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Synchronisiervorrichtung Die Erfindung betrifft eine Anordnung, um
bei der Synchronisierung zweier Netze oder Maschinen selbsttätig Synchronismus der
Netze durch das Regeln der Turbinen für die Generatoren des einen Netzes zu erreichen.
Nach der Erfindung wird der Geschwindigkeitsregler für die Generatoren des einen
Netzes von dem einen oder anderen von zwei abwechselnd wirkenden Relais beeinflußt,
abhängig davon, ob dieses Netz eine höhere oder eine niedrigere Frequenz hat als
das andere Netz. Dieses Relais wirkt auf den Geschwindigkeitsregler über einen Impulsgeber,
der so beschaffen ist, daß der Regelungseingriff zur Erreichung von Synchronismus
um so größer wird, je größer die Abweichung vom Synchronismus ist. Hierdurch wird
die Einregelung auf Synchronismus in der kleinstmöglichen Zeit ohne Überregelung
erreicht.
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Die beiden abwechselnd wirkenden Relais werden von den Schwebungsspannungen
zwischen den beiden Netzen beeinflußt, wobei wenigstens das eine Relais von der
Schwebungsspannung zwischen zwei normalerweise phasenverschiedenen Spannungen beeinflußt
wird. Hierdurch erreicht man, daß das eine Relais vor dem anderen fällt, abhängig
davon, ob die Frequenz des einen Netzes höher oder niedriger ist als die Frequenz
des anderen.
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Die beiden Relais verriegeln einander gegenseitig, so daß nur je eines
der Relais wirksam sein kann; man erhält deshalb eine Einwirkung auf den Impulsgeber
entweder für Erhöhung oder Verminderung, je nachdem welches Relais funktioniert.
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Der Geschwindigkeitsregler besteht aus einem auf den Turbinenregler
wirkenden Drehzahlverstellmotor, der zweckmäßigerweise zwei Wicklungen hat, eine
für Lauf in der einen oder eine für den in der anderen Richtung. Diese Wicklungen
werden über Schütze eingeschaltet, welche von den von den Schwebungsspannungen beeinflußten
Relais betätigt werden, und zwar über Relaisketten mit Zeitrelais, die eine periodische
Einschaltung der in Rede stehenden
Wicklung bewirken. Hier ist
die Anordnung eine solche, daß die Pausen zwischen den Einschaltungsperioden in
dem Maße verlängert werden, wie die Längen der Schwebungsperioden zunehmen, um danach
eine konstante Lage zu erhalten, nachdem die Schwebungsperiode eine bestimmte Länge
erhalten hat.
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In der Zeichnung ist in Abb. i schematisch ein Diagramm einer Ausführungsform
der Erfindung gezeigt. Auf diesem bezeichnen i und 2 die beiden Netze und 3 den
Schalter zur Zusammenschaltung der beiden Netze. ¢ ist ein an das Netz i angeschlossener
Spannungswandler, und 5 und 6 sind zwei an verschiedene Phasen des Netzes :2 angeschlossene
Spannungswandler. 7 und 8 sind Relais, die über die Gleichrichterbrücken 9 und io
an die beiden Netze über Vorschaltwiderstände ii und 12 angeschlossen sind.
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Das Relais 7 mit seiner Brücke g ist an die reihengeschalteten Sekundärwicklungen
der beiden Wandler 4 und 5 angeschlossen, so daß die Spule des Relais 7 vorn gleichgerichteten
Strom durchflossen wird, der von der Schwebungsspannung zwischen den beiden Hauptspannungen
bc und ef herrührt. Das Relais 8 ist an die reihengeschalteten Sekundärwicklungen
der Wandler 4 und 6 angeschlossen und wird deshalb von einem Gleichstrom durchflossen,
der proportional der Schwebungsspannung zwischen den beiden Hauptspannungen bc und
de ist. Die beiden Relais 7 und 8 sind so beschaffen, daß ihre Arbeitskontakte
geschlossen werden, wenn der Strom -durch die Relais unter einen gewissen Wert sinkt.
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Da die Schwebungsspannungen im Verhältnis zueinander um 6o° verschoben
sind, jedoch ihren Platz tauschen, wenn der Synchronismus durchschritten wird, ist
es offenbar, daß entweder das Relais 7 oder das Relais 8 seine Kontakte zuerst schließen
wird, abhängig davon, ob die Frequenz des Netzes 2 niedriger oder höher als die
Frequenz des Netzes 'l ist.
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Wird angenommen, daß das Relais 7 zuerst seine Kontakte geschlossen
hat, wird folgendes eintreffen. Der Kontakt 711 hat seine unteren Kontakte geschlossen,
es geht ein Strom über diesen Kontakt und über den schon geschlossenen Kontakt i411
durch die Spule im Relais 13. Hierbei wird der Stromkreis für das Relais 14 bei
dem Kontakt 13a unterbrochen.
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Der Strom durch das Relais 13 bewirkt, daß sein Kontakt 13b geschlossen
wird, so daß das Relais 15 Strom erhält, dieses Relais wird über den Haltekontakt
1511 erregt gehalten und so lange festgehalten, als die Fallfolge der Relais 7 und
8 beibehalten wird.
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Durch Schließen des Kontaktes 15c erhält die Spule in dem Relais 17
Strom über den Kontakt i3c, der vorher geschlossen ist. Gleichzeitig erhält das
Relais i9 Strom und wird vom Haltekontakt i911 gehalten.
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Durch Schließen des Kontaktes 19b erhält das Zeitrelais 2o Strom,
und dieses Relais öffnet nach einer gewissen Zeit den Kontakt 2o11, bevor die Relais
17 und i9 stromlos werden.
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Wenn das Relais i9 Strom erhält, wird auch ein Stromkreis durch das
Relais 21 über den Kontakt igc geschlossen, und nachdem der Kontakt 21b geschlossen
wird, erhält das Zeitrelais 22 Strom. Nach einer gewissen Zeit wird der Haltestromkreis
für das Relais 21 bei dem Kontakt 22a geöffnet. Solange das Relais 21 erregt bleibt,
ist der Kontakt 2ic offen, so daß die Relais 17 und i9 während dieser Zeit nicht
von den durch die Relais 7 und 8 verursachten Impulsen beeinflußt werden können.
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Wenn die Relais 17 und i9 Strom erhalten, wird der Kontakt 17a geschlossen,
so daß die Betätigungsspule des Schützes 27 Strom erhält und der Motor
30 sich in der einen Richtung in Bewegung setzt. Nach einer gewissen Zeit,
z. B. einer Sekunde, wird der Kontakt 2o11 in dem Zeitrelais 2o geöffnet, und wenn
die Relais 17 und i9 fallen, wird der Stromkreis des -Zeitrelais 2o und der Stromkreis
für das Schütz 27 geöffnet.
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Solange das Relais 21 geschlossen ist und also der Kontakt 2i° geöffnet
ist, werden die Relais 17 und i9 von keinen weiteren Impulsen von den Relais 7 und
8 beeinflußt. Erst wenn die Zeit für das Zeitrelais 22 zu Ende ist, wird das Relais
21. entregt und der Kontakt 21c geschlossen, bei einem darauffolgenden Impuls wird,
verursacht durch das Relais 7, wieder der Stromkreis zum Motor 30 im der
vorher beschriebenen Weise geschlossen.
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Wenn das Relais 8 das Relais ist, das zuerst geschlossen wurde, erfolgt
die Regelung in der oben beschriebenen Weise, jedoch mit dem Unterschied, daß in
diesem Falle die andere Motorwicklung eingeschaltet wird, weil hierbei die Relais
14, 16 und i8 in Wirksamkeit treten statt der Relais 13, 15 und 17.
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Solange sich die Schwebungsperiode-unter einem gewissen Wert hält,
wird man die Einschaltung des Drehzahlverstellmotors, wie in Abb. 2 gezeigt, erhalten.
In dieser Abbildung bezeichnet E die gleichgerichtete Schwebungsspannung. Es wird
angenommen, daß das Relais 7 zum erstenmal im Punkt A geschlossen wird, und ungefähr
in demselben Augenblick werden die Zeitrelais 2o und 22 geschlossen, und der Motor
3o erhält Strom, bis in Punkt B das Relais 20 seinen Kontakt öffnet. Das Relais
22 ist aber noch geschlossen, so daß, wenn das Relais 7 in dem Punkt Al und A2 einen
Reglerimpuls verursacht, dies keine Einwirkung auf den Motor hat, sondern erst in
dem Punkt A3 wird der Strom durch den Motor 3o neuerlich geschlossen, und zwar dadurch,
daß die Relais 2o und 22 wieder erregt werden. Wie ersichtlich, ist der Motor 30
während konstanter, vom Relais 2o bestimmter Zeitperioden eingeschaltet, die durch
Pausen unterbrochen sind, welche in ihrer Länge vom Zeitabstand zwischen dem Ende
der Wirkung des Zeitrelais 22 und dem nächst darauffolgenden Impuls, der von dem
Relais 7 verursacht wird, bestimmt werden. Die Pausen werden also länger, je länger
die Schwebungszeit ist.
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Wenn die Schwebungszeit einen gewissen Wert überschreitet, wird die
Zeit, während welcher der Kontakt 711 in seiner oberen Lage geschlossen wird, so
lange, daß das Zeitrelais 23 genügend Zeit zum Schließen erhält. Wenn der Kontakt
23" geschlossen
wird, erhält das Relais 24 Strom und wird
vom Strom über den Haltekontakt 24a festgehalten. Wenn der Kontakt 24b geöffnet
wird, wird der Weg zu den Relais 17 und 19 für die von den Relais
7 und 8 verursachten Impulse verriegelt. Gleichzeitig mit dem Öffnen von 2,.b wird
der Kontakt 24c geschlossen, so daß das Zeitrelais 25 Strom erhält, der Kontakt
25a geschlossen wird und damit auch der Kontakt 26b. Die Relais 17 und i9 erhalten
Strom, und in der vorher beschriebenen Weise erhält der Motor 30 Strom während
der Zeit, für welche das Relais 2o eingestellt ist.
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Das Relais 20 ist in bezug auf die Abschaltung etwas verzögert, so
daß kurz nach dem Öffnen des Kontaktes 26a derselbe wieder geschlossen wird. Auch
der Kontakt 26b wird geschlossen und wieder geöffnet nach einer Zeit, die genügend
lang ist, um das Erregen des Relais i9 zu gestatten. Das Relais 25 hat eine Wirkungszeit,
die die Pausenzeit für den Motor bestimmt, welche in diesem Falle konstant ist.
Wenn diese Zeit zu Ende ist, wird der Kontakt 25a geschlossen, und der oben beschriebene
Verlauf wird wiederholt, d. h. der Motor erhält einen Impuls, der in bezug auf die
Dauer vom Zeitrelais 2o bestimmt ist, und danach wird wieder das Zeitrelais 25 mit
einer unbedeutenden Verzögerung erregt.
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Der zuletzt beschriebene Verlauf ist in Abb. 3 illustriert, welche
zeigt, wie in dem Punkt A die Relais 2o und 25 erregt werden und der Motor 30 Strom
erhält während der Zeit, während der das Relais 2o erregt ist. Erst wenn die Zeit
für das Relais 25 zu Ende ist, wird wieder das Relais 2o in dem Punkt C geschlossen,
und unmittelbar darauf wird in dem Punkt Cl das Relais 25 wieder erregt. Die Länge
der Pause wird also konstant und gleich der Zeit für das Relais 25 vermindert um
die Zeit für das Relais 20.