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Oberleitungsmast für Modelleisenbahnen Die Erfindung bezieht sich
auf einen Oberleitungsmast für Modelleisenbahnen, insbesondere für Spur HO.
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Wenn man bisher einen Oberleitungsmast möglichst modellgetreu auf
etwa io cm Höhe verkleinern wollte, so standen dem große Schwierigkeiten entgegen.
Der Mast wurde im Preis fast unerschwinglich hoch, genügte trotzdem den Festigkeitsansprüchen
nicht, und die einzelnen Gitterstäbe konnten praktisch nicht hergestellt werden.
Das trifft auch bei der Fertigung in Metallispritzguß hinsichtlich der Fest4gkeit
und der Gitterstabausbildung zu. Ähnliche Schwierigkeiten bestehen auch bei der
Herstellung der Masten aus Stahl, Messing oder Holz. Die Masten wurden sowohl zu
dick, unansehnlich und nicht modellähnlich genug, auch hielten sie den Beanspruchungen
nicht stand. Auf Grund neuer Erkenntnisse und umfangreicher Versuche wird nun gemäß
der Erfindung ein völlig anderer Weg begangen, indem unter bewußtem Verzicht auf
die bisher allgemein übliche Starrheit der Masten ein Gittermast aus einer hochelastischen
thermoplastischen Masse nach dem Spritzgießverfahren hergestellt wird. Ein solcher
Mast erlaubt im Gegensatz zu den üblichen Masten überraschenderweise sehr große
seitliche Ausbiegungen, ohne dabei zu Bruch zu gehen. Man kann sogar durch Anfassen
an einem Mast, der über die Fahrdrähte mit vielen anderen Masten gleicher Art verl>unden
ist, die sämtlichen anderen Masten um beträchtliche Strecken zur Seite drücken,
ohne daß die Masten dabei abbrechen. Das ist im Spielbetrieb von erheblicher Bedeutung
und überrascht ganz allgemein. Ein weiterer Vorteil der neuen Masten gegenüber den
Metallmasten besteht darin, daß der neue Mast ein gefälliges, naturgetreues Aussehen
hat und den elektrischen Strom nicht leitet. An den wenigen Stellen, an denen eine
elektrische Zuleitung zum Fahrdraht erforderlich ist, kann indessen in einen der
senkrechten Trägerteile ein elektrischer Zuleitungsdraht mit eingespritzt werden.
Die
Erfindung wird im folgenden unter Hinweis auf ein in der Zeichnung dargestelltes
Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei sich weitere kennzeichnende Merkmale ergeben
werden. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht eines fertig montierten Chberleitungsmastes,
wobei die Abmessungen einschließlich - der Querschnitte aus zeichnerischen Gründen
größer gehalten sind, als dies der kleinsten modellgetreuen Ausführungsmöglichkeit
entspricht, Fig. 2 eine Seitenansicht in Pfeilrichtung 1I in Fig. i, Fig. 3 einen
Schnitt nach Linie III-@III in Fig. i für einen einfachen Gittermast, F ig. q. einen
Schnitt nach Linie III-III in Fig. i für einen Gittermast von quadratischem Querschnitt,
Fig. 5 eine Schrägansicht einer Einzelheit, Fig. 6 eine Einzelheit.
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i ist ein Oberleitungsmast für eine Modelleisenbahn Spur H 0, der
aus einem Sockel 2 und zwei seitlichen Trägern 3, q. besteht, die durch Gitterstäbe
5 miteinander verstrebt sind. In seiner bevorzugten Ausführungsform hat er an der
Schnittlinie III-III den aus Fig. 3 ersichtlichen Querschnitt. Er kann grundsätzlich
auch mit quadratischem Querschnitt nach Fig. 4 hergestellt werden, wobei in jeder
Ecke ein Träger angeordnet ist, von denen je zwei benachbarte durch Gitterstäbe
miteinander verbunden sind.
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Der Gitterträger wird, wie das an sich für andere Gegenstände bekannt
ist, durch Spritzen aus thermoplastischer Masse derart hergestellt, daß er eine
hohe Festigkeit und eine hohe elastische Nachgiebigkeit gegen die auch bei rauher
Bethandlung vorkommende Beanspruchung hat. Wählt man als Werkstoff für die Gitterträger
thermoplastische, vorwiegend füllstofffreie Spritzgußmasse auf der Basis der Mischpolymerisate,
so sind die Oberleitungsmasten auch bei dünnen Querschnitten praktisch unzerbrechlich.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. q. stellt man zweckmäßig den Gittermast aus zwei
im Querschnitt nach Linie IV-IV geteilten Halbkörpern her und klebt sie nach Bestreichen
der Schnittflächen mit einem geeigneten Bindemittel, z. B. Mischpolymerisaten, zusammen.
Etwa im Sockel zum Festschrauben auf einem Montagebrett 6 benötigte Gewinde 7 können
ohne weiteres bei der Herstellung mit eingespritzt werden, indem man Schrauben 8
in die Form mit einlegt und sie gegebenenfalls nach dem Spritzvorgang wieder herausschraubt,
bevor die Spritzmasse völlig erkaltet ist. Der Gittermast i kann durch Schrauben
8 entweder unmittelbar auf ein Montagebrett 6 od. digl. aufgeschraubt werden. Man
kann den Sockel 2 aber auch mittels einer Schraube 9 auf einer metallischen gewölbten
Sockelplatte io befestigen, deren Oberfläche seinem Querschnitt angepaßt ist, und
dann die Sockelplatte ihrerseits auf dem Montagebrett anbringen.
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Etwa unterhalb von seinem oberen Ende hat der Gittermast i einen waagerechten
Haltedraht 12, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bei dem Herstellungsvorgang
in ein Auge 13 des Trägers 4 mit eingespritzt worden ist. Auf .der Oberkante des
Auges 13 stützt sich eine Abbiegung 14 eines Auslegers 15 ab, der bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel an seinem inneren Ende durch einen Niet i9 am Gittermast i befestigt
ist. Hierzu hat der im Querschnitt U-förmig ausgebildete Ausleger 15 -gemäß Fig.
5 zwei seitliche Augen 17 mit je einer dem Nietdurchmesser entsprechenden Bohrung.
Aus .dem oberen Stegteil des Auslegers 15 ist ein schmaler Teil 16 ausgestanzt und
nach oben herausgebogen, so daß er als Zugdraht für die Befestigung des Auslegers
an der Mastspitze dienen kann. Der Zug:dra'ht 16 wird zweckmäßig in ein nach dem
Spritzvorgarg gebohrtes Loch der Mastspitze eingesetzt und in diesem durch ein geeignetes
Bindemittel festgeklebt. Es empfiehlt sich, jeder Bahnanlage einen oder zwei Oberleitungsmaste
beizugeben, die im Mast mit eingespritzt einen elektrischen Zuleitungsdraht für
den Stromanschluß enthalten. Der Zuleitungsdraht wird vorteilhaft in einem der beiden
Träger 3, q. eingelegt und ist oben am Fahrdraht und unten an einer Stromquelle
anzuschließen.
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Folgende Abmessungen haben sich bei Oberleitungsmasten für die SpurHO
als zweckmäßig erwiesen: Sockelgrundfläche für den einfachen Gittermast 9,5 i 5
mm, Sockelhöhe 8 mm, Gesamthöhe des Mastes einschließlich Sockel 105 mm, Breite
der Träger 3, 4 in der Richtung der Fig. 2 3 mm, Breite des Gittermastes unmittelbar
oberhalb des Sockels 7,4 mm und an derMastspitze 4,5 mm, Dicke der Träger (Ansicht
Fig. i) bis o,5 X 2 mm, .Ausladung des Ausleggärs bzw. Länge dies Haltedrahts 38
mm, Länge des Fahrdrahts i so mm.
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Wichtig ist auch, um den Spannungsabfall zu verhindern und eine einfache
Isolation gegenüber der metallischen Schiene zu erreichen, die Wahl des Werkstoffes
aus elastischer, thermoplastischer Masse, die im Gegensatz zu Metall- und Bakelitmasten
nicht bricht, sondern federt.