DE917913C

DE917913C - Bremsklotzanordnung fuer Schienenfahrzeuge, insbesondere Lokomotiven

Info

Publication number: DE917913C
Application number: DEG9447A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Walter Rittershofer
Original assignee: Gmeinder & Co Lokomoti GmbH
Current assignee: Gmeinder & Co Lokomoti GmbH
Priority date: 1952-07-27
Filing date: 1952-07-27
Publication date: 1954-09-13

Description

Bremsklotzanordnung für Schienenfahrzeuge, insbesondere Lokomotiven Die Erfindung betrifft eine Zweiklotzbremse (Außenbeaufschlagung der zu bremsenden Räder oder Trommeln) für Fahrzeuge und Maschinen, insbesondere für Lokomotiven aller Systeme, ohne Rücksicht auf die Art der Bremskrafterzeugung. Sie kann an alle üblichen Klotzbremssysteme angebaut werden und hat den Zweck, den Bremseffekt gegenüber der Einklotzbremse an sich bekannter Ausführungsarten zu erhöhen bzw. zu verdoppeln. Dabei ist die Betätigungskraft immer gleich der der Einklotzbremse.
Die Erhöhung des Bremseffektes wird dadurch erreicht, daß ein gegenüber dem üblichen Bremsklotz um i8o° versetzter zweiter Bremsklotz durch das am ersteren entstehende Reibungsmoment zur Anlage gebracht wird.
Es ist bereits eine Bremse für mehrachsige Schienenfahrzeuge bekannt, bei der eine Achse durch eine Zweiklotzbremse, die übrigen Achsen durch eine Einklotzbremse abgebremst werden: Das Anliegen der Bremsklötze erfolgt hier derart, daß die Zweiklotzbremse in üblicher Weise von Hand oder Druckluft angelegt wird. Durch die Reibung an dem sich drehenden Radsatz werden dann über das Bremsgestänge die Einzelbremsklötze der übrigen Achsen zur Anlage gebracht.
In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt: Abb. A: Bremse gelöst, Abb. B: Bremse angelegt bei Raddrehung, entgegen dem Uhrzeigersinn, z. B. Vorwärtsfahrt, Abb. C: Bremse angelegt bei Raddrehung mit dem Uhrzeigersinn, z. B. Rückwärtsfahrt: Zu Abb. A: Der Bremsklotz i und das Hängeeisen 2 sind Teile üblicher Ausführung. Das Hängeeisen :2 ist nicht an einem festen Zapfen aufgehängt, sondern am Winkelhebel 3 angebracht. Den anderen Schenkel des Winkelhebels 3 verbindet die Zugdruckstange 4 mit dem zweiten Hängeeisen 5, an welchem der zweite Bremsklotz 6 angelenkt ist.
Die Schraubenfeder 7 hält die Teile i, 2, 3 und die am Hängeeisen angeschlossenen (in den Skizzen nicht sichtbaren) Betätigungsteile der Bremse derart im Gleichgewicht, daß der Klotz i in Lösestellung genau auf Radachshöhe steht.
Die Schraubenfeder 8 hält das zweite Hängeeisen bei gelöster Bremse in ständiger Anlage an die Zapfen 9 und i o.
Zu Abb. B: Bei Betätigung der Bremse, d. h. nach Aufbringung der Gestängezugkraft Z, wird zunächst das Hängeeisen 2 um das Gelenk i i geschwenkt, so daß der Klotz i zur Anlage am Rad gelangt. Infolge der damit entstehenden Reibungskraft, die als äußere Kraft am Gelenkpunkt i i angreift, wird der Klotz i mitgeschleppt. Der Winkelhebel 3 wird dadurch so weit um den festen Zapfen 12 gedreht, bis über die Zugstange 4 der Klotz 6 zur Anlage gekommen ist. Dabei dreht sich das zweite Hängeeisen 5 um den festen Zapfen io, wobei es sich von dem festen Zapfen 9 abhebt.
Mit Berücksichtigung eines Mittelwerts für den Reibungskoeffizienten, des Gestängewirkungsgrades und der Federkräfte kann das Gesamtübersetzungsverhältnis zwischen dem ersten Hängeeisen 2 und dem zweiten Bremsklotz 6 so gewählt werden, daß die Normalkräfte an beiden Klötzen etwa gleich sind. Dann ist der Bremseffekt doppelt so groß wie der der Einklotzbremse.
Zu Abb. C: Bei gegenüber Abb. B umgekehrt angenommener Drehrichtung des Rades wird der Bremsklotz i auch in umgekehrter Richtung mit-. genommen. Die Druckstange 4 bewirkt nun eine Schwenkbewegung des zweiten Hängeeisens 5 um den festen Zapfen 9 herum. Dabei gleitet das Hängeeisen 5 in einem Langloch über den festen Zapfen io. Das Langloch ist kreisbogenförmig gekrümmt. Der Mittelpunkt des Kreisbogens liegt auf der Achse des Zapfens 9.
Beim Lösen der Bremse besorgen die Schraubenfedern 7 und 8 den Rückgang der Teile 3, .4, 5 und 6 in die Ruhestellung. Das nicht dargestellte Betätigungsgestänge wird durch andere Federn zurück- j gezogen und hält.das Hängeeisen 2 und den Klotz i in Abstand vom Radumfang.
Es ist offensichtlich, daß eine Beeinflussung der Bremsung, z. B. durch den Lokomotivführer, insofern erfolgt, als die Normalkraft am zweiten Klotz derjenigen am ersten Klotz direkt proportional ist. Die Normalkraft am ersten Klotz aber wird z. B. vom Lokomotivführer aufgebracht oder ausgelöst und gesteuert.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Bremsklotzanordnung für Schienenfahrzeuge, insbesondere Lokomotiven und Maschinen, mit doppelseitiger Außenbeaufschlagung jedes Rades durch je einen Bremsklotz, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklötze durch ein Gestänge derart verbunden sind, daß beim Anlegen der Bremse durch eine beliebige Bremskraft zunächst der primäre Bremsklotz angelegt wird, der, nach dem Anlegen an den Radumfang infolge Reibungskraft mitgenommen, durch seine Relativverschiebung über das Verbindungsgestänge den sekundären Bremsklotz zur Anlage bringt. z. Bremsklotzanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der primäre Bremsklotz mit dem primären Bremsklotzhängeeisen, an das allein in an sich bekannter Weise die Bremskraft angreift, an einem Winkelhebel so aufgehängt ist, daß der Klotz auf dem Radumfang in beiden Drehrichtungen beweglich ist und in Lösestellung durch Federkraft in der Mittellage bezüglich seiner Relativverschiebung gehalten wird. 3. Bremsklotzanordnung nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch eine Anordnung, derart, daß bei Wirkung der Bremsbetätigungskraft auf das sekundäre Hängeeisen zum Rad hin oder vom Rad weg der Bremsklotz immer zur Anlage gelangt und das Mersetzungsverhältnis in beiden Fällen dasselbe ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 822 4.96, 822 497, 591274.