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DE925495C - Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen, linearen Kondensationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen, linearen Kondensationsprodukten

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Publication number
DE925495C
DE925495C DEB6117D DEB0006117D DE925495C DE 925495 C DE925495 C DE 925495C DE B6117 D DEB6117 D DE B6117D DE B0006117 D DEB0006117 D DE B0006117D DE 925495 C DE925495 C DE 925495C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
groups
compounds
hydroxyl
amide
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB6117D
Other languages
English (en)
Inventor
Paul Dr Schlack
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DEB6117D priority Critical patent/DE925495C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE925495C publication Critical patent/DE925495C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G73/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyurethanes Or Polyureas (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen, linearen Kondensationsprodukten Durch Einwirkung von Diisocyanaten auf Verbindungen mit mindestens zwei, Isocyanaten gegenüber reaktionsfähigen funktionellen Gruppen, wie Oxy- oder Aminogruppen, erhält man Polyamidverbindungen, welche bei genügendem Polymerisationsgrad wertvolle Kunststoffe oder Kunstharze darstellen. Zum Beispiel entstehen hochmolekulare lineare Polyurethane, wenn man äquivalente Mengen von Diisocyanaten mit Glykolen, wie Tetramethylenglykol, Dekamethylenglykol, Xylylenglykol oder Hydrochinon-ß ß'-dioxydiäthyläther, vereinigt (deutsches Patent 7a8 981). Mit Diaminen bilden sich in ähnlicher Weise polymere -Harnstoffe. Ähnliche oder gleiche Stoffe bilden sich auch, wenn man Diurethane mit Glykolen oder Diaminen zur Umsetzung bringt (deutsches Patent 753 158). Diese Reaktionen verlaufen besonders befriedigend mit Urethanverbindungen, in denen die Carbamidsäuregruppen mit einer benzoiden oder enolischen Hydroxylverbindung, insbesondere mit Phenolen, verestert sind (französische Patentschrift 866 8a1).
  • Es wurde nun gefunden, daß man neue und vielseitig abwandlungsfähige Polyurethanverbindungen erhält, die in ihren Eigenschaften, z. B. hinsichtlich Härte, Schmelzpunkt, Löslichkeit und chemischer Umsetzungsfähigkeit, von den bisher beschriebenen mehr oder weniger abweichen können, wenn man Diisocyanate oder Diurethane, insbesondere solche, die aromatische oder enolische Hydroxylverbindungen esterartig gebunden enthalten, umsetzt mit bifünktionellen Hydroxyl- oder Sulfhydrylverbindurigen, bei denen mindestens eine der funktionellen Gruppen alkoholischen Charakter trägt, während die andere in Form einer Carboxylgruppe oder einer Aminogruppe bzw. einer monosubstituierten Aminogruppe vorhanden sein kann, und die Komponenten so wählt, daß mindestens ein in wesentlicher, vorzugsweise stöchiometrischer Menge in Reaktion tretender bifunktioneller Stoff vorgebildete Amidgruppen (an Kohlenwasserstoffreste gebundene Carbonamidgruppen, Harnstoffgruppen, Sulfonamidgruppen) enthält. Die Amidgruppen können sowohl in offene Ketten eingebaut als auch Bestandteile heterocyclischer, in die Kette eingefügter Ringe sein. Ferner können sie nicht nur in einem der beiden Reaktionsteilnehmer, in der aktiven (acylierenden) oder in der passiven (zu acylierenden) Komponente, sondern auch in beiden zugleich vertreten sein. Die sich hierdurch ergebenden neuen Möglichkeiten sind sehr vielseitig und geben einen sehr großen Spielraum in der Abstimmung der Eigenschaften der Polyamidverbindungen, j e nach dem beabsichtigten Verwendungszweck.
  • Man kondensiert demnach erfindungsgemäß Diisocyanate oder Diurethane mit Glykolen, Dimercaptanen, Aminoalkoholen, Aminomercaptanen, Oxycarbonsäuren, Mercaptancarbonsäuren, von welchen Komponenten wenigstens eine vorgebildete Amidgruppen enthält, und gelangt so zu Polyamidverbindungen, die neben den mit dem Ausgangsmaterial hereingebrachten vorgebildeten Amidgruppen Urethan- oder Thiourethangruppen aufweisen, und zwar auf jeden Verkettungsvorgang mindestens eine dieser Estergruppen, wenn, wie im Regelfalle, zwei einheitliche Komponenten miteinander zur Umsetzung gebracht werden.
  • Man kann aber grundsätzlich auch mit mehr als zwei Komponenten arbeiten, z. B. können neben Gly'kolen, Oxycarbonsäuren oder Aminooxyverbindungen, die eine Amidgruppe, z. B. eine Carbonamidgruppe, bereits enthalten, auch noch einfache Glykole, Oxycarbonsäuren oder Aminoalkohole ohne solche Gruppen im Reaktionsgemisch zugegen sein.
  • Man bleibt auch im Rahmen der Erfindung, wenn anteilig Dicarbonsäuren, z. B. Adipinsäure, OXOdibuttersäure (deutsches Patent 759 483) oder Diamine, wie Hexamethylendiamin und y, y'-Diaminodipropyläther, im Reaktionsgemisch zugegen sind. Ferner können für sich allein schon polyamidbildende Stoffe anteilig zugesetzt werden, z. B. Aminocarbonsäuren oder Salze aus Diaminen und Dicarbonsäuren. Auch diese Komponenten oder Stoffpaare können bereits 'Amidgruppen im Molekül enthalten (deutsches Patent 751 778).
  • Neben bifunktionellen Komponenten können in untergeordneter Menge auch noch polyfunktionelle Stoffe, z. B. Polycarbonsäuren mit mehr als zwei Carboxylgruppen oder deren reaktionsfähige funktionelle Derivate, ferner Aminooxycarbonsäuren zugesetzt sein. Schließlich kann man auch zur Regelung der Kettenlänge und zur Beeinflussung des elektrochemischen Charakters des Endproduktes Stoffe zugeben, welche unter den Reaktionsbedingungen nur einseitig zur Reaktion befähigt sind, z. B. einwertige Alkohole oder Amine, wie Dodecylalkohol, Octadecylalkohol, Cyclohexylamin, Octodecylamin, ferner Aminoalkohole mit tertiären Aminogruppen oder Diamine mit einer tertiären Aminogruppe. Solche Stoffe können auch während der Kondensation, gegebenenfalls erst gegen Ende der Reaktion, zugesetzt werden. Vorzugsweise arbeitet man mit zwei möglichst einheitlichen, reaktionsfähigen Komponenten. Man erhält dann polymere Verbindungen mit einheitlicher oder wenigstens regelmäßiger Struktur, die für manche Zwecke wertvoller sind als die durch direktes Zusammenkondensieren von mehr als drei Komponenten erhältlichen Stoffe. In dem letzteren Falle gestaltet sich der Reaktionsverlauf sehr unübersichtlich, da die Umsetzungsgeschwindigkeit der einzelnen Komponenten sehr verschieden sein kann. In gebrauchswichtigen Eigenschaften, z. B. im Schmelzpunkt und in der Löslichkeit, unterscheiden sich einheitlich bzw. regelmäßig gebaute Stoffe meist mehr oder weniger erheblich von den chemischen isomeren Mischkondensaten, die entstehen, wenn man ein Gemisch der dem fraglichen Polyamid zugrunde liegenden letzten Hydrolysenprodukte bzw. reaktionsfähiger Derivate der letzteren kondensiert.
  • In welch vielseitiger Weise die Komponenten im Rahmen des Verfahrens abgewandelt werden können, ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich. Die Erfindung ist aber nicht auf die dort angegebenen Typen und die in den Beispielen beschriebenen Stoffe beschränkt. Gegenstand des Schutzbegehrens ist vielmehr ganz allgemein die Herstellung von Polyamiden mit Urethangruppen aus Komponenten, die zum mindesten anteilig vorgebildete Amidgruppen bereits besitzen.
  • Tabelle Bifunktionelle mit Diisocyanaten oder Diurethanen reaktionsfähige Verbindungen.
  • I. Glykole a) Verbindungen mit Amidgruppen in offener Kette i.H0-(CH,), NR-CO(A)-CO-NR-(CH2)z OH x = mindestens 2, zweckmäßig 3 oder mehr, A =zweiwertiger organischer Rest, kann auch= o sein. R = H oder einwertiger, gegebenenfalls substituierter Kohlenwasserstoffrest.
  • 2. Glykole und Dimercaptane mit Harnstoff- oder Thioharnstoffresten x = mindestens 3, zweckmäßig 4 oder mehr.
  • b) Glykole bzw. Dimercaptane mit Amidgruppen in heterocyclischen Ringen i. Cyclische Harnstoffe und Thioharnstoffe x = mindestens 2, y = 2 oder 3. 2. Cyclische Amide der Oxalsäure x = mindestens 2, zweckmäßig mehr als 3. 3. 2, 5-Di-oxopiperazinverbindungen R = Alkyl, x =:2 oder mehr. x = 2 oder mehr, aus a-Aminosäuren in der üblichen Weise erhältlich. Beispiel: Di-ß-oxyäthyldiketopiperazin.
  • q.. Glykole mit Oxazolringen HO- (CH,)"-N-CH2-CH -I CO -0 I @---CH- CH2-N-(CH2),-OH I o O CO x = q. oder mehr.
  • 5. Glykole (Mercaptane) mit Sulfogruppen R' = Alkyl oder substituierter Alkylrest, R" = zweiwertiger organischer Rest, z. B. Trimethylen oder Phenylen. R' = Alkyl oder substituierter Alkylrest, R" = zweiwertiger organischer Rest, x =.2 oder mehr, vorzugsweise = 3 oder mehr. II. Oxy- bzw. Mercapto-carbonsäuren x = 2, besser 3 oder mehr. x = 2, besser 3 oder mehr, y = i oder 3, besser q. oder mehr. x = 2, besser 3 oder mehr, y = 3 oder mehr. x = 2, besser 3 oder mehr, y = mindestens 2, zweckmäßiger q. oder mehr.
  • III. Aminooxy- bzw. Mercaptoverbindungen x = mindestens 5, y = 2, zweckmäßigerweise 3 oder mehr.
  • Die vorstehende Tabelle soll in keiner Weise erschöpfend sein, sondern nur zeigen, welche allgemeinen Verbindungstypen für das Verfahren in Betracht kommen und mit welchen allgemeinen Reaktionen sie zugänglich sind.
  • Wenn in der Tabelle beispielsweise angegeben ist, x = 2, zweckmäßiger q. oder mehr, so bedeutet dies, daß mit Verbindungen von Typus x = zwei Polamide erhältlich sind, die aber in der Regel nicht ausgesprochen hochpolymer sind bzw. nur mäßige thermische Widerstandsfähigkeit zeigen, während mit Komponenten vom Typus x = q. oder mehr stabilere und hochwertigere Stoffe erhältlich sind, deren Kondensationsgrad gegebenenfalls sehr hoch getrieben werden kann.
  • Zur praktischen Durchführung der Reaktion kann man die Komponenten direkt zusammengeben bzw. zusammenschmelzen, vorausgesetzt, daß hierbei keine zu heftige Reaktion erfolgt. Ist letzteres (bei Isocyanaten) der Fall, so ist ein Lösungs- oder Verdünnungsmittel notwendig, das gegebenenfalls nach Ablauf der Anfangsreaktion gleich wieder abdestilliert wird. Hierzu eignen sich z. B. Kohlenwasserstoffe und deren Halogenverbindungen, wie Chloroform, Tetrachloräthylen, Benzol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol, ferner Äther, wie Dibutyläther, Dioxan, Dimethyldioxan, und stabile Ester, z. B. Butylpropionat. An Stelle der indifferenten Lösungs- oder Verdünnungsmittel oder zugleich mit diesen können auch lösende Stoffe mit Hydroxyl- oder Amid- bzw. Imidgruppen verwendet werden, welche mit Isocyanaten keine hitzestabilen Verbindungen geben, z. B. Phenole, wie Phenol. m-Kresol, Xylenol, p-tertiär-Butylphenol und insbesondere negativ, z. B. durch Halogen substituierte Phenole, wie p-Chlorphenol oder p-Chlorm-kresol. Von Imidoverbindungen kommt z. B. Carbazol in Frage.
  • Die Gegenwart von Phenolen im Reaktionsgemisch kann die Qualität des Endproduktes in spezifisch günstiger Weise beeinflussen. Vernetzungen, die z. B. in Gegenwart von Harnstoffgruppen mit Wasserstoff am Stickstoff eintreten können, bleiben bei Zusatz von Phenol meistens aus. Zum mindesten treten sie schwächer in Erscheinung.
  • Selbstverständlich sind Lösungsmittel auch dann verwendbar, wenn eine heftige Anfangsreaktion nicht zu befürchten ist, z. B. wenn die Reaktionsprodukte erst bei hoher, der Zersetzung naheliegender Temperatur schmelzen und schonend behandelt werden sollen.
  • Es empfiehlt sich, namentlich wenn die Reaktionstemperatur oberhalb i5o° liegt, den Zutritt von Luftsauerstoff, z. B. durch Überleiten eines Stickstoffstroms auszuschließen. Im allgemeinen sind aber die Polyurethanamide weniger oxydationsempfindlich als lineare Polyamide, die durch Kondensation von Carboxylverbindungen mit Aminen entstehen.
  • Zur Aufarbeitung kann man die gegebenenfalls vom Lösungsmittel durch Abdestillieren im Vakuum befreite Schmelze durch Düsen in Strangform oder als Bändchen auspressen, zweckmäßig unter Abschreckung mit Wasser, wenn man sie nicht direkt aus der primären Schmelze auf Fäden verspinnen oder zu Filmen verformen will. Verwendet man bei Zimmertemperatur erstarrende Lösemittel, z. B. p-Chlor-m-kresol, so kann man die erstarrte Schmelze zerkleinern und das Lösungsmittel mit einem Nichtloser für das Polymere, z. B. Methanol oder Aceton, entfernen. Die hierbei erhaltenen, mitunter noch verhältnismäßig niedrigpolymeren Stoffe können durch Nacherhitzen in wiederaufgeschmolzenem Zustand bis zur Erreichung einer bestimmten Viskosität, zweckmäßig im Vakuum, nachkondensiert werden.
  • Beim Nachkondensieren der primären Reaktionsprodukte ist es häufig von Vorteil, noch geringe Mengen, z. B. l/soo bis 1/5o Mol einer Dicarbonsäure, z. B. Adipinsäure, Sebacinsäure, Oxalyl-bis-aminocapronsäure (deutsches Patent 751 778), zuzusetzen: Durch solche Zusätze in passender Dosierung wird die Erreichung eines höheren Polymerisationsgrades erleichtert, sofern die reaktionsfähigen Gruppen im Reaktionsprodukt nicht durch Oxydation oder andere Nebenreaktionen verlorengegangen sind.
  • Polymere, die vor einem Nachkondensieren aus Lösungen abgeschieden werden sollen, fällt man zweckmäßig in Gegenwart geringer Mengen eines Phenols zur Aufrechterhaltung der Reaktionsfähigkeit.
  • Schließlich kann man die primären Reaktionsprodukte auch in einem bei der Kondensation nicht verwendeten Lösungsmittel, z. B. Ameisensäure oder Essigsäure, lösen und aus dieser Lösung durch Zusatz von N ichtlösern oder durch Eingießen in Nichtloser wieder abscheiden. Durch Wahl des Mengenverhältnisses von Lösern und Fällern wird gleichzeitig eine Reinigung bzw. Fraktionierung erzielt.
  • Die nach dem Verfahren hergestellten Produkte sind je nach ihren Eigenschaften vielseitiger Anwendung fähig. Ausgesprochen hochpolymere Stoffe sind wertvolle Ausgangsmaterialien für geformte Gebilde. Sie lassen sich in thermoplastischem Zustand aus der Schmelze oder aus Lösungen, z. B. in Phenolen, Ameisensäure, Essigsäure, in manchen Fällen auch Alkoholen, auf Fäden, Bändchen, Borsten, Folien,. Filme verarbeiten. Sie können ferner durch Gießen, Spritzgießen, Spritzen oder Pressen in beliebiger Weise verformt werden. Stoffe mittleren Polymerisationsgrades eignen sich zur Herstellung von Lacken und Überzugsmassen oder zum Imprägnieren, insbesondere von Textilien. Wasserlösliche oder wasserlöslich gemachte Produkte sind als Schutzkolloide verwendbar. Sie kommen ganz allgemein in Betracht zur Verwendung als Hilfsmittel in den verschiedenen Zweien der Textilindustrie und in verwandten Gebieten der chemischen Technologie, z. B. bei der Papier-und Lederverarbeitung.
  • Beispiel i Zu in m-Kresol in der Wärme gelöstem symmetrischem N, N'-Di-[3-oxypropyl]-oxamid gibt man die entsprechende Menge Hexamethylendiisocyanat zu, erhitzt das Gemisch allmählich unter Rühren auf i8o° und hält 3 Stunden auf dieser Temperatur, wobei der Zutritt von Luftsauerstoff ausgeschaltet wird.
  • Die abgekühlte Lösung fällt man mit trockenem Aceton. Das mit Aceton gründlich gewaschene Produkt wird in einer Stickstoffatmosphäre wieder aufgeschmolzen und unter i mm Druck 3 Stunden auf 23o° erhitzt, wobei noch etwas Kresol abdestilliert. Das Polyurethan schmilzt, gegen i95°. Die Schmelze läßt sieh nunmehr verspinnen. Ein ebenfalls verspinnbares Produkt erhält man, wenn man das Dioxypropyloxamid in Benzol aufschlämmt, einen Teil des Benzols zur Beseitigung der letzten Feuchtigkeitsspuren abdestilliert, dann die genau berechnete Menge Hexamethylendiisocyanat in wasserfreiem Benzol zufließen läßt, 2 Stunden unter Rückfluß kocht, daß das Benzol abdestillert und den Rückstand noch 3 Stunden im Vakuum von i bis 2 mm auf 2¢0° erhitzt.
  • Beispiel 2 Man erhitzt co, a" -Di- [y-oxypropyl] -hexamethylen-bis-oxamid mit der äquivalenten Menge Hexamethylen-bis-carbamidsäurediphenylester im Stickstoffstrom auf 16o bis i8o°. Nach 3 Stunden wird der Druck allmählich auf 2 mm herabgesetzt und schließlich die Temperatur noch auf 2q.0° gesteigert. Die Temperatur von. 2q.0° hält man 2 bis 3 Stunden. Das erhaltene Polyurethanamid, dem wahrscheinlich folgende Struktur zukommt: -[CO-NH-(CH2)oNH-CO-O-(CH2)3-NH-COCO-NH-(CHz)sNH-COCO-NH-(CH2)3-O]-läßt sich aus der Schmelze zu Fäden ausspinnen. Beispiel 3-N, N'-bis-[@-oxypropyl]-dioxopiperazin löst man in 3 Teilen o-Chlorphenol, destilliert .Spuren von Wasser unter Zusatz von etwas Benzol ab und läßt genau die berechnete Menge Octamethylendiisocyanat (i Mol), gelöst in Benzol, zufließen. Nach einstündigem Erhitzen auf 8o° steigert man die Temperatur erst auf i5o°, wobei die Hauptmenge des Benzols abdestilliert, und schließlich auf 2oo°, wo .man sie 3 Stunden lang hält. Das Polyamid wird dann durch Zusatz von wasserfreiem Aceton, das 5 0/0 Phenol enthält, ausgefällt.
  • Durch Wiederaufschmelzen des Produktes und Erhitzen im Vakuum, gegebenenfalls unter Zusatz geringer Mengen von Dicarbonsäuren in Mengen von z. B. 1/soo bis 1/5o Mol, bezogen auf das eingesetzte Diisocyanat, kann das Kondensationsprodukt noch auf einen höheren Polymerisationsgrad gebracht werden. Ersetzt man das o-Chlorphenol durch das weniger stark saure Phenol, so steht in erster Phase die Tendenz etwas niedrigerpoly merer Stoffe, weil das o-Chlorphenol weniger mit Isocyanaten reagiert.
  • Beispiel q.
  • N, N'-D;i-5-oxypen.tylharnstoff wird in trockenem Dioxan in einem Druckgefäß gelöst und die Lösung mit der berechneten Menge Tetramethylendiisocyanat versetzt. Nach Abklingen der Reaktion verschließt man das Gefäß und erhitzt weiter 3 Stunden auf 24.0°. Dann bläst man bei dieser Temperatur langsam das Lösungsmittel ab und erhitzt schließlich noch i1/2 Stunden im Vakuum von 2 mm unter Durchleiten von. Stickstoff. Anschließend wird die Schmelze durch eine Schlitzdüse in kaltes Wasser gepreßt. Man erhält das Polyamid in Form eines dicken elastischen und sehr geschmeidigen Bandes.
  • Beispiel 5 co-Oxycapronylcapronsäure vereinigt man mit der äquivalenten Menge Tetramethylendii.socyanat in Tetrachloräthylen, kocht nach Ablauf der ersten Reaktion noch i Stunde und destilliert dann: das Lösungsmittel ab. Den Rückstand erhitzt man allmählich auf igo bis 2oo°, zum Schluß im Vakuum von etwa 2 mm. Nach 5 bis 6 Stunden ist das Produkt aus der Schmelze verspin nbar.
  • Beispiel 6 Die Oxysäure der Formel setzt man mit der äquivalenten Menge Tetramethylen-bis-carbamidsäurediphenylester um durch Erhitzen auf ioo bis igo°, zum Schluß im Vakuum. Man steigert die Temperatur so, daß iSo° innerhalb von 2 Stunden erreicht sind und erhitzt dann noch 3 Stunden auf i8o bis igo°. Durch Wiederaufüchmelzen der durch Zerkleinern in Aceton vom Phenol befreiten Reaktionsmasse im Vakuum kann der Polymerisationsgrad durch weitere Abspaltung von Phenol erhöht werden.
  • Beispiel 7 NI, I\?'-Di-y-oxypropyltrimethylendisulfamid erhitzt man mit Tetramethylen-bis-carbamidsäuredip@henylester i Stunde auf i5o°, dann unter vermindertem Druck allmählich auf i8o° und schließlieh auf 22O°. Man erhält :ein zähes Harz, das in Lösung, z. B. in Eisessig, zum Imprägnieren oder Schlichten von Textilien verwendbar ist.
  • Ein im chemischen Aufbau ähnliches Produkt entsteht, wenn man das aus 3-Aminopropanol und m-Benzoldisulfochlorid erhaltene Reaktionsprodukt mit Tetramethylen-bis-carbamidsäurediphenylester kondensiert.
  • Beispiel 8 Durch vierstündiges Kondensieren von Di-N-propylmethylamin-3, 3'-carbamidsäurediphenylester mit y, y-Dioxypropyloxamid bei 16o bis i8o° im Stickstoffstrom erhält man ein Kondensationsprodukt, das in Säuren leicht löslich ist und hochmolekulare Stoffe mit sauren Gruppen, wie Farbstoffe und Gerbstoffe, fällt. Durch Alkylierun.g mit Dimethylsulfat können, die tertiären Atn.inogruppen in quartäre Gruppen übergeführt -,verden. Die wäßrige Lösung des methylierten Produktes fällt ebenfalls Farbstoffe und Gerbstoffe.
  • Beispiel Der aus N, N'-Di-y-oxypropyläthylendiamin mit Thiophosgen erhaltene cyclische Thioharnstoff wird mit einer Lösung der äquivalenten Menge von Hexamethyle.ndiisocyanat in Dioxan durch dreistündiges Kochen in ein Polyurethan übergeführt, welches durch Behandeln mit Alkylierungsmitteln, wie Dimethylsulfat, Benzylchlorid oder Chloracetdiäthylamid, wasserlöslich wird. Die wäßrige Lösung fällt Gerbstoffe und Farbstoffe mit sauren Gruppen. Durch Alkalibehandlung wird das alkylierte Produkt unter Abspaltung der Schwefelgruppe wieder wasserunlöslich.
  • Beispiel io Terephthaloyl-bis@aminopropanol (Schmelzpunkt i87°) kondensiert man. mit der äquimolekularen Menge Hexamet'hylen-bis-carbamidsäurexylenylester in Xylenol 8 Stunden auf i8o bis 22o° und fällt dann das. Polyurethanamid mit Aceton aus. Durch Wiederaufschmelzen des mit Aceton gereinigten Produktes und Nachkondensieren kurz oberhalb der Schmelztemperatur während q. Stunden bei 2 mm wird der Polymerisationsgrad erhöht.
  • Ein ähnliches, aber niedrigerschmelzendes Produkt erhält man aus Adipinyl-bis-amino-propanol. Beispiel ii Bis-N, N'-a)-Oxypentylnapht'halintetracarbonsäurediimid vermischt man unter Zusatz von lhoo Mol Isooctylphenollithium (bezogen auf das Diimid) mit Octamethylen-bis-carbamid-p-chlorphenylester und erhitzt unter Zusatz von zwei Teilen p-Chlorphenol erst i Stunde auf i5o°, dann 9 Stunden auf igo bis 2oo°. Die nach dem Erkalten erstarrte Masse wird zerkleinert und durch Ausziehen mit Aceton vom p-Chlorp'henol befreit. Durch Wiederaufschmelzen im Vakuum kann das Produkt auf einen höheren Polymerisationsgfad gebracht werden.
  • Beispiel 12 s-Aminocaproyl-3-aminopropanol kondensiert man mit Tetramethylen-bis-carbamidsäurediphenylester unter zehnstündigem Erhitzen auf i8o bis 24o° zum Schluß unter 2 mm Druck zu einem Polyamid, das aus der Schmelze zu Fäden ausspinnbar ist.
  • Beispiel 13 Das aus 3-Mercaptopropylaminnatrium und Oxalsäurediäthylester erhältliche Dimercaptan wird mit Hexamethylen-bis-carbamidsäurediphenylester auf i8o° erhitzt und io Stunden bei dieser Temperatur belassen. Nach dem Abkühlen löst man die Schmelze in Ameisensäure und fällt das Polyamid mit Aceton als gelbes Pulver aus.
  • Beispiel 14 3-Mercaptopropyloxamidsäure wird durch achtstündiges Erhitzen mit der äquivalenten Menge Hexamethylen -bis -carbamidsäure- di-p-kresylester auf i2o bis igo° zu einem Polyamid kondensiert.
  • Beispiel 15 Sebacinyl -bis - 5 - aminophthalsäuxe-y-oxypropylimid erhitzt man mit der äquivalenten Menge Hexamethylen-bis - carbamidsäure - p - chlorphenylester auf Zoo bis 2io°. Nach dreistündigem Erhitzen destilliert man das gebildete Chlorphenol im Vakuum ab und regelt die Temperatur so, daß die Masse stets geschmolzen bleibt. Im ganzen erhitzt man 8 Stunden. Das Reaktionsprodukt wird in Ameisensäure gelöst und mit Chlorbenzol gefällt. Es gibt auf Metall gut haftende Überzüge.
  • An Stelle des Carbamidsäureesters kann auch das entsprechende Diisocyanat verwendet werden. In diesem Fall verwendet man von; vornherein o-Dichlorbenzol als Verdünnungsmittel und hält die Reaktionstemperatur in der ersten Stunde unterhalb ioo°. Dann kocht man 4 Stunden und destilliert das Lösungsmittel ab. Auch dieses Produkt kann aus Ameisensäure umgefällt werden. Durch Nachkondensieren der lösungsmittelfreien Schmelze läßt sich der Polymerisationsgrad erhöhen.
  • Ein ähnliches, aber höhersdhmelzendes Produkt erhält man durch Verwendung von Adipinyl-bisaminophthalsäure-y-oxypropylimid an Stelle der Sebacinsäureverbindung.
  • Beispiel 16 i Mol des aus Lysinanhydrid und Chlorkohlensäurephenylester erhaltenen Diurethans erhitzt man mit i Mol Decamethylenglykol 2 Stunden auf 18o° und destilliert das gebildete Phenol im Vakuum ab. Nach sechsstündigem Weitererhitzen auf i8o bis 200° ist ein zähes, beim Erkalten zu einer harten Masse erstarrendes Harz entstanden.

Claims (7)

  1. - PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen, linearen Kondensationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man Diisocyanate oder diesen analog reagierende Diurethane, insbesondere solche, die aromatische oder enolische Hydroxylverbindungen eiterartig gebunden enthalten, umsetzt mit bifunktionellen Hydroxyl-oder Sulf'hydrylverbindungen, bei denen mindestens eine der funktionellen Gruppen alkoho1dschen Charakter trägt, während die andere in Form einer Carboxyl- oder einer Amino-bzw. einer monosubstituierten Aminogruppe vorhanden sein kann, wobei ferner mindestens eine der in Reaktion tretenden Komponenten vorgebildete Amidgruppen (Carbonamidgruppen, Harnstoffgruppen, - Sulfonamidgruppen) enthält, in welchen die Carbonylgruppe mit Stickstoff oder einem Kohlenwasserstoffrest verbunden ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d,aß als Hydroxyl- oder Sulfhydrylverbändung ein Glykol oder ein Dimercaptan verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Hydroxyl- oder Sulfhydrylverbindung eine Oxycarbonsäure oder eine Mercaptocarbonsäure verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß AmidgLruppen endhaltende Komponenten verwendet werden, welche sich von Aminoalkoholen ableiten.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Amnidgruppen enthaltende Komponenten verwendet werden, die sich von Aminoalkoholen mit mindestens 3 Koblenstoffatomen ableiten.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Hydroxyl- oder Sulfhydrylverbindungen verwendet werden, die den Rest einer zweibasischen Carbonsäure in amidartiger Bindung enthalten.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Hydroxyl-oder Sulfhydrylverbindungen verwendet werden, die den Rest der Oxalsäure in amidartiger Bindung enthalten. B. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen verwendet werden, deren vorgebildete Amidgruppen, wenigstens anteilig, Bestandteile heterocyclischer Ringe sind..
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1007502B (de) * 1955-06-10 1957-05-02 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von kautschukelastischen Kunststoffen aus hydroxylgruppenhaltigen Polythioaethern, Diisocyanaten und Vernetzungsmitteln
US3341568A (en) * 1963-09-05 1967-09-12 Dow Chemical Co Dicarbamates

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