DE902735C

DE902735C - Verfahren zur Gewinnung von schwefelfreiem Oxim aus einem Oxim-Schwefel-Gemisch

Info

Publication number: DE902735C
Application number: DEF8208A
Authority: DE
Inventors: Dr Harry Welz
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1952-01-26
Filing date: 1952-01-26
Publication date: 1954-01-28

Description

Verfahren zur Gewinnung von schwefelfreiem Oxim aus einem Oxim-Schwefel-Gemisch Bei der Herstellung von Oximen durch Reduktion der Salze von primären oder sekundären Nitroverbindungen der aliphatischen oder cycloaliphratischen Reihe mit Schwefelwasserstoff (Patentschrift 825 54q.) fällt ein Oxim-Schwefel-Gemisch an.
Die Abtrennung des Oxims vom Schwefel kann mit organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkoholen, erfolgen. Die dabei erhältlichen Oxime sind aber nicht schwefelfrei. Ebenso führt das Auflösen der Oxime in Alkalilauge und Wiederausfällen mit Mineralsäure nicht zu schwefelfreien Produkten, da, auch Schwefel mitgelöst wird, der beim Neutralisieren mit Mineralsäure mit dem Oxim zusammen wieder ausfällt.
Es wurde nunc gefunden, daß man schwefelfreie Oxime aus Oxim-Schwefel-Gemischen dadurch erhalten kann, daß man das Gemisch mit Alkalilauge behandelt, zweckmäßig mit einer zur völligen Auflösung des Oxims eben ausreichenden, Menge, dann filtriert, das Filtrat mit Schwefelwasserstoff neutralisiert und das abgeschiedene Oxim isoliert.
Die Trennung kann z. B. so vorgenommen weaden, daß man das Oxim-Schwefel-Gemisch mit verdünnter Alkalilauge, vorzugsweise io- bis 201/oiger Natron- oder Kalilauge, verrührt. Man verwendet dabei zweckmäßigerweise nur so viel Lauge, als zur vollständigen. Auflösung des Oxims gerade erforderlich ist. Durch einen Überschuß an Lauge würde unnötig viel Schwefel mitgelöst werden. Die geeignete Menge kann durch einfachen Versuch jeweils leicht ermittelt werden.
In die Lösung wird dann Schwefelwasserstoff bis zur annähernden Sättigung eingeleitet. Dies ist der Fall, wenn das Alkalihydroxyd als Alkal.ihydrosulfid gebunden ist. Der mit der Lauge aus dem Oxim-Schwefel-Gemisch mitgelöste Schwefel wird hierbei nicht ausgefällt, sondern als Polysulfid in Lösung gehalten.
Die Alkalihydrosulfidlösung, die noch geringe Mengen Oxim enthält, kann zur Reduktion weiterer Nitroverbindungen wieder verwendet werden, wodurch praktisch jeglicher Verlust an Oxim vermieden wird. Beispiel i oo g eines durch Reduktion von Nitrocycloh exan mit Schwefelwasserstoff erhaltenen Gemisches, das aus 73 g Cyclohexanonoxim und 27 g Schwefel besteht, werden mit 26o g ioQ/oiger Natronlauge 30 Minuten gerührt und dann filtriert. Dabei wird das Oxim vollständig gelöst. Auf dem Filter verbleiben nach dem Auswaschen und; Trocknen z4 g Schwefel. 3 g Schwefel sind mit in Lösung gegangen. In das Fül-trat werden im Laufe, einer Stunde 22 g Schwefelwasserstoff eingeleitet. Das ausgefallene Oxim wird abfiltriert, mit 50 g kaltem Wasser ausgewaschen und getrocknet. Die Ausbeute an schwefelfreien Oxim beträgt 69 g. Das Filtrat, in dem noch 49 Oxirn gelöst sind, kann wieder zur Reduktion von Nitrocyclohexan verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung eines schwefelfreien Oxims aus einem Oxim-Schwefel-Gemisch, das bei der Reduktion von Salzen primärer oder sekundärer Nitroverbindungen der aliphatischen oder cycloaliphatischen Reihe mit H2 S an-fällt, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch mit Alkalilauge behandelt, zweckmäßig mit einer zur völligen Auflösung des Oxims eben ausreichenden Menge, dann filtriert, das Filtrat mit Schwefelwasserstoff neutralisiert -und das abgeschiedene Oxdrn isoliert.