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Schär- und Bäummaschine Um beim Messender Fadenlänge jeden Schlupf
der Fäden auf der Meßtrommel einer Schär- und Bäummaschine und damit Fehlmessungen
zu vermeiden, wird gemäß dem Patent 728 718 zwischen dem Baum und der Meßtrommel
ein stufenloses Getriebe und eine auf dieses Getriebe einwirkende Feststellvorrichtung
eingeschaltet, welche -so zusammenwirken, daß das Übersetzungsverhältnis sich entsprechend
dem Zu- oder Abnehmen der Stärke des Wickelkörpers beim Wickeln zwar ständig ändern
kann, beim Stillsetzen oder Anfahren der Maschine jedoch das gerade bestehende Übersetzungsverhältnis;
unveränderlich festgehaltenwird. Beim Anfahren und vor allem beim Bremsen des Zettelbaumes
sind dabei durch das stufenlose Getriebe verhältnismäßig große Kräfte zum Stillsetzen
der Meßtrommel zu übertragen, weshalb das stufenlose Getriebe in seiner Ausführungsform
sehr kräftig und dadurch entsprechend teuer gehalten werden muß. Es wurde daher
bereits vorgeschlagen, ein verhältnismäßig schwaches stufenloses Getriebe einzubauen,
welches nicht direkt zum Abbremsen der Meßtrommel eingesetzt wird, sondern lediglich
regelnd auf die Abbremsung derselben einwirkt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe jedoch mit einfacheren Mitteln
gelöst, indem bei Schär- und Bäummaschinen mit direkt angetriebenem Baum und vorgeschalteter,
von den Fäden mitgenommener
Meßtrommel und einem zwischen dem Baum
und der Meßtrommel eingebauten stufenlosen Getriebe während des Arbeitens die Meßtrommel
in gewohnter Weise auf eine Längenmeßeinrichtung einwirkt, während beim Bremsen
und Anfahren der Maschine die Längenmeßeinrichtung von der Meßtrommel entkuppelt
und mit dem stufenlos regelbaren Getriebe in Verbindung gebracht wird. Das stufenlose
Getriebe kann dabei so ausgebildet sein, daß es gemäß dem Hauptpatent die jeweilige
Übersetzung zwischen Meßtrommel und Baum selbst einstellt und im Augenblick des
Anfahrens und Abstellens dieses Übersetzungsverhältnis durch Festklemmen beibehält
oder aber daß dieses Getriebe durch den Wickel abtastende Mittel so gesteuert wird,
daß während des Anfahrens und Bremsens die abgenommene Fadenlänge auf die Längenmeßeinrichtung
übertragen wird. Dadurch wird erreicht, daß beim Bremsen des Baumes nur sehr kleine
Massenträgheiten zu überwinden sind, so daß mit einer sehr leichten und billigen
Ausführung des Getriebes eine völlige Betriebssicherheit gewährleistet wird. Es
besteht auch die Möglichkeit, während des Anfahrens und Bremsens die Fadenlänge
auf dem Wickel direkt abzunehmen, d. h. durch Abtasten des Garnwickels mittels einer
Meßrolle, welche während des Bremsens und Anfahrens. auf dieLängenmeßeinrichtungeinwirkt,
die Meßtrommel auszuschalten. Die Erfindung kann auch bei jeder Ausführungsform
Anwendung finden, bei der ein Abschalten .des Tachometers nebst Meterzählers von
der Meßtrommel und ein Umschalten desselben auf eine vom Faden selbst oder vom Baum
erzeugte Bewegung während des Bremsens und Anfahrens erfolgt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert. Im Maschinengestell
i sind Meßtrommel2 und Baum 3 gelagert. Auf der Baumwelle 21 sitzt ein Planrad toi.
Das Planrad toi wird von einer Feder 2o2 gegen ein Reibrad 2o3 angedrückt, das sich
auf einer Welle 204 befindet, über welche ein Zahntrieb z05, 2o6 angetrieben wird.
An der Meßtrommel 2 befindet sich ein Mitnehmerflansch 2o7, der über eine Wechselkupplung
2o8 ein Tachometer nebst Meterzähler 25 zeitweilig antreibt. Auf den Baum 3 drückt
eine Anpreßwalze 2o9, die sich beidseits mittels Lagern 2io auf Gleitstangen 2ii
führt und über einen Hebel 212 mittels eines Verschieberinges 213 die Welle 2o4
in Abhängigkeit des Baumdurchmessers bewegen kann. Der Hebel212 ist in einem Lager
214 mit dem Gestell i drehbar verbunden. Die Wechselkupplung 2o8 wird durch einen
Elektromagneten 215 über einen Hebel 216 betätigt. Am Baum 3 ist eine Bremse 217
angebracht, welche von einem Elektromagneten 2i8 mittels eines Hebels 2i9 betätigt
wird. Die Fäden F werden durch Fadenwächter 220, welche mit Kontakt 22i bzw. einer
Kontaktschiene 222 versehen sind, überwacht. In der Leitung 223 zwischen Kontaktschiene
222 und Bremsmagnet 218 liegt eine Stromquelle 224.
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Während des Zettelns bzw. Schärens werden die Fäden F auf den Baum
3 aufgewickelt. Sie werden durch die Anpreßwalze 2o9 angepreßt und umschlingen die
Meßtrommel2 derart, daß sie die Trommel entsprechend der Fadengeschwindigkeit antreiben.
Die Meßtrommel steht dabei mittels der Wechselkupplung 2o8, welche auf den Mitnehmerflansch
2o7 der Meßtrommel 2 angedrückt ist, mit dem Tachometer nebst Meterzähler 25 in
Verbindung. Das stufenlos regelbare Getriebe, bestehend aus dem Planrad toi und
dem Reibrad 2o3, treibt dabei über die Welle 204 und das Zahnrad 2o5 das zweite
Kegelrad 2o6 so an, daß es mit gleicher Drehzahl läuft wie die Meßtrommel2 bzw.
die Wechselkupplung 2o8, die das Tachometer nebst Meterzähler 25 antreibt. Bei größer
werdendem Durchmesser des Baumes 3 verstellt die nunmehr am größeren Durchmesser
anliegende Anpreßwalze Zog über die Lager 2io und den Hebel 212 sowie den Verschiebering
2i3 die Welle 2o4 mit dem Reibrad 203 derart, daß auch bei diesem größeren
Durchmesser die Drehzahlen der Meßtrommel2 und :des Kegelrades 2o6 übereinstimmen.
Beim Bruch eines Fadens F schwingt der Fadenwächter 22o infolge seines Eigengewichtes
im Sinne gegen den Uhrzeiger aus und schließt dadurch den Schalter 221, 222 des
Stromkreises 223, der durch die Stromquelle 224 gespeist wird. Infolge des nunmehr
eintretenden Stromdurchflusses wird der Elektromagnet 215 erregt, welcher über den
Hebel 216 die Wechselkupplung 2o8 augenblicklich derart umschaltet, -daß dieselbe
außer Eingriff mit dem Mitnehmerflansch 207 der Meßtrommel 2 und in Eingriff mit
dem Zahnrad 2o6 gebracht wird. Gleichzeitig wird auch der Elektromagnet 2 i 8 erregt,
welcher über den Hebel 2i9 die Bremse 217 betätigt, die ein plötzliches Stillsetzen
des Baumes bewirkt. Infolge der durch das Umschalten der Wechselkupplung 2o8 bestehenden
Verbindung zwischen Baum und Tachometer nebst Meterzähler 25 wird über das stufenlose
Getriebe, bestehend aus dem Planrad toi und dem Reibrad 2o3, sowie über die Welle
2o4 und den Zahntrieb 2o5. 2o6 die während des Bremsens noch auf den Baum auflaufende
Fadenlänge mit größterGenauigkei.t auf dieLängenmeßeinrichtung übertragen, ohne
daß es dabei erforderlich wäre, für ein genau abgestimmtes Abbremsen der Meßtrommel
selbst Sorge zu tragen. Beim Anfahren der Maschine wird der Elektromagnet 215 vorteilhaft
durch den Stromkreis des Anfahrschalters bzw. Bedienungsdruckknopfes erregt, so
daß während der Beschleunigung der Maschine der Baum über das stufenlose Getriebe
wie beim Abbremsen unmittelbar mit dem Tachometer nebst Meterzähler in Verbindung
steht, wobei dann erst nach Erreichen der vollen Drehzahl der Meßtrommel letztere
mit dem Tachometer nebst Meterzähler gekuppelt wird. Das Freigeben des Magneten
215 kann dabei durch den Einschaltdruckknopf selbst, eine Verzögerungsschaltung
oder durch einen in der Meßwalze eingebauten Fliehkraftregler erfolgen. Man kann
das stufenlos regelbare Getriebe toi, 2o3 auch :so ausbilden, daß sich das jeweilige
Übersetzungsverhältnis zwischen der Meßtrommel und dem Baum selbst einstellen kann,
wobei
während des Anfahrens und Abstellens dieses jeweilige Übersetzungsverhältnis festgehalten
wird.