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Blattschreiber zur zeilenweisen telegraphischen Aufzeichnung von Schriftzeichen
Gegenstand der Erfindung ist ein Blattschreiber zur zeilenweisen telegraphischen
Aufzeichnung von Schriftzeichen, bei dem die einzeln in Bildpunktlinien zerlegten,
in Form entsprechender Impulsreihen übertragenen Schriftzeichen durch das Zusammenwirken
der im Rhythmus der Zeichenimpulse gegen das Blatt bewegten Schreibschneide eines
über das Blatt geführten Schreibsystems mit der schraubenförmigen Gegenschneide
einer auf der anderen Blattseite geführten Schreibspindel in direkt lesbarer Schrift
aufgezeichnet werden.
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Solche Blattschreiber haben gegenüber den früher gebräuchlichen Streifenschreibern,
bei denen die Schriftzeichen in ununterbrochener Zeile auf einem vorn Morsetelegraphen
her bekannten Streifen aufgezeichnet wurden, den Vorteil, daß das beschriftete Blatt
unmittelbar der weiteren Bearbeitung, z. B. der Redigierung im Pressedienst, zugeführt
werden kann, ohne daß, wie bisher beim Streifenschreiber, ein Zerlegen und Aufkleben
des Empfangsstreifens oder seineÜbertragung mit einer normalen Schreibmaschine erforderlich
sind. Auf diese Weise können Zeitverluste, zusätzliche Kosten und Übertragungsfehler
vermieden und damit besondere Vorteile für den Pressedienst erzielt werden.
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Es ist bereits ein Blattschreiber in Vorschlag gebracht worden, bei
dem das zu beschriftende Blatt im Schreibbereich zylindrisch geformt und zur Bildung
der Schriftzeilen ein Schreibsystem mit einer im Rhythmus der Zeichenimpulse gegen
das
Blatt bewegten Schreibschneide und einer auf der anderen Papierseite
angeordneten, mit einer schraubenförmigen Gegenschneide versehenen rotierenden Schreibspindel
relativ zum Blattzylinder auf einer konzentrischen Bahn geführt ist, also eine Anordnung,
die zwar in kinematischer Hinsicht mit den aus der Bildtelegraphie bekannten Systemen
zur kontinuierlichen Abtastung langer, im Abtastbereich zylindrisch oder teilzylindrisch
geformter Bild- oder Schriftstreifen durch rotierende Abtaster gewisse Ähnlichkeit
aufweist, aber insofern bereits über diesen Stand der Technik hinausgeht, als sie
an Stelle der bei den erwähnten Bildtelegraphiesystemen angewendeten Abtastung in
nur eindimensionalen Bildpunktlinien bereits mit einem dem sogenannten Hellprinzip
entsprechenden zweidimensionalen Beschriftungsvorgang innerhalb jeder Zeile arbeitet.
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Aber auch diese für zweidimensionale Schreibsysteme bereits vorgeschlagene
Ausführungsform hat verschiedene konstruktive Nachteile, besonders hinsichtlich
des Antriebs der auf einer konzentrischen Bahn geführten rotierenden Schreibspindel.
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Gemäß der Erfindung läßt sich ein solcher Blattschreiber, bei dem
das zeilenweise zu beschriftende Blatt im Schreibbereich in Form eines Zylinders
mit zur Blattvorschubrichtung paralleler Achse geführt ist und die einzeln in Bildpunktlinien
zerlegten, in Form entsprechender Impulsreihen übertragenen Schriftzeichen durch
das Zusammenwirken der im Rhythmus der Zeichenimpulse gegen das Blatt bewegten Schreibschneide
eines auf einer Kreisbahn konzentrisch zur Zylinderführung des Blattes geführten
Schreibsystems mit der schraubenförmigen Gegenschneide einer auf der , anderen Blattseite
angeordneten rotierenden Schreibspindel in direkt lesbarer Schrift aufgezeichnet
werden, dadurch wesentlich vereinfachen und in eine besonders vorteilhafte Form
bringen, daß das Schreibsystem oder eine Mehrzahl von solchen auf der Außenseite
des Blattes geführt und die mit einer oder mehreren schraubenförmigen Gegenschneiden
versehene Schreibspindel auf der Innenseite des Blattes derart gelagert ist, daß
ihre Achse mit der Achse der zylindrischen Blattführung zusammenfällt, und daß ferner
der wirksame Radius der Schreibspindel etwa gleich dem Radius der Blattführung ist
und ihre wirksame axiale Ausdehnung im wesentlichen der Höhe der aufzuzeichnenden
Schriftzeichen entspricht. -Durch diese neuartige, der zylindrischen Blattführung
angepaßte Bemessung und Lagerung der Schreibspindel wird eine überraschende konstruktive
Vereinfachung erzielt, die dem Gesamtaufbau und der Getriebeanordnung zugute kommt.
Eine gemäß der Erfindung ausgeführte Schreibspindel braucht nämlich nur noch eine
Drehung um ihre eigene Achse mit einer aus der Anzahl der schraubenförmigen Gegenschneiden
und der 'Zerlegungsgeschwindigkeit der Schriftzeichen sich ergebendenDrehzahl auszuführen,
während die bisher erforderliche besondere Führung der Schreibspindelachse auf einer
kreisförmigen Bahn mit den dadurch bedingten zusätzlichen Antriebsmitteln in Wegfall
kommt.
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Eine Blattschreiberanordnung mit einer zylindrischen, eine wendelförmige
Schneide tragenden Schreibwalze, die sich dem im Schreibbereich gekrümmten Papierblatt
teilweise anschmiegt, ist zwar bereits durch eine Empfängerkonstruktion für Bildtelegraphieempfang
bekanntgeworden, jedoch hat ihre Konstruktion mit dem Gegenstand der Erfindung hinsichtlich
des- Prinzips der Zeilenzerlegung und auch hinsichtlich der besonderen Aufgabenstellung
nichts zu tun. Bei der bekannten Anordnung entspricht nämlich die Führung des zu
beschriftenden Papierblattes der bei Büroschreibmaschinen und Blattfernschreibmaschinen
üblichen, indem die Achse des durch die Führung gebildeten Blattzylinders quer zur
Vorschubrichtung des Papierblattes liegt und der Schreibvorgang sich auf einer zur
Zeilenachse parallel verlaufenden Geraden, also einer Mantellinie des Zylinders,
abspielt. Dementsprechend hat bei dieser Art der Führung die Anwendung eines Zylinders
überhaupt keine eigentliche Beziehung zum Schreibvorgang, denn es kommt lediglich
darauf an, daß das zu beschriftende Papierblatt in dem linear gestalteten Schreibbereich
ebenfalls linear geführt ist, und dies läßt sich auf einer Mantellinie eines Zylinders
von ausreichendem Durchmesser, der zugleich die ohnehin notwendige Umlenkung des
von der Vorratsrolle kommenden Papierblattes zu bewerkstelligen hat, besonders einfach
erreichen. An sich kann bei Geräten dieser Art das Papierblatt im Schreibbereich
ebensogut völlig eben geführt werden, wie es auch in der Tat bei anderen Ausführungsformen
der Fall ist. .
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Demgegenüber beruht das der Erfindung zuzugrunde liegende Beschriftungsverfahren
auf einer grundsätzlich anderen relativen Lage der Zylinderführung und der Schreibbahn
im Verhältnis zur Papiervorschubrichtung und hat diese bestimmte Art der Zylinderführung
zur unerläßlichen Voraussetzung. Hier liegt nämlich die Achse des aus dem Papierblatt
geformten Zylinders parallel zur Vorschubrichtung des Papierblattes, und die Schreibbahn,
das heißt die Linie, längs welcher die Schriftaufzeichnung in jeder Schriftzeile
fortschreitet, ist nicht eine in Richtung einer Mantellinie des Blattzylinders verlaufende
Gerade, sondern eine in Richtung einer Umfangslinie des Blattzylinders sich erstreckende
Kreisbahn, deren Krümmung der Zylinderkrümmung entspricht. Außerdem werden beim
Durchlaufen dieser Bahn nicht einfache Bildpunkte in eindimensionaler Aneinanderreihung,
sondern vollständige Schriftzeichen zweidimensional geschrieben. Während also die
vorerwähnten bekannten Anordnungen, soweit sie von einer zylindrischen Schreibwälze
mit einer als Schreibschneide dienenden Wendel Gebrauch machen, durch eine mit der
Umfangsbewegung dieser Schreibwalze übereinstimmende Blattvorschubrichtung, durch
ein räumlich feststehendes Schreibsystem und durch eine in gerader Richtung längs
einer
Mantellinie des Blattzylinders verlaufende eindimensionale
Schreibpunktlinie gekennzeichnet sind, verläuft beim Gegenstand der Erfindung die
Achse des im Schreibbereich gebildeten Blattzylinders parallel zur Blattvorschubrichtung,
und das mit zweidimensionaler Buchstabenaufzeichnung arbeitende Schreibsystem bewegt
sich um den Blattzylinder herum auf einer zu ihm konzentrischen Kreisbahn in der
Umfangsrichtung des Blattzylinders.
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Dieser Unterschied wirkt sich auch schon rein äußerlich in der konstruktiven
Gestaltung aus, indem die mit einer Wendel versehene Schreibwalze der vorerwähnten
bekannten Anordnung einen langgestreckten Zylinder von einer angenähert der Blattbreite
entsprechenden Länge bildet, während beim Gegenstand der Erfindung die Schreibspindel
die Form einer relativ flachen Scheibe besitzt, deren Erstreckung in axialer Richtung
in ihrem die Schreibwendel tragenden Teil im wesentlichen durch die Höhe der beim
Arbeiten des Schreibsystems zu erzeugenden Schriftzeichen begrenzt ist.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß die Blattbreite nur einen bestimmten Teil der Zylinderführung ausfüllt und die
Schreibspindel mit einer dem Teilungsverhältnis entsprechenden Anzahl von je eine
Schreibschneide enthaltenden Schreibsystemen zusammenwirkt. Wenn z. B. das zu beschriftende
Blatt nur die Hälfte oder zur Erzielung unbeschrifteter Blattränder etwas mehr als
die Hälfte der Zylinderführung ausfüllt, so sind zwei je eine Schreibschneide enthaltende
Schreibsysteme erforderlich, die im Schreibbereich abwechselnd nacheinander zur
Wirkung kommen, so daß sich auch bei dieser Anordnung eine kontinuierliche Aufzeichnung
der Zeilen ergibt. Der Vorschub des zu beschriftenden Blattes in Richtung der Zylinderachse
muß dabei mit einer dem gewünschten Zeilenabstand entsprechenden Geschwindigkeit
erfolgen, die nach Bedarf einstellbar sein kann.
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Die Lesbarkeit der Schriftzeichen kann hierbei dadurch erleichtert
werden, daß das Ende jeder Zeile gleichzeitig mit dem Anfang der nächsten Zeile
geschrieben wird. Diese sogenannte Zeilenüberlappung kann sich entweder auf Bruchteile
eines Buchstabens, auf einen ganzen Buchstaben oder sogar auf mehrere Buchstaben
erstrecken.
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Um die Blattränder von der Beschriftung freizuhalten und zugleich
ein freies Auflaufen der Schreibschneiden auf das zylindrisch geführte Blatt sicherzustellen,
empfiehlt es sich, die die Schreibschneiden enthaltenden Schreibsystemteile kurz
vor und hinter dem Schreibbereich ein- und ausrückbar zu lagern. Dadurch wird erreicht,
daß sich die Schreibschneiden bereits über dem Blatt befinden, wenn sie an dieses
angedrückt werden. Der die Ausrückung bewirkende Konstruktionsteil, z. B. eine Kurvenbahn
oder ein Exzenter, kann derart verstellbar angeordnet sein, daß dadurch die Breite
der unbeschrifteten Ränder an den beiden Blattkanten nach Wunsch festlegbar ist.
Um ohne besondere Einfärbewalzen eine sofort lesbare Schrift zu erzielen, wird zweckmäßig
ein Farbband, z. B. ein normales Schreibmaschinenfarbband, verwendet, welches auf
der Außenfläche des zylindrisch geformten Blattes im Schreibbereich geführt ist
und einem selbständigen langsamen Transport besitzt.
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Das Farbband kann eine den Vorwärts- und Rückwärtstransport bewirkende
Umsteuereinrichtung besitzen. Im besonderen ist es zweckmäßig, die Anordnung so
zu treffen, daß die Farbbandführung mit ihren Auf- und Abwickelspulen und der Umsteuervorrichtung
für den Vorwärts- und Rückwärtstransport als bauliche Einheit direkt in das Schreibgerät
einsetzbar und herausnehmbar ist. Hierbei kann die Farbbandführung unter Zusammenfassung
aller ihrer Bestandteile als bauliche Einheit kassettenartig ausgebildet sein, so
daß beim Farbbandwechsel lediglich die Kassette auszuwechseln ist und im Falle einer
Störung des Farbbandtransportes der Betrieb eine möglichst geringe Unterbrechung
erleidet. Die Ausbildung der Kassette kann so erfolgen, daß bei ihrem Einsetzen
in das Schreibgerät der Farbbandantrieb in die Kassette eingreift. In diesem Sinne
kann der Farbbandantrieb Teil des Antriebes des Schreibgerätes sein.
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Das zur Anwendung gelangende Farbband kann ferner je zur Hälfte unterschiedlich,
z. B. rot und schwarz, eingefärbt und die Farbbandführung derart verschiebbar gelagert
sein, daß-wahlweise, beispielsweise je nach der Dringlichkeit der zu übertragenden
Nachricht, die eine oder die andere der beiden Farben für die Aufzeichnung benutzbar
ist. Der Farbwechsel kann durch ein besonderes Sendezeichen ausgelöst werden.
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Der Abstand zwischen den Schreibschneiden der Schreibsysteme und den
Gegenschneiden der Schreibspindel kann zwecks Anpassung an die Dicke des zu beschriftenden
Blattes und des Farbbandes einstellbar ausgebildet sein.
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Bei den eingangs erwähnten einfachen Streifenschreibern wurden alle
Schriftzeichen gleichzeitig in zwei Zeilen untereinander aufgezeichnet, damit im
Falle einer Drehzahlabweichung zwischen dem Geber- und Empfängerantrieb und der
dadurch bedingten Auswanderung der Schriftzeile nach oben oder unten trotzdem die
Lesbarkeit mindestens einer Zeile ständig sichergestellt bleibt.
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Bei Blattschreibern gemäß der Erfindung ist eine solche zweizeilige
Aufzeichnung der Schriftzeichen unerwünscht. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
sind daher zur Erzielung einer gleichmäßigen einzeiligen Schrift Synchronisiereinrichtungen
für den Antriebsmotor vorgesehen, die durch ein umlaufendes, die obere und untere
Zeilenbegrenzung markierendes Kollektorsystem in Abhängigkeit von dem den Kollektor
durchfließenden Signalstrom im Sinne einer Ausregelung des Drehzahl- oder Phasenfehlers
beeinflußbar sind. Die Synchronisierung kann durch kurzzeitige Aufhebung des Antriebes
der Schreibspindel in Abhängigkeit von dem bei Gleichlaufabweichungen
den
Kollektor durchfließenden Signalstrom erfolgen.
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Zur Erzielung von Vervielfältigungen können mehrere Blätter übereinander
unter Zwischenfügung von Kohlepapier durch das Schreibgerät hindur,.hgeführt werden.
Es können auch zur Vermeidung besonderer Kohlepapiere auf der Rückseite karbonisierte
Blätter verwendet werden, die zusammen mit einem weiteren einfachen Papierblatt
durch das Schreibgerät hindurchgeführt werden.
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Ein zweckmäßiger Aufbau des gesamten Schreibgerätes ergibt sich dadurch,
daß die Achse des Antriebsmotors parallel oder sogar koaxial zur Achse der Zylinderführung
des zu beschriftenden Blattes angeordnet ist. Auch das Triebwerk des Schreibgerätes
kann zur Erreichung eines möglichst einfachen Getriebeaufbaues achsparallel zur
Zylinderführung des Blattes angeordnet sein.
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Da das zu beschriftende Blatt im Schreibbereich zylindrisch geführt
und dadurch das Lesen der bereits geschriebenen Zeilen erschwert ist, kann im Bereich
der jeweils zuletzt geschriebenen Zeilen ein optisches System, z. B. ein Spiegel
mit einem gegebenenfalls halbdurchlässigen Gegenspiegel, zur Bildung einer in eine
Ebene verlagerten Lesefläche vorgesehen sein.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der nun folgenden Beschreibung
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels zu entnehmen. Es stellt
dar Fig. i das Prinzip der Schriftzeichenbildung, Fig.2 einen Längsschnitt durch
einen Blattschreiber mit zylinderförmiger Papierführung, Fig. 3 einen Schnitt durch
ein solches Gerät entsprechend der Linie A-A, Fig. 4 eine Seitenansicht der Schreibspindel
für einen Blattschreiber gemäß Fig. 2 und 3.
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Bei der bekannten Streifenschreiberanordnung, die in Fig. i zur Darstellung
des Zerlegungsprinzips der Schriftzeichen wiedergegeben ist, wird ein Registrierstreifen
i zwischen der sogenannten Schreibspindel 2 und der Schreibschneide 3 hindurchgeführt,
die durch das Schreibmagnetsystem 4 im Rhythmus der über die Klemmen 5 zugeführten
Empfangsimpulse auf- und abwärts, also in Richtung gegen das Papier bewegt wird.
Die Schreibspindel 2 trägt eine schraubenförmige Gegenschneide 6, die ständig durch
eine Farbwalze 7 eingefärbt wird, und dreht sich kontinuierlich mit einer derartigen
Drehzahl, daß der Kreuzungspunkt der schraubenförmigen Gegenschneide 6 mit der Schreibschneide
3 sich ständig mit einer der senderseitigen Zerlegungsgeschwindigkeit entsprechenden
Geschwindigkeit quer über den Papierstreifen i bewegt. Auf diese Weise wird das
aus parallelen Strichen oder Strichteilen sich zusammensetzende Schriftbild 8 auf
dem Streifen i gebildet.
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Fig. 2 und 3 zeigen im Längsschnitt und in der Draufsicht eine Ausführungsform
eines Blattschreibers gemäß der Erfindung, bei dem das in Fig. i gezeigte Aufzeichnungsprinzip
für die Beschriftung eines Blattes in untereinanderliegenden Zeilen angewendet ist.
Das Papierblatt, das von einer in der«Zeichnung nicht dargestellten Papierrolle
abgewickelt wird, erfährt durch die Führung io eine zylinderartige Verformung, derart,
daß das Papier den Blattschreiber in der Form eines Halbzylinders i i verläßt. Der
Papierhalbzylinder i i erfährt einen Vorschub durch am Rande angreifende, in der
Zeichnung nicht dargestellte, an sich bekannte Rändelräder, und die Papiervorschubgeschwindigkeit
ist so gewählt, daß nach jeder Aufzeichnung einer Zeile das Papierblatt um ein aus
der Buchstabenhöhe und dem gewünschten Zeilenzwischenraum sich ergebendes Maß nach
oben weitergewandert ist.
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Die Aufzeichnung der Schriftzeichen erfolgt durch die Schreibmagnetsysteme
4, deren Schreibschneiden 3 im Rhythmus der empfangenen Bildelementimpulse gegen
das- zylindrisch geführte Papierblatt i i bewegt werden. Die Schreibsysteme4 sind
auf einem Ring 2o gelagert und werden durch diesen in zu dem Blattzylinder konzentrischen
Kreisbahnen geführt. Entsprechend der Halbzylinderform des zu beschriftenden Blattes
sind ,zwei solche Schreibsysteme vorgesehen, die im Schreibbereich abwechselnd zur
Wirkung kommen und über Schleifkontakte und die in Fvg. 2 im Schnitt erkennbaren
Schleifringe 30 mit den empfangenen Bildelementimpulsen gespeist werden.
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Der Antrieb dieses mit einer Außenverzahnung versehenen Ringes 2o
erfolgt von dem zweckmäßig koaxial zum Blattzylinder angeordneten Motor 12 aus.
über das Rädergetriebe 15, 16, 17, 2i, 22, 23; 24, 25, und zwar mit einer der Aufzeichnungsgeschwindigkeit
in Zeilenrichtung entsprechenden Drehgeschwindigkeit.
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Das Zwischenrad 23 ist an einem zweiarmigen Hebel um die- Achse
des Rades 24 schwenkbar gelagert und kann mittels des Hebels 26 ausgerückt werden,
um den Antrieb des Ringes 2o zu unterbrechen.
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Im Innern des Blattzylinders ii ist eine nach Art eines Scheibenrades
geformte Schreibspindel 13 von annähernd gleichen Radius angeordnet, mit der zur
Bildung der aufzuzeichnenden Schriftzeichen die im Rhythmus der empfangenenImpulsreihenbetätigten,
außerhalbdesBlattzylnders aufeinerkonzentrschen Kreisbahn geführten Schreibmagnetsysteme
4 zusammenwirken. Auf dem Umfang dieses Schreibrades 13, welches in Fig. ¢ nochmals
in einer Seitenansicht dargestellt ist, befinden sich entsprechend der Anzahl der
Schreibsysteme zwei schraubenförmig verlaufende Gegenschneiden 14 und i4', die in
ihrer Wirkungsweise der schraubenförmigen Schneide 6 auf der Schreibspindel 2 bei
der Streifenschreiberanordnung gemäß Fig. i entsprechen. .Die Drehzahl des Schreibrades
13 ist so groß; daß die Kreuzungspunkte der schraubenförmigen Gegenschneiden 14
und 14' mit den im Zeichenrhythmus bewegten Schreibschneiden 3 der Schreibmagnetsysteme
4 in annähernd senkrechter, d. h. zur Blattzylinderachse parallelen Richtung reit
einer der senderseitigen Zerlegungsgeschwindigkeit des Schriftzeichenbildes entsprechenden
Geschwindigkeit wandern.
Der Antrieb der Schreibspindel
13 erfolgt von dem bereits erwähnten, zweckmäßig gemeinsamen Antriebsmotor
12, aus über die Zahnräder 15 bis i9 mit der aus der genannten Bedingung sich ergebenden
Drehzahl.- Sämtliche Getriebewellen sind bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
aus Zweckmäßigkeitsgründen achsparallel zum Blattzylinder und zum Antriebsmotor
gelagert.
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Zur Erzielung einer guten Schrift empfiehlt es sich, die schraubenförmig
verlaufenden Gegenschneiden 14 und 14' auf der Schreibspindel 13 so zü bemessen,
daß die durch ihre Kreuzung mit den Schreibschneiden 3 entstehenden Bildpunkte möglichst
der Form eines Quadrates nahekommen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch, die
Steigung der schraubenförmigen Gegenschneiden so gering wie möglich zu wählen. Bei
gegebenem Durchmesser der Schreibspindel bedeutet dies, daß die Anzahl der Gegenschneiden
auf den kleinsten möglichen Wertherabgesetztwird. Wenn,wieimAusführungsbeispiel,
das zu beschriftende Blatt annähernd die Hälfte des Führungszylinders ausfüllt und
dementsprechend zwei abwechselnd zur Wirkung kommende Schreibmagnetsysteme 4 vorgesehen
sind, so kann die Anzahl der auf der Schreibspindel 13 anzubringenden Gegenschneiden
14, 14' bis auf zwei herabgesetzt werden. Die Drehzahl der Schreibspindel muß, wie
bereits gesagt, dementsprechend gewählt werden.
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Die Höhe der Schreibspindel 13, d. h. die Dicke des Scheibenrades
in axialer Richtung gemessen, und die Länge der Schreibschneiden 3 werden zweckmäßig
gleich oder nur unwesentlich größer als die erwünschte Höhe des aufzuzeichnenden
Schriftzeichenbildes gewählt.
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Die Schreibmagnetsysteme 4 sind auf Zapfen 27 am Ring 2o schwenkbar
gelagert, so daß sie und damit auch ihre Schreibschneiden 3 vom Papierzylinder i
i abgerückt werden können. Im Ausführungsbeispiel ist hierfür eine Kurvenbahn 28
vorgesehen, gegen die die Systeme 4 mit ihren Anschlagstiften 29 beispielsweise
unter .Federkraft angedrückt werden. Die Form der Kurvenbahn 28 ist aus Fig. 3 ersichtlich.
Diese läßt erkennen, daß das linke Schreibmagnetsystem 4 sich in der dem Schreibbereich
entsprechenden Hälfte der Kreisbewegung in Schreibstellung befindet, während das
rechte Schreibmagnetsystem 4 außerhalb des Schreibbereiches entsprechend dem dort
größeren Radius der Kurvenbahn 28 in einer geeigneten Entfernung vom Zylinderumfang
geführt, also unwirksam ist.
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Die Konstruktionsteile; die auf die erwähnte Weise eine Ausrückung
der Schreibmagnetsysteme außerhalb des Schreibbereiches bewirken, können zweckmäßig
in Umfangsrichtung der Kreisbahn verstellbar ausgebildet sein, so daß dadurch die
Breite der unbeschrifteten Ränder auf dem Papierblatt (z. B. Heftrand) festgelegt
werden kann. In diesem Falle muß bei Anwendung von zwei diametral gegenüberstehenden
Schreibsystemen die Papierbreite etwas größer als der halbe Schreibspindelumfang
gewählt sein. DieAnschläge29 an denSchreibmagnetsystemen4 oder die Kurvenbahn 28
können auch im Schreibbereich justierbar ausgebildet sein, um den Abstand zwischen
den Schreibschneiden 3 und der Schreibspindel 13 jeweils an die Dicke des zu beschriftenden
Blattes und des Farbbandes anpassen zu können.
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Dieses Farbband, welches in Fig. 2 und 3 mit 3 i bezeichnet ist, wird
zwischen dem Papierzylinder i i und den Schreibschneiden 3 so geführt, daß es nur
beim Empfang von Bildelementimpulsen durch diese Schreibschneiden 3 gegen das Papier
gedrückt wird. Das Farbband, das z. B. ein normales Schreibmaschinenfarbband ist,
kann einen in der Zeichnung nicht dargestellten eigenen langsamen Antrieb besitzen
und während des Schreibbetriebes mittels der abwechselnd als Auf- und Abwickelspulen
dienenden Spulen 32 umgespult werden. Für das Auf- und Abspulen kann eine Umsteuereinrichtung
vorgesehen sein, die selbsttätig den Vorwärts- und Rückwärtstransport bewirkt. Umlenkrollen
33 sorgen dafür, daß das Farbband an keiner unerwünschten Stelle mit dem Papierblatt
in Berührung kommt. Diese Umlenkrollen 33 sowie die Spulen 32 können gemeinsam in
einer Kassette gelagert sein, die zusammen mit der Umsteuereinrichtung als bauliche
Einheit direkt in das Schreibgerät einsetzbar und herausnehmbar ist. Die Kassette
und der Farbbandantrieb werden dabei zweckmäßig derart ausgeführt, daß der Farbbandantrieb
beim Einsetzen der Kassette selbsttätig eingreift. Es kann auch ein Farbbandantrieb
Verwendung finden, der Teil des Antriebes des Schreibgerätes ist.
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Es kann auch ein Farbband verwendet werden, welches je zur Hälfte
in verschiedenen Farben, z. B. rot und schwarz, eingefärbt und dessen Führung derart
verschiebbar gelagert ist, daß wahlweise eine der beiden Farben für die Aufzeichnung
benutzt werden kann. Dieser Farbwechsel kann durch ein besonderes Sendezeichen ausgelöst
werden. Auf diese Weise kann je nach Wunsch, beispielsweise je nach der Dringlichkeit
der zu übertragenden Nachricht, die eine oder die andere Farbe für die Schriftbildung
nutzbar gemacht werden.
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Das Blattschreibergehäuse 3q., die magnetisch betätigbare, mit der
Schreibspindel 13 umlaufende Blattschneidevorrichtung 35 und verschiedene sonstige
Konstruktionselemente sind in den Fig.2 und 3 nur angedeutet, wie überhaupt die
Zeichnung nur der ergänzenden Erläuterung dient und das skizzierte Beispiel nicht
die allein mögliche Ausführungsform darstellt.