DE911769C - Selbsttaetige Regelung fuer OEfen mit Raeumen verschieden hoher Temperatur - Google Patents

Description

• Selbsttätige Regelung für Öfen mit Räumen verschieden hoher Temperatur Der Gegenstand des Patents 722 o58 betrifft eine selbsttätige Regelung für Öfen verschieden hoher Temperatur unter Verwendung zweier Pyrometer, von denen das eine in dem heißeren, das andere in dem kälteren Ofenteil angeordnet ist und die beide die Feuerung beeinflussen, und er besteht darin, daß das im heißeren Ofenteil angeordnete Pyrometer die fühlbare Wärme der die Feuerung unterhaltenden Stoffe bei gleichbleibender, chemisch gebundener Wärme regelt, während das im kälteren Ofenteil angeordnete Pyrometer in bekannter Weise die Regelung der Mengen der Verbrennungsstoffe (Gas und Luft) unter Einhaltung des einmal bestimmten Verhältnisses beider Stoffe zueinander übernimmt.
• Dieses Regelungsverfahren war bisher in seiner Anwendung auf metallurgische Öfen und auf keramische Öfen mit Wärmerückgewinnung durch die Abkühlung der gebrannten Ware beschrieben.
• Es ist in der Beschreibung zwar gesagt, daß das Verfahren auch für jedes andere Ofensystem, welches mit verschieden hohen Temperaturen arbeitet, anwendbar ist, doch ist das neue Verfahren mit besonderem Vorteil auch auf solche Öfen anwendbar, bei denen die beiden einander beeinflussenden Temperaturen nicht auf das Wärmgut selber zu beziehen sind, sondern vielmehr auf die Temperatur des Behältnisses einerseits und die Temperatur des Glühgutes andererseits, also auf sogenannte Muffelöfen mit allen ihren Abarten.
• Bei diesen Ofen wirkt die Feuerung unmittelbar auf die Muffel; dieser unmittelbar wirkende Teil der Feuerung stellt den heißeren Teil des Ofen dar. Mittelbar wirkt die Feuerung durch Ausstrahlung der Muffel auf das Glühgut; dieser durch mittelbare Beheizung wirkende Teil stellt den kühleren Teil des Ofens dar.
• Bei der Übertragung des neuen Regelungseerfahrens auf Muifelöfen wird man das den heißeren Ofenteil regelnde Pyrometer zweckmäßigerweise an der Stelle anordnen, wo die größte Gefahr für Überhitzung der Muffel besteht. Wird die gefährliche Temperatur erreicht, so wirkt das Pyrometer in der üblichen Weise, z. B. über einen Kompensationsregler, dahin, daß Abgase vorzugsweise der Verbrennungsluft beigemengt und die Mengen der Abgase weiter so geregelt werden, daß die gefährliche Temperaturgrenze nicht überschritten wird.
• Das Pyrometer im kühleren Teil des Ofens, also im Innern der Muffel, ordnet man zweckmäßigerweise an derjenigen Stelle an, wo das Glühgut zuerst die gewünschte Glühtemperatur erreicht, die nicht überschritten werden darf, also z. B. an der Ecke eines Stapels. Wird an dieser Stelle die Glühtemperatur erreicht, so- wirkt das Pyrometer wiederum über einen Kompensationsregler auf eine oder mehrere Drosselklappen, welche die Menge der zuströmenden Heizgase drosseln, so daß die Glühtemperatur im Innern der Muffel nicht überschritten wird.
• Es handelt sich dann weiter nur noch um einen Ausgleich der Wärme innerhalb der Heizmuffel, und das Ende des Glühvorganges richtet sich entweder nach der erfahrungsmäßig festgesetzten Zeit oder nach der Angabe eines im Innern des Glühgutes angeordneten Kontrollpyrometers, welches anzeigt, daß der Glühvorgang bis dorthin fortgeschritten ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Selbsttätige Regelung für Öfen mit Räumen verschieden hoher Temperatur, bei der ein Pyrometer im heißeren Ofenteil die Güte der die Feuerung unterhaltenden Stoffe regelt, während ein im kälteren Teil eingebautes Pyrometer die Regelung der Mengen dieser Stoffe übernimmt, nach Patent 722 058, in Anwendung auf Muffelöfen, dadurch gekennzeichnet, daß das Pyrometer des heißeren Ofenteiles außerhalb der Glüh- oder Heizmuffel angeordnet ist, während das Pyrometer des kälteren Ofenteiles innerhalb der Muffel angeordnet ist.