DE920310C

DE920310C - Einrichtung zum Einstellen der Radsaetze von Schienenfahrzeugen

Info

Publication number: DE920310C
Application number: DED14033A
Authority: DE
Inventors: Gustav-Adolf Dr-Ing Gaebler
Original assignee: Deutsche Bundesbank
Current assignee: Deutsche Bundesbank
Priority date: 1952-02-17
Filing date: 1952-02-17
Publication date: 1954-11-18

Description

Einrichtung zum Einstellen der Radsätze von Schienenfahrzeugen Es sind Einrichtungen bekannt, die die Aufgabe haben, Drehgestelle und Einzelradsätze von Schienenfahrzeugen abhängig vom Krümmungshalbmesser kurvenrecht in und durch die Gleiskrümmung zu steuern, d. h. die Räder an jeder Stelle der Krümmung tangential zu dieser einzustellen. Dadurch werden die Laufeigenschaften der Fahrzeuge wesentlich verbessert, der Radreifenverschleiß herabgemindert und eine große Sicherheit gegen das Entgleisen der Fahrzeuge gewährleistet.
Bei den bekannten Einrichtungen werden durch mechanische Mittel (Fühler, Taster od. dgl.) die Gleiskrümmung abgetastet und die Tasterbewegungen auf den Steuermechanismus des Fahrzeugs übertragen.
Diese Einrichtungen, besonders ihre Tastorgane, sind sehr störungsanfällig und aus diesem Grunde und oft deshalb nicht zu verwenden, weil die Tästorgane über das gesetzliche Lichtraumprofil (Fahrzeugumgrenzung) hinausragen.
Es sind auch schon Einrichtungen zum bogensenkrechten Einstellen der Radsätze von Schienenfahrzeugen vorgeschlagen worden, bei denen die durch die Krümmung der Fahrbahn beeinflußten Führungsmittel auf elektromagnetischer oder elektrischer Grundlage arbeiten. Seitlich neben der Schiene angeordnete Fühlorgane erhalten dabei z. B. auf elektromagnetischem Wege Impulse, die sie an eine Regeleinrichtung des Steuerapparates weiterleiten.
Erfindungsgemäß werden die nachstehend beschriebenen Einrichtungen zur Achssteuerung vorgeschlagen, die in den Abb. r bis 3 dargestellt sind.
Das Neue besteht gegenüber der älteren elektromagnetischen Achssteuerung darin, daß am Gleis eine besondere Leitschiene und mit Abstand darüber am Fahrzeug ein Elektromagnet gelagert sind, der über eine magnetische Spule, eine Kohlendose od. dgl. den Steuerstrom für den Steuermechanismus der Radsätze erzeugt oder dessen Stärke so regelt, daß der Steuervorgang, wie an sich bekannt, schon vor und bei Beginn des Einlaufs in die Kurve eingeleitet wird..
An einem Lager des Radsatzes 1 sitzt eine Spule :2 mit Eisenkern 6, der an der Feder 3 aufgehängt ist und den Elektromagneten q. trägt. Dieser läuft beim Einfahren oder Durchfahren des Fahrzeugs in oder durch eine Gleiskrümmung über der neben dem Gleis verlegten stählernen Leitschiene 5, deren Höhe der jeweiligen Gleiskrümmung angepaßt ist. Bei gleichbleibender Kraft des Elektromagneten q. wird bei verschiedener I.eitschienenhöhe der Eisenkern 6 durch den Elektromagneten q. mehr oder weniger weit aus der Spule 2 herausgezogen, so daß auch unterschiedliche Kraftfelder bzw. elektrische Ströme in der Spule erzeugt werden, die den Steuermechanismus des Radsatzes und der folgenden Räder dementsprechend beeinflussen. Damit der Magnet q. nicht in direkte schleifende Berührung mit der Leitschiene 5 kommt, muß die Federkraft so bemessen sein, daß diese niemals durch die magnetische Anziehungskraft überwunden wird.
Wie in Abb. 2 gezeigt wird, kann an Stelle der Spule 2 mit Eisenkern 6 auch eine Kohlendose 7 benutzt werden. Diese ist am Fahrzeug befestigt und trägt den Elektromagneten q.. Da der Stromdurchfluß der Kohlendose 7 abhängig vom Anzugsmoment der Elektromagneten q. bei verschiedenen Leitschienenhöhen ist, wird der Steuermechanismus der Fahrzeuge ebenfalls dementsprechend beeinflußt.
In der bei vorstehend beschriebenen Einrichtungen am Elektromagneten q. befestigten Magnetspule 8 werden beim Überfahren der in regelmäßigen Abständen ausgesparten Leitschiene Ströme erzeugt, deren Frequenz bei steigender Fahrgeschwindigkeit wächst. Bei zu hoher Frequenz werden Warnsignale ausgelöst oder die Fahrzeugbremsen beeinflußt.
Die Möglichkeiten zur elektrischen Einsteuerung der Radsätze von Schienenfahrzeugen in oder durch Gleiskrümmungen sind durch vorstehend beschriebene Einrichtungen keinesfalls erschöpft. So kann beispielsweise die Stärke des magnetischen Feldes auch durch verschiedene Materialdicken oder Querschnitte in der Leitschiene beeinflußt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Einstellen der Radsätze von Schienenfahrzeugen durch von der Krümmung der Fahrbahn beeinflußte elektrische oder elektromagnetische Führungsmittel, die elektrische Steuerströme erzeugen, die den Steuermechanismus der Radsätze beeinflussen, gekennzeichnet durch eine Leitschiene (5) am Gleis und einen mit Abstand darüber am Fahrzeug gelagerten Elektromagneten (.4), der über eine magnetische Spule (2), eine Kohlendose (7) od. dgl. den Steuerstrom erzeugt oder die Steuerstromstärke so regelt, daß die Radsätze, wie an sich bekannt, dem Übergangsbogen und dem Krümmungsverlauf entsprechend nicht nur geometrisch, sondern auch rechtzeitig; d. h. vor Einfahrt in die Krümmung, eingesteuert werden.
2. Einrichtung zum Einstellen der Radsätze von Schienenfahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiedenheit des Luftspaltes zwischen Führungsmagneten und Leitschiene (5) oder die Veränderung der Materialquerschnitte in der Leitschiene oder deren Welligkeit oder die Kombination dieser Möglichkeiten den Steuerstrom beeinflussen.
3. Einrichtung zum Einstellen der Radsätze von Schienenfahrzeugen nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch zweckmäßig regelmäßige Aussparungen in der Leitschiene (5) und eine elektromagnetische Spule (8) am Magneten (q.), die bei übersteigerter Fahrgesch-windigkeit eine Anlage beeinflußt, die Warnsignale auslöst oder die Fahrzeugbremse in- Tätigkeit setzt. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 636 71q..