DE914916C

DE914916C - Vorrichtung zur Erleichterung des Ansetzens der Melkbecher

Info

Publication number: DE914916C
Application number: DEE5828A
Authority: DE
Inventors: Ernst Eggers
Original assignee: ERNST EGGERS
Current assignee: ERNST EGGERS
Priority date: 1952-07-31
Filing date: 1952-07-31
Publication date: 1954-07-12

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erleichterung des Ansetzens der Melkbecher von Melkmaschinen an das Euter des zu melkenden Tieres.

Derartige Melkmaschinen werden insbesondere bei Kühen benutzt, so daß stets vier Melkbecher zu einer Melkeinheit zusammengefaßt werden. Zu diesem Zweck ist ein Verteiler stück vorgesehen, an das einerseits die Unterdruckquelle unter Zwischenschaltung eines Pulsators anschließt und von der andererseits vier Milchschlauchstutzen abgehen, von denen jeder geeignet ist, als Anschluß für einen Milchschlauch zu dienen, an dessen Ende der Melkbecher aufgesetzt ist. Zum Ansetzen der Melkbecher faßt der Melker das Verteilerstück mit der linken Hand, wobei die vier Melkbecher an den Milchschläuchen frei herabhängen; indem der Melker dann mit der linken Hand weiter das Verteilerstück hochhält, setzt er die verschiedenen Melkbecher an die einzelnen Euterzitzen, während ao die Vakuumpumpe bereits arbeitet. Die Milchschlauchstutzen sind jedoch zwangläufig in Abhängigkeit von den noch nicht angesetzten Melkbechern abgesperrt, weil die Milchschlauchstutzen durch die herabhängenden Milchschläuche abge- as sperrt werden. Zu diesem Zweck stehen insbesondere die Milchschlauchstutzen unter einem Winkel von 45°, indem ihre Austrittsöffnung waagerecht gegenüber der Achse des Stutzens abgeschrägt ist. Der nach unten geknickte Milchschlauch sperrt dann die Austrittsöffnung ab und gibt sie erst frei, wenn der Melker den Melkbecher anhebt. Bei den bekannten Geräten dieser Art läßt sich nicht vermeiden, daß die noch nicht angesetzten, nach unten hängenden Melkbecher mit der Mündung in die Streu gelangen und verschmutzen. Dieser Schmutz wird dann beim Ansetzen der Melkbecher mit angesaugt. Außerdem wird da-

durch, daß der Melkbecher unten aufstößt, der Milchschlauch angehoben, wodurch die Absperrung des Mdlchschlauchstutzens verschlechtert wird. Abgesehen davon, daß nunmehr der Schmutz durch den Melkbecher hindurch auch schon bei noch nicht angehobenem Melkbecher angesaugt wird, ergibt sich als weiterer Mangel, daß die Saugwirkung der Pumpe beeinträchtigt wird, so daß die schon angesetzten Melkbecher wieder abfallen können. ίο Schließlich ergeben die bekannten Einrichtungen nur unvollkommene Möglichkeiten bei dreistrichigen Kühen, deren eine Euterzitze z. B. verödet ist. Hierbei ist es notwendig, den Milchschlauch für den einen Melkbecher umzuknicken und mittels eines Rings, der über den umgeknickten Schlauch geschoben wird, in dieser Lage an dem Verteilerstück zu halten.

Erfindungsgemäß werden diese Mängel dadurch beseitigt, daß das Verteiler stück mit einem Halter zur Halterung der Melkbecher unabhängig von den Milchschläuchen in einer derartigen Lage verbunden ist, daß der Milchschlauch die Verbindung zwischen dem Melkbecher und dem Milchschlauchstutzen unterbricht. Auf diese Weise kann keinerlei Verschmutzung der Melkbecher eintreten. Es kann auch nicht vorzeitig die Absperrung des Milchschlauchstutzens mehr oder minder geöffnet werden, so daß auch die schon angesetzten Melkbecher einwandfrei in ihrer Lage gehalten werden. Auch das Abmelken von dreistrichigen Kühen ist wesentlich verbessert, da keinerlei zusätzliche Maßnahmen mehr zum Halten des nicht benutzten Melkbechers vorgesehen zu werden brauchen.

Die Erfindung ist auf zahlreiche Arten durchführbar. In jedem Fall aber sind die Mittel zur Ausführung des Erfindungsgedankens äußerst einfach und mit geringen Kosten herzustellen. Es ist hierbei so vorzugehen, daß der Halter die Melkbecher in einer derartigen Lage hält, daß der dazugehörige Milchschlauch infolge einer scharfen Richtungsänderung eingeknickt wird. Hierbei kann zusätzlich oder unabhängig hiervon der Halter die Melkbecher in einer derartigen Lage halten, daß der Milchschlauch am Milchschlauchstutzen zuerst nach unten abgebogen wird, indem auf an sich bekannte Weise der Milchschlauchstutzen durch den Milchschlauch abgesperrt wird. Es ist also mit Hilfe des Erfindungsgegenstands möglich, in dem Milchschlauch zwei Absperrstellen zu erreichen, was die Sicherheit für eine Unterbrechung der Verbindung zwischen dem Verteilerstück und bei noch nicht angesetztem Melkbecher wesentlich erhöht. Zweckmäßigerweise ist der Halter abnehmbar eingerichtet, indem er z. B. ein Rohr aufweist, das auf einen nach oben weisenden Vorsprung des Verteilerstücks auf geklemmt wird. Dieser Vorsprung des Verteilerstücks ist normalerweise sowieso vorhanden, um dem Melker als Griff zu diienen, so daß die bekannten Verteilerstücke in keiner Weise abgeändert zu werden brauchen.

Vorzugsweise= sind die Melkbecher rings um den Halter derart geneigt zur Senkrechten angeordnet, daß ihre nach oben weisenden Mündungen näher aneinanderliegen als ihre Enden, an denen die Milchschläuche anschließen.

Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstands sind an Hand der Zeichnung erläutert, in der eine Ausführungsform der Erfindung in vereinfachter Darstellung gezeigt ist. Es zeigt

Fig. ι eine Ansicht auf ein bekanntes Verteilerstück mit den dazugehörigen Melkbechern im Gebrauch,

Fig. 2 eine Teilansicht auf die Einrichtung der Fig. ι bei auf dem Fußboden stehendem Melkbecher,

Fig. 3 eine Ansicht auf ein Verteilerstück mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Halter, ebenfalls bei Gebrauch,

Fig. 4 eine Ansicht von oben auf die obere Auflageplatte eines erfindungsgemäß ausgebildeten Halters.

Gemäß Fig. 1 ist auf bekannte Weise ein Verteilerstück ι über einen Schlauch 2 mit einer Unterdruckquelle verbunden, wobei in die Verbindungsleitung auf nicht dargestellte Weise ein Pulsator eingeschaltet ist. Das Verteilerstück ist mit vier Milchschlauchstutzen 3 versehen, die schräg, beispielweise unter 45⁰, nach oben gerichtet und gleichmäßig auf dem Umfang verteilt sind. Das Verteilerstück weist zentrisch eine nach oben gerichtete Griffverlängerung 4 mit einem Anschlagfiansch 5 auf. An jeden der Milchschlauchstutzens ist ein Milchschlauch 6 angeschlossen, auf dessen anderer Seite auf l>ekannte Art ein Melkbecher 7 aufgesetzt ist, dessen Mündungsstück 8 einen ringsherum gehenden Ansatz 9 aufweist. Mit 10 ist das Euter mit den Zitzen 11 bezeichnet.

Wie der rechte Teil der Fig. 1 zeigt, hängen die noch nicht angesetzten Melkbecher nach unten, wobei der Melker das Verteilerstück 1 etwa in der gezeichneten Lage hält, in einer mittleren Lage also, bei der einerseits die Milchschlauchstutzen der angesetzten Melkbecher einwandfrei geöffnet sind, während die Milchschlauchstutzen der nach unten hängenden Melkbecher durch den Milchschlauch 6 abgesperrt sind.

Wenn jedoch, und dies ist die Regel bei der normalen Höhe von etwa 50 cm, die Mündung des Melkbechers, wie Fig. 2 zeigt, auf dem Fußboden 12 aufliegt, ergibt sich leicht eine sehr flache Krümmung für den Milchschlauch 6, so daß die Öffnung des Milchschlauchstutzens 3 nicht mehr abgesperrt wird und nun durch den Melkbecher Staub, Schmutz und Kot angesaugt werden kann. Der erfindungsgemäße Halter besteht nach den Fig. 3 und 4 aus einem zentrischen Rohr 13, an dessen oberer Kante auf nicht näher dargestellte Weise eine Halterplatte 14 befestigt, beispielsweise aufgeschweißt ist. In der mittleren Höhe dieses iao Rohres sind vier Arme 15 um 90⁰ gegeneinander versetzt befestigt, beispielsweise ebenfalls aufgeschweißt. Jeder dieser Arme besitzt einen nach unten gebogenen Haken 16. Das untere Ende des Rohres 13 kann auf den Ansatz 4 des Verteiler-Stücks aufgesetzt werden, indem eine Knebel-

schraube 17 dazu dient, das Rohr 13 auf dem Ansatz 4 festzuklemmen. Die Halterplatte 14 ist, wie sich insbesondere aus Fig. 4 ergibt, mit vier kreissegmentförmigen Ausschnitten 18 versehen, die axial über den Armen 15 und den dazugehörigen Haken 16 liegen. Jeder der Melkbecher ist etwa in der Mitte seiner Länge mit einer öse 19 versehen, die auf irgendeine Weise auf seinem Umfang befestigt, insbesondere festgeklemmt wird. Nachdem der Halter auf dem Verteilerstück mittels der Knebelschraube 17 festgeklemmt worden ist, werden die einzelnen Melkbecher auf dem Halter angeordnet, indem die öse'19 von unten her in den Haken 16 eingeführt wird und danach das obere Ende des Melkbechers derart auf die Ausschnitte 18 aufgelegt wird, daß sich die Kante 9 des Mündungsstücks 8 gegen die Oberseite des Halterblechs 14 legt. Die Auflagefläche 18 ist derart mit Bezug auf den Haken und den Arm 15 bemessen, daß der Melkbecher leicht aus der Senkrechten geneigt ist. Hierbei wird der Milchschlauch 6 zuerst nach unten gebogen, so daß die Austrittsöffnung der Milchschlauchstutzen abgesperrt ist. Außerdem aber ergibt sich bei 20 eine scharfe Knickung des Schlauches 6, die ebenfalls eine Absperrung zur Folge hat. In dem rechten Teil der Fig. 3 ist gezeigt, daß die Arbeitsweise bei angesetztem Melkbecher in keiner Weise behindert ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Vorrichtung zur Erleichterung des Ansetzens der Melkbecher von Melkmaschinen an das Euter des zu melkenden Tieres mit einem mit einer Unterdruckquelle verbundenen Verteilerstück, dessen einzelne Milchschlauchstutzen bei nicht angesetzten Melkbechern selbsttätig gesperrt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilerstück mit einem Halter (13, 14, 15) zur Halterung der MeIkbecher unabhängig von den Milchschläuchen in einer derartigen Lage verbunden ist, daß der Milchschlauch die Verbindung zwischen dem Melkbecher und dem Milchschlauchstutzen unterbricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (13, 14, 15) die Melkbecher (7) in einer derartigen Lage hält, daß der dazugehörige Milchschlauch (6) infolge einer scharfen Richtungsänderung eingeknickt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (13, 14, 15) die Melkbecher (7) in einer derartigen Lage hält, daß der Milchschlauch (6) am Milchschlauchstutzen (3) zuerst nach unten abgebogen wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (13, 14, 15) abnehmbar an dem Verteilerstück befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (13, 14, 15) aus zwei übereinander angeordneten Trägern (14, 15) besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Halter (13, 14, 15) einerseits eine obere Platte (14) aufweist, die dazu dient, den oberen Kragen der Melkbecher (7) von außen her aufzulegen, und andererseits darunter Arme (15) mit nach unten gebogenen Haken aufweist, in die ösen einzugreifen vermögen, die an den Melkbechern (7) vorgesehen sind.
7. 'Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Platte (14) mit einwärts gebogenen Flächen versehen ist, in die sich der Melkbecher (7) einzulegen vermag.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Melkbecher (7) rings um den Halter (13, 14, 15) derart geneigt zur Senkrechten angeordnet sind, daß ihre nach oben weisenden Mündungen näher aneinanderliegen als ihre Enden, an denen die Milchschläuche anschließen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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