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Dämpfer für Streichinstrumente Die Erfindung betrifft einen Dämpfer
für Streichinstrumente, z. B. Violinen, Bratschen, Celli und Baßgeigen.
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Bei den bisher bekannten Dämpfern für Streichinstrumente entstand
ein nur kleiner, häßlich näselnder Ton, bei dem die Obertöne gedrosselt wurden.
Dies hat seinen Grund vor allem darin, daß der Steg des Streichinstrumentes, also
z. B. einer Geige, nur in seiner oberen Hälfte und daher ungleichmäßig auf den Ton
wirkt. Nachteilig ist ferner bei den bekannten Ebenholz- oder Metalldämpfern, daß
der Dämpfer selbst mitschwingt, wodurch der insbesondere bei Solovorträgen so bekannte
schnarrende Mißton entsteht. Außerdem ist es für den konzertierenden Musiker mißlich,
während seines Vortrages in die Westentasche greifen zu müssen, um den Dämpfer aufzusetzen.
Die Erfindung bezweckt, die beschriebenen Mängel der bisher bekannten und üblichen
Dämpfer für Streichinstrumente zu beseitigen und einen Dämpfer zu schaffen, der
vor allem eine wesentliche Verstärkung des Tons in seiner Fülle, seinem Oberton
und seiner Tragfähigkeit gibt und der bei einfachem Aufbau eine leichte und bequeme
Handhabung während des Konzertierens gestattet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Dämpfer für Streichinstrumente
vorgeschlagen, welcher sich der Erfindung gemäß kennzeichnet durch einen am Streichinstrument
zu befestigenden Halter mit Befestigungslöchern für die Saiten, einem am Halter
geführten Schieber mit einem Handknopf und einem an dem Schieber gelenkig angebrachten
Dämpfer mit Durchführungsschlitzen für die Saiten, die den Befestigungslöchern im
Steg so gegenüberliegen,
daß die Saiten zwischen Steg und Halter
parallel laufen, und mit einer dem Instrumentensteg angepaßten, mit einem schalldämpfenden
Stoff ausgekleideten Aussparung und zwei in die unteren herzförmigen Steglöcher
passenden, mit schalldämpfendem Stoff überzogenen Zapfen.
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Die Erfindung sieht fernerhin vor, daß der Halter als Kinnstütze in
an sich bekannter Form ausgebildet ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform für die
Verwendung bei einer Violine oder Bratsche beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine Draufsicht auf den Dämpfer; Fig. a ist eine Seitenansicht
in Richtung des eingezeichneten Pfeiles A der Fig. i; Fig. 3 ist eine Ansicht in
Richtung des in Fig. i eingezeichneten Pfeiles B bei um 9o° aus der Zeichenebene
geklappter Ansicht nach Fig. i.
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Mit i ist ein Halter bezeichnet, der sich in seinem rückwärtigen Teil
zu einer Kinnstütze 2 bekannter Form und Ausbildung verbreitert. An dieser Kinnstütze
ist eine Klemm- und Festhaltevorrichtung 3 befestigt, wie sie bei den bekannten
Kinnstützen für Violinen verwendet wird. Mit dieser Klemm- und Befestigungsvorrichtung
3 wird der Halter an der Violine oder Bratsche befestigt.
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Im vorderen Teil des Halters i sind vier Löcher 4 vorgesehen, welche
zur Befestigung der vier Saiten der Violine dienen. Bei 5 ist der Halter ausgespart,
und in die so entstehende Vertiefung sind zwei Führungsschienen 6 eingelegt und
mit Schrauben 7 befestigt. Die Schienen 6 dienen zur Führung eines hin und her beweglichen
Schiebers 8, der zu seiner Handhabung mit einem Knopf 9 versehen ist. Der Schieber
8 ist an seinem äußeren Ende bei io (s. Fig. 2) abgewinkelt und dort der Dämpfer
gelenkig befestigt, beispielsweise durch ein Lederstückchen ii. Der Dämpfer besteht
aus einem Teil 12, von dem aus sich nach oben der eigentliche dämpfende Teil 13
erhebt. Die dem Geigensteg 14, der in Fig. i angedeutet ist, zugewendete Fläche
15 des dämpfenden Teiles 13 hat eine der äußeren Form des Geigensteges 14 angepaßte
Aussparung 16 (s. Fig. 3). Der Teil 13 hat vier längliche Schlitze 17. Sie liegen
den Befestigungslöchern4 im Halter i so gegenüber, daß die vom Steg 14 kommenden,
durch die Schlitze 17 geführten und in den Löchern 4 befestigten Saiten 18 parallel
zueinander liegen (s. Fig. i). Der Teil 13 trägt zwei Zapfen i9, die, wenn der Dämpfer
über den Steg 14 geschoben ist, in die unteren herzförmigen Löcher im Steg 14 eingreifen.
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Die Aussparung 16 und die Zapfen i9 sind mit Filz überzogen. Der vorher
beschriebene Dämpfer wird an der Violine wie folgt befestigt: Zunächst wird der
Halter i mit seiner Kinnstütze 2 an der Violine durch die Befestigungsvorrichtung
3 angebracht, dann werden die Saiten 18 in den Befestigungslöchern 4 des Halters
z befestigt, durch die ihnen zugeordneten Schlitze 17 im Teil 13 hindurchgeführt,
über den Steg 14 gelegt und mit dem Wirbel des Instrumentes gespannt.
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In der in Fig. i gezeichneten Stellung des Dämpfers ist dieser ganz
vom Steg 14 entfernt.
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Will der Musiker die Saiten dämpfen, so drückt er den Schieber 8 mit
dem Handknopf 9 nach vorn, so daß der durch die Saiten i8 in den Schlitz 17 parallel
geführte Dämpfer 12, 13 schließlich mit seinem dämpfenden Teil den Steg des Instrumentes
umfaßt und in der mit Filz ausgekleideten Aussparung eingebettet liegt. In dieser
Stellung kommt der Dämpfer voll zur Wirkung. Soll die Dämpfung wieder aufgehoben
werden, so braucht der Musiker den Schieber mit dem Handknopf nur wieder zurückziehen
in die in Fig. i gezeigte Lage.
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Die Handhabung eines Dämpfers gemäß der Erfindung ist also äußerst
einfach und bequem. Durch die parallele Saitenführung des Dämpfers 12, 13 wird die
Resonanz des Instrumentes sehr gefördert, und der Dämpfer verleiht dadurch auch
einfachen Industrieinstrumenten große Tonfülle.