DE904231C

DE904231C - Verfahren zur Beschleunigung der Molekuelvergroesserung trocknender OEle

Info

Publication number: DE904231C
Application number: DEK11575A
Authority: DE
Inventors: Dr Hans P Kaufmann
Original assignee: HANS P KAUFMANN DR
Current assignee: HANS P KAUFMANN DR
Priority date: 1951-10-09
Filing date: 1951-10-09
Publication date: 1954-02-15

Description

Verfahren zur Beschleunigung der Molekülvergrößerung trocknender Ule Es wurde gefunden, daß die Molekülvergrößerung ungesättigter Verbindungen, in erster Linie trocknender öle, durch die Verwendung von Metallkomplexsalzen der Porphine eine starke Beschleunigung erfährt. Unter diesen Komplexsalzen sind in erster Linie diejenigen des Eisens wirksam, so z. B. das Eisensalz des Porphins C2o H12 N4 Fe Cl, aber auch zahlreiche Porphyrine und Häme, wie das sehr reaktionsfähige Mesohäm C34 H36 N4 Fe. Für die praktische Verwendung leicht faßbar ist das Hämin mit seinen zahlreichen Verbindungen, z. B. Pyridin-und Imidazolhämin. Daß im Hämin der beschleunigende Effekt an das Metall gebunden ist, zeigt die Wirkungslosigkeit des Protoporphyrins.
Die Beschleunigung der Molekülvergrößerung wird besonders deutlich gegenüber Ölen, die konjugierte Doppelbindungen enthalten, z. B. Holzöl, Oiticicaöl, Parinarsäure entha.ltendeoder künstlich konjugierte Öle. Versetzt man z. B. Holzöl mit o,1 % Hämin, so wird seine Trockenzeit um ein Vielfaches verringert. Da Hämin in Ölen schwer löslich ist, verwendet man zweckmäßig Konzentrate desselben in geeigneten Lösungsmitteln, wie z. B. aromatischen Aminen. Bei den nachstehend beschriebenen Beispielen benutzte man eine io%ige Häminlösung in Anilin, die mit Benzol auf das iofache verdünnt war und als Vorratslösung diente.
Bekanntlich verläuft die Molekülvergrößerung der trocknenden Öle mit isolierten Doppelbindungen unter bestimmten Verhältnissen über eine Konjugierung derselben, so z. B. bei der Standölkochung. Deshalb können auch hier metallhaltige Porphine, wie Hämin, beschleunigende Wirkungen entfalten. Es ist aber auch möglich, Gemische von Isolen-und Konjuenölen anzuwenden, wobei die Beschleunigung der Trocknung wahrscheinlich durch Co-Polymerisation zustande kommt. Auch andere ungesättigte organische Verbindungen, wie z. B. Styrol-oder Vinylderivate, können zu diesem Zweck herangezogen oder natürliche oder künstliche Harze zugesetzt werden. Die Herstellung geschieht durch Mischen der in Betracht kommenden Rohstoffe mit den Porphinkomplexsalzen. Bei Anwendung von Wärme wird die Molekülvergrößerung an Hand der Viskosität herausgenommener Proben kontrolliert und der Prozeß zu einem bestimmten Zeitpunkt abgebrochen.
Beispiel i Rohes Leinöl versetzt man mit dem beschriebenen Konzentrat des Hämins, und zwar derart, daß die Menge des letzteren o, i o;'o beträgt. Während ohne diesen Zusatz erst in 30 Stunden nach Aufstreichen des öles eine Trocknung eintrat, wurde sie mit der vorstehend beschriebenen Sikkativierung unter genau gleichen Bedingungen bereits nach etwa 2 Stunden erreicht. Beispiel a -Wie im Beispiel i wird Oiticicaöl, das öl der Früchte von Impatiensarten und ein zu 40 0/6 konjugiertes Leinöl behandelt. Auch hier tritt eine starke Beschleunigung der Trocknung ein.
Beispiel 3 Gleiche Teile Holzöl und Leinöl mit o, i % Hämin versetzt, trocknen so schnell wie das Holzöl allein. Beispiel q.
7o Teile Holzöl und 3o Teile Styrol erwärmt man mit o, i % Hämin, bis das zunächst am Rückflußkühlersiedende Styrol verschwindet. Dann wird die Kochung fortgesetzt, bis ein Standöl gewünschter Viskosität entsteht.

Claims

PATENTANSPRUCFI: Verfahren zur Beschleunigung der Molekülvergrößerung trocknender öle, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen allein oder unter Zusatz anderer bekannter ungesättigter, zur Polymerisation neigender Stoffe metallhaltige Porphine, vorzugsweise Hämin, in kleinen Mengen zusetzt.