DE893932C

DE893932C - Verfahren zur Destillation und Rektifikation alkoholischer Fluessigkeiten

Info

Publication number: DE893932C
Application number: DES19546A
Authority: DE
Inventors: Florimond Marc
Original assignee: Societe des Etablissements Barbet
Current assignee: Societe des Etablissements Barbet
Priority date: 1944-10-06
Filing date: 1950-09-24
Publication date: 1953-10-19

Description

Verfahren zur Destillation und Rektifikation alkoholischer Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft Abänderungen eines Destillationsverfahrens nach Patent 868 888, wonach an Stelle von Maischen, Weinen oder anderen alkoholhaltigen Flüssigkeiten mit normalem Alkoholgehalt auch Maischen usw. mit geringem Alkoholgehalt, dessen Stärke ungefähr z' GL beträgt, behandelt werden können, z. B. enthefte Würzen, Zellstoffablaugen usw. Dem geringen Alkoholgehalt der zu behandelnden Maische usw. entspricht eine große Flüssigkeitsmenge, die entfernt werden muß.
Dieses Mißverhältnis zwischen dem Alkoholgehalt und der Flüssigkeitsmenge wird dazu benutzt, um den zu destillierenden Wein oder die Maische in der erfindungsgemäß unter atmosphärischem Druck arbeitenden Kolonne an Alkohol anzureichern. Dies wird dadurch erreicht, daß in einem Mischkondensator durch diesen Wein ein Teil der alkoholischen Dämpfe mit 45' GL kondensiert «erden, die aus der Vakuumkolonne stammen. Diese ist mit Verstärkerböden versehen, wobei der Rückfluß aus einem anderen Teil der aus der gleichen Kolonne stammenden kondensierten Alkoholdämpfe stammt.
Die Zeichnung zeigt die schematische Anordnung der für diesen-Zweck benutzten Apparaturen. Hierbei ist: A die Vakuumdestillationskolonne, B die unter atmosphärischem Druck arbeitende Destillationskolonne und C die Kolonne für das Verstärken auf 94' GL der aus der Destillation kommenden Phlegmen.
Da die zu verarbeitenden Weine oder Maischen usw. nur r° GL oder weniger besitzen, muß die Kolonne A mit einer Anzahl Verstärkerböden A 1 ausgerüstet werden, damit Alkoholdämpfe von ungefähr 45° GL erhalten werden.
Diese Verstärkung erfolgt ohne Aufwand zusätzlichen Dampfes. Die Beheizung der Kolonne AAi wird mittels der Wärmemengen durchgeführt, die aus der Destillation unter Atmosphärendruck und der Rektifikation unter Zwischenschaltung des Kessels j (Rohrleitung 21) stammen.
Der zu destillierende Wein wird in dem Behälter T gespeichert. Die in AA' zu verarbeitende Teilmenge gelangt über die Rohrleitung 26 mit dem Regelhahn 27 in den Rekuperator G', wo sie durch die Weinrückstände der Kolonne AA' erhitzt werden. Da diese Kolonne unter Vakuum steht, wird der Wein ohne Zuhilfenahme einer Pumpe angesaugt.
Die aus A A 1 stammenden Alkoholdämpfe gelangen über die Leitung 6 in den Weinwärmer D und dann in den Kondensator F. Nur ein Teil dieser auf 45' GL angereicherten Dämpfe werden dabei kondensiert und bilden den Rücklauf der Kolonne AA1, während die nicht kondensierten Dämpfe über die Rohrleitung io abgeleitet werden und in einem Mischkondensator P1 durch den Teil des zu destillierenden Weines absorbiert werden, der die unter Atmosphärendruck arbeitende Kolonne B speist. Dieser Teil des zu verarbeitenden Weines wird ebenfalls in T aufgespeichert und (über Leitung 28, Regelhahn 29) in den Mischer P1 durch das dort herrschende Vakuum angesaugt. Dieses wird durch die Pumpe I_ erzeugt, die das Vakuum in der Kolonne AA' und seinen Nebenapparaturen aufrechterhält.
Die Pumpe 3? zieht aus P1 den an Alkohol angereicherten Wein ab und fördert ihn über 3o weiter. Vor Eintritt in die Kolonne B muß er auf ungefähr 9o' erhitzt werden. Zu diesem Zweck wird er in den Vorwärmer D gefördert, wo er die Wärmemengen der aus AAl stammenden Alkoholdämpfe aufnimmt. Dann wird er über die Rohrleitung 31 in den Rekuperator S1 gefördert, wo seine Erhitzung durch die Wärme der Weinrückstände aus der Kolonne B vollendet wird. Schließlich gelangt er über 32 in die Destillationskolonne B und die entstandenen Alkoholdämpfe werden in C rektifiziert. Der Betrieb der Kolonne C stellt keine neue Besonderheit dar. Die Abführung des auf 94' GL verstärkten Alkohols wird über 17 und die der Rückstände über 1ß vorgenommen.
Diese Anordnungen machen die Verwendung einer Pumpe für die Beförderung der Phlegmen der Vakuumkolonne überflüssig.
Die Beheizung der Vakuumkolonne muß genau geregelt werden. In dem vorbehandelten Fall kann die am unteren Teil der Vakuumkolonne aufrechtzuerhaltende Temperatur nicht wie in der mit atmosphärischem Druck betriebenen Kolonne üblicher Art geregelt werden, da es sich dabei nicht mehr darum handelt, auf die Heizdampfzuführung aus einem Speicher oder Generator einzuwirken, sondern das Gleichgewicht zwischen den beiden Kolonnen A und B aufrechtzuerhalten. Denn jede Veränderung des Dampfanteils in der Rohrleitung 21 hat sofort eine Unregelmäßigkeit in der Kolonne mit Atmosphärendruck zur Folge.
Die Regelung der Beheizung der Vakuumkolonne AAl geschieht wie folgt: Ein Temperaturregler W erhält seinen Impuls über 33 und 34 vom unteren Teil dieser Kolonne und bestimmt den Zutritt von Dampf zum Erhitzer R der Kolonne B. Wenn die Beheizung der Vs.kuumkolonne AA' ungenügend ist, läßt der Temperaturregler W eine größere Dampfmenge in den Erhitzer R eintreten. Parallel dazu vergrößert sich die Kondenswassermenge, die aus dem Erhitzer R über den Abscheider U austritt und zum Erhitzer J der Vakuumkolonne AA1 gefördert wird. Um die gleiche Menge vergrößert sie den Dampfgehalt in der Rohrleitung 2,1. Während dieser Zeit hält der Druckregler V entsprechend den durch den Temperaturregler W bedingten Schwankungen den Arbeitsdruck in der Kolonne B aufrecht, indem er mehr odet- weniger Dampf über die Rohrleitung 35, 36 einläßt.
Die für die Erzeugung des Vakuums und für den Betrieb der Pumpen notwendige Energie ist kostenlos, denn im allgemeinen wird in den Brennereien der Abdampf der Turbinen oder Dampfmaschinen für die verschiedensten Heizzwecke benutzt. Wenn es anders wäre, würde es genügen die doppelt wirkenden Pumpen mit einer kleinen Dampfmaschine oder -turbine zu betreiben,'deren Abdampf zur Beheizung der Kolonne B dienen würde.

Claims

PATEN TANSPRt;CHE: i. Verfahren zur Destillation und Rektifikation alkoholischer Flüssigkeiten nach Patent 868 888, insbesondere zur Herstellung von Brennspiritus von 94 bis 95' GL aus Maischen, Weinen oder anderen Flüssigkeiten mit schwachem Alkoholgehalt (r' GL oder weniger), bei welchem die in zwei Anteile geteilte schwach alkoholische Flüssigkeit unter Vakuum und unter Atmosphärendruck destilliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der unter Atmosphärendruck zu verarbeitende Anteil vor seiner Destillation dazu benutzt wird, in einem Mischer die aus der Vakuumdestillation stammenden alkoholischen Dämpfe von 45' GL zu kondensieren und daß die so an Alkohol angereicherte Flüssigkeit auf einen Gehalt von 94 bis 95' GL bei Atmosphärendruck konzentriert und rektifiziert wird.
2. Verfahren' nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der unter Vakuum zu verarbeitende Anteil in einer mit Verstärkerböden versehenen Vakuumkolonne destilliert wird, wobei ein Teil der alkoholischen Dämpfe kondensiert wird und als Rückfluß dient, während der andere Teil der Dämpfe in einem Mischkondensator durch den anderen Anteil der Maische kondensiert wird, die so an Alkohol angereichert die unter Atmosphärendruck arbeitende Kolonne speist, deren alkoholische Dämpfe in#einer unterimosphärendruck arbeitenden Kolonne konzentriert werden.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung der Vakuumkolonne ohne zusätzlichen Aufwand mit den Wärmemengen- durchgeführt wird, die aus dem verdampften Kondenswasser des Dampferhitzers stammen, wobei die Dampferzeugung durch Regler bestimmt wird.