht antigenes Protein enthaltende Thrombinlösung in an sich bekannter Weise sterilisiert und entweder auf zur unmittelbaren Anwendung beim Menschen erforderliche Konzentrationen eingestellt oder in gefrorenem Zustand getrocknet wird. Angezogene Druckschriften USA.-Patentschriften Nr. 2495298, 2433299.
DEB18968A 1952-02-08 1952-02-08 Verfahren zur Herstellung von Reinthrombin Expired DE930170C (de)

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DEB18968A DE930170C (de) 1952-02-08 1952-02-08 Verfahren zur Herstellung von Reinthrombin

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DEB18968A DE930170C (de) 1952-02-08 1952-02-08 Verfahren zur Herstellung von Reinthrombin

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DE930170C true DE930170C (de) 1955-07-11

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2433299A (en) * 1944-01-22 1947-12-23 Parke Davis & Co Blood coagulant and method of preserving same
US2495298A (en) * 1945-12-28 1950-01-24 Szent-Gyorgyi Albert Process for the preparation of thrombin

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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