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Vorrichtung zum Führen der Übertragungseinrichtung, z. B. eines Storchschnabels,
an Kopiermaschinen, Graviermaschinen od. dgl. Das Arbeiten an Kopiermaschinen, Graviermaschinen
od. dgl. spielte sich bisher so ab, daß der Führungsstift einer übertragungseinrichtung,
z. B. eixves Storchschna@bels, nach den Konturen einer Schablone geführt wurde und
hierdurch die Konturen der Schablone auf das Werkzeug und somit auf das Werkstück
übertrug. Hierbei war für jede Art der Formgebung, und zwar selbst bei denn kleinsten
Abweichungen, eine besondere Schablone erforderlich, was die Arbeitsweise an den
Maschinen beträchtlich verteuerte. Es mußte überdies auch berücksichtigt werden,
da.ß bereits Abweichungen im Durchmesser der Werkzeuge gegebenenfalls dazu führten,
daß eine vorhandene Schablone für den gewünschten Zweck nicht mehr brauchbar war.
Ferner entstanden erhebbche Unkosten auch durch die Lagerung der zahlreichen Schablonen
und ebenfalls durch die Notwendigkeit ihres häufiglen AuswechseIns auf dem Bearbeitungsmaschinen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffein,
mit welcher die üblicherweise vorkommenden Arbeiten in wesentlichem Umfange ausgeführt
werden können, so daß also eine Vielzahl von Schablonen durch eine einzige Vorrichtung
ersetzt wird.
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Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung so auisgebsldet, daß die übertragungseinrichtvng
durch einen an einem Schlitten befestigten Bolzen geführt wird und -der Schlitten
auf einer um die Achse einer Teilscheibe drehbaren SChime verschiebbar
angebracht
und zwischen einstelharen Anschlägen radial und kreisförmig zur Achse von Hand bewegbar
ist. Der Bolzen der Übertragungseinrichtung könnte auch unmitte:bar meiner axialen
Nut der Schiene geführt sein; es Legt jedoch auf der Hand; daß der Genauigkeitsgrad
der Arbeit bei Verwendungeines Führungsschlittens erheblich höher ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind al:e geschilderten: Nachteile
der bisher üblichen Arbeitsweise ausgeschaltet. Man kann. mit der Vorrichtung die
mannigfaltigsten Arbeiten ausführen, wobei die vielen bisher für jeden Einzelfall
notwendigen Schablonen durch eine reinzige Vorrichtung ersetzt sind. Dias übersetzungsverhältniis
der zwischen Führungsbolzen und Werkzeug geschalteten Übertragungseinrichtung ist
hierbei gleichgültig; es kann größer oder kleiner als i oder auch gleich i sein.
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Die Einstellung der Vorrichtung wird mit einfachen Mitteln bewirkt.
An Hand der vorhandenen Skalen kann die Begrenzung für die radiale und die kreisförmige
Bewegung des Werkzeuges nach den Maßen einer Zeichnung eingestellt werden. Sund
die Ablesevorrichtungen mit Nonius versehen, sso ergibt sich für die meisten praktischen
Fälle schon hiermit die genügende Genauigkeit der Einstellung, die noch dann erhöht
wird, we= man ein übersetzungsverhältnis größer als i- benutzt. Nimmt mm z. B. das
übersetzungsverhältniseines Storchschnabels von 5 : i an, so ergibt sich bei einer
Ungenauigkeit von 1/10 mm in der N@onuseinstellung für das Werkzeug nur eine Ungein.aunigkeit
von 1/50 mm. Naturgemäß werden die Arbeitsg.enauigkeiten noch größer, wenn das Übersetzungsverhältnis
dies Storchschnabels ebenfalls größer isst.
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Aus der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen
sind weitere Merkmale der Erfindung zu ersehen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt Abb. i dien Grundriß :einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung, Abb. 2 reine Seitenansicht von vorn, Abb. 3 eine Seitenansicht
von links, ;Abt. 4, 4a und 5 ein zusätzliches Teil irr Grundriß bzw. in zwei Seitenansichten,
Abb. 6 .eine Einzelheit und Abb. 7 biss i i verschiedene Beispiele von Arbeiten,
die mit Hilfe der Vorrichtung auszuführen sind. In den Abb. i bis 3 ist auf der
Tellscheibe i eine Schirene um die Achse 24' drehbar gelagert, die aus den Teilen
2 und 3 besteht. Diese beiden Teile sind durch ,eine Blattfeder 4 miteinander verbunden,
und zwar derart, da.ß der Oberteil 2 von, dem Unterteil 3 um ein gewisses Maß hochklappbar
ist. Außerdem hat die Blattfeder 4 eine abwärts gerichtete Vorspannung, so daß der
Oberteil e bestrebt ist, stets nach untrem gegen den Teil 3 zu drüaken. Um die gegenseitige
Führung beider Teile sicherzustellen, j weist noch der Teil eeinen in eine Längsnut
des Teils 3 greifenden Keil 5 auf, wodurch ein gegenseitiges Vexschileben der beiden
Teile verhindert wird.
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Auf der Schiene 2 ist ein Schilitzen 6 angebracht, vorn werlchem der
Führungsbalzen 7 der das Werkzeug haltenden üb.ertragungseinrichtunsg, also z. B.
einer Hebel-,oder Zahnradübersietzung; saufgenommen wird. Der Schieber 6 kann auf
dem Teil 2 in der Längsrichtung bewegt und in. jeder Einstellung mit Hilfe dies
Handgriffs 8 festgesteint werden.
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Die Vorrichtung wird auf der Werkzeugmaschine wie die früher üblichen.
Einzelschablonen befestigt. Die Einstellung ,geschieht .nach den Angaben der Werkstattzeichnung,
und zwar für ein Winkelmaß mit Hilfe der Gradeinteilung auf der Teilscheibe i, für
welche die Noniuseinteilung auf dem Zeiger 9 bestimmt ist, und für ein radiales
Längenmaß mit Hilfe der Skala auf dem Schienen,oberteil2 und dem am Schlitten 6
vorgesehenen Nonius. Die E.ndstellungen für die Drehung der Schiene 2, 3 um die
Achse der Teilscheibe, werden durch Steine i o festgelegt, die in: einer T-Nut i
i am Umfang der Teilscheibe i geführt und durch Schrauben 12 festssteRbar sind.
Die Endstellungen. des Schlittens 6 wiederum werden durch Steine 13, 14 festgehalten,
welche ihrerseits in einer T-Nut 15 geführt und ebenfalls durch Schrauben
16 festgestellt werden können. Die Einstellung der Steinle geht so vor sich"daß
zunächst mit Hilfe der Skaleneinstellungen die Schiene 2, 3 bzw. der Schlitten 6
eingestellt und darauf die Steine gegen den Anschlag 17 des Schienenunterteils 3
bzw. gegen die Anschläge i 8 des Sc ! Ütens 6 geschoben und festgeklemmt werden.
Beim Arbeiten mit der Vorrichtung würde man sodann in. einer festgelegten Endstellung
beginnen, undi beispielsweise zunächst einen äußeren Kreisbogen fräsen. Hierbei
würde der Schlitten 6 mit Hilfe -des Handgriffs 8 auf der Schiene 2, 3 festgeklemmt
sein. Dann würde am Ende des vorgesehenen. Kreisbogens der Handgriff 8 gelöst und
die Schirene 2, 3 durch: seine an ihr angebrachte Klemmeinrichtung i9 festgelegt
werden, welche in einer ringförmigen T-Nut 2o beweglich und durch einem Exzenter
mit Hilft des Handgriffs 21 feststeilbar ist. Nun, würde der Schlitten in Längsrichtung
der Schiene 2, 3 bewegt werden und hierbei seine radiale Führung des Werkzeuges
auf dem Werkstück bewirken. Anschließend könnte in -entsprechender Weise -nach Lösen.
des Handgriffs 21 ein innerer Kreisbogen und hierauf wiederum eine radiale Längsbewegung
mit dem Werkzeug ausgeführt werden:.
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In den meisten Fällen wird es genügen, die 1Vlitteneinstellunng zwischen
Vorrichtung und Werkstück lediglich mit Hilfe der Skala auf dem Schienenteil 2 und
dem Nonius des Schiebers 6 vorzunehmen, was irr einfacher Weise dadurch geschieht,
daßr der Schieber 6 in die Nullstellung der Schienenskala gerückt wird. In dieser
Stellung müß.te dann das Werkzeug im Mittelpunkt des Werkstücks stehen. Um jedoch
die Fehlerquellen bei der Noniusemnstellung auszuschalten. und eine noch größere
Genauigkeit zu ;gewährleisten, ist im Schlitten 6, der Schiene 2, 3 und dem Achsenstück
22 der Teilscheibe i seine übereinstimmende Bohrung 23, 24 vorgesehen. Für die Mitteneinstellung
würde man M Benutzung dieser Bohrung dien Führungsbolzen 7 aus dem Schlitten 6 entfernen,
den Schlitten 6 in
die Mitte der Vorrichtung bewegen und sodann
einen den Bohrungen 23, 24 entsprechenden Zentriersti:ft in diese Bdhrun,gen einführen,
wodurch die Achse 7' in genaue Übereinstimmung mit der Achse 24' gebracht wird.
Auf diese Weise erhält man stets eiirre einwandfreie Mitteneinstellung, wenn man
darauf den Zentrierstiftentfernt und ihn wieder durch den Führungsbolzen 7 ersetzt.
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Aui dem Umfang der Teilscheibe i können beliebig viele Steine io verteilt
sein, um die verschiedensten Arbeitsstellungen für die Schiene 2, 3 festzulegen.
Damit bei, der kreisförmigen Bewegung der Schiene in einem solchen Fall die Steine
io mit ihren Schrauben 12 ,nicht hinderlich sind, ist der Anschlag 17 im radialer
Richtung gegen den Zug der Feder 25 verschiebbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist
der Anschlag 17 mit einem Querstift 26 in einem Langloch des Schienenunterteils
3 geführt. Der Anschlag 17 ist in einten Handgriff 27 verlängert, in dessen Nähe
:eine Nase 28 vorgesehen ist, die bei zurückgezogenem Anschlag selbsttätig hinter
die rückwärtige Kante 29 des Schienenunterteils 3 eingreift und den Anschlag in
dieser Stellung sichert. Bei zurückgezogenem: Anschlag kann die Schiene jeweils
über die Steine io bzw. ihre Feststellschrauben 12 hianüberbewegt werden. Nach Überfahren
eines Steinles io wird die Nase 28 wieder außer Eingriff nüt der Kante 29 ,gebracht,
und der Anschlag 17 kehrt unter Wirkung der Feder 25 in seine Arbeitsstellung zurück.
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In den Abb. 4, 4a und 5 ist eine zusätzliche Einrichtung gezeigt,
welche es ermöglicht, auch in radialer Richtung verschieden große, und zwar sich
periodisch wiederholende Arbeitswege für das Werkzeug festzulegen. Die dargestellte
Einrichtung wird an Stelle des Steines 13 bzw. 14 oder an Stelle dieser beiden Steine
verwendet. Sie besteht aus einem unteren Tei13o, welcher auf dem Schienenteil 2
befestigt wird. Auf dem Unterteil 3o ist drehbar ein Zylinderteil 31 vorgesehen,
in welchem verschüedene einstellbare Madenschrauben 3 2 angeordnet sind. Mit dem
Teil 3 i steht ein Klinkenrad 33 in Verbdung, welches durch eine Klinke 34 (Abt.
i ) betätigt wird, die am Schlitten 6 sitzt. Die einzelnen gegenseitigen Einstellungen
zwischen den Teilen 3 r und 30, welche der Zähnezahl des Klinkenrades 33 entsprechen,
werden durch: federnde Kugelsicherungen 34' festgehalten, von denen in der Einrichtung
eine oder mehrere vorhanden sind und in entsprechende Vertiefungen 3 5 des Zylinderteils
31 eingreifen.
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Bei :denn Arbeiter mit dieser Vorrichtung dienen die verschiedenen,
beliebig einzustellenden Madenschrauben. 32 als Anschlag für den Schlitten 6; außerdem
kann aber auch die Umfangsfläche des Teils 31 abwechselnd, mit den Schrauben 3 2
Anschlag für den Sehätten 6 sein.
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Bei Graviermaschinen, welche gegenüber den Kopiermaschinen bedeutend
schneller arbeiten und bei welchen bei weitem nicht die gleichen Beanspruchungen
auftreten, ist es nicht :erforderlich, daß stets .die durch den Handgriff 21 betätigte
Klemmvorrichtung für die Feststellung der Schiene 2, 3 benutzt wird.. Hier genügt
Beine verhältnisinälUg geringe Reibungskraft zwischen Schiene und Teilscheibe i,
um die Einstreuung wähnend des Arbeitsganges zu sichern. Ein Beispiel hierfür ist
im. Abb. 6 gegeben, wo die Unterseite des Keils 5 einen Gummibelag 36 aufweist.
Bei dieser Ausführung ist :eine leichte kreisförmige Bewegung der Schiene beim Anheben
des Oberteils 2 gewährleistet, während die auf die Grundplatte ausgeübte Reibung
des Gummibelags 36 ausreicht, um die Arbeitsstellung zu sichern. Die notwendige
Reibungskraft wird nicht nur durch das Gewicht des Sahen:enuntert:eils 2, sondern
auch durch. die Blattfeder 4 erzeugt.
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In den Abb. r bis 3 ist die Vorrichtung dargestellt, welche universell
für KopienmascMne;n, Graviermaschinen ad. dgl. zu verwenden ist. Sie kann ohne weiteres
auch mit der Einrichtung nach Abb.6 versehen sein. Bei Vorrichtungen jedoch, welche
lediglich für die schwereren Kapüerarbgeiten bestimmt sind, ist eine Unterteilung
der Schirene im Oberteile und Unterteil3 nicht erforderlich; sie kann vielmehr aus
deinem Stück bestehen.
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Mit den Abb. 7 bis i i sind Arbeltsbeispüele für die Vorrichtung gemäß
der Erfindung gegeben. Diese Beispiele stellen nur einen gexingen Bruchteil :derjenigen
Arbeiten dar, welche mit der Vorrichtung ausgeführt werden können. Es braucht sicherlich
nicht besonders hervorgehoben zu werden, daß die Abrundumgsradien der hergestellten
Konturen sich nach: :dem Durchmesser dies verwendeten Werkzeuges richten. In dieser
Beziehung sind die Darstellungen lediglich schematisch aufzufassen.
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Nach Abb. 7 ist :eine Scheibe mit den Blendena, b, c, d versehen,
die untrer verscihmedemep. Winkelmal3gen in verschiedenem radialem Abstand vom Mittelpunkt
liegen. Die Herstellung der einzelnen Blenden kann nach der :oben geschilderten
Art vor sich gehen, indem die Vorrichturng für jede weitere Blende,besemders Beingestellt
wird. Fas ist aber auch möglich, bei Verwendung mehrerer Steine io und bei sinngemäßer
Anwendung der Einrichtung nach Abb. 4 und 5 die Vorrichtung für die: Serienherstellung
Bein für allemal einzustellien.
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Die Scheibe der Abb.8 besitzreinen dneüecägear. Ausschnitte. Für die,
Herstellung dieoes Ausschnittes führt der Schlitten 6 zwei radiale Bewegungen unter
dem vorgeschriebenen Wi-lkel und nur Beine kreisfgörmige Bewegung für den Aui8enbogen
aus. An denn Umfang der Scheibe sind Einschnitte f :dargestellt, die ebenfalls mit
Hilfe der Vorrichtung hergestellt werden können. Diese Einschnitte könnten beliebige
Gestalt haben; sie können z. B. verschiedene Tiefe und verschiedene Länge besitzen.
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Das Werkstück gemäß. Abb.9 ist mit radialen Schätzeng von bestimmter
Teilung versehen, von welchen :der eine oder der andere kreisförmige Abzweigungen
h besitzt. Auch in diesem Fall könnte die Teilung sowie die Länge und die sonstige
Anordnung der Schlitze beliebig gewählt werden.
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Nach Abb. i o sind verschiedene Bohrurigen hergestellt, von welchem
1 im Mittelpunkt und k auf
einem Radius in einer vorgeschriebenen.
Entfernung voneinander liegen, wobei außerdem unter einem angegebenen Winkelmaß
.in deiner anderen Entfernung zum Mittelpunkt die Bohrung l vorgeschrieben ist.
Dies Beispiel zeugt, daß die Vorrichtung auch nach Art eines Lehrenbohrwerkg benutzt
werden kann.
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D:,e Abb. i i endlich zeigt Bein Beispiel für ein auf der Gravier=schine
bearbeitetes Werkstück. Es ist hier eine Skala in mit größeren und kleineren Teilungsstrichen
vorgesehen. Die Verschiedenheit der Länge der Teilungsstriche ist mit Hilfe der
Vorriahiung gemäß Abb. 4 und 5 hergestellt, wobei die Zähnezahl des Klinke rades
33 der vorgeschriebenen Teilung entspricht und die Einstellung der Schraub!an 32
Bein Maß für die Vergc`h!iedenheit der Strichlängen ergibt. Für das Beispiel nach
Abb. i i ist lediglich eine @einzige Einrichtung nach den Abb. 4 und 5 an Stelle
des Steines 14 verwendet worden. Wäre auch der Stein 13 durch eine solche Einrichtung
ersetzt, so könnten auch Verschiedenheiten in der Länge der Striche nach dem Mittelpunkt
zu erzielt werden.