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Walzenständer für zwei übereinanderliegende Walzen in einer Schleif-und
Poliermaschine Die Erfindung betrifft einen Walzenständer für zwei übereinanderliegende
Walzen in einer Schleif-und Poliermaschine.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Betrieb einer Schleif-
und Poliermaschine möglichst kontinuierlich zu gestalten. Es ist also Sorge dafür
zu tragen, daß die Bearbeitungswalzen in der Schleif- und Poliermaschine möglichst
lange nicht ausgewechselt zu werden, brauchen. Muß dies aber gemacht werden, so
soll infolge der besonderen Lagerung der Walzen die Auswechselung schnell und einfach
vor sich gehen. Ist dies nicht der Fall, so wird der Betrieb der Schleif- und Poliermaschine
sehr oft unterbrochen, was unwirtschaftlich ist.
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Das Haupterfindungsmerkmal besteht darin, daß die Gehäuse der Ständer
für die Walzen in senkrechter Richtung zu der Walzenachsenebene geteilt sind, durch
Spindeln die Gehäusehälften auf der Bodenplatte des Ständers verschiebbar und durch
weitere Spindeln die Wellenlager senkrecht verstellbar sind.
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Durch die erfindungsgemäße Lagerung der Walzen im Ständer wird erreicht,
daß, wenn schon einmal die Walzen unbedingt ausgewechselt werden müssen,
dies
schnell vor sich geht, so daß der Betrieb nur kurz unterbrochen wird. Man kann infolge
der Teilbarkeit der Ständergehäuse in senkrechter Richtung die einzelnen Walzen
leicht herausnehmen und sie durch, andere ersetzen. Dies geschieht, ohne daß die
einzelnen Walzen einander stören. Bisher bestanden die Ständergehäuse aus einem
Stück, und man mußte in Längsrichtung die Walzen aus ihren Lagern herausholen, was
sehr schwierig ist. Durch die senkrechte Verstellbarkeit der Walzen kann der Walzendruck
auf das zu bearbeitende Streifenmaterial eingestellt werden. Die Walze wird nicht
so sehr beansprucht, das Schleifmaterial wird geschont, die Walzen können viel länger
in Betrieb bleiben, und damit wird die Kontinuität des Betriebes gewährt.
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Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal sind eine Zwischenplatte und
die darauf angeordneten Ständergehäuse um eine senkrechte Achse verstellbar. Dadurch
können die Walzenständer in einem bestimmten Winkel zu den durch die Walzen hindurchlaufenden
Streifen eingestellt werden. Das Schleifmaterial wird hierdurch gleichfalls geschont.
Die Walzen können dadurch länger in Betrieb bleiben.
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Nach einem weiteren Erfindungskennzeichen sind die Antriebsmotoren
für die Walzen auf den Walzenständern angeordnet und stehen über einen Riemenantrieb
mit den Walzenwellen in Verbindung. Die Motoren laufen im Betrieb ruhig, und somit
wird das Schleifmaterial der Walzen nicht so rasch verschleißt.
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Ein weiteres Erfindungskennzeichen ist, daß durch eine von einem Motor
angetriebene Spindel die Zwischenplatte und damit die darauf angeordneten Walzengehäuse
in Achsrichtung der Walze auf einem Rahmen der Grundplatte hin und her bewegbar
sind.
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Durch die bestimmten Walzenbewegungen wird erreicht, daß das Schleifmaterial
der Walzen und Trommeln gleichmäßig an allen Stellen in Anspruch genommen und nicht
bloß an bestimmten Stellen verbraucht wird, was zur Folge hätte, daß, obgleich eine
Walze im Großen und Ganzen noch brauchbar ist, deswegen ausgebaut werden muß, weil
ihr Schleifmaterial an wenigen bestimmten Stellen vollkommen verbraucht ist. Es
würde sich dann oft eine Auswechselung solcher Walzen ergeben, und der Betrieb der
Maschine würde somit rasch hintereinander unterbrochen werden müssen. Infolgedessen
ist es wichtig, daß das gesamte Schleifmaterial der Walzen oder Trommeln auf den
Streifen gleichmäßig zur Einwirkung gelangt, selbst wenn der Streifen im Verhältnis
zur Länge der Bearbeitungswalzen von schmaler Breite ist.
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An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung weiter erläutert. In den
Zeichnungen ist Fig. I eine Endansicht einer die Erfindung enthaltenden Maschine,
teilweise im Schnitt, Fig. 2 ein Schnitt der Maschine nach Linie II-11 der Fig.
3, Fig. 2 A eine vergrößerte Draufsicht, welche die Klinkeneinrichtung erkennen
läßt, die zur Einstellung der Walzenständer um eine senkrechte Achse dient, Fig.3
ein senkrechter Schnitt im vergrößerten Maßstab nach Linie III-III der Fig. 2, Fig.
3 A ein vergrößerter Teilschnitt, der die Art und Weise erkennen läßt, in welcher
die beweglichen Grundplatten für die Walzenständer relativ zu der feststehenden
Bodenplatte einstellbar sind, Fig. 4 eine Endansicht, die erkennen läßt, wie das
an jedem Ende der Walzen vorgesehene geteilte Walzengehäuse getrennt werden kann,
damit ein Einsetzen und Herausheben der Wälzen möglich ist, wobei verschiedene Teile
der Maschine zur deutlicheren Darstellung weggelassen sind, Fig. 5 eine vergrößerte
Schnittansicht durch denjenigen Teil der Vorrichtung nach Fig. 2, der die vereinigten
Rüttel- und Hinundherbewegüngen des Walzenständers bewirkt, Fig. 6 ein noch mehr
vergrößerter Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 5, Fig.7 eine Draufsicht auf den
Rahmen, der zwischen der feststehenden Bodenplatte der Maschine und den beweglichen
Grundplatten für die Walzengehäuse eingeschaltet ist, Fig. 8 eine schematische Darstellung,
die erkennen läßt, wie die Reinigungskästen und Führungsrollen mit Bezug auf die
Walzengehäuse liegen, Fig. g ein vergrößerter Schnitt durch einen der Reinigungskästen
nach Fig. 8, Fig. Io eine Endansicht eines Endes eines Reinigungskastens und der
senkrechten Führungsrollen, Fig. II eine Draufsicht des Aufbaues nach Fig. Io, Fig.
I2 eine Seitenansicht der Schaltvorrichtung für einen Schalter, der den Umkehrmotor
zur Hinundherbewegung der Walzenständer quer zur Bewegungsrichtung der Streifen
steuert, Fig. I3 eine Endansicht dieser Vorrichtung, teilweise im Schnitt, Fig.
I4 eine Abänderung eines Teiles des Aufbaues nach Fig: I2, Fig. I5 noch eine andere
Abänderung dieses Aufbaues, und Fig. I6 ist eine schematische Draufsicht, die die
Relativstellungen des Streifens und der Bearbeitungstrommeln zeigt, sobald die Walzengehäuse
und ihre Walzen in Diagonalrichtung mit Bezug auf die Bewegungsbahn der Streifen
liegen.
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Es sind selbstverständlich für gewöhnlich eine Anzahl Gruppen von
Schleifwalzen oder Schleiftrommeln in einer Walzenstrecke untergebracht, durch welche
der Streifen hindurchgeführt wird. Da diese Walzengruppen annähernd von der- gleichen
Form sind, wird hier nur eine Gruppe eines Schleif-und Polieraufbaues beschrieben.
Dieser Schleif-und Polieraufbau enthält eine feststehende Bodenplatte z2 mit Zähnen
13, die an einem Ende wie eine Zahnstange angeordnet sind und zum Drehen
sowie zum Einstellen des Walzenständers in eine Winkellänge, dienen, wie dies nachstehend
beschrieben ist.
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Ein Rahmen 1,4 (Fig. 3 und 7) wird von der Bodenplatte 12 getragen
und wird in Mittellage darauf durch einen Drehzapfen 15a gehalten. An
einem
Ende des Rahmens ist eine Verlängerungsplatte oder Konsole I5 vorgesehen mit einem
Zapfen I6 (Fig. 2, 2A) für einen umkehrbaren Schalthebel oder Klinkenhebel I7, dessen
Klinke 17a in die Zähne I3 eingelegt werden kann, sobald eine Drehbewegung des Rahmens
zwecks Einstellung des Walzenständers relativ zur. Bewegungsbahn des Streifens erzielt
werden soll. Die Klinke I7 ist umkehrbar, um in jeder Richtung drehen zu können.
Rollenlager I8 sind an jeder Seite des Rahmens I4 vorgesehen, um eine hin und her
bewegbare Zwischenplatte I9 senkrecht abzustützen, die mit Schutzplatten I9a und
Schienen I9b ausgerüstet ist, die von den Rollen 2I berührt werden. Auf senkrechten
Achsen sitzen im Rahmen I4 Rollen 2I, die als Führungselemente dienen und jeden
seitlichen Druck der hin und her gehenden Zwischenplatte I9 aufnehmen, wie dies
später noch eingehend dargelegt wird.
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Durch in jeder Ecke des Rahmens I4 liegende Bohrungen 20 (Fig. 3A
und 7) erstrecken sich Balzen 2oa nach abwärts in Schlitze 22 hinein, die als Kreisbogen
in der Platte I2 vorgesehen sind. Die Schlitze sind zur Aufnahme der Bolzenköpfe
unterschnitten, so daß eine Verriegelung zwischen dem Rahmen I4 und der Bodenplatte
I2 in jeder Winkelstellung zueinander möglich ist, wie aus Fig.3A hervorgeht. Die
Mittelzapfen I5a und die kreisförmige Bahn der Schlitze 22 dienen zum genauen Halben
des Rahmens I4 auf einer gegebenen Mitte und zwar ohne Rücksicht auf die Winkeleinstellung
mit Bezug auf die feststehende Grundplatte I2.
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Von der hin und her beweglichen Zwischenplatte I9 wird eine Walzengehäuseplatte
23 durch Kugellager 24 so getragen, daß das Walzengehäuse in axialer Richtung der
Walzen oder Bearbeitungstrommeln auf der hin und her beweglichen Zwischenplatte
I9 durch Einrichtungen hin und her bewegt werden kann, die später noch beschrieben
werden.
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Der Walzenständer besitzt an einem Ende zwei Gehäuseteile 26, 27 und
am anderen Ende zwei ähnliche Gehäuseteile 28, 29 zum Tragen der Bearbeitungswalzen.
Im vorliegenden Beispiel sind diese Gehäusepaare in senkrechter Richtung geteilt,
so daß ein Gehäuseteil jedes Paares auf seiner Tragplatte gleiten kann, um die die
Walzenwellen tragenden Traglager freizugeben, wie dies später noch beschrieben wird.
Sobald die Gehäuseteile in Berührung miteinander stehen, sind sie gegen axiale Verlagerung
durch Keilführungen 26a und 26b (Fig. 4) gesichert. Die Gehäuseteile sind an der
Tragplatte 23 mittels Schrauben 3I und 32 abnehmbar befestigt, die durch eine gehärtete
Platte 33 hindurchgehen, die zwischen das Walzengehäuse und die Platte 23 eingeschaltet
und mit der Platte durch kleine Schrauben 34 (Fig. 3) befestigt ist.
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An der Decke der Walzengehäuse ist eine Motortragplatte 35 angelenkt
und trägt Elektromotoren 36 und 37, die zum Antrieb der Bearbeitungstrommeln oder
-walzen durch Riemen 38 bzw. 39, die um die mit den Wellen der Bearbeitungswalzen
43 bzw. 44 verbundenen Riemenscheiben 4I bzw. 42 gelegt sind, dienen. Für den Riemen
38 (Fig. I) ist ein Spannhebel mit Spannrolle 40 vorgesehen. Die Walzen 43, 44 können
pneumatische Walzen sein, deren Flächen mit Schleifmänteln überzogen oder mit schraubenförmig
gewundenen Schleifbändern bewickelt sind.
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Aus Fig. 3 ist erkenntlich, daß die Lager an den Enden der Walzenwellen
in Tragblöcken 45 und 46 getragen werden, die in senkrechter Richtung in den Walzengehäusen
26, 27, 28 und 29 verstellt werden können. Auf den Blöcken sitzen Gewindebuchsen
47, die in Gewindeeingriff mit Spindeln 48 stehen, deren obere und untere Abschnitte
mit Gegengewinden versehen sind, so daß beim Drehen der Spindeln die Walzenwellen
gegeneinander zu oder voneinander weg symmetrisch zur Bewegungsbahn des unter Bearbeitung
der Schleifwalzen stehenden Streifenmateriales 49 bewegt werden.
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Die Spindeln 48 tragen an ihren oberen Enden Zahnräder 5I und 52.
Zwischen den Zahnrädern 5I und 52 ist ein Zwischenzahnrad 53 eingeschaltet, um eine
Antriebsbewegung von jedem Zahnrad 5I auf sein zugehöriges Zahnrad 52 zu übertragen.
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Die die Zahnräder 5I tragenden Spindeln tragen auch Schneckenräder
54, deren Antrieb durch Schnecken 55 erfolgt. Die Welle der Schnecken 55 trägt ein
Zahnrad 56, das von einem Zahnrad 57 aus angetrieben wird, dessen Antrieb seinerseits
vom Motor 58 über ein Kettenrad 58a erfolgt. Auf diese Weise können die Bearbeitungswalzen
43, 44 in senkrechter Richtung voneinander weg und aufeinander zu bewegt werden,
um sie auf Abstand zu stellen und sie dichter aneinander zu bringen, bis der gewünschte
Schleifdruck auf den Streifen 49 ausgeübt wird.
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Um die Gehäuseteile 27 und 29 von ihren zugehörigen Gehäuseteilen
26 und 28 zu trennen, werden zuerst die Schrauben 3I entfernt, und dann werden die
Riemen 38 und 39 von den Riemenscheiben 4I und 42 abgenommen. Spindeln 6o, die in
Gewindeeingriff mit den Gehäuseteilen 26, 28 stehen und in den Gehäuseteilen 27,
29 gelagert sind, verschieben bei ihrer Drehung den Lagerblock 45 und den Lagerblock
46, wie dies deutlich aus Fig.4 erkennbar ist. Dadurch werden die Wellenlager 6I
und 62 frei, so daß die Walzen und ihre Wellen frei von dem Gehäuse durch Hubkettenhaken
gehoben werden können, die um die Wellen zwischen Scheiben 63 und Traglagern 6I,
62 fassen. Der ganze Motorgehäuseaufbau 59 ist an den Gehäuseteilen 26 und 28 angelenkt
und kann nach aufwärts geschwungen und in dieser Stellung durch den Motorgehäuseanschlag
59a gehalten werden. Die Walzen 43 und 44 können dann frei zwischen den Gehäuseteilen
26; 28 und 27, 29 hindurch gehoben und entfernt werden.
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Für den Streifen 49 sind an einer Seite oder an beiden Seiten des
Walzenständers (Fig. 8 bis i i) Führungen vorgesehen, von denen jede einen aufrechten
Ständer 64 zum Tragen von waagerechten Führungsrollen 65 und senkrechten Führungsrollen
66 für jede Kante des Streifens aufweist. Die Führungsrollen 66 sind in einer Nutenschiene
66a
einstellbar, so daß sie der gewünschten Streifenbreite angepaßt
werden können.
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Die Rollen 66 und die Nutenschiene 66a werden von einer Konsole 66b
getragen, die um eine waagerechte Achse, wie in Fig. Io dargestellt, einstellbar
ist, so daß sie bei Verwendung an den Enden einer Walzenstrecke ausgeschwenkt werden
kann, um einen Streifen von der Spule weg und zu einer Spule hin zu führen, die
in einer tieferen Ebene liegt als der Walzendurchgang. Die Streifen 49 werden manchmal
in der einen. Richtung und manchmal in der entgegengesetzten Richtung durch die
Walzen geführt und laufen durch Reinigungskästen 69 hindurch. Diese Kästen enthalten
Sprührohre 69a und 69b. Wasser oder eine andere Flüssigkeit wird durch diese Sprührohre
unter Winkeln auf den Streifen aufgesprüht, um den Abschliff von den Streifen zu
entfernen. Wenn also ein Reinigungskasten zwischen Walzenständern liegt, wie in
Fig. 8 dargestellt ist, so reinigen, wenn der Streifen in Richtung der Pfeile in
Fig. 8 sich verschiebt, die Strahlen bei 69a den Streifen von dem durch das vorhergehende
Bearbeitungswalzenpaar zurückgelassenen Schleifstaub, ehe der Streifen in den Durchgang
des nächsten Walzenständers eintritt. Läuft der Streifen in der entgegengesetzten
Richtung, so entfernen die Strahlen bei 69b den Abschliff von dem Streifen. Die
Verwendung von Wasserstrahlen zwischen den Walzenständern ist sehr wichtig, weil
dadurch der von den Walzen zurückgelassene lockere, rauhe Abschliff entfernt wird,
ehe der Streifen in einen Walzenständer eintritt, in welchen die Bearbeitungswalzen
eine feinere Körnung haben. An einem Ende der Walzenständer entfernen die Wasserstrahlen
den Abschliff von dem Streifen vor seinem Aufwickeln auf die Haspel. Für den Abschliff
ist ein Abzugsrohr 69c vorgesehen.
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Damit die Streifen naßgeschliffen werden können, sind Sprührohre 67,
68 zum Befeuchten der Oberflächen der Walzen mit Öl oder Wasser vorgesehen. Das
Naßschleifen verhütet ein Überhitzen der Walzen und verhütet auch die Staubbildung.
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Der Platte 23 und den Walzengehäusen werden eine vereinigte hin und
her gehende und schwingende Bewegung in Längsrichtung der Walzenachsen gegeben.
Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte Einrichtung enthält einen Lenker 70, der eine
Schwingverbindung mit der Platte 23 hat und an seinem Außenende mit einem Hebel
7I verbunden ist, der schwingbar in einem auf der Zwischenplatte I9 gelagerten Getriebekasten
72 sitzt. Der Hebel 7I wird schwingbar zwischen seinen Enden durch einen Stift 73
getragen und weist Bohrungen 74 zum senkrechten Einstellen des Hebels und zur dadurch
bedingten Änderung des Hubes des Lenkers 70 auf.
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Die Einrichtung zur Erzeugung der kombinierten Hinundher- sowie Schwingbewegung
der Walzenständer wird durch einen Motor 75 angetrieben. Der Motor treibt ein Kegelradgetriebe,
76 und eine Schnecke 77, wie in Fig. 5 dargestellt. Die Schnecke 77 steht im Eingriff
mit einem Schneckenrad 78 (deutlicher aus Fig. 6 erkenntlich), die innerhalb von
Ringlagern 78a und 78b sich dreht. Exzentrisch auf dem Schneckenrad 78 ist eine
Welle 79 gelagert, auf welcher ein Zahnrad 8o drehbar gelagert ist. Sobald Schneckenrad
78 in Umlauf gesetzt wird, wird das Zahnrad 8o in dem im Eingriff damit stehenden
Innenzahnradring 81 gedreht. Der Zahnradring 8I ist fest am Gehäuse verschraubt
und liegt konzentrisch zum Schneckenrad 78. Wenn das Zahnrad 8o in dem Zahnradring
8I sich dreht, dreht es auch das mit ihm im Eingriff befindliche Zahnrad 82, das
auf einer Welle 83 fest sitzt. Welle 83 sitzt exzentrisch innerhalb des Schneckenrades
78 und dreht sich innerhalb der Lagerringe 83aα An jedem Ende der Welle 83
sitzt eine kurbelartige Verlängerung 86.
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Wenn also Schneckenrad 78 umläuft, bewegt die exzentrisch zum Schneckenrad
78 liegende Welle 83 in einer Kreisbahn und überträgt dadurch während jedes vollständigen
Umlaufes des Schneckenrades eine langsame, einfache Hinundherbewegung auf den Lenker
84. Gleichzeitig wird die Welle 83 durch die Zahnräder 82 und 8o infolge ihrer Bewegung
um den Innenzahnradring 8I herum gedreht. Dies bewirkt eine Drehung der Kurbeln
86 und überträgt ebenfalls eine Schwingbewegung oder eine Gruppe von kurzen, schnellen
Schüben auf den Lenker 84. Diese Doppelbewegung, die sich aus einer Hinundherbewegung
und einer Schwingbewegung zusammensetzt, dient dazu, den Gehäuseteilen über die
Platte 23 und die Traglager 24 eine Seitenbewegung zu geben, die aus einem langen,
aber verhältnismäßig langsam verlaufenden Zyklus besteht, der durch eine Reihe von
gleichzeitig erfolgenden kurzen, aber schnellen Zyklen unterbrochen wird. Die obenerwähnten
Bewegungen dienen in erster Linie dazu, den Stahlstreifen eine glatte und ungemusterte
Endbearbeitung zu geben. Es besteht noch eine andere Bewegung, die dem Walzengehäuse
und den Walzen in einer Richtung quer zur Bewegungsbahn des Streifens gegeben wird
und aus dem Grunde erzeugt wird, damit das gesamte Schleifmaterial auf den Walzen
oder den Trommeln auf den Streifen zur Einwirkung gelangt, selbst wenn der Streifen
von schmaler Breite im Verhältnis zu der Länge der Bearheitungswalzen ist. Die letzterwähnte
Bewegung verhindert einen übermäßigen Abfall von Schleifmaterial und ermöglicht
auch die Verwendung von Bearbeitungswalzen über längere Zeiträume und ohne öfteres
Stillsetzen der Anlage zwecks Ersatzes der Schleifstreifen oder Schleifmäntel auf
den Tragwalzen.
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Ein Motor go (Fig. 2) sitzt auf der Zwischenplatte ig und treibt eine
Spindel gi, die in Lagern 92 und 93 gelagert ist, die ebenfalls von der Platte i9
getragen werden. Die Spindel 9i steht in Gewindeeingriff bei 94 mit dem Rahmen 14.
Der Motor ist umkehrbar, so daß die Welle 9i abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen
angetrieben werden kann, um einen Hinundhergang der Zwischenplatte ig auf dem Rahmen
14 zu be-,virken. Die Länge der Hinundherbewegung wird
entsprechend
der Breite des zu bearbeitenden Stahlstreifens eingestellt.
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Wie aus den Fig. I2 und I3 erkenntlich, enthält die Vorrichtung zur
Umkehr der Drehrichtung des Motors 9o und der Spindel 9I entsprechend der Breite
des zur Bearbeitung stehenden Stahlstreifens einen Umkehrschalter 96, der Leitungsverbindungen
zum Motor 9o hat und von einer Konsole 97 getragen wird, die auf dem Getriebekasten
72 sitzt. Rollen 98 sind an der Konsole gelagert. Eine Schiene 99 besitzt Spurnuten
an ihren oberen und unteren Kanten und ist zwischen den Rallen 98 beweglich.
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Ein Lenker I03 ist bei I04 mit der Schiene 99 schwingbar verbunden
und wird für gewöhnlich annähernd waagerecht durch eine Platte Io5 getragen, die
auf das Ende der Schiene 99 aufgeschraubt ist. Eine Nockenschiene Ioo wird vom Lenker
I03 getragen. Wenn der Lenker I03 mit der Schiene 99 vor und zurück bewegt wird,
berührt die Schiene eine Rolle IoI oder gibt sie frei, um den Hebelschalter oder
Arm I02 zu verschwingen, der den Schalter 96 betätigt und dadurch die Umkehr des
Motors 9o bewirkt.
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Der Lenker I03 reicht über die Bewegungsbahn des Streifens 49 weg
und erstreckt sich oberhalb der Durchgangslinie durch die Bearbeitungswalzen. Der
Lenner I03 hat zwei Schlitze Io6, die zwei Rollen Io7 einstellbar tragen, die von
den Kanten des Stahlstreifens während der Hinundherbewegung des Walzenständers bewegt
werden können. Die Rollen Io7 werden auf dem Lenker Io3 durch Hängelager 1o8 getragen,
durch welche Schrauben Io9 hindurchgehen, die sich auch durch die Schlitze Io6 hindurcherstrecken
und Muttern IIo tragen, durch welche die Rollen eingestellt werden können, und zwar
je nach der Winkellage der Walzengehäuse mit Bezug auf die Bewegungsbahn des Streifens.
Wenn die Bearbeitungswalzen direkt in Querrichtung des Streifens liegen, stehen
die Rallen weiter in einem Abstand voneinander, als wenn die Bearbeitungswalzen
und ihre Gehäuse schräg zur Bewegungsbahn des Streifens liegen, wie in Fig. Io dargestellt
ist, damit im wesentlichen die gesamten Schleifflächen der Walzen oder der Trommeln
den Streifen berühren.
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Während der Vor- und Zurückbewegung der Platte I9 durch die Umkehrbewegungen
der Spindel 94 werden die Rollen Io7 abwechselnd in Berührung mit den Kanten des
Streifens gebracht. Bei jeder solchen Berührung wird der Lenker Io3 verschwenkt,
um den Schalter 96 zu betätigen und dadurch automatisch eine Umkehr des Motors 9o
und der Spindel 94 herbeizuführen. Der Lenker Io3 kann von dem Walzengehäuse weg
geschwungen werden, indem er nach aufwärts um seinen Schwingzapfen Io4 von seiner
Unterlagplatte Io5 weggeschwungen wird.
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In Fig. I4 ist eine etwas andere Ausführungsform gezeigt, in welcher
zwei magnetische Schalter II2 einstellbar von dem Lenker Io3 getragen werden. Diese
Schalter werden durch Unterbrechen des magnetischen Feldes durch die Kanten des
Streifens 49 während des Hinundherganges der Bearbeitungswalzen betätigt, wodurch
der Motor 9o periodisch umgekehrt wird.
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In Fig. I5 sind zwei photoelektrische Zellen II4, II5 und II6, II7
dargestellt, die von dem Lenker Io3 getragen werden. Der Streifen dient dazu, den
zwischen diesen Zellen vorhandenen Lichtstrahl etwa an den Grenzen der Hinundherbewegungen
der Walzengehäuse zu unterbrechen, um dadurch die Umkehr des durch den Motor 9o
fließenden Stromes zu bewirken.
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Um ein Verklemmen der Spindel 94 zu verhüten, sobald der Motor 9o
mit seiner Schwingplatte I9 und dem Walzengehäuse hin und her bewegt wird und kein
Stahlstreifen vorhanden ist, der ein automatisches Umschalten der Umkehrschalter
nach Fig. I2 bis I5 bewirkt, wird die in Fig.5 dargestellte Vorrichtung vorgesehen,
um eine Umkehrbewegung des Motors und der Leitspindel an einer Stelle zu bewirken,
die kurz vor der Stelle liegt, an der die Leitspindel verklemmt werden würde. Diese
Umkehrungen erfolgen an Stellen, die etwas größeren Abstand voneinander haben als
die weitest auseinanderliegenden Stellungen normaler Einstellung der schalterbetätigenden
Elemente nach den Fig. I2 bis I5.
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Wie aus Fig. 5 ersichtlich, hat die den Motor 9o tragende hin und
her gehende Platte I9 eine schalterbetätigende Schiene II8, die gleitbar in Führungen
II9 liegt. Eine Konsole I2o ist an der Tragplatte I4 befestigt und besitzt einen
Finger I2I, der sich nach aufwärts an der Schiene II8 vorbei erstreckt und Ringe
I22 und I23 zu berühren vermag, die die Schiene II8 während der Hinundherbewegungen
der Platte I9 und der Walzengehäuse durch die Leitspindel 94 verschieben. Die Schiene
II8 betätigt durch einen Nocken einen Schaltarm I24 eines Schalters I25, der den
Schaltern 96 und Io2 nach Fig. I2 entspricht und dadurch die Umkehrung des Motors
9o bewirkt.
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Das Streifenmaterial wird durch die Bearbeitungswalzen in beliebiger
Weise hindurchgeführt.