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Elektrisches Gleisbildstellwerk Die elektrischen Gleisbildstellwerke
tragen auf ihrer aus Metall oder Glas bestehenden Deckplatte ein verkleinertes naturgetreues
Abbild der Gleise und Weichen des betreffenden Bahnhofs. In dieses Bild sind dann
die Bedienungstasten für die Fahrstraßen und die Einzelweichen in Form von Tasten
oder Drehknöpfen eingefügt. Die Rückmeldung der Einstellung einer Fahrstraße oder
der Umstellung einer Weiche geschieht durch das Aufleuchten des betreffenden Gleisstreifens.
Diese optische Rückmeldung wird durch Lichtquellen hervorgerufen, welche auf einer
unter der Abdeckplatte angeordneten sogenannten Lampenplatte angeordnet sind. Diese
Lichtquellen sind durch Lichtkammern oder Lichtschuten entsprechend der Form und
der Darstellung des auszuleuchtenden Symbols auf dem Gleisbild gegeneinander abgeteilt,
um eine kontrastreiche Ausleuchtung zu erhalten.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Gleisbildstellwerk
mit als Dreh- bzw. Schwenkhebeln ausgebildeten Bedienungselementen. Der Vorläufer
hierzu besteht in einem Gleisbildstellwerk, bei welchem die Schwenkhebel mit Ansätzen
oder Flügeln versehen sind, um durch ihre Lage die eingestellte Fahrstraße von der
ausgeschlossenen unterscheiden und. jede Weichenlage erkennen zu können. In der
eingestellten Fahrstraße liegen z. B. die beiden Ansätze oder Flügel des Schwenkhebels
in der Flucht des Gleises, geben also durch ihre Lage sinnfällig die über das Gleis
verlaufende Fahrstraße zum Ausdruck. Bei der Weiche liegt der Ansatz des Schwenkhebels
auf dem Zweig, der befahren werden
soll, während der nicht eingestellte
Zweig von dem Drehhebel durch einen deutlich als Unterbrechung erkennbaren freien
Raum getrennt ist. Bei der ausgeschlossenen Fahrstraße liegen die Ansätze oder Flügel
des Schwenkhebels senkrecht zum Gleis und geben sowohl durch diese ihre Lage- als
auch durch- den auf beiden Seiten entstandenen freien Raumdeutlich den Aus@schluß
der Fahrstraße zur Kenntnis. .
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Diese Ausführung mit. dem mechanischen Schwenkhebel leidet an dem
Nachteil, mechanischer, magnetischer odermotorischerRückholmechanismen unter-der
Gleisbild- bzw. Lampenplatte zu bedürfen, deren Aufgabe es ist, den eingestellten
Schwenkhebel in seiner Lage festzuhalten und ihn bei einer Änderung des augenblicklichen
Zustandes wieder in die vorherige Lage zurückzuführen, um ständig eine Übereinstimmung
zwischen dem Betriebszustand des Bahnhofs und dem im Gleisbild zum Ausdruck kommenden
Zustand beizubehalten.
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Dieser Nachteil wurde durch den Vorschlag überwunden, von dem mechanischen
Schwenkhebel abzugehen und die Rückmeldung für alle Folgeablaufvorgänge, also für
die Einstellung der Fahrstraße und die Umstellung der Weiche, nur noch durch Lichtfiguren
wiederzugeben, die, ebenso wie der mechanische Ansatz oder Flügel, von einer in
die andere Lage umspringen und so die Veränderung im Gleisbildzustand und jede gegenwärtig
vorherrschende Betriebslage sinnfällig zum Ausdruck bringen. Dieses durch Umspringen
der Lichtfiguren nachgeahmte Umschwenken des mechanischen Ansatzes oder Flügels
wird durch ebenfalls auf der Lampenplatte untergebrachte und durch Lichtkammern
gegenüber den auszuleuchtenden Symbolen des Gleisbildes abLyetrennte Lichtquellen
bewirkt. Für die Fahrstraße würde dies also bedeuten, daß bei der ausgeschlossenen
Fahrstraße die Lichtansätze oder Lichtfiguren des Schwenkhebels senkrecht zum Gleis
stehen und rechts und links in der Fortsetzung des Gleises zum Schwenkhebel hin
je einen unausgeleuchteten Raum lassen. Bei der eingestellten Fahrstraße ist dann
diese als optischer Schwenkhebel bezeichnete Lichtfigur gerade um go ° herumgeschwenkt,
liegt in der- Richtung des Gleises und bildet mit ihrem Ausleuchtungseffekt gerade
die Fortsetzung des laufenden Gleisstreifens. Bei der Weiche liegt die Lichtfigur
entweder auf dem geraden durchlaufenden Zweig und läßt zwischen dem Schwenkhebel
und dem ausgeleuchteten Gleisstreifen des Abzweiges einen dunklen Zwischenraum erkennen,
oder sie liegt gerade umgekehrt, je nachdem, welche Weichenstellung befohlen wurde.
Dem sofort mit der befohlenen Weichenstellung umsch-,venkenden Ansatz beim mechanischen
Schwenkhebel entsprechend läuft auch die Lichtfigur bei der befohlenen Umstellung
der Weiche sofort in die neue Weichenlage um. Eine Rückmeldung der tatsächlich erfolgenden
Weichenendlagewürdedagegen nur durchneue Maßnahmen erfolgen können, die entweder
in dem Aufleuchten eines Lämpchens im Drehtastenknopf oder in der Spitze der Lichtfigur
bestehen. Solche Maßnahmen würden aber aus zweierle Gründen unerwünscht sein. Sie
würden zunächsgegen das Prinzip verstoßen, Rückmeldungen übel die Folgeablaufvorgänge
durch das Aufleuchten vor Gleisstreifen zu geben, des weiteren wäre diese Maßnahme
auch aus dem Grunde nicht als besonders vorteilhaft zu bezeichnen, weil das Aufleuchten
einer Lichtquelle in einem bereits ausgeleuchteten Gleisstreifen zu sehr des Kontrastes
entbehren würde und übersehen werden könnte. Die Erfindung hat sich die Aufgabe
gesetzt, diesen Mängeln abzuhelfen und eine in jeder Hinsicht befriedigende und
mit den bisherigen Prinzipien in Einklang stehende Lösung vorzuschlagen.
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Das Aufleuchten eines Lämpchens im Drehtastenknopf würde des weiteren
den Nachteil aufweisen, keiner Unterscheidung über eine Plus- oder Minusendlage
fähig zu sein. Schließlich soll das Aufleuchten vom Lämpdhen in dem Tastenknopf
selbst einer besonderen Art von Anzeige vorbehalten sein, nämlich der Anzeige über
die Festlegung von Fahrstraßen. In solchem Falle bedarf es des Aufieuchtens der
Weichentastenknöpfe nicht, denn das Aufleuchten der Tastenlampen am Anfang und am
Ende einer Fahrstraße soll schon besagen, daß alle im Bereich dieser Fahrstraße
liegenden Weichen gegen unerwünschtes Umstellen gesichert sind, so daß es dem Bedienungsbeamten
erspart bleibt, die ganze festgelegte Fahrstraße im Auge zu behalten. Alle diese
Überlegungen über die bestehenden Nachteile Laben den Anlaß gegeben, den .erfinderischen
Vorschlaz hervorzurufen. Die Erfindung besteht darin, daß in jedem Weichenzweig
zwei hintereinander angeordnete Lichtkammern vorgesehen sind, deren Aufgabe so aufgeteilt
ist, daß die der Drehtaste benachbarte der Hervorbringung des optischen Schwenkhebels;
also der umspringenden Lichtfigur, dient und die andere daran anschließende der
Überwachung der Weichenendlage. Die Wirkungsweise dieser Anordnung stellt sich im
Betrieb wie folgt dar: Liegt die Weiche auf einem bestimmten Zweig, beispielsweise
auf Geradeausfahrt, dann sind beide Lichtkammern ausgeleuchtet. Beide Lichtkammern
der Abzweigung sind dagegen erloschen.
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Wird jetzt die Weiche durch Drehen am Weichendrehknopf umgestellt,
wobei vorausgesetzt wird, daß es sich um eine stellfähige; nicht festgelegte Einzelweiche
handelt, dann springt die dem Weichendrehknopf benachbarte, der Hervorbringung des
optischen Schwenkhebels dienende Lichtfigur sofort in die neu befohlene Lage um,
genau so, wie dies ein mit dem Weichenstellknopf starr befestigter mechanischer
Schwenkhebel tut. Der Weichenstellknopf geht durch Federwirkung wieder in seine
ursprüngliche Lage zurück. Die Lichtfigur bleibt aber in ihrer neuen Lage bestehen.
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Inzwischen hat die Weiche mit ihrem Umlauf begonnen, und es ist die
zweite, der Weichenendlagenrückmeldung dienende Lichtkammer erloschen. Während des
Umlaufens der Weiche sind beide der Rückmeldung der Weichenendlage dienenden Lichtkammern
sowohl auf dem geraden, als auch auf dem
abzweigenden Ast der Weiche
erloschen. Erst wenn die Weiche ihre neue Endlage tatsächlich erreicht hat, leuchtet
die Lichtkammer auf dem Abzweig auf.
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Handelt es sich um eine Weiche, die in einer bereits festgelegten
Fahrstraße liegt, eine Weiche also, .die zur Zeit nicht mehr umgestellt werden kann,
dann wandert bei der durch das Drehen am Drehknopf befohlenen Umstellung der Weiche
zwar der den optischen Schwenkhebel darstellende Lichtzeiger in die neue Lage mit,
wandert aber bei dem Loslassen und Zurückschnellen des Drehknopfes sofort wieder
in seine alte Lage zurück. Die zweite, der Rückmeldung der Weichenendlage dienende
Lichtkammer bleibt nach wie vor in ihrer alten Lage erleuchtet. Damit ist zum Ausdruck
gebracht, daß die Weiche sich nicht umstellen läßt.
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Die der Rückmeldung der Weichenendlage dienenden Lichtkammern sind
nicht nur während des Umlaufens der Weiche erloschen, sondern auch dann, wenn die
Weiche besetzt ist, wenn sie gestört ist oder nicht in ihrer Endljge liegt.
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Das Auffahren einer Weiche wird durch Blinken im Feld der der Rückmeldung
der Weichenendlage dienenden Lichtkammer des betreffenden Zweiges angezeigt. Beispielsweise
möge ein Blinken mit bestimmter höherer Frequenz Anwendung finden. Die Aufforderung
an den Stellwerkswärter, eine Einzelweiche als Flankenschutz oder für den Durchrutschweg
umzulegen, ergeht ebenfalls durch Blinken im Feld :der der Rückmeldung der Weichenendlage
dienenden Lichtkammer. Zur Unterscheidung gegen den Auffahrvorgang möge dieses Blinken
mit niedrigerer Frequenz erfolgen.