G 1598
PASSAVANT - WERKE AG
6209 Aarbergen 7
Abscheider für mit Sink- und Schwimmstoffen verunreinigte
Abwasser
Die Neuerung bezieht sich auf Abscheider für mit Sink- und Schwimmstoffen organischen Ursprungs verunreinigte
Abwasser, also insbesondere Fettabscheider nach DIN 4040.
Fettabscheider sind Einbauteile in Abwasserleitungen. Die Fette und Öle tierischen und pflanzlichen Ursprungs müssen
am Anfallort abgeschieden werden, weil sie beim Abkühlen erstarren, sich an Rohrwandungen absetzen und dort
Querschnittsverengungen und schließlich sogar Verstopfungen verursachen. Außerdem gehen organische Fette und Öle
schnell in Zersetzung über und bilden dann agressive Fettsäuren und üblen Geruch.
• · · «o
Es sind Abscheider bekannt (DE-OS 38 20 142), die die
Forderung nach möglichst vollständiger Abscheidung und einfachem Abzug der Trennstoffe erfüllen. Sie sind
gekennzeichnet durch eine vertikalachsig rotationssymmetrische Form des Abscheidergehäuses mit
tangentialem Zulauf und konisch ausgebildetem Boden bzw. Deckel, an dessen Spitze jeweils eine verschließbare
Abzugsöffnung für die abgetrennten Stoffe liegt. Der Zulauf weist eine zumindest in Vertikalrichtung ablösungsfrei
erweiterte Trennstrecke auf, in der sich das die Schwimmstoffe enthaltende warme Abwasser nach oben und das
die Sinkstoffe enthaltende kalte Abwasser nach unten schichtet (DE-OS 41 00 822). Die Schichtströme treten
bereits in der für die Abtrennrichtung richtigen Höhe in das Abscheidergehäuse ein. Die Trennstoffe werden auf dem
langen spiralförmigen Durchflußweg endgültig abgetrennt.
Es gibt Anfallstellen mit sehr großem Abwasservolumen, bei denen die lieferbaren Baugrößen dieser Fettabscheider nicht
mehr einsetzbar sind. Die Baugröße müßte im Durchmesser und in der Höhe derart erweitert werden, daß sich der
Abscheider auch in zu Modulen zerlegter Form nicht mehr durch genormte Türöffnungen transportieren läßt. Die Lösung
dieses Problems könnte in naheliegender Weise darin bestehen, zwei Abscheidergehäuse im Parallelbetrieb
einzusetzen, wobei die geforderte Nenngröße hälftig auf beiden Abscheidern verteilt wird. Diese Lösung erfordert
ein Verteilerbauwerk und eine aufwendige Verrohrung. Es müssen zwei identische Abscheider gewartet und entsorgt
werden.
. .3
Die Aufgabe, diesen Aufwand zu verringern wird nun neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß die zwei
Abscheidergehäuse parallelachsig dicht nebeneinander angeordnet, spiegelgleich ausgebildet und durch einen
gemeinsamen Zulauf mit gemeinsamer Trennstrecke miteinander verbunden sind. Die Verbindung ist vorzugsweise lösbar.
Durch den gemeinsamen Zulauf mit der gemeinsamen Trennstrecke verringert sich der Aufwand ganz enorm. In
der Trennstrecke trennt sich der Abwasserzulauf bereits in einen nach oben geführten warmen Schichtstrom und einen
nach unten geführten kalten Schichtstrom, aus dem dann die Trennstoffe sehr schnell und vollständig abgetrennt werden.
Am Ende der Trennstrecke werden vorzugsweise die beiden Schichtströme durch eine horizontale Trennfläche
gegeneinander abgegrenzt. Dies verhindert Turbulenz und Wiedervermischung. Eine weitere Ausgestaltung des
gemeinsamen Zulaufs besteht darin, am Ende der Trennstrecke eine vertikale Seitenleitflache vorzusehen, die die
Schichtströme teilt und zu beiden Abscheidergehäusen lenkt. Die Seitenleitflache kann über und unter der Trennfläche
entgegengesetzt schräg verlaufen, so daß jeder Schichtstrom insgesamt in eines der beiden Abscheidergehäuse geleitet
wird. Das eine Abscheidergehäuse ist dann nur noch für die Sinkstoff- und das andere für die Schwimmstoffabscheidung
zuständig. Es ist sinnvoll, die beiden Abschnitte der Seitenleitflachen dann je zu einer Wand des zu einem
Abscheidergehäuses geführten Schichtstromkanals zu machen. Die dann nur noch von einem der beiden Schichtströme
beaufschlagten Abscheidergehäuse erhalten einen flachen
Deckel bzw. Boden ohne Abzugsöffnung dort, wo keine Trennstoffe anfallen.
Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten der Neuerung sind den weiteren Unteransprüchen und den nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispielen der Neuerung zu entnehmen.
Von den Abbildungen zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch beide
verbundenen Abscheidergehäuse eines ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 die (teilweise aufgeschnittene) Draufsicht auf die Anordnung von Fig. 1,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine zweite Ausführungsform,
Fig. 4 die Draufsicht zu Fig. 3.
Bei der Anordnung nach Fig. 1/2 stehen zwei Abscheidergehäuse 1, 1', die spiegelgleich ausgebildet
sind, parallelachsig dicht nebeneinander. Beide Abscheidergehäuse besitzen einen zylindrischen Mittelteil
3, 3' und flachkonische Deckel 4, 4' bzw. Böden 5, 5'. An
den Spitzen der Konen liegen Abzugsöffnungen für Sinkstoffe (unten 6, 6') bzw. Schwimmstoffe (oben 7, T)1 die jeweils
durch Ventile 8, 8', 9, 9' absperrbar sind. Die Abzugsöffnungen 6, 6' für die Sinkstoffe besitzen
Schrägflächen zur rückstandsfreien Umlenkung in den rechtwinklig angesetzten Abzugstutzen.
Wie die Draufsicht (Fig. 2) erkennen läßt, sind die beiden Abscheidergehäuse durch einen zwischen ihnen liegenden
gemeinsamen Zulauf 10 miteinander verbunden. Der Zulauf ist in Fig. 1 in die Zeichenebene verdreht dargestellt. Der
Zulauf weist ebenfalls ein Absperrventil 11 für den Betriebszustand auf, daß die Trennstoffe durch Wasserzufuhr
entsorgt werden. Der Zulauf ist zu den Abscheidergehäusen hin konisch erweitert und bildet dort eine Trennstrecke 12,
in der sich die unterschiedlich temperierten Abwässer nach oben (warm) bzw. nach unten (kalt) schichten und dann in
dieser Höhe in das Abscheidergehäuse eintreten. Die Fortsetzung der Grenzflächen der Trennstrecke bilden in den
Abscheidergehäusen spiralförmig verlaufende Leitbleche 13, 13', die die Abwasserströme zu den an den inneren Enden der
Spiralen radial verlaufenden Abzugsrohren 14, 14' leiten. Auch diese Abzugsrohre sind in Fig. 2 in die Zeichenebene
gelegt, um zu zeigen, daß die Abzugsöffnung 15, 15' nach
außen verbreitert keilförmig ist. Auch diese Leitungen enthalten Absperrventile 16, 16'. Von den Abzugsöffnungen
7, 7' für die Schwimmstoffe gehen Abzugsleitungen 17, 17'
aus, an die gemäß Fig.2 Speicherbehälter 18, die die Form einer standardisierten Kuststofftonne haben, angeschlossen
werden können. Auch für den Sinkstoffabzug sind Speicherbehälter 19 gleicher Größe und Bauart und
entsprechende Abzugleitungen 20 vorgesehen.
In den konischen Deckeln 4, 4' bzw. Böden 5, 5' der
Abscheidergehäuse laufen Räum- und Krählwerke 21, 21', 22, 22' langsam um. Sie dienen dazu, die langsam rotierende
Bewegung des Abscheiderinhalts aufrecht zu erhalten und die
abgetrennten Schichten der Schmutzstoffe fließfähig zu
halten und zur Abzugsöffnung hinzuleiten.
Im Betrieb werden die zulaufenden Abwässer in der Trennstrecke 12 allmählich verlangsamt und dabei schon nach
oben bzw. unten geschichtet. Die Schichtströmung wird an der Berührungsstelle der beiden Abscheidergehäuse von einer
keilförmigen Leitfläche (nicht dargestellt) in zwei Teilströme aufgeteilt und in den außerhalb der Spirale 13,
13' liegenden Ringraum geleitet. Nach einem vollen Umlauf stößt der Teilstrom gegen die schräge Außenwand der
Trennstrecke, die bis in die Achsebene weiter gezogen ist, und wird dadurch in den innerhalb der Spirale vorhandenen
Ringraum umgelenkt. Nach einem Umlauf von 270° erreicht der Teilstrom das Klarwasser-Abzugsrohr 14, 14'. Wie Fig.l
zeigt, erstreckt sich die Leitspirale nicht bis zur Innenfläche des Konus. Durch den Spalt, der dort belassen
ist, können die Trennstoffe, die schon im äußeren Ringraum abgeschieden sind, zur Abzugsöffnung geräumt werden.
Die beiden Abscheidergehäuse sind aus Stabilitätsgründen
noch durch zwei Paar die Kreise tangierende Knotenbleche 23, 23' verbunden.
Bei der Ausführungsform der Neuerung nach den Figuren 3 und 4 sind wichtige Bauteile aus Fig. 1/2 vorhanden. Die
Unterschiede zu Fig. 1/2 sind folgende:
1. Jedes Abscheidergehäuse 30, 30' besitzt nur einen Konus 31, 32, und zwar einmal nur unten und einmal nur oben.
Die anderen Grenzflächen 33, 34 sind flach und ohne Abzugsöffnung. Daraus ergibt sich, daß das eine
Abscheidergehäuse zum Abtrennen von Schwimmstoffen und das andere zum Abtrennen von Sinkstoffen dienen soll.
Da die Trennung jedoch nicht exakt sein kann, sind die ebenen Grenzflächen leicht geneigt zum anderen
Abscheidergehäuse gelegt und zusätzlich Räum- und Krählwerke 3 5 vorgesehen, die die abgetrennten
Schmutzstoffe allmählich in das andere Abscheidergehäuse befördern.
2. Die Trennstecke 36 ist als Hosenrohr ausgebildet, dessen übereinander liegenden Arme links bzw. rechts
zu je einem Abscheidergehäuse geführt sind. Die äußeren Grenzflächen dieser Arme werden von einem
Abschnitt 40,40' der jeweiligen Zylinderwand des Abscheidergehäuses gebildet.
3. Die beiden Klarwasser-Abläufe 37, 38 sind in Form
eines Hosenrohres zu einem Ablauf 39 zusammengezogen. Das bedeutet, daß der Umlauf im inneren Ringraum um
45° verlängert werden kann.
Zahlreiche Varianten dieser Ausgestaltung sind denkbar. So kann der Zulauf mit der Trennstrecke in der Mittelebene
geteilt sein. Die Verbindung soll lösbar sein, um eine leichte Montage zu ermöglichen. Die Trennstrecke kann als
spiralig durchflossenes Querrohr ausgebildet sein, die Leitbleche haben dann die Form von Schneckengängen. Dieses
• · · 8
Querrohr kann in der Mitte geteilt sein. Die Verbindungsstelle wird dann mit einer keilförmigen
Doppelspannschelle geschlossen, wie sie z.B. bei Faßdockeln
üblich ist.
G 1598
Schutzansprüche
1. Abscheider für mit Sink- und Schwimmstoffen
verunreinigte Abwasser wechselnder Temperatur, enthaltend ein um eine Vertikalachse
rotationssymmetrisches Abscheidergehäuse mit tangential am Gehäuseumfang mündendem Zulauf, der eine mindestens
in der Vertikalrichtung ablösungsfrei erweiterte Trennstrecke aufweist, und mit konisch ausgebildetem
Deckel und Boden, an dessen Spitze jeweils eine verschließbare Abzugsöffnung für die abgetrennten Sinkbzw.
Schwimmstoffe liegt, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Abscheidergehäuse (1, 1' ; 30, 30') der beschriebenen Bauart spiegelgleich
ausgebildet, parallelachsig nebeneinander angeordnet und durch einen gemeinsamen Zulauf (10) mit gemeinsamer
Trennstrecke (12, 36) miteinander verbunden sind.
2. Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Trennstrecke
enthaltende Abschnitt des ZulaufStutzens in vertikaler Längsrichtung geteilt ist, wobei die Teile lösbar
verbunden sind.
3. Abscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der
Trennstrecke eine horizontale Trennfläche für die unterschiedlich temperierten Schichtströme beginnt.
4. Abscheider nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der
Trennstrecke (36) je eine zu einem der beiden Abscheidergehäuse (30, 30') führende Seitenleitflache
(40, 40') beginnt.
5. Abscheider nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenleitflache
(40, 40') jeweils die Außenwand des zu einem der beiden Abscheidergehäuse (30, 30') führenden
Schichtstromkanals ist.
Abscheider nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Abscheidergehäuse (30), zu dem der die Sinkstoffe enthaltende kalte Abwasserschichtstrom geführt wird,
einen flachen Deckel (33) und das andere Abscheidergehäuse (30')/ zu dem der die Schwimmstoffe
enthaltende warme Abwasserschichtstrom geführt wird, einen flachen Boden (34) aufweist.
7. Abscheider nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der flache Boden (34)
bzw. Deckel (33) zu dem jeweils anderen Abscheidergehäuse (30', 30) leicht ansteigend
ausgebildet ist und keine Abzugsöffnung aufweist.
Abscheider nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,dadurch
gekennzeichnet, daß die vom Zentrum der Abscheidergehäuse (30, 30') ausgehenden
Klarwasser-Abzugsleitungen (37, 38) zu einem Ablauf (39) zusammengeführt sind.
9. Abscheider nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungsfläche
kreisrund ist.
10. Abscheider nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als
Verbindungselement ein Faßspannring verwendet wird.