DE925743C

DE925743C - Isolierende und waermefeste Rohrverbindung

Info

Publication number: DE925743C
Application number: DEI8077A
Authority: DE
Original assignee: Ingbuero Hollender & Co
Current assignee: Ingbuero Hollender & Co
Priority date: 1953-12-23
Filing date: 1953-12-23
Publication date: 1955-03-28

Description

Isolierende und wärmefeste Rohrverbindung Die Erfindung betrifft eine Rohrverbindung, die eine Isolierung zwischen den zu verbindenden Teilen bewirkt, und zwar sowohl eine elektrische Isolierung als auch eine Isolierung gegen Schallübertragung. Sie stellt aber nicht nur eine isolierende Rohrverbindung dar, sondern die erfindungsgemäße Rohrverbindung soll auch bei Rohrleitungen Verwendung finden können, die heißes Wasser, Dampf oder heiße Chemikalien führen.
:Ulan hat schon vorgeschlagen, für die Verbindung von Rohren Gummimuffen zu verwenden, mit deren Hilfe eine Isolation zwischen den einzelnen Rohrleitungsteilen hergestellt werden sollte. Diese Gummimuffen sind aber nicht genügend hitzebeständig und verschiedentlich auch nicht genügend beständig gegen chemische Angriffe. Nach einem weiteren bekannten Vorschlag wurde bei Rohrverschraubungen zwischen der Muffe und dem Rohrgewinde eine Gewindehülse aus thermoplastischem Kunststoff vorgesehen. Auch diese Verbindungen haben sich jedoch nicht bewährt, da sie erstens nicht genügend hitzebeständig waren, zum anderen aber infolge ihrer konstruktiven Ausführungen besondere Dichtungsmittel benötigten, wobei es bei Erwärmung durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten, zwischen Stahl und Kunststoff zu großen Schwierigkeiten bezüglich der Abdichtung gekommen ist.
Gemäß der Erfindung wird Silicon-Kautschuk als Werkstoff für die Robrverbindungsmuffe verwendet. Silicon-Kautschuk hat wegen seines geringen Kohlenstoffgehaltes sehr hohe thermische Beanspruchungsmöglichkeiten und gute elektrische Isoliereigenschaften. Die Sillcon-Elastomere sind bis zoo° C hitzebeständig. =Infolge ihrer auffallenden thermischen Stabilität kann die Grenze ihrer Verwendungsfähigkeit jeweils genau angegeben werden. Sie sind beständig gegen Wasser, Säuren, Basen und die meisten Chemikalien. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch besondere Kältebeständigkeit aus.
Es genügt aber nicht allein die Wahl dieses für den vorliegenden Zweck besonders geeigneten Werkstoffes, sondern die konstruktive Gestaltung der Rohrverbindung muß den Eigenheiten dieses Werkstoffes angepaßt sein, um sie voll zur Geltung kommen zu lassen.
In den Zeichnungen sind einige besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt eine einfache überschiebemuffe; Abb.2 zeigt eine besondere Ausführung einer erfindungsgemäßen Muffe Abb. 3 zeigt eine weitere Fortbildung der erfindungsgemäßen Muffe vor der Fertigmontage, während Abb. 4 dieselbe Ausführung nach der Fertigmontage darstellt.
In Abb. i ist eine einfache Überschiebemuffe i dargestellt, die einen Zwischensteg 3 aufweist. Diese Muffe kann auch als Rollmuffe ausgebildet sein und über die beiden Enden der Rohre 4, 5 gerollt werden. Die Rohre kommen dabei infolge des Zwischensteges 3 nicht in metallische Berührung miteinander. Die Muffe i kann auch noch mit einer Schutzbinde 7 überwickelt werden, die spiralförmig vom Rohr 4 über die Muffe i und auf das Rohr 5 aufgewickelt wird. Diese Schutzbinde besteht erfindungsgemäß aus einem Glasfasergewebe, das mit Polyesterkunstharzen getränkt ist. Die Schutzbinde weist auf beiden Seiten eine Klebeschicht auf. An Stelle des Trägers aus Glasfasergewebe kann auch ein Fasergewebe aus Polyamiden oder Polytetrafluoräthylen Verwendung finden. Auch hierbei wird eine Tränkung mit Polyesterkunstharzen vorgenommen. Je nach Wahl der Werkstoffe ergibt sich eine sehr hohe Wärmefestigkeit dieser Schutzbinde bis zu 300° C, so daß diese Schutzbinde auch zur Umkleidung von Rohren allgemein bestens geeignet ist.
Nach der in Abb.2 dargestellten vorteilhaften Ausbildung .einer wärmefesten und isolierenden Rohrverbindung weist die Muffe i aus Silicon-Kautschuk in der Mitte einen Steg 3, an den beiden Enden Wülste 2 und im Bereiche der beiden zu verbrodenden Rohre 4, 5 umlaufende Ringräume 6 auf. Die Begrenzungslinie dieser Ringräume 6 steigt dabei, von der Mitte der Muffe her gesehen, leicht schräg an, um dann. in einem Bogen senkrecht zum Einsteckrohr zurückzukehren. Zweckmäßig kann eine solche Muffenverbindung zwischen den Wulsten 2 auch mach mit der erfindungsgemäßen Schutzbinde 7 umwickelt werden, die eine feste Anpressung an die glatten. Rohrenden bewirkt.
In Abb. 3 ist eine weitere, für höhere Drücke besonders vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Rohrverbindung dargestellt. Hierbei findet dieselbe Muffe i Verwendung, wie bei der Ausführung nach Abb. 2. Es ist -aber hier in den beiden Randwülsten 2 eine dünne federnde Hülse 8 aus elastischem Material einvulkanisiert oder sonstwie befestigt. Die Hülse kann aus Stahlblech oder auch aus einem Kunstharz bestehen. Sie wölbt sich über der Muffe i unter Bildung eines Hohlraumes io und ist mit Luftlöchern g versehen. Der Innendurchmesser deu Muffe i ist so gehalten, daß die beiden Rohre 4, 5 ohne Schwierigkeiten eingesteckt werden können. Hierauf wird durch eine Schelle beliebiger Bauart die Hülse 8 gegen die Rohrachse gepreßt. Dabei tritt eine Dehnung der Muffe i in axialer Richtung ein, sie verlängert sich also, wie aus Abb.4 ersichtlich, gegenüber dem Ausgangszustand (Abb.3) unter gleichzeitiger Verengung des Innendurchmessers. Wenn die Hülse 8 völlig gegen die Muffe i gepreßt ist, so daß der Hohlraum io verschwunden ist, dann ist gleichzeitig eine maximale Verengung des Innendurchmessers der Muffe i und damit eine besonders feste Anpressun@g gegen die Rohre 4, 5 gegeben. An Stelle einer Schelle kann auch die erfindungsgemäße Schutzbinde 7 Verwendung finden.
Muffenrohrverbindungen nach der vorliegenden Erfindung eignen sich zur Verwendung in der chemischen Industrie, wenn heiße und aggressive Medien fortgeleitet werden müssen, Sie ergeben einwandfrei dichte Verbindungen und weitgehende Beständigkeit gegen die verschiedensten Stoffe in einem großen Temperaturbereich. In den Rohrleitungen auftretende Wärmespannungen werden dabei durch die Rohrverbindung aufgenommen, ohne daß es zu Undichtigkeiten Anlaß geben kann.
Besondere Vorteile bietet die erfindungsgemäße Rohrverbindung bei Zentralheizungsanlagen, wo es darauf ankommt, Leitungen für heißes Wasser so zu verlegen, daß eine Fortpflanzung des Schalles in den Rohrleitungen möglichst weitgehend verhindert wird.
Eine weitere vorteilhafte Anwendung ergibt sich bei der Verlegung von unterirdischen Rohrleitungen zur Isolierung gegen elektrolytische Oxydation durch Streuströme.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Wärmefeste und isolierende Rohrverbindung, geikenn:zeichnet durch eine die Rohrenden (4, 5) umfassende Muffe (i) aus Silicon-Kautschuk, die in der Mitte einen Steg (3), an den beiden Enden zweckmäßig Wülste (2) und im Bereich der beiden zu verbindenden Rohre (4,5) vornehmlich umlaufende Ringräume (6) auf.-`veist.
2. Rohrverbindung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungslinie der Ringräume (6) in an sich bekannter Weise von der Mitte der Muffe her gesehen leicht schräg ansteigt, um dann in einem Bogen senkrecht zum Einsteckrohr zurückzukehren.
3. Wärmefeste Rohrverbindung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Umwicklung der Rohre (4,5) allein und/oder der Muffe (i) mit einer hitzefesten und dichtenden Schutzbinde (7) mit beidseitiger Klebeschicht, die aus Glasfasergeweben getränkt mit Polyesterkunstharzen besteht.
4. Rohrverbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzbinde (7) aus einem Fasergewebe aus Polyamiden oder Polytetrafluoräthylen, getränkt mit Polyesterkunstharzen mit beidseitiger Klebeschicht besteht.
5. Wärmefeste und isolierende Rohrverbindung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den beiden Randwülsten (2) eine dünne federnde Hülse (8) aus elastischem Material einvulkanisiert oder sonstwie befestigt ist, die gegenüber der Muffe (i) einen Hohlraum (io) umschließt.
6. Rohrverbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (8) mit Luftlöchern (g) versehen ist.
7. Rohrverbindung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch die Verwendung einer um die Hülse (8) zu legenden Schelle beliebiger Bauart, durch deren Anzug die Hülse (8) unter Dehnung der Muffe (i) in axialer Richtung in eine zur Rohrachse konzentrische Kreisfläche gedrückt wird, wobei gleichzeitig der Hohlraum (io) verschwindet und der Innendurchmesser der Muffe (i) verringert bzw. fest auf die Einsteckrohre (4,5) gepreßt wird. B. Rohrverbindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle einer Schelle eine hitzefeste Binde (7) nach Anspruch 5 oder 6 verwendet wird (Abb.4). g. Wärmefeste und isolierende Rohrverbindung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ihre Verwendung in Zentralheizungsanlagen zum Zwecke der Schallisolierung. io. Wärmefeste und isolierende Rohrverbinrdung nach einem oder mehreren der Ansprüche i bis 8, gekennzeichnet durch ihre Verwendung in unterirdischen Rohrleitungen zum Zwecke der Isolierung gegen Streuströme. Angezogene Druckschriften Französische Patentschriften Nr. 812 744, 898 496; deutsche Patentschrift Nr. 6o8 o88.