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Einrichtung zur Erzeugung räumlich wahrzunehmender Projektionsbilder
Zusatz zum Patent 920 328 Das Patent 920 328 bezieht sich auf eine Einrichtung
zur Erzeugung räumlich wahrzunehmender Projektionsbilder aus zwei Stereoteilbildern
mittels zweier im Augenabstand angeordneter Projektionsobjektive, welche die Teilbilder
.durch einen in einem bestimmten Abstand vor dem Projektionsschirm angeordneten
Linien- oder Streifenraster hindurch projizieren. Diese Rasterelemente bestehen
nach dem Hauptpatent aus komplementären Farbfiltern.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Fehler auszuschalten,
welche bei Verlagerung des Hauptaugenortes, sei es nach der Seite, sei es in die
Tiefe, dadurch entstehen, daß dann ein Auge neben den ihm zugeordneten Bildelementen
auch solche des anderen Stereobildes mehr oder weniger wahrnimmt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die komplementärfarbigen
Elemente des Projektionsrasters und .des ebenso aufgebauten Betrachtungsrasters
entweder je in sich hälftig oder paarweise verschieden polarisiertem Licht derart
zugeordnet, daß bei Veränderung des Hauptaugenortes nach der Seite oder der Tiefe
in dem ersten Fall ein durch eine Farbelementhälfte des Projektionsrasters im Bereich
einer gleichfarbigen Elementhälfte
des Betrachtungsrasters auf
dem Schirm entworfenes Bildteilchen des einen Stereobildes für das Auge, welches
durch dasselbe Farbelement des Betrachtungsrasters ein Bildelement des ihm zugeordneten
anderen Stereobildes betrachtet, infolge der verschiedenen Polarisation des diesen
Elementhälften zukommenden Lichtes unsichtbar bleibt.
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Dieser Fall, bei welchem also die komplementärfarbigen Elemente je
in sich hälftig polarisiertem Licht zugeordnet sind, ist im folgenden an Hand der
Figuren als Ausführungsbeispiel erläutert.
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In dem anderen Fall, in welchem die, komplementärfarbigen Elemente
paarweise verschieden polarisiertem Licht zugeordnet sind, bleibt ein durch eine
Polarisationshälfte des Projektionsrasters im Bereich einer gleichsinnigen Polarisatio.nselementhälfte
des Betrachtungsrasters entworfenes Bildteilchen des einen Stereobildes für das
diesem Bild nicht zugeordnete Auge infolge der Komplementärfarbenwirkung unsichtbar.
Dieser zweite Fall ist also lediglich die Umkehrung des ersten Falles, insofern,
als bei der ersten Ausführung jedes Farbelement hälftig entgegengesetzt polarisiert,
bei der zweiten Ausführungsform jedes Polarisationselement hälftig komplementär
gefärbt ist.
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Das nachstehend erläuterte Ausführungsbeispiel gilt daher sinngemäß
auch für den zweiten Fall. Weiterhin ist erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehen,
die Raster bis zum Ausmaß der halben Breite eines Farbelementes derart zueinander
zu bewegen, daß von verschiedenen Augenorten aus gleichfarbige Elemente des Betrachtungsrasters
und .des Projektionsrasters vorübergehend und für jeden Augenort mindestens einmal
in voller Deckung erscheinen. Aus baulichen und mechanischen Gründen werden dabei
ferner zweckmäßig an Stelle eines einzigen Projektionsrasters mindestens deren zwei
verwendet. Diese z. B. auf optischem Wege in Verkleinerung hergestellten Projektionsraster
sind je einem Projektionsobjektiv zugeordnet und gegenüber dem Betrachtungsraster
beweglich. Zur Seitenkorrektion ist die Bewegung der beiden Projektionsraster gleichläufig;
zur Tiefenkorrektion hingegen ist die Bewegung eine gegenläufige. Die Bewegung der
Projektionsraster wird in einfacher Weise dadurch erzeugt, daß man die Farbelemente
in aufeinanderfolgenden Reihen auf einen durch den Strahlengang laufenden Film od.
dgl. anbringt und die Elemente einer Reihe gegenüber jenen einer folgenden Reihe
so versetzt, daß beim Durchlauf des Films durch den Strahlengang der Eindruck der
Bewegung entsteht.
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Die Polarisation bei sich bewegendem Projektionsraster macht an sich
keine Schwierigkeiten; es braucht lediglich der Projektionsraster mit einem Polarisationsraster
vereinigt zu werden, und zwar so, daß jedes Farbelement zur einen Hälfte in dem
einen Sinn und zur anderen Hälfte in dem anderen Sinn polarisiert wird. Da die Rasterteilung
eines derartigen Polarisationsrasters eine sehr kleine würde, so ist es zweckmäßiger,
die Polarisation in der Weise vorzunehmen, daß man, beispielsweise auf einem Filmstreifen,
der den Strahlengang der Projektionsobjektive durchläuft, Paare von im Durchlauf
durch den Strahlengang aufeinanderfolgender Elementreihen mit zur einen Hälfte gefärbten,
zur anderen Hälfte unwirksamen, z. B. schwarz abgedeckten Elementen -aufbringt,
wobei die gefärbten Hälften .der einen Reihe auf die unwirksamen Hälften der anderen
Reihe ausgerichtet sind. Läßt man nun diesen Elementträger durch den Strahlengang
des zugehörigen Projektionsobjektivs laufen und durchstrahlt die gefärbten Elementhälften
der einen Reihe mit in dem einen Sinn polarisiertem Licht und die Elementhälften
der anderen Reihe mit in dem anderen Sinn polarisiertem Licht, dann entsteht die
Wirkung einer verschiedenen Polarisation der beiden Hälften eines jeden Elementes.
Selbstverständlich muß der Antrieb des Rasterträgers mit solcher Geschwindigkeit
vorgenommen werden, daß der Wechsel für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist
und daß bei Erzeugung räumlich wahrzunehmender kinematographischer Stereobilder
während jeder Betrachtungsphase (Stillstand des Bildfilms) der Vorgang der wechselnden
Polarisation in den Hälften eines jeden Farbrasterelementes sowie der Vorgang der
Bewegung der Farbrasterelemente sich mindestens einmal abspielen. Zweckmäßig werden
die Farbelemente der Projektionsraster in der Weise zu im Durchlauf durch den Strahlengang
aufeinand-erfolgenden Gruppen zusammengefaßt, daß eine Gruppe die gegeneinander
versetzten Reihen hälftig gefärbter, in dem einen Sinn zu polarisierender, die folgende
Gruppe die gegeneinander versetzten Reihen hälftig gefärbter, in dem anderen Sinn
zu polarisierender Elemente umfaßt. Zwischen den aufeinanderfolgenden Gruppen wird
ein unwirksames, z. B. schwarz abgedecktes Feld gelegt, damit der Wechsel des Lichtes
(von in dem einen Sinn polarisiertem in Licht des anderen Polarisationssinnes) nicht
störend wirkt.
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Die vorgesehenen Maßnahmen dienen sowohl der Korrektion von Fehlern,
die durch seitliche Abweichungen der betrachtenden Personen vom Hauptaugenort entstehen
würden, wie auch der Korrektion von Fehlern, die sich durch Abweichungen von dem
Hauptaugenort der Tiefe nach einstellen würden. Unter seitlichen Bewegungen sind
solche zu verstehen, die eine beispielsweise in einem Filmtheater sitzende Person
während der Vorführung mit dem Kopf bzw. dem Oberkörper ausführt. Tiefenkorrektionen
kommen nur in größeren Vorführungsräumen mit entsprechender Tiefe in Betracht. Hier
wird man den Raum in Tiefenzonen, beispielsweise zwei oder drei, einteilen und jeder
dieser Tiefenzonen eine Reihe von Farbelementen eines Projektionsrasters zuordnen.
Die Breite der Farbelemente. jeder Reihe wird dem Abstand der zugehörigen Tiefenzone,
also dem Abstand der in dieser Zone sitzenden Person von dem Schirm, proportional
gemacht. Diese Maßnahme empfiehlt sich deshalb, weil bekanntlich mit zunehmender
Entfernung einer, durch eine öffnung ein Objekt betrachtenden Person der durch die
Öffnung sichtbare
Ausschnitt des Objektes kleiner wird. Schon oben
wurde dargetan, daß zur T iefenkorrektion die Farbelemente des Projektionsrasters
eine gegenläufige Bewegung ausführen müssen. Dies wird dadurch erreicht, daß in
jedem, der Tiefenkorrektion dienenden Projektionsraster die Versetzung der Elemente
einer Reihe gegenüber den Elementen der folgenden Reihe eine solche ist, daß beim
Durchlauf jeder Elementengruppe durch den Strahlengang des zugehörigen Projektionsobjektivs
der Eindruck einer Annäherung oder Entfernung der zu beiden Seiten der Längsmittelachse
des Trägerstreifens liegenden Elemente an diese Achse bzw. von derselben entsteht.
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Die Projektionsraster für Seitenkorrektur und die Projektionsraster
für Tiefenkorrektur können in Aufeinanderfolge auf einem gemeinsamen, den Strahlengang
zweckmäßig kontinuierlich durchlaufenden Träger, z. B. einem endlosen Filmband,
angeordnet sein. Das Durchlaufen -dieses Filmbandes durch den Strahlengang erfolgt
dann mit solcher Geschwindigkeit, daß sich während einer Betrachtungsphase des Originalbildstreifens,
also während des Augenblickes des vorübergehenden Stillstandes des Originalfilms,
die Seitenkorrektion und die Tiefenkorrektion in zeitlicher Aufeinanderfolge abspielen.
Diese zeitlicheAufeinanderfolge ist für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar;
das Auge sieht lediglich die plastischen Bilder ohne die die Plastik beeinträchtigende
überlagerung, also korrigiert.
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Die Maßnahmen zur Seitenkorrektion und zur Tiefenkorrektion brauchen
an der erfindungsgemäßenEinrichtung nicht gemeinsam verwirklicht zu sein.; in vielen
Fällen genügt es, wie schon oben angedeutet, nur die Seitenkorrektion vorzunehmen;
es sind aber auch Fälle denkbar, in denen lediglich die Tiefenkorrektion durchgeführt
wird.
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Die Zeichnungen erläutern das Wesen des Erfindungsgegenstands und
zeigen beispielsweise Ausführungsformen. Es stellt dar Fig. i das Wesen der Seitenkorrektion
bei seitlicher Veränderung des Augenortes, Fig. 2 eine Erweiterung zu Fig. i, Fig.
3 eine schaubildliche Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung der Seitenkorrektion,
Fig. q. das Wesen der Tiefenkorrektion, Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung einer
Vorrichtung zur Durchführung der Tiefenkorrektion, Fig, 6 die Bildwerferanordnung.
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Gemäß F ig. i sind in üblicher Weise zwei im Augenabstand angeordnete
Projektionsobjektive i und 2 vorgesehen, durch welche zwei mit Hilfe einer gewöhnlichen
Stereokamera oder auf sonst geeignete Weise erzeugte Stereoteilbilder 3 und q.,
welche Einzelbilder oder Reihenbilder (Filmstreifen) sein können, auf einen lichtdurchlässigen
Projektionsschirm 5, z. B. eine Mattscheibe, projiziert werden.
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In den Figuren ist diese Mattscheibe zweiteilig dargestellt, dies
lediglich zur Erläuterung und zur Erleichterung des Verständnisses. In Wirklichkeit
handelt es sich um eine gewöhnliche einteilige Mattscheibe. Vor jedem der beiden
Teilbilder 3 und q. befindet sich ein Projektionsraster 6' und 6", im Gegensatz
zu dem Hauptpatent, wo ein der Mattscheibe vorgelegter einziger Projektionsraster
Verwendung findet. Es ist zu bemerken, daß diese letzte Anordnung auch in Verbindung
mit der Erfindung möglich wäre. Die Verwendung von zwei Projektionsrastern ist jedoch
aus mehreren Gründen vorzuziehen, vornehmlich deshalb, weil, wie später zu erläutern
sein wird, diese Projektionsraster Bewegungen auszuführen haben, die bei Verwendung
eines einzigen, der Mattscheibe unmittelbar vorgeschalteten und daher entsprechend
großen und massigen Projektionsrasters umständlich wären. Die beiden Projektionsraster
6' und 6" sind wesentlich kleinere, z. B. durch optische Verkleinerung hergestellte
Raster. Die Elemente a der Raster 6' und 6" bestehen aus grünen Farbfiltern und
die Elemente b aus roten Farbfiltern; es können aber die Farbfilter auch in anderen
Komplementärfarben gehalten werden. Auf der Betrachtungsseite der Mattscheibe 5
befindet sich ein Betrachtungsraster 7; auch dieser ist zusammengesetzt aus grünen
und roten Farbelementen ci und b'. Die Anordnung der Raster 6' und 6" gegenüber
den Objektiven i und :2 und dem Schirm 5 ist so gewählt, daß die von .dem Objektiv
i kommenden und durch die Begrenzungskanten der einzelnen Rasterelemente a und b
gehenden Projektionsstrahlen 8 sich in der Ebene des Schirmes 5 mit Projektionsstrahlen
schneiden, die von dem Objektiv 2 aus durch die Begrenzungskanten der Rasterelemente
gehen (in Fig. i ist aus Gründen der Übersichtlichkeit je nur ein Strahlenpaar 8
und 9 ,dargestellt). Die Bildteile, welche durch die Rasterelemente a von dem Objektiv
i her auf den Schirm 5 geworfen werden und die von dem Objektiv 2 über die gleichen
Rasterelemente a erzeugten Bildteile kommen .dadurch auf dein Schirm unmittelbar
nebeneinanderzuliegen. Die Bildteile, die durch die Objektive 1, 2 über die Rasterelemente
b erzeugt werden, decken sich mit den über die Rasterelemente a erzeugten. Es wird.
also die Mattscheibe 5 einheitlich über ihre ganze Fläche rot und grün beleuchtet.
Der Betrachtungsraster 7 ist so eingestellt, daß die von den Augenorten io (linkes
Auge) und ii (rechtes Auge), welche Augenorte als Hauptaugenorte bezeichnet werden,
durch die Begrenzungskanten der Rasterelemente d, b' gehenden Strahlen 12
und 13 sich in .der Ebene des Schirmes 5 mit den Strahlen 8 und 9 schneiden (in
Fig. i sind die Strahlen 13 aus Gründender Übersichtlichkeit weggelassen).
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Der Vorgang bei der Projektion der Stereobilder 3 und q: auf den Schirm
5 ist, solange die Augenorte io und ii eingehalten werden, genau derselbe wie bei
dem Hauptpatent. Verfolgt man dies für das linke Auge von dem Augenort io aus an
Hand der Strahlen 8, 9 und 12, so erkennt man, daß dieses linke Auge durch ein rotes
Rasterelement b' des Betrachtungsrasters 7 auf dem Schirm 5 in roter Farbe ein Feld
f sieht; in roter Farbe deshalb, weil der durch die Strahlen 8 des Objektivs i begrenzte
Lichtkegel einem roten Element
b des Projektionsrasters 6' zugehört
und -weil der einem grünen Farbelement des Projektionsrasters 6" zugehörige, durch
die Strahlen 9 begrenzte grüne Lichtkegel für das durch das rote Element b' des
Betrachtungsrasters 7 blickende linke Auge unsichtbar bleibt.
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Analog liegen die Verhältnisse für das in dem Punkt ii stehende rechte
Auge. Die zugehörigen Sehstrahlen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeichnet.
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Es sind nun sowohl die beiden Projektionsraster 6' und 6" wie auch
der Betrachtungsraster 7 als Polarisationsraster ausgebildet oder mit Polarisationsrastern
vereinigt, und zwar in der Weise, daß jedes Farbelement in seiner einen Hälfte anders
polarisiert als in seiner anderen Hälfte. In dem gezeichneten Beispiel der Fig.
i sind die Polarisationsraster 14, 1q." und 15 räumlich als selbständige Raster
dargestellt, was die Erläuterung erleichtert, aber nicht erforderlich ist. Die dem
einen Polarisationssinn zugeordneten Hälften der Elemente sind auspunktiert, während
die anderen, dem anderen Polarisationssinn zugeordneten Hälften unschraffiert gelassen
worden sind. Es liegt also im Bereich eines jeden Farbrasterelementes
a, b der beiden Projektionsraster:6' und 6" sowie im Bereich eines jeden
Farbrasterelementes a' und b' des Betrachtungsrasters 7 eine im folgenden kurzweg
als rechts- und eine kurzweg als linkspolarisierend bezeichnete Hälfte eines Elementes
der Polarisationsraster 14.' bzw. 1q." bzw.15, womit entweder Linearpolarisation
mit verschiedenen Schwingungsebenen oder verschiedensinnige zirkulare oder ellipsische
Polarisation gemeint ist. Die Polarisationsraster und die ihnen zugehörigen Farbraster
sind fest miteinander verbunden oder gekuppelt, so daß sie die später zu beschreibenden
Bewegungen gemeinsam ausführen. Die Hauptstrahlen, w=elche durch die Stoßfugen der
verschieden polarisierenden Hälften der Elemente der Polarisationsraster gehen,
sind reit 16, 17 und 18 bezeichnet. Es ist ersichtlich, daß die rechte Hälfte des
Feldes f auf der Mattscheibe 5, welche durch die rechtspolarisierte Hälfte des roten
Farbelementes b' des Betrachtungsrasters 7 von dem Hauptaugenort io aus gesehen
wird, über die rechtspolarisierte Hälfte des im Strahlenkegel 8-8
liegenden
roten Elementes b mit rechtspolarisiertem Licht bestrahlt und daher von dem Auge
in dem Hauptaugenort io rot gesehen wird. Ebenso wird. die linke Hälfte des Feldes
f über die linkspolarisierte Hälfte des roten Elementes b des Proj ektionsrasters
6' mit linkspolarisiertem rotem Licht bestrahlt und durch die linkspolarisierte
Hälfte des roten Farbelementes b' des Betrachtungsrasters 7 von dem Hauptaugenort
io aus rot gesehen. Für die Darstellung dieser Verhältnisse ist die obere Schicht
der zweiteilig gezeichneten Mattscheibe 5 gewählt; das rot erscheinende Feld f ist
darin durch Schraffur kenntlich gemacht.
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Es sei nun angenommen, daß das linke Auge der betrachtenden Person,
beispielsweise durch eine Kopfbewegung, von dem Hauptaugenort io sich seitlich nach
dem Augenort io' bewegt. Es sei ferner zunächst angenommen, daß die Farbelemente
der Raster 6', 6" und 7 nicht polarisierend wirken.
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Die von dem Augenort io' durch das rote Farbelement b' des Betrachtungsrasters
gehenden Sehstrahlen sind mit =z' und 18', die entsprechenden Projektionsstrahlen
mit 8' und 16' bzw. g' und 17' bezeichnet. Das durch die Strahlen 8', g' und 12'
bestimmte Betrachtungsfeld f' ist auf der unteren Hälfte der zweiteilig gezeichneten
Mattscheibe 5 kenntlich gemacht; dieses Feld f' ist gegenüber dem Feld
f um den Betrag d nach links verschoben. Um einen proportionalen Betrag
d' greift der Projektionsstrahlenkegel 8'-8' in das benachbarte grüne Rasterelement
a des Projektionsrasters 6' über. Um denselben Betrag greift bei d" der Projektionsstrahlenkegel
g'-9' auf das benachbarte rote Farbrasterelement b des Farbrasters 6" über. Die
Folge davon ist, daß, wenn die Farbrasterelemente nicht hälftig entgegengesetzt
polarisierend ausgebildet sind:, das Feld f' bis auf den Teil c, dessen Ausmaß d
entspricht, über das rote Farbelement b des Projektionsrasters 6' in roter Farbe
von dem Augenort io' aus gesehen wird; der erwähnte Teil c unterliegt einerseits
einer Bestrahlung mit grünem Licht von dem Teil d' aus des grünen Farbelementes
a des Projektionsrasters 6'. Diese grüne Beleuchtung wird von dem Augenort io' aus
durch das rote Farbelement b' des Betrachtungsrasters 7 nicht wahrgenommen. Andererseits
aber unterliegt der Teil c des Feldes f' auch einer Bestrahlung in Rot von dem in
das rote Farbelement b des Projektionsrasters 6" übergreifenden Teil d" des Strahlenkegels
g'-j des Projektionsobjektivs z-. Diese Rotbeleuchtung des Teiles c nimmt das linke
Auge von dem Augenort ro aus wahr, weil ja das Element b' des Betrachtungsrasters
7, durch welches das linke Auge das Feld f' sieht, ebenfalls rot ist. Hierdurch
ergibt sich ein die Plastik störender Fehler, weil der von dem linken Auge von io'
aus rot gesehene Teil c :des Feldes f nichts anderes ist als ein auf diese Stelle
der Mattscheibe geworfener Teil des Stereobildes 4., das dem rechten Auge zugeordnet
ist.
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Genau so liegen die Dinge für das rechte Auge, wenn es von dem Hauptaugenort
ii aus seitlich bewegt wird. Und es ist klar, daß der störende Fehler um so größer
wird, je weiter sich die Augen des Betrachters von den Hauptaugenorten io und ii
aus seitlich entfernen, bis sie wieder an Orte gelangen, die ihrerseits so zur ganzen
Apparatur liegen, daß sie als Hauptaugenorte wirken. Der erwähnte Fehler ist durch
die verschiedene Polarisierung der Farbelemente a, b und ä , b' behoben;
denn der, den Fehler verursachende, in ein rotes Rasterelement b des Projektionsrasters
6" fallende Teil d" des Projektionslichtkegels liegt in derjenigen Hälfte dieses
roten Farbelementes b, das rechtspolarisiert ist; den Teil c des Feldes f hingegen
sieht das bei io' stehende linke Auge durch die linkspolarisierte Hälfte des roten
Farbelementes b' des Betrachtungsrasters 7. Da aber diese linkspolarisierte Hälfte
des roten Farbelementes
b' das rechtspolarisierte rote Licht des
Teiles c nicht durchläßt, so bleibt der Teil c für das bei iö stehende linke Auge
unsichtbar, und eine Störung der plastischen Wirkung tritt nicht ein, sondern lediglich
eine Lichtschwächung, hervorgerufen dadurch, daß eben der Teil c des Feldes f' unsichtbar
bleibt. Unsichtbar bleibt ferner infolge der Polarisierung auch der Teil c', der
ebenso groß ist wie c; denn bei d"' greift ein Teil des Projektionslichtkegels 8'-i6'-8',
der vorher im Bereich der rechtspolarisierten Hälfte des roten Farbelementes b des
Projektionsrasters 6' gelegen hatte, in die linkspolarisierte Hälfte dieses Farbelementes
über. Der diesem Betrag d"' entsprechende Teil c' des Feldes f' liegt aber bei Betrachtung
von io' aus im Bereiche der rechtspolarisierten Hälfte des roten Farbelementes b'
des Betrachtungsrasters 7 und bleibt daher infolge der entgegengesetzten Polarisation
unsichtbar. Die von dem linken Auge von iö aus durch das rote Farbelement b' des
Betrachtungsrasters 7 tatsächlich rot gesehenen Teile sind in der unteren Hälfte
der Mattscheibe 5 durch Schraffur kenntlich gemacht.
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Wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Farbraster als Polarisationsraster
erreicht, daß die plastische Wirkung störende Fehler durch Überlagerungen nicht
mehr stattfinden können, so tritt bei der bisher erläuterten Anordnung daneben doch
der, wenn auch wesentlich kleinere Nachteil von Lichtverlust, hervorgerufen durch
das Unsichtbarbleiben der Teile c und c', auf. Dieser Nachteil könnte um den Gewinn
der Vermeidung von den die plastische Wirkung störenden Überlagerungsfehlern in
Kauf genommen werden. Die Erfindung sieht jedoch eine Maßnahme vor, welche auch
diesen Nachteil behebt, und diese Maßnahme besteht darin, daß entweder die Projektionsraster
6' und 6" oder der Betrachtungsraster 7 samt :den zugehörigen Polarisationsrastern
eine in Richtung des Doppelpfeiles i9 hin und her gehende Bewegung erfahren. Das
Ausmaß dieser Bewegung (Ausschlag) wird so gewählt, daß es dem Maximum der Bewegung,
die eine in einem Filmtheater sitzende Person in Veränderung des Augenortes mit
dem Kopf vornehmen kann, und zwar bis zu dieser Stelle, wo die normale Hauptzonensicht
anschließend wieder beginnt, proportional ist. Es ist einleuchtend, daß, wenn in
dem Beispiel der Fig. i die beiden Projektionsraster 6' und 6" samt ihren Polarisationsrastern
i4.' und 1q." um den Betrag d', .der gleich ist den Beträgen D" und d"', von links
nach rechts bewegt werden, für den Augenort io' der Zustand genau derselbe wird,
wie er für das linke Auge in dem Augenort io war. Das heißt, das linke Auge sieht
dann von io' aus durch das rote Farbelement b' des Betrachtungsrasters 7 des Feldes
f' in seinem ganzen Ausmaß, also auch an den Teilen c und c', in roter Farbe; ein
Lichtverlust ist dann .vermieden. Die Bewegungsgeschwindigkeit der Projektionsraster
6' und 6" wird so gewählt, daß die Bewegung für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar
wird. Das linke Auge mag sich dann in dem Hauptaugenort io oder in dem Augenort
io' oder in einem dazwischenliegenden Augenort befinden, es wird in jedem Fall während
der Betrachtung eines Bildabschnittes mindestens einmal das plastische Bild auf
dem Schirm 5 in j-oller Lichtstärke so sehen, als befände sich das Auge in dem Hauptaugenort
io.
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An sich ist eine solche Rasterbewegung bei der Darstellung von Raumbildern
mit Hilfe von Gittern aus undurchsichtigen Bändern bekannt.
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Die Darstellung der Fig. 2 entspricht im wesentlichen jener der Fig.
i, nur sind dort die Strahlengänge für eine größere Anzahl von Rasterelementen,
und zwar für die Hauptaugenorte io und ii sowie für die Augenorte io" und ii" gezeigt.
Diese letzten Augenorte befinden sich von den Hauptaugenorten io und i i im Abstand
des Bewegungsmaximums, das die Augen einer in einem Filmtheater sitzenden Person
ausführen können.
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Es war schon oben darauf hingewiesen worden, daß die Teile c und c'
des nach Veränderung des Augenortes betrachteten Feldes f' um so größer werden,
je größer die Entfernung der Augenorte von den Hauptaugenorten ist. Im Fall der
Fig. 2, wo das Bewegungsmaximum der Augenorte von io nach i o" bzw. von ii nach
ii" zur Darstellung kommt, sind die Teile c und c' je zur Hälfte dies ganzen Feldes
f' geworden. Es würde daher das von dem Augenort io' durch das mit stark ausgezogenen
Sehstrahlen begrenzte rote Farbelement b' des Betrachtungsrasters 7 betrachtete
Feld f' .der Mattscheibe 5 in keinem seiner Teile mehr in roter Farbe erscheinen,
was aus der gezeichneten Stellung der Projektionsraster 6" samt ihren Polarisationsrastern
i4.' und 1q." ohne weiteres erkennbar ist; denn in dieser Stellung umfaßt der stark
ausgezogen gezeichnete Projektionsstrahlenkegel 8-8'
zur einen Hälfte die
linkspolarisierte Hälfte eines roten Farbelementes b des Projektionsrasters 6' und
zur anderen Hälfte die rechtspolarisierte Hälfte eifies grünen Farbelementes a des
Projektionsrasters 6'. Dieses Grün bleibt unwirksam, weil das rote Farbelement b'
des Betrachtungsrasters 7 Grün nicht durchläßt. Der rote, linkspolarisierte Anteil
des Projektionsstrahlenkegels 8'-8' hingegen fällt auf jene Hälfte des Feldes f,
die im Bereiche der linkspolarisierten Hälfte des roten Farbelementes b' des Betrachtungsrasters
7 liegt. Dieses Rot ist also von dem Augenort io" aus ebenfalls nicht wahrnehmbar.
Über das Objektiv 2 von dem Projektionsraster 6" aus wird das Feld f" ebenfalls
zur einen Hälfte mit linkspolarisiertem grünem und zur anderen Hälfte mit rechtspolarisiertem
rotem Licht belichtet. Der rechtspolarisierte rote Anteil fällt aber in den.Bereich
der linkspolarisierten Hälfte des roten Farbelementes b' des Betrachtungsrasters-?
und bleibt .daher ebenfalls unsichtbar. Mit anderen Worten, das linke Auge würde
im Augenort i o' durch das rote Farbelement b' überhaupt nichts sehen. Werden aber
die beiden Projektionsraster 6' und 6" um den Betrag d"", welcher hier der Hälfte
der Breite eines Farbelementes a bzw. b entspricht, von links nach
rechts verschoben, so gelangt ein rotes Rasterelement b des Projektionsrasters 6'
voll in den Bereich des Projektionsstrahlenkegels 8'-8',
und zwar
so, daß gleichsinnig polarisierte Teile dieses roten Farbelementes und des roten
Farbelementes b' des Betrachtungsrasters 7 zusammenfallen, das Feld f' daher in
seinem vollen Ausmaß rot sichtbar wird. Der Projektionsstrahlenkegel 9'-9' hingegen
gelangt voll in den Bereich eines grünen Rasterelementes a, das zwar das Feld
f grün beleuchtet, aber für das linke Auge im Augenort id' durch das rote
Farbellement b' des Betrachtungsrasters 7 hindurch unsichtbar bleibt.
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Die Erzeugung der Bewegung der Projektionsraster 6' und 6" und ihrer
Polarisationsraster 14 und i4." kann unmittelbar auf mechanischem Wege erfolgen.
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Zweckmäßiger aber ist es, die Anordnung der Fig. 3 zu treffen. In
dieser Figur ist dabei die Vereinigung zweier Maßnahmen gezeigt, die nicht notwendig
vereinigt zu sein brauchen.
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Es hat sieh als zweckmäßig erwiesen, die Polarisationsraster 1q.'
und 14" nicht als räumliche Gebilde mit entgegengesetzt polarisierenden Rasterelementen
auszubilden, sondern die Polarisation in der Weise vorzunehmen, daß man :die Farbrasterelemente
aufeinanderfolgend in Paaren von Reihen auf einem durchsichtigen Träger anbringt
und diesen Träger durch den Strahlengang des Projektionsobjektivs laufen läßt. Dabei
sind in jeder dieser Reihen von Farbelementen eines Reihenpaares die Farbelemente
nur zur Hälfte aufgetragen, zur anderen Hälfte aber unwirksam gemacht, z. B. schwarz
abgedeckt, und es sind ferner die schwarz abgedeckten Hälften der einen Reihe auf
die gefärbten Hälften der anderen Reihe eingestellt. Beim Durchlauf durch den Strahlengang
wird dann eine Reihe mit linkspolarisiertem, die folgende Reihe mit rechtspolarisiertem
Licht durchstrahlt. Auf diese Weise ergibt sich .die entgegengesetzte Polarisation
der Hälften: der Farbelemente.
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Um nun auch die erwähnte Seitenbewegung der Farbelemente herbeizuführen,
sind auf dem durchsichtigen Träger in Aufeinanderfolge mehrere Paare von Farbelementen
in der beschriebenen Weise angebracht, und es sind die Elemente eines Paares gegenüber
den Elementen des folgenden Paares versetzt; hierdurch entsteht beim Durchilauf
des Trägers :durch den Strahlengang des Projektionsobjektivs der Eindruck der seitlichen
Bewegung der Farbrasterelemente.
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Gemäß Fig. 3 ist vor jedem der beiden Projektionsobjektive i und 2
ein durchsichtiger Träger 6' bzw. 6" angeordnet. Beschrieben wird :die Anordnung
lediglich an Hand des Trägers 6'; die Anordnung auf dem Träger 6" ist dieselbe.
Die Träger in Gestalt von Filmstreifen laufen auf nicht gezeichneten Führungsrollen
synchron vor den Projektionsobjektiven i und 2 vorbei. Der Antrieb kann ein beliebiger
sein und erfolgt zweckmäßig von dem an sich vorhandenen Werk des die beiden Stereofilme
3 und 4 (in Fig. 3 nicht gezeichnet) in üblicher Weise bewegenden Kinoapparates
aus. Zu bemerken ist, .daß in Fig. 3 die Trägerfilme und die das entgegengesetzt
polarisierte Licht erzeugenden Scheiben 2:o im Aufriß, die Projektionsobjektive
i und 2 sowie die Mattscheibe 5 und der Betrachtungsraster 7 nebst dem Polarisationsraster
15 im Grundriß zu sehen sind. Dies ist im Interesse ,eine: besseren Verständnisses
so vorgenommen. Auf dem Film 6 befindet sich am unteren Ende eine Farbrasterreine
I, bestehend aus grünen und roten Farbelementen a und b. Diese Farbelemente
sind jedoch nur in der halben Breite aufgebracht. Die andere Hälfte; aIso die Zwischenräume
zwischen den Elementen a und b der Reihe I, ist schwarz abgedeckt. Zu dieser
Reihe I gehört eine Reihe I' und bildet mit dieser ein Reihenpaar. Die Reihe I'
bestP-11t wiederum aus hälftig aufgebrachten Farbrasterelementen a und
b, deren Zwischenräume schwarz abgedeckt sind. Die Farbrasterelemente a und
b ,der Reihe I' sind auf die schwarz abgedeckten Zwischenräume der Farbrasterelemente
a, b der Reihe I ausgerichtet.
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Denkt man sich nun die in Fig. 3 auf dem Film 6' außerdem noch vorgesehenen
Reihen von Farbras.terelementen weg, so werden bei Durchlauf dieses Films durch
den Strahlengang des Projektionsobjektivs i in Richtung des Pfeiles 21 über die
Hälfte 22 der gleichzeitig rotierenden Scheibe 2o die Farbrasterelernente
a und b der Reihe I mit rechtspolarisiertem Licht durchstrahlt, während,
sobald die Farbelemente a, b der Reihe I' in den Strahlengang :des Projektionsobjektivs
i gelangen, die andere Hälfte 23 der Scheibe 2o wirksam wird und Durchstrahlung
der Farbelemente der Reihe I' mit linkspolarisiertem Licht bewirkt. Dieser Bewegungsvorgang
spielt sich mit solcher Geschwindigkeit ab, :daß er für das menschliche Auge nicht
wahrnehmbar ist; tatsächlich aber wird die Wirkung einer Linkspolarisation der einen
Hälfte der Farbrasterelemente und einer Rechtspolarisation der anderen Hälfte der
Farbrasterelemente erreicht.
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Außer den Paaren I und I' von Farbelementreihen sind auf jedem der
beiden Filme 6' und 6" noch weitere Paare von Farbelementreihen II, II' und III,
III' vorgesehen. Die Beziehung der Elemente der Reihe II zu den Elementen II' und
der Elemente der Reihe III zu den Elementen der Reihe III' ist genau dieselbe wie
die Beziehung der Reibe der Elemente I zur Reihe der Elemente I'. Das will heißen,
daß jede Reihe eines Paares die Farbelemente in der halben Breite trägt, während
die andere Hälfte schwarz abgedeckt ist, und daß die Farbelemente der Reihe eines
Paares auf die abgedeckten Zwischenräume der Elemente der anderen Reihe dieses Paares
ausgerichtet ist. Es sind aber außerdem noch die Elemente der Reihe II gegenüber
den Elementen der Reihe I seitlich versetzt und ebenso die Elemente der Reihe III
gegenüber den Elementen der Reihe II. Entsprechend der Darstellung der Fig. 2 beträgt
die Versetzung der Elemente der Reihe III gegenüber den Elementen der Reihe I eine
halbe Elementbreite, während die Elemente der Reihe II eine Zwischenstellung einnelimen.
Dasselbe gilt hinsichtlich der Lage der Elemente der Reihe II' und der Reine III'
zu den Elementen. der Reihe I'. Die Reihen I, II und III
bilden
eine Gruppe von mit rechtspolarisiertem Licht zu durchstrahlenden Elementen und
die Reihen I', II' und III' eine Gruppe von mit linkspolarisiertem Licht zu durchstrahlenden
Elementen. Die ersterwähnten Gruppen I bis III laufen durch den Strahlengang des
Projektionsobjektivs I, während die Hälfte 22 der Scheibe 2o, also rechtspolarisiertes
Licht, wirksam ist. Die Gruppen I' bis IN' laufen durch den Strahlengang des Projektionsobjektivs
i, während die Hälfte 23 der Scheibe 2o, also linkspolarisiertes Licht, wirksam
ist. Zwischen den beiden Gruppen befindet sich ein schwarz abgedecktes Feld 24.,
das verhindert, daß beim Wechsel von links- auf rechtspolarisiertes Licht oder umgekehrt
Störungen eintreten.
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Durch die erwähnte Versetzung der Farbelemente der Reihe III gegenüber
jenen der Reihe II und jenen der Reihe I sowie durch die entsprechende Versetzung
der Reihen III', Il' und I' gegeneinander wird erreicht, daß beim Durchlauf des
Films 6' durch den Strahlengang des Projektionsobjektivs i der Eindruck entsteht,
als würden die Rasterelemente eine seitliche Bewegung um den Betrag der Hälfte der
Rasterbreite d"" (Fig. 2) ausführen. Es wird demzufolge durch die Anordnung der
Fig.3 einerseits die Unterteilung der Farbrasterelemente in linkspolarisierte und
rechtspolarisierte, andererseits die oben behandelte seitliche Bewegung erzielt.
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Der Durchlauf der synchron laufenden Filme 6' und 6" durch die Strahlengänge
der Projektionsobjektive i und 2 muß natürlich mit solcher Geschwindigkeit erfolgen,
daß bei jeder einzelnen Bewegungsphase (Stillstand der Stereoteilbi'lddiapositive
im Apparat) sämtliche Verschiebungsphasen der übereinander angeordneten Farbrasterelemente
auf das Originalfilmstereoteilbild projiziert werden.
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Selbstverständlich können die einzelnen Rasterphasen auch so auf einem
Filmträger angeordnet sein, daß sie nicht in der ganzen Bildgröße übereinander auf
dem Film 6" zu liegen kommen, sondern streifenmäßig übereinander so angeordnet werden,
daß jeder einzelne Rasterstreifen einem Teil der Originalbild-größe entspricht (s.
z. B. Fig. 5).
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Die Filme 6' und 6" sind zweckmäßig als endlose Filme ausgebildet,
die kontinuierlich durchlaufen -und auf deinen sich die Anordnung der Farbelemente
in der beschriebenen und gezeichneten Weise wiederholt.
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Die Fig. ¢ zeigt schematisch das Wesen der Tiefenkorrektur. Der bei
Veränderung der Augenorte von i o, ii nach iox und ioy entstehende Überlagerungsfehler
hat an sich dieselbe Ursache wie der durch seitliche: Verschiebung des Augenortes
verursachte Fehler. Das linke Auge sieht von dem Hauptaugenort io aus durch ein
rotes Farbelement b' des Betrachtungsrasters 7 auf der Mattscheibe 5 ein Feld f,
das durch den Projektionslichtkegel 8-8 über ein rotes Farbelement b des Projektionsrasters
6' beleuchtet wird. Das auf das gleiche Feld f über ein grünes Farbelement a des
Projektionsrasters 6" fallende Grün bleibt für das bei io stehende linke Auge unsichtbar,
weil das rote Farbelement b' des Betrachtungsrasters 7 Grün nicht durchläßt.
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Wandert nun der Augenort in .die Tiefe, von i o nach iox, so sieht
das linke Auge durch das rote Farbelement b' des Betrachtungsrasters 7 auf der Mattscheibe
5 das Feld f', das gegenüber dem Feld f
um den Betrag d nach links
gerückt ist und außerdem eine geringere Breite besitzt als das Feld f. Diese Verringerung
der Breite ist proportional dem Abstand io-io,. Würde nun der Projektionsraster
6' in der Stellung stehenbleiben, die er hatte, als das linke Auge noch in dem Hauptaugenort
io war, so würde das linke Auge von i o" aus durch das rote Farbelement b' des Betrachtungsrasters
7 auf dem Feld f des Schirmes 5 nur einen kleinen Teil in Röt sehen, nämlich jenen
Teil, den der Projektionsstrahlenkegel 8'-8' aus der rechtspolarisierten Hälfte
,des roten Farbelementes b des Farbrasters 6' in den Sehstrahlenbereich der ebenfalls
rechtspolarisierten Hälfte des. roten Farbrasters b' des Betrachtungsrasters 7 auf
die Mattscheibe 5 projiziert. Die ganze übrige Fläche des Feldes f' wäre für das
linke Auge von iox aus unsichtbar. Eine die Plastik störende Bildüberlagerung würde
infolge der verschiedenen Polarisation der beiden Hälften jedes Farbrasterelementes
der Projektionsraster 6' und 6" sowie des Betrachtungsrasters 7 nicht eintreten.
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Die gleichen Verhältnisse ergeben sich für das rechte Auge, wenn es
von dem Hauptaugenort i i nach dem Augenort i iy rückt. Der durch das rote Element
b' des Betrachtungsrasters 7 bestimmte Gang der Sehstrahlen sowie der Projektionsstrahlen
ist in starken Linien gezeichnet. Man sieht, daß sich das von dem linken Auge von
iox aus auf dem Schirm 5 erfaßte Feld f' und das von dem rechten Auge von ioy aus
erfaßte Feld f" überlagern; dies im Gegensatz zu der, die seitliche Verschiebung
gegenüber dem Hauptaugenort zeigende Darstellung der Fig. i, bei welcher die durch
ein und dasselbe Farbelement des Betrachtungsrasters 7 von beiden Augen erfaßten
Felder auf der Mattscheibe 5 nebeneinanderliegen, gleichgültig, in welchem Aagenort
zwischen io und iö' bzw. ii und ii" die Augen stehen. Das Übereinanderschieben der
Felder f' und f" bei Verlagerung der Augenorte von 10-1i auf iox 11y
macht es erforderlich, daß die Projektionsraster 6' und 6" zur Herstellung der Deckung
nicht in gleicher Richtung, sondern gegenläufig bewegt werden, wie in Fig. q. oben
durch Pfeile angedeutet. Das Ausmaß der gegenläufigen Bewegung ist für beide Projektionsraster
6' und 6" gleich groß und mit e bezeichnet. Verschieben sich die beiden Projektionsraster
6' und 6" zueinander um diesen Betrag e, so sieht von iox aus das linke Auge durch
das rote Element b' des Betrachtungsrasters 7 das Feld f' der Mattscheibe 5 im ganzen
Ausmaß rot; dieses Rot wird erzeugt von einem roten F:arbrasterelement b des Projektionsrasters
6'. Das rechte Auge sieht von i iy aus durch das gleiche rote Farbelement b' das
Feld f" der Mattscheibe 5 ih vollem Ausmaß rot; dieses Rot wird hervorgerufen durch
ein rotes Farbelement b des Projektionsrasters 6".
Ein kleiner Fehler
allerdings liegt hierbei noch vor. Er ist zurückzuführen auf den Umstand, daß die
von den Augen in den Hauptaugenorten io und i i erfaßten, nebeneinanderliegenden
Felder ,f der Mattscheibe 5, wie schon erwähnt, etwas größer sind, als die von den
Augen in .den Augenorten io, und ioy erfaßten Felder f' und f". Proportional dieser
Verkleinerung müßten daher auch die Farbelemente a und b der Raster
6' und 6" in der Stellung, die sie nach der Verschiebung um den Betrag e einnehmen,
schmaler sein, um eine volle Deckung ohne Überlagerung zu gewährleisten. Die Breite
der Farbrasterelemente a und b, welche sie vor ihrer Verschiebung
haben müssen, wenn die Augen in den Hauptaugenorten io und i i stehen, ist in Fig.
4 oben mit u bezeichnet; die Breite aber, die sie nach erfolgter Verschiebung haben
müßten, also wenn die Augen von i o, i i nach i ox, i oy gewandert sind, ist mit
v kenntlich gemacht.
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In der Anordnung der Fig. 5 ist auch dieser Erscheinung Rechnung getragen.
Hier sind die Farbrasterelemente a, b wiederum, ähnlich der Anordnung der
Fig. 3, auf durchsichtige Filmstreifen 6' und 6" aufgetragen, und zwar in Reihen
I, 1I, 11I, I', II', III'. Jede dieser Reihen trägt nur ein Farbelement a bzw. b
von der halben erforderlichen Breite; die andere Hälfte ist schwarz abgedeckt und
unwirksam. Die Farbelemente zusammengehörender Reihenpaare, also beispielsweise
die Farbelemente der Reihe I und die Farbelemente der Reihe I', sind so angeordnet,
daß die farbigen Hälften der einen Reihe auf die schwarz abgedeckten Hälften der
anderen Reihe ausgerichtet sind und. umgekehrt. Es sind ferner die Farbelemente
der Reihen II und III sowie die Farbelemente der Reihen II' und III' gegenüber den
Farbelementen der Reihen I bzw. I' so seitlich versetzt, daß bei Durchlauf der Filme
durch den Strahlengang der Projektionsobjektive i und 2 der Eindruck der Be-,vegung
entsteht, welche die Projektionsraster 6' und 6", wie an Hand der Fig. 4 beschrieben,
gegenläufig ausführen müssen, so daß in jedem der Augenorte io, ii und io,x, iiy
mindestens einmal volle Deckung der Farbelemente der Projektionsraster mit den Farbelementen
des Betrachtungsrasters erscheint. Außerdem zeigt die Fig. 5, daß die Breite der
Färbrasterelemente der Reihen II und II' eine geringere ist als die Breite der Farbrasterelemente
der Reihen I und I', und die Breite der Farbrasterelemente der Reihen III und III'
eine geringere ist als die Breite der Farbrasterelemente der Reihen II und II'.
Diese Breitendifferenz ist proportional dem Tiefenabstand der Augenorte, wodurch
der bei Beschreibung der Fig. 4 erwähnte Fehler behoben wird. Im Gegensatz zu Fig.
4 ist bei Darstellung der Fig. 5 angenommen, daß das Filmtheater, in welchem die
Vorführung stattfinden soll, in drei Tiefenzonen unterteilt ist. Die erste Tiefenzone
entspricht den Hauptaugenorten io, ii der Fig. 4, und diesen Hauptaugenorten sind
zugeordnet die Farbelemente größter Breite der Reiben I und I' der Fig. 5. Die zweite
Tiefenzone entspricht den Augenorten iox und iiy der Fig. 4, und diesen Augenorten
sind zugeordnet die etwas schmäleren Farbelemente der Reihen II und Il' der Fig.
5. Es wird also erreicht, daß bei Durchlauf der Reihen II und II' durch den Strahlengang
der Projektionsobjektive i und 2 die in den Augenorten iox und i iy stehenden Augen
volle Deckung der durch die Farbrasterelemente der Projektionsraster auf der Mattscheibe
entworfenen Bilder mit den Farbelementen des Betrachtungsrasters sehen. Die Farbelemente
der Reihen III und III' der Fig. 5 gehören zu Augenorten, die in noch größerer Entfernung
von dem Betrachtungsraster 7 liegend zu denken sind als die Augenorte iox und i
iy. Die Elemente a, b dieser Reihen III und III' sind daher noch schmäler
als die Elemente der Reihen II und Il'. Die Verringerung der Breite ist wiederum
proportional dem Abstand dieser dritten Augenorte, welche einer dritten Tiefenzone
entsprechen, von dem Betrachtungsraster bzw. von den Hauptaugenorten. Der Vorgang
gemäß Fig. 5 ist im übrigen derselbe wie bei Fig. 3; die Reihen I, Il und III bilden
eine Gruppe von mit rechtspolarisiertem Licht zu durchstrahlenden Farbelementen
und die Reihen I', II' und III' eine Gruppe von mit linkspolarisiertem Licht zu
durchstrahlenden Farbelementen.
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Sollen eine S.eitenkorrektion und eine Tiefenkorrektion gleichzeitig
vorgenommen werden, so vereinigt man die Elementenanordnung der Fig. 3 und jene
der Fig. 5 auf einem Träger, d. h. jeder der Filme 6' und 6" trägt dann in Aufeinanderfolge
sowohl die Elementenanordnung der Fig. 3 zur Seitenkorrektion als auch die Elementenanordnung
der Fig. 5 zur Tiefenkorrektion. Auch in diesem Fall muß natürlich die Durchlaufgeschwindigkeit
dieser Filmstreifen durch die Strahlengänge der Projektionsobjektive i und 2 eine
solche sein, daß bei jeder Betrachtungsphase eines Teilbildes des vorzuführenden
Hauptbildstreifens sämtliche Verschiebungsphasen der übereinander in Streifen angeordneten
Farbrasterelemente auf das zugehörige Originalfilmstereoteilb.ild projiziert werden.
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Fig. 6 zeigt eine für den Erfindungszweck besonders geeignete Anordnung
des Projektionsapparates. Die auf optischem Wege vereinigten Projektionsraster 6'
und 6" werden durch optische Systeme25 auf die Filmbildfenster projiziert, so daß
auf der Ebene der Diapositivstereoteilbilder 3 und 4. reelle Farbrasterbilder entstehen.
Die eigentlichen Projektionsobjektive i und 2, die vor den Bildfenstern angebracht
sind, bewerkstelligen die Projektion der Stereoteilbilder mit den in gleicher Ebene
reell erzeugten Farbrasterbildern auf die Mattscheibe.
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Es brauchen zur Verwirklichung der Erfindung nicht zwei getrennte
Stereobildfilme und zwei getrennte Farbelementfilmstreifen Verwendung zu finden;
vielmehr können die beiden Stereoteilbilddiapositive auf einem einzigen Film, je
auf einer Hälfte desselben vorgesehen sein; desgleichen können die beiden Projektionsrasterelemente
für jedes Stereoteilbilddiapositiv auf einem einzigen Träger (Filmstreifen) je auf
einer Hälfte desselben angebracht
sein. Dann ist auch nur ein
Projektionsobjektiv erforderlich.