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DE917709C - Verfahren zur sauren hydrolytischen Aufschlussbehandlung protopektinhaltiger Pflanzenteile - Google Patents

Verfahren zur sauren hydrolytischen Aufschlussbehandlung protopektinhaltiger Pflanzenteile

Info

Publication number
DE917709C
DE917709C DEP7114A DEP0007114A DE917709C DE 917709 C DE917709 C DE 917709C DE P7114 A DEP7114 A DE P7114A DE P0007114 A DEP0007114 A DE P0007114A DE 917709 C DE917709 C DE 917709C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pectin
protopectin
plant parts
digestion treatment
digestion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP7114A
Other languages
English (en)
Inventor
Gerhard Winkler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
POMOSIN WERKE GmbH
Original Assignee
POMOSIN WERKE GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by POMOSIN WERKE GmbH filed Critical POMOSIN WERKE GmbH
Priority to DEP7114A priority Critical patent/DE917709C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE917709C publication Critical patent/DE917709C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0045Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Galacturonans, e.g. methyl ester of (alpha-1,4)-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectin, or hydrolysis product of methyl ester of alpha-1,4-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectinic acid; Derivatives thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • General Preparation And Processing Of Foods (AREA)
  • Jellies, Jams, And Syrups (AREA)

Description

  • Verfahren zur sauren hydrolytischen Aufschlußbehandlung protopektinhaltiger Pflanzenteile Da in den Ausgangsstoffen der gewerblichen Pektinherstellung die Pektinstoffe fast ausschließlich als noch verhältnismäßig fest an die Bestandteile der Zellwände gebundenes Protopektin (natives Pektin) vorliegen, be darf es einer Aufbereitungsbehandlung, um diese noch wasserunlösliche Pektinmuttersubstanz in noch mehr oder weniger voll methoxylierte wasserlösliche Polygalakturonsäure zu überführen. Als diesen Effekt bestmöglichst herbeiführende Aufbereitungsbehandlung hat sich bekanntlich die beschränkte Hydrolyse erwiesen, die in den verschiedensten Variationen sowohl in der Zeitdauer und in der Höhe der Erhitzung als auch in der Art und Menge der jeweils gewählten Säurelösungen Anwendung findet.
  • Obgleich mithin die in der Pektinindustrie gebräuchlichen hydrolytischen Aufschlußverfahren mannigfaltig variieren, lassen sie sich ihrem Wesen nach in nur zwei voneinander unterschiedliche Kategorien einreihen, die zu in Zusammensetzung und Verhalten voneinander abweichenden Pektinen führen. Die kennzeichnenden Merkmale dieser Kategorien von Protopektinaufschlußhydrolysen sind verhältnismäßig kurze Einwirkungs- dauer von Lösungen schwacher Säuren bei hohen, nahe dem Kochpunkt gelegenen Temperaturen einerseits und sich über einen ungleich längeren Zeitraum erstreckende Einwirkung von Lösungen starker anorganischer Säuren bei niedrigeren, meist unterhalb 500 liegenden Temperaturen andererseits.
  • Bei den erstgenannten Aufschlußverfahren fallen ballaststoffreiche Pektinauszüge an, in denen die Pektinstoffe mit den sie genetisch begleitenden (Ballast-) Substanzen mehr oder weniger noch komplexchemisch gebunden vorliegen. Die Pektinstoffe werden durch die Aufschlußbehandlungsmaßnahmen nur geringfügig angegriffen. Ihr Gehalt an Estermethoxyl beträgt, auf Galakturonsäure bezogen, zumeist noch gbis In01, und schließt die Ausfällung der Pektinstoffe aus den Extraktionsauszügen mittels Aluminiumhydroxydoder Calciumionen aus. Im Hinblick auf die Unwirtschaftlichkeit der Ausfällung mittels Alkoholen oder Aceton werden, wie vorstehend angegeben, hergestellte Pektinauszüge fast ausschließlich durch Vacuumeindampfung zu handelsüblichen Pektinextrakten weiterverarbeitet.
  • Demgegenüber führt die durch stark dissoziierte anorganische Säuren, von denen Salzsäure die gebräuchlichste ist, bei niedrigeren Temperaturen und längeren Einwirkungsdauern zumeist bei pH-Werten unterhalb I durchgeführte Protopektinhydrolyse zu einem wesentlich stärkeren Eingriff in den Pektinkomplex. Ausgewiesen wird diese stärkere Einwirkung auf den Pektinstoffkomplex dadurch, daß eine weitgehende Abtrennung der Pektinbegleitstoffe stattfindet und diese pektinbegleitenden Ballaststoffe überwiegend zu Bruchstücken so geringen Polymerisationsgrades abgebaut werden, daß sie alkohollöslich (in 6001,ig-em Alkohol) werden. Des weiteren werden Methoxylgruppen des Pektins in stärkerem, meist so weit gehendem Ausmaß verseift, daß die Pektinstoffe mittels Aluminiumhydroxyd oder Calciumionen aus den Aufschlußauszügen niedergeschlagen werden können. Letzteres ist bekanntlich nur dann möglich, wenn die Pektinstoffe ein Äquivalentgewicht von maximal 450, d.h. einen Veresterungsgrad von ungefähr 50 bis 55 01o aufweisen.
  • Da niederveresterte Pektine die Fähigkeit besitzen, Gele in Gegenwart von Calciumionen oder anderen polyvalenten Ionen ohne oder mit nur geringem Zuckergehalt zu bilden, haben sie in neuerer Zeit in der Lebensmittelindustrie und in der chemischen Technik umfangreiche Verwendung gefunden.
  • Diesseits durchgeführte Untersuchungen haben das überraschende Ergebnis gezeigt, daß wäßrige Lösungen des als Amidosulfosäure im Handel erhältlichen Halbamids der Schwefelsäure in ausgezeichneter Weise zum hydrolytischen Aufschluß des Protopektins befähigt sind und gegenüber den seither verwandten Säurelösungen sowohl bei der Gewinnung noch hochveresterter Pektine als auch bei derjenigen niederveresterter Pektine beachtliche Vorteile bieten.
  • Ganz abgesehen davon, daß Amidosulfosäure als geruchlose, weder flüchtige noch hygroskopische kristalline Substanz, die die Herstellung saurer wäßriger Lösungen von ähnlich starker Säurewirkung wie Schwefelsäure mittlerer Konzentration erlaubt, die Vorzüge einer einfachen, im Gegensatz zur bei der Herstellung hochveresterter Pektine meistverwandten schwefligen Säure mit keinerlei Geruchsbelästigung verbundenen Handhabung und Dosierung bietet, kann bei der Herstellung hochveresterter Trockenpektine, die unter anderem als Ausgangsstoffe für die Herstellung pharmazeutischer Präparate in ständig wachsendem Umfang Verwendung finden, auf eine Entfärbung der Extraktionsdünnsäfte mittels Entfärbungskohle oder durch Filtration über die Farbstoffe zurückhaltende Harzaustauscher verzichtet werden, da die alkoholgefällten Pektinstoffe aus amidosulfosauer hydrolysierten Ausgangsstoffen ohnehin farblich mit ChIordioxyd oder chlordioxydabspaltenden Substanzen gebleichten Pektinpräparaten annähernd gleichkommen.
  • Ungleich größer sind die sich bei der Herstellung niederveresterter Pektine ergebenden Vorteile. Bisher wurden solche Pektine vornehmlich durch salzsaure Hydrolyse gewonnen, wobei wegen der starken Acidität (pH um I,O und darunter) die Temperatur verhältnismäßig niedrig gehalten und die Aufschlußbehandlungsdauer auf mehrere Tage (s. B. Hottenroth »Die Pektine und ihre Verwendung«, Verlag von R. Oldenburg, München I95I, S. 85) ausgedehnt werden mußte, da andernfalls die partielle Demethoxylierung mit zu starker Depolymerisierung und unter Umständen sogar mit Decarboxylierung verbunden ist.
  • Wenn man von der ammoniakalischen und der enzymatischen Entesterung absieht, bestand also bisher keine Möglichkeit, in einem verhältnismäßig kurzfristig durchführbaren Aufschluß extraktionsverfahren aus protopektinhaltigen Ausgangsstoffen zu Pektinen mit niederen Methoxylgehalten, d. h. zu solchen Pektinstoffen zu gelangen, die zwecks Gewinnung von Trockenpektinen aus den Extraktionsauszügen mittels Aluminiumhydroxyd (in statu nascendi) oder Calciumionen niedergeschlagen werden können. Daß demgegenüber der Amidosulfosäure-Protopektinaufschluß die Anwendung höherer Aufschlußtemperaturen bei verkürzter Hydrolysenbehandlungsdauer ermöglicht, beweist das nachstehend mitgeteilte Ausführungsbeispiel 200gApfeltrockentrester werden mit 2000 ccmWasser I Stunde lang bei 40D zur VorreinigunE, digeriert. Alsdann wird abgepreßt, und das stark gequollene Preßgut wird unter Berücksichtigung des aufgenommenen Quellungswassers mit so viel Amidosulfosäurelösung versetzt, daß das Maischverhältnis wiederum I: IO und der Gehalt des Aufschlußextraktionswassers an Amidosulfosäure 1,25 0/0 beträgt. Die Aufschlußextraktionshydrolyse wird I6 Stunden lang bei 75" vorgenommen. Anschließend wird der amidosulfosaure Extraktionsdünnsaft (pe 2,22 bei I8") vom Aufschlußgut abgepreßt, mit Natriumbicarbonat abgestumpft (auf PH 4,2), und nach Verzuckerung der aus den Trestern stammenden Stärke werden die Pektinstoffe mit Methanol (I: 5) oder mit Calciumchloridlösung niedergeschlagen. Der Anfall an Extraktionsdünnsaft beträgt I560 ccm mit 45,40 g Trockensubstanzgehalt.
  • Aus jeweils 100 g Apfeltrockentrestern werden an Trockenpektinpräparaten erhalten: durch Methanolfällung I2,I6 g, durch Calciumchloridfällung (nach Auswaschen des Calciums mit salzsaurem Methanol bis auf einen Gehalt von o,88°lO, berechnet alsCaO) Io,42g.
  • Analyse der wie vorstehend angegeben erhaltenen Präparate
    Methanol- Ca C12-
    fällung Fällung
    Gehalt an unverestertem
    Pektin ............ 32,56 01o 46,I501o
    Gehalt an verestertem
    Pektin ............... 26,73 % 38,21 %
    Gehalt an Gesamtpektin.. 59,29 °1O 84,36 %
    Methanol- CaCl2-
    fällung Fällung
    Durchschnittsmolekular-
    gewicht 73526 95803
    Geleereißfestigkeit nach
    Lüers (I,5g Pektin-
    präparat, 60 g Zucker,
    Milchsäure und Wasser
    ad 100 g Gelee) ....... 780 g über 2000 g

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur sauren hydrolytischen Aufschlußbehandlung protopektinhaltiger Pflanzenteile zwecks Herstellung von Pektinen beliebigen Veresterungsgrades, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils erforderliche Acidität im Aufschlußgut mittels Amidosulfosäurelösungen eingestellt wird.
DEP7114A 1952-02-16 1952-02-16 Verfahren zur sauren hydrolytischen Aufschlussbehandlung protopektinhaltiger Pflanzenteile Expired DE917709C (de)

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DEP7114A DE917709C (de) 1952-02-16 1952-02-16 Verfahren zur sauren hydrolytischen Aufschlussbehandlung protopektinhaltiger Pflanzenteile

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DE917709C true DE917709C (de) 1954-09-09

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