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DE923606C - Verfahren zum Veredeln von Fasern und Faserstofferzeugnissen - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Fasern und Faserstofferzeugnissen

Info

Publication number
DE923606C
DE923606C DEK7048D DEK0007048D DE923606C DE 923606 C DE923606 C DE 923606C DE K7048 D DEK7048 D DE K7048D DE K0007048 D DEK0007048 D DE K0007048D DE 923606 C DE923606 C DE 923606C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
fiber
acids
fibers
dye
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEK7048D
Other languages
English (en)
Inventor
Paul Dr Rer Nat Schlack
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bobingen AG fur Textil-Faser
Original Assignee
Bobingen AG fur Textil-Faser
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bobingen AG fur Textil-Faser filed Critical Bobingen AG fur Textil-Faser
Priority to DEK7048D priority Critical patent/DE923606C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE923606C publication Critical patent/DE923606C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/10Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
    • D06M13/184Carboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof
    • D06M13/188Monocarboxylic acids; Anhydrides, halides or salts thereof

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

Es ist schon vorgeschlagen worden, Fasern und Faserstofferzeugnisse aus makromolekularen Polyamiden durch Behandlung mit verhältnismäßig starken bzw. konzentrierten, auf die Faser quellend oder anlösend wirkenden Säuren, z. B. wäßrigen Lösungen von Chlorwasserstoff, Schwefelsäure otter Amido'sulifonsäure, zu veredeln. Bei dar Einwirkung dieser Säuren in genügender Konzentration werden die Oberflächen der Fasern mehr oder weniger weit, unter Umständen bis zur völligen Glanzlosigkeit, verändert. Dünne Fasern erfahren bei dieser Gelegenheit gewöhnlich auch eine starke Kräuselung. Auch mit starken Lösungen von Ameisensäure oder heißer Essigsäure erzielt man ähnliche Effekte. Die Wirkung dieser Säuren auf die Fasern ist nicht nur von den chemischen oder physikalisch-chemischen, sondern auch von rein physikalischen Eigenschaften abhängig. Während der Quellungsgrad bei gegebener Säurekonzentration und Einwirkungstemperatur in erster Linie durch die chemische Natur der Fasersubstanz hinsichtlich Art und Aufbau der kettenbildenden Bausteine bestimmt wird, tritt die Kräuselung um so stärker in Erscheinung, je mehr innere Spannung die Faser vom Spinnen her aufweist. Hohe Spinngeschwindigkeit und verhältnismäßig niedrige Temperatur der Polyamidscihmelze begünstigen beim Schmelzspinnen die Ausbildung solcher innerer Spannungen zwischen Außenschicht und Faserkern. Auch durch verzögertes Abkühlen kann in manchen
Fällen, besonders wenn sehr schnell und ohne wesentliche Hysterese kristallin erstarrende Schmelzen vorliegen, die innere Spannung erhöht werden. Es wurde nun gefunden, daß Fasern und Faser-Stofferzeugnisse aus synthetischen Polyamiden, insbesondere solche mit starker innerer Spannung, sich ausgezeichnet veredeln, insbesondere kräuseln lassen, wenn man sie mit heißen, vorzugsweise kochenden wäßrigen Lösungen von in Wasser bei ίο Raumtemperatur mäßig bis schwer löslichen Carbonsäuren behandelt, die auf die Faser eine nachweisbare Quellungswirkung ausüben. Nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens verwendet man die Säuren in Gegenwart schwacher, zum Neutralisieren nicht ausreichender Basen.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich besonders gut für Fasern und Faserstofferzeugnisse aus Polyamiden und Mischpolyamiden, die bei Raumtemperatur 4 und mehr Prozent, insbesondere mehr als 7% Wasser aufnehmen, z. B. für Fasern aus Polyhexamethylenadipinamid, aus polymerem ε-Caprolactam, aus Gemischen von 80 bis 92,5% adipinsaurem Hexamethylendiamin und 20 bis 7,5% ε-Caprolactam und aus 70% adipinsaurem Tetramethylendiamin und 30% ε-Caprolactam. Auch Fasern aus Polyharnstoffen und Polyurethanen, z. B. Fasern aus dem Polyharnstoff aus Hexamethylendiisocyanat und Tetramethylen-bisy-aminopropyläther oder dem Polyurethan aus Tetramethylendiisocyanat und N · N'-Hexamethylendisulfo-6-oxyamylamin, können nach der Erfindung veredelt werden. Vorzugsweise geeignet sind Polyamide von ausgesprochen basischem Charakter, z. B. Polyamide, in die Komponenten mit tertiärem basischem Stickstoff einkondensiert sind, wie das Polyamid aus 3 Mol /3-Methylhexamethylendiamin, ι Mol N-Methyl-N-di-y-aminopropylamin und 4 Mol Oxalsäurediäthylester.
Die Wirkung der Säuren hängt zusammen mit ihrer Affinität zur Faser und ihrer Löslichkeit in Wasser. Leicht lösliche Säuren sind wenig geeignet bzw. müssen in ungewöhnlich hohen Konzentrationen angewandt werden, so daß ihre Verwendung für praktische Zwecke nicht wirtschaft-Hch erscheint. Begünstigt sind Säuren, die auch in heißem bis kochendem Wasser verhältnismäßig nur wenig löslich sind, so daß sie in Konzentrationen von unter io°/o, zweckmäßig unter 5%, zur Anwendung kommen können. Die stärkste Wirkung erzielt man mit praktisch gesättigten Lösungen. In manchen Fällen haben solche Lösungen neben der erwünschten Kräuselung und/oder Mattierung schon eine Faserschädigung zur Folge, die den Gebrauchswert -beeinträchtigen kann. Man muß daher die jeweils günstigste Konzentration für jede Säure und jeden Faserstoff durch einfaches Ausprobieren ermitteln.
Gegenüber den eingangs erwähnten starken Säuren, die nur innerhalb sehr enger, von Fall zu Fall durch Probieren festzustellender Grenzen Mattierung und Kräuselung hervorrufen, lassen sich mit den hier beanspruchten heißen wäßrigen Lösungen von Carbonsäuren in einem verhältnismäßig breiten Konzentrationsgebiet wertvolle Veredelungseffekte erzielen, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Gebilde bei geringer Überschreitung einer bestimmten Grenze bezüglich Temperatur oder Konzentration verkleben.
Die Eignung der Säuren kann man z. B. an Hand der eintretenden Längenschrumpfung bei Behändlung kleiner Vergleichssträngchen erkennen. Auch das Verteilungsverhältnis der Säuren zwischen Wasser und einem in kaltem Wasser unlöslichen Amid, ζ. B. Essigsäure-n-butylamid, kann als Anhaltspunkt dienen.
Eine Reihe von in Wasser mäßig bis schwer löslichen Säuren, die für das Verfahren der Erfindung in Betracht kommen, sind die folgenden: Bernsteinsäure^dipinsäure^orksäure.Sebacinsäm^Fumarsäure, cis-Cyclohexan-i, 2-diessigsäure, yy'-Sulfondibuttersäure, y-Ketopimelinsäure, Benzoesäure, m-Nitrobenzoesäure, o-Chlorbenzoesäure, Phthalsäure, Dichlorphthalsäure, Tetrachlorphthalsäux-e, Salicylsäure, Kresotinsäuren, Dioxybenzoesäuren, 2, 3-Oxynaphtossäure, S-Oxyi'sophithalsäuirie, Anthranilsäure, Acetylanthranilsäure, Hippursäure, m-Nitrohippursäure, N-Benzoyl-ct-aminoisobuttersäure, Benzoyl-s-aminocapronsäure, Phthalimidoessigsäure, Phenylessigsäure, Hydrozimtsäure, Zimtsäure. Besonders vorteilhaft sind mehrwertige Säuren, insbesondere Dicarbonsäure, da sie zum Teil schonender wirken als Monocarbonsäuren.
Schwache, zur Neutralisation der Säuren nicht ausreichende Basen, die bei wenig löslichen Säuren als Lösevermittler wirken können, sind z. B. Harnstoffe, Alkylharnstoffe, Acetamid, Dimethylformamid, N-Methyl-a-pyrrolidon, Formylpyrrolidin, Diäthylcyanamid.N^Cyanpyrrolidin.Hexamethylentetramin, Pyridin, Isochinolin, Dicyandiamid, Dicyandiamidin, Urethan, Aminoessigsäure und andere Proteinspaltprodukte. Bei Dicarbonsäuren können auch lösliche saure Salze mit stärkeren Basen,z.B. Ammoniak, Verwendung finden. Wesentlich ist nur, daß eine genügende Menge freie Säure durch hydrolytische Spaltung für die Aufnahme durch die Faser zur Verfügung steht. Die Behandlungsdauer kann je nach Art des Behandlungsgutes, der gewünschten Wirkung und der vorgesehenen Behandlungstemperatur in erheblichen Grenzen schwanken, z. B. zwischen 2 und 60 Minuten. iu
Das Verfahren kann beispielsweise auf Kammzüge, Stränge, Gewebe oder Gewirke angewandt werden, kommt aber in erster Linie für die Veredelung von losen Fasern in Betracht. Auch Mischungen mit anderen Fasern, z. B. Cellulosezellwolle, Acetatzellwolle oder natürliche Fasern, wie Wolle, Baumwolle oder Naturseide, können vorliegen. Die Behandlung kann diskontinuierlich und besonders bei losen Fasern auch leicht kontinuierlich durchgeführt werden. Im letzteren Fall kann man z. B. das Fasergut in einer beheizten Schwemmrinne oder einer den Wollwaschmaschinen ähnlichen Vorrichtung der Einwirkung der wäßrigen Flotte aussetzen. Um eine bestimmte Konzentration aufrechtzuerhalten, kann man die gebrauchte Lösung nach Ersatz der verlorenen Flüssigkeits-
menge über einen auf bestimmte Temperatur eingestellten Sättiger in den Arbeitsprozeß zurückführen. Die wäßrigen Lösungen der Säuren können zusätzlich noch aussalzend wirkende Stoffe, wie Natriumchlorid, Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Natriumacetat, Natriumsulfat, und bzw. oder Textilhilfsmittel, z. B. Netz-, Weichmachungs-, Egalisieroder Glättungsmittel, enthalten, wie Oleylpolyglykol, Oleylsarkosinnatrium, Oleylmethyltaurinnatrium,
ίο diisopropylnaphthalinsulfosaures Natrium, cetylschwefelsaures Natrium, ferner das färberische Verhalten beeinflussende Mittel, insbesondere reservierend wirkende Mittel, z. B. Stoffe aus der Gruppe der synthetischen oder künstlichen Gerbstoffe. Zu nennen sind hier Stoffe wie Kondensationsprodukte aus /?-Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd, Benzylnaphthalinsulfosäure, Kondensationsprodukte aus Phenolsulfosäuren und Chlorbenzylchlorid, Kondensationsprodukte aus Phenol- oder Naphtholsulfosäuren und Formaldehyd, Kondensationsprodukte aus Dioxydiarylsulfonen mit Formaldehyd und Formaldehydnatriumbisulfit. Besonders vorteilhaft ist der Zusatz von Tannin und anderen hochmolekularen Polyphenolen, wobei neben der Kräuseiung noch die in Patent 922 255 beschriebenen zusätzlichen Wirkungen erzielt werden können. Vor allem läßt sich auf diese Weise die Standfestigkeit und Bauschigkeit der Fasern verbessern.
Bei gleichzeitiger mechanischer Behandlung können auch besonders in Gegenwart gut filzfähiger tierischer Fasern dichte, mechanisch feste Filze erhalten werden, z. B. mit Hilfe von Benzoesäure. Die Gegenwart von chromsauren Salzen, z. B. Kaliumbichromat, gegebenenfalls in Verbindung mit Faserschutzmitteln, wie den bekannten Sulfitablaugepräparaten, begünstigt hierbei die Verfilzung. Es ist erwünscht, daß bei der mechanischen Walke in Gegenwart der Carbonsäuren Temperaturen oberhalb 75 bis 8o° erreicht werden. Dies gilt für normale Polyamidfasern, z. B. für solche aus polymeren! ε-Caprolactam. Quellbarere Fasern, z. B. aus Mischpolyamiden, können schon bei niedrigeren Temperaturen behandelt werden. Der Filzvorgang kann noch durch neutrale Quellmittel, wie Tetrahydrofurfuralkohol oder N-Methyl-α-pyrrolidon, unterstützt werden.
Schließlich kann man die Behandlung vorteilhaft mit einer Färbung mit an sich beliebigen Farbstoffen, Farbstoffkomponenten oder Farbstoffderivaten mit sauren Gruppen verbinden, z. B. mit gewöhnlichen sauren Farbstoffen, Metachromfarbstoffen, Nachchromierungsfarbstoffen, Chromkomplexfarbstoffen, gewöhnlichen und durch Nachbehandlung mit Metall abgebenden Mitteln, z. B.
Chrom- oder Kupfersalzen, .in ihrer Echtheit verbesserungsfähigen, Substantiven. Farbstoffen., sauren Farbstoffen, die alkalisch oder oxydativ spaltbare saure Reste enthalten, z. B. mit Sulfocarbonsäurein veresterte Oxyazofarbstoffe oder Leukoestersäursn von Küpenfarbstoffen und schließlich Selbstkupplerfarbstoffe mit sauren Gruppen im Molekül, z. B. die in den Patentschriften 704111, 692193, 710395 und 731 318 beschriebenen Farbstoffkomponenten. Auch Farbstoff komponenten ohne ausgesprochen saure Gruppen, z. B. Aminooxynaphthaline, können zugleich mit der Behandlung auf die Faser gebracht und nachträglich durch Diazotieren und Kupplung mit sich selbst entwickelt werden. Man erzielt auf diese Weise bei guter Ausnutzung der Farbflotte gleichmäßige Färbungen von günstigen Echtheitseigenschaften. Besonders wertvoll ist die Verbindung des Kräuseins mit der Herstellung fabrikationsechter Färbungen mit Chromfarbstoffen und Selbstkupplerfarbstoffen. Das Aufziehen der Farbstoffe kann erforderlichenfalls durch Zugabe stärkerer Säuren, wie Ameisensäure, Trichloiressigsäure oder Schwefelsäure, erleichtert und geregelt werden. Diese Säuren können in recht beträchtlicher Menge, z. B. bis zu einem pH-Wert von etwa 2, zugefügt werden, ohne daß die Fasern Schaden erleiden. Die Kombination mit der Färbung gelingt besonders gut, wenn hochwirksame Carbonsäuren in verhältnismäßig geringer Konzentration angewandt werden. Bei anderen früher vorgeschlagenen Kräuselverfahren, z. B. beim Kochen mit hochkonzentrierten Salzlösungen, wie Calciumchlorid- oder Magnesiumchloridlösungen, ist selbstverständlich ein gleichzeitiges Färben nicht möglieh. Dasselbe trifft für die Kombination mit Tannin und ähnlichen Stoffen zu.
Beim gleichzeitigen Kräuseln und Färben im kontinuierlichen Arbeitsgang ist es keineswegs nötig, daß die Farbbäder ausgezogen werden. Es ist im Gegenteil vorteilhaft, wenn man in verhältnismäßig langen und kreisenden Flotten arbeitet, denen der entzogene Farbstoff auf dem Rückweg in die Behandlungsapparatur kontinuierlich wieder zugeführt wird. Auch beim diskontinuierlichen Arbeiten ist die Verwendung eines Flottenkreislaufes zweckmäßig, namentlich wenn schwer egalisierende Farbstoffe oder Farbstoffkomponenten vorliegen. Man läßt dann die Farbstoffstammlösung ganz allmählich außerhalb der Farbwanne in den Kreislauf einfließen.
Nach der Behandlung kann man zur Entfernung der Säuren mit Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz von basischen Stoffen, wie Harnstoff, Natriumacetat oder Soda, heiß spülen und gegebenenfalls noch mit Seife oder seifenähnlichen Textilhilfsmitteln nachwaschen. In manchen Fällen, besonders bei hoher Aufnahme an Carbonsäure durch die Faser, wird durch eine Seifenbehandlung eine weitere Veränderung der Faser, insbesondere eine Herabsetzung des Glanzes und mitunter noch eine Zunahme der Kräuselung erzielt. Ein Nachwaisohen mit alkalischen Lösungen ist nicht grundsätzlich erforderlich. In manchen Fällen wird durch die Säurebehandlung ein kräftiger und elastischer Griff bewirkt, der sehr erwünscht sein kann. Dies gilt z. B. für die Verwendung der halogenierten Phthalsäuren.
Beispiel 1
Lose Faser aus polymerem ε-Caprolactam, Nm 4500, Stapellänge 55 mm, wird im Flottenverhältnis 1 : 50 15 Minuten lang in einer Lösung ge-
kocht, die im Liter 20 g Sebacinsäure und 20 g Harnstoff enthält. Die heiß gespülte und dann getrocknete Faser zeigt eine sehr gute, ziemlich feinbogige Kräuselung und eine deutliche Mattierung. Durch nachträgliches Seifen bei 6o° mit 5 g Seife im Liter wird die Kräuselung noch etwas verbessert und der Glanz noch weiter gedämpft.
Ersetzt man die 20 g Harnstoff durch 40 g N-Methyl-a-pyrrolidon, so wird eine nur wenig schwächere Kräuselung erzielt. Bei der Wäsche bleibt diese Faser praktisch unverändert.
Beispiel 2
Man arbeitet wie im vorangehenden Beispiel mit einer Flotte, die im Liter 20 g Tetrachlorphthalsäure und 20 g Harnstoff enthält. Das behandelte Fasermaterial ist sehr gut gekräuselt und zeigt einen kräftigen, etwas rauhen Griff. Bei nachträglicher Seifenwäsche bleibt die Kräuselung praktisch unverändert.
Beispiel 3
Die in den vorangehenden Beispielen erwähnte Faser wird mit 20 g Benzoesäure im Liter 15 Mi-25. nuten lang gekocht. Die behandelte Faser ist sehr gut gekräuselt und schwach mattiert. Durch heißes Nachseifen wird die Kräuselung etwas verbessert und die Mattierung verstärkt.
Beispiel 4
Man ersetzt die Benzoesäure durch 2 g Salicylsäure. Die behandelte Faser ist sehr gut gekräuselt, läßt sich aber etwas schwer öffnen. Auch eine i°/oige Lösung gibt noch eine gute Kräuselung.
Beispiel 5
Lose Faser, Nm 4500, Stapellänge 55 mm, hergestellt aus dem Mischpolyamid aus 90 Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und 10 Teilen ε-Caprolactam wird in 50 Teile einer kochenden Flotte, die im Liter 20 g Benzoesäure, 2 g Tannin und 0,5 g Oxalsäure enthält, eingetragen und 15 Minuten lang gekocht. Anschließend wird mit heißem Wasser gespült und an der Luft getrocknet. Das behandelte Material zeigt eine gute Kräuselung und gegenüber der Ausgangsfaser einen steiferen Griff.
Beispiel 6
Loses Fasergut aus polymerem ε-Caprolactam, Nm 4500, Stapellänge 55 mm, wird im Flottenverhältnis ι; 50 mit einer 2°/oigen wäßrigen Benzoesäurelösung, die 3% Anthralanblau B (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Ergänz.-Bd. II, S. 116) bezogen auf die Faser enthält, 15 Minuten lang gekocht, dann geschleudert und in der Schleuder mit heißem Wasser gewaschen. Der Farbstoff im Kräuselbad ist praktisch ausgezogen. Die gleichmäßig gefärbte Faser zeigt eine gute, ziemlich feine Kräuselung und eine angenehme Dämpfung des Glanzes. Durch V2Stündiges Nachseifen mit 5 g Seife pro Liter bei 6o° wird der Glanz noch etwas vermindert, ohne daß die Färbung merklich aufgehellt würde. Ersetzt man die Seife durch Oleyltaurinnatrium und 0,5 g Soda, so ist nur eine ganz geringfügige Herabsetzung des Glanzes beim Nachseifen festzustellen.
Beispiel 7
Seide aus polymerem ε-Caprolactam wird 5 Minuten mit einer 2°/oigen Lösung von Benzoesäure in Wasser gekocht. Die Seide schrumpft infolge der Kräuselung um etwa 25% und ist entsprechend voluminös geworden.
Beispiel 8
Lose Faser aus hochpolymerem ε-Caprolactam, Nm 4400, Stapellänge 100 mm, wird in einer mit direktem Dampf beheizten Rinne mit einer kochenden wäßrigen Lösung geschwemmt, die im Liter 30 g Phthalsäure, 0,5 g Oleylpolyglykol, 1,2 g des Farbstoffes
NH,
Ii
Na- O, S
NH0
OH
und 5 g Natriumsulfat enthält. Das Verhältnis zwischen durchsetzter Faser und Flotte beträgt 1 : 60. Die im ganzen 15 Minuten behandelte Faser wird durch Schleudern von der Flotte getrennt, mit heißem Wasser gründlich gespült und dann in einer Wanne im Flottenverhältnis 1:30 mit 3 % Natriumnitrit, 8% Salzsäure vom spezifischen Gewicht 1,8 20 Minuten lang bei io° diazotiert. Nach dem Abquetschen oder Schleudern wird die Färbung kalt mit 10% Ammoniak von 25% und 2% Oleylpolyglykol entwickelt. Zum Schluß wird gut gespült und auf Horden getrocknet. Man erhält eine gut gekräuselte, gleichmäßig schwarz gefärbte Faser. Die Naßechtheitseigenschaften der Färbung sind sehr gut.
Beispiel 9
Gut geöffnete, lose Faser aus polymerem ε-Caprolactam, Nm 4400, Stapellänge 55 mm, wird in einer Wanne mit einer fast siedenden wäßrigen Lösung, die im Liter 15 g Benzoesäure, 3 Vo Chromoxanreinblau B (Schultz, Farbstofftabellen, Bd. 2, 7. Auflage, 1932, S. 59) und 5 % Natriumsulfat enthält, Übergossen. Man bringt die Flotte durch Einleiten von direktem Dampf rasch zum Sieden und kocht 15 bis 20 Minuten. Die Faser wird dann ab-
gequetscht und im Flottenverhältnis ι : 50 mit 2% Kaliumbichromat und 4% Schwefelsäure V2 Stunde kochend nachchromiert. Die Faser ist sehr gut gekräuselt und gleichmäßig tiefblau gefärbt. Die Naßechtheitseigenschaften der Färbung sind vorzüglich.
Beispiel 10
Ein Kunstseidenzwirn aus polymerem ε-Caprolactam mit Einzelfäden von der Stärke Nm 4500 wird in einem kochenden Bad, das im Liter 0,5 g Oleyltaurinnatrium und 20 g Benzoesäure enthält, 5 Minuten lang vorsichtig umgezogen. Anschließend wird mit heißem Wasser gespült und geseift. Das Garn ist um etwa 20% geschrumpft, stark gekräuselt und entsprechend voluminös geworden. Gleichzeitig ist der Glanz erheblich vermindert.
Beispiel 11
Gut geöffnete Faser aus polymerem ε-Caprolactam, Nm 4500, Stapellänge 100 mm, wird in einer Kochwanne mit 50 Teilen Wasser, 1 Teil Benzoesäure und 0,2 Teilen Oleylmethyltaurinnatrium allmählich auf Kochtemperatur erhitzt, wobei die Benzoesäure in Lösung geht. Nach 5 Minuten langem Kochen wird die Faser abgequetscht und mit heißem Wasser gewaschen. Die getrocknete Faser ist gut gekräuselt und läßt sich leicht öffnen.
Beispiel 12
Faser aus polymerem ε-Caprolactam, Nm 4500, Stapellänge 75 mm, wird im Verhältnis 1 :50 25 Minuten lang in einer Flotte gekocht, die 3 % Metachrom-Rot BB (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Ergänz.-Bd. II, S. 214), 5% Kaliumbichromat, io°/o Glaubersalz, 2 g eines Sulfitablaugepräparates und pro Liter noch 20 g Benzoesäure und 0,5 g Oleylpolyglykol enthält. Die gefärbte Faser ist sehr stark gekräuselt.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Veredeln von Fasern und Faserstofferzeugnissen, wie losen Fasern, Kammzügen, Filzen, Garnsträngen, Geweben aus Hochpolymeren mit Amidgruppen in der Kette, wie Polyamiden, Polyurethanen, Polyharnstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man sie mit wäßrigen heißen bis kochenden Lösungen von in Wasser bei Raumtemperatur nur mäßig oder schwer löslichen Carbonsäuren behandelt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säuren in Gegenwart von zur Neutralisation nicht ausreichenden Basen zur Einwirkung kommen.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Flotten noch Farbstoffe, Farbstoffkomponenten oder Farbstoffderivate mit sauren Gruppen enthalten.
4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bäder noch Tannin oder ähnliche hochmolekulare phenolische Polyhydroxylverbindungen enthalten.
5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das behandelte Textilgut nachträglich noch heiß geseift wird.
© 9589 2.53
DEK7048D 1942-11-26 1942-11-27 Verfahren zum Veredeln von Fasern und Faserstofferzeugnissen Expired DE923606C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1209988B (de) * 1959-09-25 1966-02-03 Courtaulds Ltd Verfahren zum Vermindern des Glanzes von Cellulosetriacetatfaeden

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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