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Transportanlage, insbesondere für die Schuhfabrikation
Die Erfindung
bezieht sich auf eine Transportanlage, insbesondere zur Förderung von Schuhen i.n
der Schuhfabrikation, mit an Laufschienen (Rollbahn) mittels Rollen laufenden Gestellen,
Laufwagen od. dgl.
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Die Erfindung bezweckt gegenüber den bisher üblichen Transportanlagen
dieser Art die Schaffung einer einlfachen, in sich festen Anlage, die mit geringen
Mitteln herstellbar ilst. Die Anlage soll außerdem in allen Teilen übersichtlich
gestaltet und leicht zugänglich sein, so daß auch der Bodenraum gut sauber zu halten
ist. Die Transportanlage soll weiterhin so gestaltet sein, daß sie sich den jeweiligen
Betriebsverhältnissen leicht anpassen läßt. Es sollen sich bei einmal verlegter
Anlage ohne weiteres zusätzliche Rollbahnen, Weichen- und Trockenstrecken einbauen
lassen. Überdies sollen auf geringem Raum gleichzeitig mehrere voneinander unabhängige
Rollbahnen unterzubringen sein.
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Die bekannten Transportanlagen der eingangs genannten Art sind nicht
geeignet, diese Bedingungen zusammengenommen zu erfüllen. Durch die Erfindung wird
eine derartige Transportanlage geschaffen, die allen genannten Forderungen gerecht
wird.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß sich die an in der
Hauptsache lotrechten Armen oben bzw. unten vorgesehenen Laufrollen der Gestelle
derart gegen lotrecht in bezug aufeinander versetzte und in ihrer Höhe im Abstand
zueinander
angeordnete Laufschienen abstützen, daß die Gestelle
oder Wagen durch das Gewicht ihres nach Ider Seite über die obere Laufschiene überragenden
Oberteiles gleichsam frei an den Laufschienen hängen. Das einzelne Transportgestell
ist mit Laufrollen zur Abstützung sowohl in waagerechter als auch lotrechter Richtung
ausgerüstet. Zu diesem Zweck sind die Arme mit Laufrollen zur Abstützung gegen die
untere Laufschiene der Rollbahn an ihrem unteren Teil abgekröpft. Bei einer Ausführungsform
der Laufgestelle mit einer in waagerechter Ebene umlaufenden Stützrolle an der unteren
Laufschiene der Rollbahn ist eine Abkröpfung des Armes nicht notwendig, sofern für
diese Laufrolle ein besonderer, gegenüber den anderen Armen entsprechend versetzter
Arm vorgesehen wird.
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Die freie Aufhängung der Transportgestelle ermöglicht zusätzlich
eine einfache Handhabung der Gestelle selbst und ein Einhängen au.ch von Schiaftstiefeln
und sonstigem Schuhwerk mit längerem Schaft neben normalem Schuhwerk in den Oberteil
von der Seite her, was sich vielfach als vorteilhaft erweist.
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Das einzelne Transportgestell kann bei einer bevorzugten Ausführungsform
nach Ider Erfindung mit nur drei Laufrollen versehen werden. In diesem Fall ist
die Herstellung gegenüber Wagen mit vier Laufrollen einfacher und billiger, und
es. lät sich vor allem eine bisher nicht erreichte Wendigkeit erzielen. Die Kurven
in der Rollbahn können nunmehr kleinste Durchmesser (Haarnadelkurven) erhalten.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist eine Laufrolle zur Abstützung
in waagerechter Ebene gegen, die obere Laufschiene zwischen den Armen für die beiden
anderen Laufrollen vorgesehen. Letztere Arme sind an ihrem unteren Tell unter einem
Winkel von 450 abgekröpft, so daß die an diesen Armen unten angeordneten, sich gegen
die untere z. B. aus einem Winkeleisen gebildete Laufschiene abstützenden Laufrollen
in einer Ebene unter 450 zur Waagerechten umlaufen und damit gleichzeitig eine Abstützung
gegen die untere Laufschiene in lotrechter und waagerechter Ebene bewirken. Das
Gestelloberteil besteht aus einem im wesentlichen U-förmig gebogenen Rohr od. dgl.,
an dem unter einem rechten Winkel zu Iden freien Schenkeln die Arme für die Laufrollen
befestigt und zwischen (den freien Schenkeln in gleicher Ebene mit diesen weitere
z. B. U-förmig gebogene Rohre oder U-förmig geformte Bleche derart angeordnet sind,
daß in die Zwischenräume zwischen diesen so gebildeten Stegen oder Schenkeln von
der Seite her auch Schaftstiefel oder sonstiges Schuhwerk mit längerem Schaft eingehängt
werden können. An-f diese Weise i;st das Einhängen außerordentlich er leichtert.
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Die Transportanlage gemäß der Erfindung ist im einzelnen ferner dadurch
gekennzeichnet, daß ,die obere und untere Laufschiene einer Rollbahn derart lotrecht
zueinander versetzt angeordnet sind, daß sich die obere Laufrolle des Wagens zur
Abstützung in waagerechter Ebene gegen die obere Laufschiene auf ihrer vom überkragenden
Oberteil des Laufgestells abgekehrten Seite abstützt und ,die untere bzw. unteren
Laufrollen sich in waagerechter Richtung gegen die untere Laufschiene in entgegengesetzter
Richtung abstützen, d. h. ,daß die obere Laufschiene im Winkel zwischen Wagenoberteil
und lotrechter Stützebene der oberen Laufrolle des Gestells eingeschlossen ist und
der lotrechte Teil der unteren Laufschiene, z. B. in Form eines Winkeleisens, außerhalb
dieses Bereiches zu liegen kommt.
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Die erfindungsgemäße Transportanlage weist Rollbahnjoche auf, an
deren oberem Teil parallel zueinander zwei Rollbahnen so angeordnet sind, daß die
freien Schenkel der Oberteile der in jede Rollbahn eingehängten Wagen von beiden
Seiten des Joches aus zum Einfügen (des Schuhwerks, wie Schaftstiefel u. dgl., zugänglich
sind.
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Die oberen Lauf schienen der bei<den oben im Rollbahnjoch vorgesehenen
Rollbahnen sind hierbei am Ende der Seitenstreben des Joches und die beiden unteren
Laufschienen auf einer die Seitenstreben miteinander verbindenden Travers<e angeordnet.
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Diese Ausbildung des Traggestells für die Rollbahnen als Joch gestattet
im übrigen die Anordnung einer dritten Rollbahn in ihrem unteren Teil und läßt weiter
die Anbringung von auf diese dritte Rollbahn gerichteten Trockenstrahlern zu.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten Ider durch sie erzielten
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
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In der Zeichnung, die die beispielsweisen Ausführungsformen von Transportanlagen
gemäß der Erfindung, teilweise schematisch, veranschaulicht, zeigt Fig. I eine Gesamtdarstellung
Ider Anlage, teils in Ansicht, teils im Querschnitt der Rollbahnen, mit Teilansicht
der T.ransportgestelle nach. Linie I-I der Fig. 5', Fig. 2 eine Gestellansicht mit
vier Lauf rollen, Fig. 3 eine Seitenansicht nach Linie III-III der Fig. 2, Fig.
4 eine Seitenansicht nach Linie IV-IV der Fig. 2, Fig. 5 eine Gestellansicht mit
drei Laufrollen, Fig. 6 eine Seitenansicht nach Linie VI-VI der Fig. 5, Fig. 7 eine
Draufsicht auf den Gestelloberteil; Fig. 8 veranschaulicht im Schnitt in größerem
Maßstab drei Beispiele (Hartlötung, Verschweißung und Nietung mittels Kerbstift)
für die Verbindung der Laufrollenarme mit dem Hauptrohr des Laufgestells; Fig. g
ist in stark verkleinertem Maßstab eine schaubildliche Darstellung einer abgeänderten
Ausführungsform des Laufgestells, das als Etagengestell ausgebildet ist.
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In Fig. 1 ist mit 1 das Rollbahnjoch bezeichnet, an dessen oberem
Teil eine Traverse 2 waagerecht angebracht ist. Auf der Traverse 2 sind parallel
zueinander zwei die unteren Laufschienen 3 bildende
Winkeleisen
so befestigt, daß die Befestigungsschenkel den Seitenstreben des Joches 1 zugekehrt
sind. An den oberen Enden der Seitenstreben des Joches 1 sind die oberen Laufschienen
4 in Form von U-Eisen angebracht.
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Die im Abstand übereinander vorgesehenen Laufschienen 3, 4 einer
Rollbahn sind zueinander um das Maß x versetzt. Dieses Maß x zwischen der lotrechten
Ebene der Stützfläche a des U-Eisens 4 der oberen Laufbahn und der lotrechten Ebene
der Stützfläche b des lotrechten Schenkels des Winkelleisens 3 ist in der Darstellung
etwas kleiner als der Radius der oberen Laufrolle 5 des Transportwagens.
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Der lotrechte Abstand der Schienen 3, 4 ist mindestens so groß, daß
Idias untere Laufrad (Rolle) 6 des Laufgestelis frei zwischen diesen Schienen zum
Ein- und Aushängen hindurchgeführt werden kann.
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In dem unteren Teil des Rollbahnjoches I befindet sich eine dritte
Rollbahn, deren Laufschiene 3', 4' an Trageisen 7, 8 angeordnet sind.
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Auch steht hier hinreichend Platz zur Verfügung zur Anordnung z. B.
von Absaugleitungen.
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Oberhalb dieser dritten Rollbahn ist unter der Traverse 2 ein Strahlungsschirm
9 für zwei nicht dargestellte Infrarottrockenstrahler vorgesehen. Die Strahler sind
in Richtung der Pfeile 10 gegen die Oberseite des Wagenoberteiles bzw, gegen die
Sohlen der darin eingehängten Schuhe oder Schaftstiefel 11 (strichpunktiert angedeutet)
gerichtet. Der Schirm 9 ist am unteren Ende bei 12 an den Seitenstreben des Joches
1 befestigt.
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Der Oberteil eines jeden Laufgestells ist, wie aus Fig. 7 ersichtlich,
z. B. aus einem Hauptrohr I3 gebildet, das im wesentlichen U-förmig gebogen ist.
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Die freien Schenkel des Rohres I3 sind in dien Figuren mit 14 bezeichnet.
In gleicher Ebene mit diesen Schenkeln 14 sind zwischen ihnen einige ebenfalls U-förmig
gebogene Rohre oder auch U-förmig geformte Bleche 15 angeordnet, die mit ihren Schenkelenden
am Hauptrohr I3 etwa in der in den Beispielen nach Fig. 8 gezeigten Weise befestigt
sein können. Diese Ausbildung ermöglicht auch das Aufstecken von Schutzhüllen zur
Schonung des einzuhängenden empfindlichen Schuhwerks.
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In der Art nach Fig. 8 können im wesentlichen lotrecht zu der Ebene
des Gestelloberteiles 13, I4, 15 an dem Hauptträger 13 des Laufgestells auch die
Arme 16, 17 der Laufrollen 5, 6 befestigt sein.
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In Fig. 9 ist ein abgeändertes Beispiel eines Laufgestells, als Etagenlaufgestell
ausgebildet, gezeigt.
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Die weitere Abänderung besteht darin, daß mindestens einer der freien
Schenkel 14 des U-förmig gebogenen Rohres des Laufgestelloberteiles über die Zwischenstege
I5 hinaus so verlängert und nach abwärts, gebogen irst, daß er als Handhabe 18 zum
Verschieben des Gestells auf der Rollbahn dienen kann. Diese Handhabe I8 ist etwa
so lang wie die Laufrollenarme 17, so daß sie gleichzeitig die Funktion als Stütze
übernehmen kann, wenn das Laufgesitell von der Rollbahn abgenommen und auf dem Boden
abgestellt wird. Die Stütze verhindert dann ein Umkippen des Gestells. Diese Ausbildung
einer Handhabe bzw. Stütze kann bei allen., also auch einetagigen Laufgestellausbildungen
vorgesehen werden.
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Am unteren Ende der Handhabe 18 könnte auch z. B. durch Steckglieder
eine in der Zeichnung nicht dargestellte waagerechte Plattform zum Ablegen von Werkzeug
od. dgl. angebracht werden. Auch kann die Handhabe als Anschlag für mechanische
Zählwerke oder als elektrischer Kontaktgeber für Kontrollzwecke Verwendung finden.
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Der Aufbau des Laufgestells als Etagengestell erfolgt vorzugsweise
so, daß im Abstand über dem Laufgestelloberteil (der einetagigen Ausführung) I3,
14, I5 ein zweiter Schuhwerktragteil gleicher Bauweise I3t, 14', 15' angeordnet
wird, der an dem rückwärtigen Teil I3' durch lotrechte Stützen 19 mit Idem Laufgestelloberteil
I3, I4, 115 verbunden wird.
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Bei ,der Wagenausbildung nach Fig. 2 bis 4 mit vier Laufrollen sitzen
die Rollen 6 am unteren Ende der Arme 17. Diese Rollen 6 dienen zur Abstützung des
Wagens in lotrechter Richtung gegen die untere Laufschiene 3 der Rollbahn. Die Arme
I7 sind am unteren Teil zu diesem Zweck abgekröpft, wie Fig. 4 zeilgt. Zwischen
den Armen I7 ist der Arm r6i für die obere Laufrolle 5 und die untere Laufrolle
5' angeordnet. Diese Lauf rollen 5, 5' laufen in waagerechten Ebenen um und könn.en
an dem gleichen Arm 16 angeordnet sein, wie Fig. 3 veranschaulicht.
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Der Arm I6 list an seinem unteren Ende abgekröpft.
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Die Rolle 5 Stützt sich, bei, in die Rollbahn ein gehängtem Laufgestell
in waagerechter Richtung gegen die Schiene 4, die Rolle 5' gegen die Schiene 3 ab.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform des Laufgestells nach der Erfindung
gemäß Fig. 5 und 6, die auch in Fig. I gezeigt ist, sind insgesamt nur drei Laufrollen
5", 6 vorhanden, von denen die obere Laufrolle 5 zwischen den Armen 17 an einem
kurzen lotrechten Arm 16 in waagerechter Ebene bei in die Rollbahn 3, 4 eingehängtem
Laufgestell umläuft.
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Die Außenarme I7 (Fig. 5) sind unter einem Winkel von 450 abgekröpft
(Fig. 6), so ,daß die Laufrolle 6 ebenfalls unter 45° zur Waagerechten umläuft.
Sie stützt sich im Winkel der Schiene 3 sowohl in! lotrechter alts auch in waagerechter
Richtung gleichzeitig ab (Fig. 6 und I).
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Aus Fig. 1 ist zu erkennen, daß bei in die Rollbahn 3, 4 eingehängtem
Lauf- oder Transportgestell der Oberteil des Gestells die obere Laufschiene 4 seitlich
überkragt, so daß das Gestell infolge des Gewichtes seines überkragenden Oberteiles
durch Abstützung der Laufrollen in der Waagerechten gegen die Schienen 3, 4 in entgegengesetzten
Richtungen frei an den Laufschienen hängt. Die obere Laufschiene 4 liegt dabei im
Winkel zwischen Gestelloberteil und der durch die Stützebene a der oberen Laufrollen
5 des Gestells gezogenen Ebene eingeschlossen, und der lotrechte Schenkel des Winkeleisens
der unteren Laufschiene 3 ist außerhalb dieses Bereiches gelegen.
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Der Vorschub ,der Gestelle auf de'n Rollbahnen 3,4 kann selbsttätig
durch nicht dargestellte Reibradantriebe erfolgen. Es könnte z. B. insbesondere
bei
der zweiten Ausführungsform die obere Laufrolle au'ch von' einem
Laufwerk angetrieben werden.