DE92370C - - Google Patents
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- DE92370C DE92370C DENDAT92370D DE92370DA DE92370C DE 92370 C DE92370 C DE 92370C DE NDAT92370 D DENDAT92370 D DE NDAT92370D DE 92370D A DE92370D A DE 92370DA DE 92370 C DE92370 C DE 92370C
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L29/00—Reversing-gear
- F01L29/04—Reversing-gear by links or guide rods
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Engine Equipment That Uses Special Cycles (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 14: Dampfmaschinen.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf Dampfvertheilungsvorrichtungen
und besteht in einer Vertheilungsvorrichtung für Gangwechsel und hohe Expansion, ohne
Anwendung von Hebedaumen und Sperrklinken, für Lokomotiven, Dampfschiffe und andere
unter dem Einflufs von Erschütterungen und wiederholten Stöfsen mit grofser Umdrehungsgeschwindigkeit
arbeitende Motoren, bei welchen aus diesen Gründen die Anwendung von Hebedaumen und Sperrklinken aus dem Mechanismus,
welcher nur aus einfachen und kräftigen Organen zusammengesetzt sein darf, ausgeschlossen
ist.
Die vorliegende Steuerung bezweckt, einen viel höheren Expansionsgrad zu ergeben, als
mit den bisher allgemein verwendeten Vorrichtungen dieser Art zu erzielen war; weiter
wird für hohe Expansionen die Drosselung des Dampfes dadurch wesentlich herabgemindert,
dafs die Dampfkanäle erweitert und ein schnelleres Verschliefsen der / Einströmungsöffnungen herbeigeführt wird, und schliefslich
wird bei Ingangsetzung der Maschine die Uebertreibung der Dampfaustritts- und Compressionsperioden
vermieden, welche entsteht, wenn man bei den gewöhnlichen Vertheilungsvorrichtungen
die Expansion auf einen höheren als drei- oder vierfachen Betrag des ursprünglichen
Volumens bringen will.
Der Wechsel des Einströmungs-, Expansionsund Compressionsgrades, die Bewegungsänderung
sowie die Bewegung unter Gegendampf wird bei vorliegender Vertheilungsvorrichtung
durch Bethätigung eines einzigen Organes, des Umsteuerungshebels bezw. der Umsteuerungsschraube, bewirkt.
In beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand
veranschaulicht, und zwar stellt
Fig. ι den vorliegenden Mechanismus in seiner Gesammtheit dar, während
Fig. 2 die Vertheilungsvorrichtung in schematischer Ansicht wiedergiebt.
Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform dieses Mechanismus für die Anwendung
desselben auf unter höherem Druck arbeitende Maschinen.
Wie aus diesen Figuren ersichtlich ist, setzt sich der Vertheilungsmechanismus in der Hauptsache
zusammen aus einem Schieber A (Fig. 1) und einer Platte B, durch deren relative Sonderbewegungen
in der weiter unten dargelegten Weise alle Vertheilungsphasen bestimmt werden.
Der Schieber A, ein an jedem Ende mit einem Dampfzuführungskanal α α1 versehener
Muschelschieber, wird in der üblichen Weise durch eine Coulisse G H geführt, welche ihm
eine, je nach der jeweiligen Stellung des Kopfes / der Schieberverbindungsstange IJ auf derselben,
dem zu erzielenden Dampfeinströmungs- und Expansionsgrade entsprechend verschiedene Bewegung
mittheilt.
Die auf dem Rücken des Schiebers^ gleitende und die wechselweise Verschliefsung der Dampfeinströmungskanäle
aal bewirkende Expansionsplatte
B wird vermittelst der Verbindungsstange L M durch den Fixpunkt L in der Mitte der
Coulisse G H derart geführt, dafs sie während der ersten Hälfte des Schieberlaufes eine zu
der des Schiebers entgegengesetzte Bewegung erhält.
Die geringste Dampfeinströmung entspricht der gröfsten Schieberbewegung. Um die Dampf-
einströmung zu vermehren, mufs man die Schieberbewegung dadurch vermindern, dafs
man den bei I gelegenen Führungsbacken dem Coulissenmittelpunkte nähert, um so den Verschlufs
der Schieberöffnung durch dieExpansionsplatte zu verzögern. Die Veränderung der Schieberbewegung kann die Dampfeinströmung
um ungefähr 5 bis 30 pCt. der Kolbenbewegung vermehren, ohne dafs dadurch bei Ingangsetzung
der Maschine eine Uebertreibung in den Dampfaustritts- oder Compressionsphasen eintritt.
Setzt man die Verminderung der Schieberbewegung weiter fort, so gelangt man zu einem
Punkte, wo der äufsere Rand des Dampfkanals nicht mehr bis zur Expansionsplatte gelangt,
so dafs dann die Dampfeinströmung noch durch die Eigenbewegung des Schiebers erfolgt,
obgleich die Oeffnung des Kanals zum Theil durch die Platte B bestimmt wird. In dieser
Weise kann die Dampfeinströmung bis zu 60 pCt. vom Kolbenhub verlängert werden und läfst bei zweicylindrigen Maschinen das
Anfahren zu, welches auch immer die Kolbenstellung sei.
Das in Fig. 2 gezeigte Diagramm stellt die relative Lage des Schiebers A, der Platte -B
und der Dampfvertheilungskanäle des Cylinders von der gröfsten bis zur geringsten Dampfeinströmung
dar. Der Punkt der Coulisse, welcher der gröfsten Dampfeinströmung entspricht, ist ungefähr in der Hälfte der Länge
des Arbeitstheiles der Halbcoulisse gelegen. Für den Gang bei geschlossenem Regulator
wird daher der Schieber durch einen Punkt der Coulisse geführt werden müssen, welcher
neben demjenigen liegt, der die längste Dampfeinströmung ergiebt, aber dabei doch genügend
nahe dem Ende der Coulisse, dafs die Compression nicht auf den Schieber einwirkt. Der
mittlere Coulissentheil dient nur dazu, ■ den Uebergang vom Vorwärtsgang zum Rückwärtsgang
und umgekehrt, sowie den Gang bei Gegendampf zu vermitteln.
In Fig. ι ist der vorliegende Vertheilungsmechanismus
beispielsweise auf eine Lokomotive von folgenden wesentlichen Gröfsenverhältnissen
angewendet gedacht:
Kolbenhub 0,610 m,
Länge der Pleuelstange 1,960 m,
Länge der Excenterstangen 1,200 m,
Länge der Coulisse ' 0,450 m,
Aufkeilungswinkel der Excenter ... 27 °,
Excenterradius 0,085 rn,
äufsere (Gesatnmt-) Deckfläche des
Schiebers 0,036 m,
innere (Gesammt-) Deckfläche des
Schiebers 0,022 m.
In dieser Fig. 1 stellt C den Mittelpunkt der Treibachse dar, während D den Mittelpunkt
der Antriebskurbel bildet. E ist das Excenter für die Vorwärtsbewegung, F dagegen das
Excenter für die Rückwärtsbewegung. E G ist die Excenterstange für die Vorwärts- und FH
diejenige für die Rückwärtsbewegung, und zwar kreuzen sich in dem angegebenen Beispiel diese
Stangen. N G ist das Coulissengelenk und O P das Schieberstangen- und Bethätigungsgelenk,
während Q den Mittelpunkt der Umsteuerungsachse und S R die Umsteuerungsstange selbst bildet.
Untenstehende Tabelle giebt für das in Fig. 1
gezeigte Beispiel die verschiedenen Vertheilungsphasen für den Kolbenvorwärtsgang an, und
zwar sind die Dimensionen des Schiebers und der Platte die in Fig. ia angegebenen.
Die zwischen den Dampfzuströmungen AV und AR an den Kolbenfiächen herrschenden
Unterschiede sind auf die Schrägstellung der Excenterstangen und der Antriebskurbel zurückzuführen.
Die Phasen der Rückwärtsbewegung sind, mit Ausnahme der von der Schrägstellung des
Coulissengelenkes und der Schieberverbindungsstange herrührenden Unterschiede, symmetrisch
und analog.
Gang ab |
Mittlere Entfer nung des Gleit- backen- centrums vom Cou- lissen- centrum in Milli metern |
Linearer Gang des Schie bers in Milli metern |
AV | Gang in Milli metern |
der Platte |
Maximal öffnung der Kanäle während der Zu strömung in Milli metern |
AV | Perioden der Vertheilung, gemessen in Millimetern während des Kolbenhubes |
AV | Expan sion |
AV | vor dem Ent weichen |
AV | Ent weichen |
AV | Com pression |
AV | Rück wärtsbe wegung |
AV |
schnitte | 144 95 81 74 |
AR | 6 6 6 6 6 |
des Schiebers |
48 48 48 48 48 |
AR | 20 20 20 18 15 |
Zuströ mung |
*5 55 92 152 400 |
AR | 580 549 510 448 198 |
AR | 5 6 8 IO 12 |
AR | 534 500 479 457 440 |
AR | 74 99 128 149 165 |
AR | I 2 3 4 5 |
6 6 6 6 6 |
114 96 84 76 70 |
20 20 20 20 ■7 |
AR | 567 534 492 433 211 |
8 12 18 26 33 |
574 552 520 488 470 |
35 57 89 121 138 |
I I I I 2 |
|||||||||||
I 2 3 4 5 |
35 64 100 152 366 |
Bei der durch Fig. 3 veranschaulichten Abänderung des Vertheilungsmechanismus, welche
zur Anwendung auf eine unter höherem Druck arbeitende Maschine bestimmt ist, ist es rathsam,
einen Ausgleicher anzuwenden, vermittelst dessen der Druck des Schiebers A gegen die
Kanalmündungsfläche verringert und so die dadurch bedingte Reibung und Abnutzung vermindert
wird. Zu diesem Zweck ist der Schieber A mit seinem Rücken, genau über der
Austrittsöffnung, mit einer Durchbrechung b versehen, welche beinahe der auszugleichenden
Oberfläche entspricht. Er gleitet zwischen der Kanalöffnungsebene und der Unterseite der
.Expansionsplatte B, welche dem Dampfdruck durch einen ringförmigen Ausgleicher C entzogen
ist, dessen Durchmesser demjenigen der Durchbrechung des Schieberrückens entspricht.
Der mit sanfter Reibung auf die Expansionsplatte eingestellte ringförmige Ausgleicher ist
mit Segmenten c ausgestattet und reibt mit seinem oberen abgerichteten Theil gegen die
Innenfläche des Deckels des Dampfkastens, welche parallel zur Expansionsplatte und der
Kanalöffnungsebene eingestellt ist. Eine auf der Expansionsplatte B ruhende Feder d lüftet
den ringförmigen Ausgleicher c ein wenig und hält ihn in Berührung mit der Deckelinnenfläche des Dampfkastens. Der durch den Ring
. abgeschlossene Zwischenraum wird durch den Austrittskanal mit der Atmosphäre in Verbindung
gesetzt, und zwar vermittelst einer kleinen Oeffnung e, welche gleichzeitig die Expansionsplatte
C derart durchsetzt, dafs dort kein Dampfdruck eintreten kann.
Claims (2)
1. Doppelschiebersteuerung mit Gangwechsel und hoher Expansion für Lokomotiven,
Schiffs- und andere Dampfmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dafs nur der Schieberverbindungspunkt
(I) auf der Coulisse (G H) verschiebbar, der Expansionsplattenverbindungspunkt
(L) aber in der Coulissenmitte fest gelagert ist, derart, dafs man, um den
Dampfeinlafs zu vermehren, die Schieberpleuelstange gegen die Coulissenmitte hinzuführen
hat, und dafs man bei verringerter Dampfeinströmung und bedeutend vergröfserter Expansion eine Verringerung der
Voreilung für die Entweichung, eine Vergröfserung der Zeitdauer der Entweichungsöffnung
und eine Verminderung der Compression erzielt.
2. Eine Doppelschiebersteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der
stets zwischen denselben Hubgrenzen bewegte Expansionsschieber einen ringförmigen,
mit seiner oberen Fläche an der Dampfkastendeckelinnenseite gleitenden und mit einer der Durchbohrung (b) des Schieberrückens
entsprechenden Bohrung (e) versehenen Druckausgleicher (C) enthält, der
sowohl die Reibung des Expansionsschiebers auf dem Grundschieber, als auch die des
Grundschiebers (A) auf dem Schieberspiegel vermindert. ' .
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE92370C true DE92370C (de) |
Family
ID=363899
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT92370D Active DE92370C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE92370C (de) |
-
0
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