DE915118C - Drehstrom-Reihenschlussmotor mit Zwischentransformator - Google Patents

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehstrom-Reihenschlußmotor mit Zwischentransformator, der in bekannter Weise eine dritte Wicklung aufweist. Erfindungsgemäß ist zur Änderung der Drehzahlcharakteristik des Motors diese dritte Wicklung an ohmsche Widerstände angeschlossen, oder sie ist kurzgeschlossen. Dadurch wird das Anwendungsgebiet eines solchen Drehstrom-Reihenschlußmotors wesentlich erweitert, da die Betriebseigenschaften nunmehr wahlweise stark geändert werden können und damit den jeweiligen Betriebsbedingungen besser angepaßt werden können. An sich ist eine dritte Wicklung an dem Zwischentransformator von Drehstrom-Reihenschlußmotoren bereits bekannt; sie dient hier aber zur Kompensierung des Streuspannungsabfalles am Motor und ist dementsprechend an Kondensatoren angeschlossen.
• Mit der Hilfswicklung gemäß der Erfindung läßt sich z. B. die oberste Drehzahl des Motors beliebig begrenzen, was für viele Anwendungsgebiete wünschenswert ist. Im Grenzfalle bei einem Kurzschluß der Hilfswicklung wird der Drehstrom-Reihenschlußmotor zum Induktionsmotor, was ebenfalls manchmal verlangt wird. Bei einem Schluß der Hilfswicklung über Widerstände wird je nach der Größe der Widerstände die übersynchrone Drehzahl des Motors begrenzt. Die Betriebsart des Drehstrom-Reihenschlußmotors als Induktionsmotor läßt sich auch durch Kurzschließen des Zwischentransformators selbst auf der primären oder sekundären Seite erreichen. Dies hat jedoch den Nachteil, daß primär die Spannung und sekundär der Strom verhältnismäßig hoch wird, so daß in beiden Fällen das erforderliche Schaltzubehör kostspielig wird. Bei Verwendung der Hilfswicklung fallen diese Schwierigkeiten weg, da man die Hilfswicklung für beliebige Spannungen wickeln kann und da außerdem die Amperewindungen bzw. der Strom der Hilfswicklung auf alle Fälle geringer sind als in den Hauptwicklungen des Zwischentransformators. Besonders zweckmäßig läßt sich der Drehstrom-Reihenschlußmotor der Erfindung für den Antrieb von Lüftern oder ähnlichen Arbeitsmaschinen verwenden. Hier treten im ersten Moment des Anlaufs verhältnismäßig hohe Anfahrmomente auf, die nachher auf ganz kleine Momente zurückgehen. Man kann diesen Anlaufbedingungen durch entsprechende Verschiebung der Bürsten des Motors Genüge leisten. Dies erschwert jedoch den selbsttätigen Anlauf sehr. Mit Hilfe der Hilfswicklung der Erfindung hingegen lassen sich diese Schwierigkeiten leicht beseitigen, indem man im ersten Moment des Anlaufs die Hilfswicklung direkt oder indirekt schließt und nach dem Anlauf wieder aufmacht. Die Anordnung kann dabei derart sein, daß die Hilfswicklung im ersten Moment des Anlaufs in sich geschlossen ist und daß sie nach Beendigung des Anlaufbeginns selbsttätig etwa in Abhängigkeit von der Spannung am Zwischentransformator oder in Abhängigkeit vom Motorstrom oder auch in Abhängigkeit von der Motordrehzahl geöffnet wird. Man kann sich diese Automatik sparen, wenn man die Hilfswicklung an einen kleinen Hilfsmotor mit ausreichendem Schwungmoment, z. B. an einen Kurzschlußankermotor, anschließt. Die geschilderten Vorgänge gehen dann ganz automatisch vor sich, da bei Beginn des Anlaufs der Hilfsmotor noch stillsteht und seine Wicklung dementsprechend für die an der Hilfswicklung auftretende Spannung keinen hohen Widerstand darstellt, so daß die Hilfswicklung des Zwischentransformators mehr oder weniger kurzgeschlossen ist. Nach dem Anlauf des Hilfsmotors ist hingegen der Widerstand der Ständerwicklung ein sehr großer, so daß die Hilfswicklung des Zwischentransformators praktisch ausgeschaltet ist.
• Die Anordnung nach der Erfindung erweist sich ferner vorteilhaft beim Generatorbetrieb des Drehstrom-Reihenschlußmotors, da die Hilfswicklung die Selbsterregung beim Generatorbetrieb schwächt.
• Die Zeichnung veranschaulicht die neue Anordnung. I ist der Drehstrom-Reihenschlußmotor, dessen Zwischentransformator die Primärwicklung 2, die Sekundärwicklung 3 und die ebenfalls in Stern geschaltete und für die Grundfrequenz wirksame Hilfswicklung 4 aufweist. Die Hilfswicklung ist an regelbare Widerstände 5 angeschlossen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Drehstrom-Reihenschlußmotor mit Zwischentransformator, an dem eine dritte Wicklung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Änderung der Drehzahlcharakteristik des Motors die dritte Wicklung an ohmsche Widerstände angeschlossen oder unmittelbar kurzgeschlossen ist.
2. 2. Verwendung der Anordnung des Anspruchs i für den Antrieb von Lüftern öder ähnlichen Arbeitsmaschinen zu dem Zwecke, das Anfahrmoment zu überwinden.
3. 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Anlauf geschlossene Hilfswicklung nach dem Anlauf selbsttätig in Abhängigkeit von der Spannung oder dem " Strom im Motor oder von der Motordrehzahl geöffnet bzw. praktisch stromlos gemacht wird. q.. Anordnung nach Anspruch 2ä dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfswicklung einen Hilfsmotor mit ausreichendem Schwungmoment speist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr: 558 i73.