DE892061C - Stativ oder tragendes Gerät fur pJiotographische Kameras oder andere Gegenstände - Google Patents
Stativ oder tragendes Gerät fur pJiotographische Kameras oder andere GegenständeInfo
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Description
- Stativ oder tragendes Gerät für photographische Kameras oder andere Gegenstände Ein Stativ oder tragendes Gerät für irgendeinen Gegenstand ist, solange es nicht benutzt wird, überflüssig und deshalb meistens sehr lästig. Kein Wunder daher, daß man seit je bemüht war, dieses lästige Gerät möglichst klein zusammenlegbar und möglichst leicht zu gestalten, eine Tendenz, die außerdem von der Forderung nach kleinstmöglichem technischem Aufwand für ein Maximum an Leistung diktiert wird. Die bekannten Stativkonstruktionen versuchen dieser Forderung nachzukommen. Dennoch kann man nicht behaupten, daß hiermit das Optimum im Rahmen des Möglichen erreicht wäre. Es liegt wahrscheinlich daran, daß man sich nicht genügend von der an sich bewährten Vorstellung ineinanderschiebbarer Rohrteile lösen konnte. Die im folgenden beschriebene Erfindung tut diesen Schritt. Sie betritt damit eine neue Basis und gelangt so zur Konstruktion und Herstellung eines Kleinststativs, welches trotz kleinerer Abmessungen in, jeder Hinsicht vorteilhaftere Eigenschaften aufweist als alle bisher auf dem Markt erschienenen Geräte.
- Die Vorstellung ineinanderschiebbarer Rohrteile bildet hier nur den Ausgangspunkt, denn im Gegensatz zu dem bisher Bekannten besteht der Stativfuß oder der Tragkörper nicht aus getrennten Rohrstücken, sondern aus einer Folienbandspirale aus irgendeinem hinreichend dünnen und elastischen Material, z. B. Stahlblech (Rasierklingenstahlband), Aluminiumblech, Celluloid. Jede Windung dieser Spirale ist als ein Rohrstück aufzufassen. Solche Spiralen haben die Eigenschaft, daß sie in axialer Richtung sehr weitgehend auseinandergezogen werden können. Sind die Windungen alle ireinandergeschoben, so ist die Spirale sehr klein und handlich, nämlich ihre Länge gleich der Bandbreite (s. Abb. 2). Für den Gebrauch wird die Spirale auseinandergezogen und erreicht hierbei die Länge eines jeden normalen Stativfußes, Um ihre Funktion als Stativfuß oder Tragkörper ausüben zu können, muß die Spirale im auseinandergezogenen. Zustand genügend belastbare Festigkeit, d. h. Widerstandsfähigkeit gegen Zusammendrückung, Dehnung, Knickung, erhalten. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann z. B. daran denken, das die Spirale bildende Band leicht zu profilieren, derart, daß im ausgezogenen Zustand die aufeinanderfolgenden Windungen am Profil aufeinandersitzen. Eine bessere Lösung- als diese soll nachstehend beschrieben werden.
- Zieht man eine Spirale der- vorher beschriebenen Art auseinander, so stellt man fest, daß der Widerstand gegen das Auseinanderziehen mit der Auszugslänge zunimmt, und zwar nur ganz unwesentlich auf Grund der der Spirale innewohnenden elastischen Gegenkräfte, denn diese sind verhältnismäßig geringfügig. Die Verfestigung wird vielmehr hauptsächlich bewirkt durch die gegenseitige Verklemmung und trichterförmige Verkeilung der einzelnen Windungen, hervorgerufen durch deren beim Ausziehen notwendig erfolgende Querschnittsverringerung. Diese Verklemmung wird schließlich so groß, daß ein weiteres Auseinanderziehen nicht mehr möglich ist. Gleichzeitig nimmt die Spirale Form und Eigenschaften eines sich einseitig verjüngenden, starren Rohres an, welches nicht nur gegen Auseinanderziehen, sondern auch gegen Ineinanderdrücken sowie gegen jegliche Knickung Widerstand leistet, d. h. das Rohr kann als belastbares Standbein eines Stativs oder als Tragkörper für irgendwelche hängenden Gegenstände benutzt werden. Die durch das Auseinanderziehen hervorgerufene Verklemmung kann durch Verdrehen der beiden Rohrenden gegeneinander im Sinne sich verringernden Windungsquerschnitts (s. Pfeilrichtung in Abb. z) so weit gesteigert werden, daß auch bei starker Belastung des Rohres ein Verrutschen der Windungen nicht mehr erfolgen kann.. Voraussetzung für die Wirksamkeit des Prinzips ist, daß die letzte (weiteste) Windung durch eine Klemmvorrichtung in dem Umfang. gehalten wird, auf den sie sich während des Verfestigungsprozesses zusammenzieht. Auf diesem Prinzip beruht die nachstehend beschriebene und in den Abb. x und 2 dargestellte Konstruktion.
- Abb.2 zeigt das komplette Stativ in fast ganz zusammengeschobenem Zustand. Abb. z gibt eine Darstellung des einzelnen Stativbeines. Es besteht aus Kopfteil, Spirale und Fußteil. Kopfteil und Fußteil sind in den Punkten K und F derart an der Spirale angebracht, daß das Spiralenblech um die Befestigungspunkte drehbar ist. Die Befestigung im Kopfteil ist unter Abschrägung der äußersten Ecke des Spiralenbandes so durchgeführt, daß ein Ausziehen der weitesten Windung über ein gewisses Höchstmaß hinaus wegen Anschlagens des Spiralenbleches mit der abgeschrägten Stelle am Kopfteilgehäuse verhindert wird. Die Abb. r zeigt Kopf- und Fußteil teilweise im Längsschnitt. So sieht man im Kopfteil eire Klemmvorrichtung der erwähnter Art. Sie besteht aus einer zylindrischen Blechschale mit Kreisbogenquerschnitt, welche sich unter der Einwirkung der Zugfeder Z und geleitet durch die Gleitschiene E der Querschnittsverringerung der letzten Bandspiralenwindung anpaßt und diese im Kopfteil verkeilt. Der nach außer führende Knopf Kn ermöglicht die Lösung der Klemmschale zum Zweck des Ineiranderschiebens der Bandspirale. Sobald der Knopf gelöst und an, der Gleitschiene nach unten geschoben ist, weitet sich die äußerste Spiralenwindung, und darauf folgen alle anderen unter der Wirkung der Expansionskräfte ruckartig. Alsdann läßt sich die Spirale leicht vom Fußteil aus zusammenschieben. Ist die Spannung der Spirale nur gering bemessen, so rutscht sie von selbst in sich zusammen, sobald die äußerste Windung freigegeben wurde. Auf jeden Fall ist es zweckmäßig, der Spirale eine solche Spannung zu geben, daß sie ein gewisses Mindestmaß an Expansionstendenz zeigt. Wie man erkennt, lassen sich durch Variation der Bandspiralenspannung verschiedenartige Effekte erzielen. Die Spannung ist auch von Einfluß auf die Knickfestigkeit der Spirale vor allem in der Nähe des Fußteils. Die Spannung hängt natürlich wesentlich von Art und Diclre des verarbeiteten Materials ab. Das Beispiel sieht ungehärteten Rasierklingenbandstahl der verschiedensten Stärken vor. Durch Härten in dieser oder jener Situation läßt sich die Knickfestigkeit bedeutend erhöhen, was insbesondere bei Verwendung von o,o6-mm-Bandstahl angenehm ist. Im übrigen läßt sich z. B. Leichtmetallband vorteilhaft verwenden wegen des geringen Gewichts.
- Weil die Erfindung in erster Linie auf ein Kleinststativ abzielt, seien im folgenden einige Maße, die unter dieser Zielsetzung als erfindungswesentlich anzusehen sind, wiedergegeben (alle Maße in Millimetern, soweit nichts anderes vermerkt)
Maß A: 58 Windungszahl W: 40 Windungen Maximaler Auszug Gesamt- Maximaler Auszug pro Windung auszug G pro Windung in °/o der Bandbreite zxoo 30 45 zzoo 35 50 Maß B: Spiralendurchmesser Spiralenbanddicke am Grunde des Fußteils 0,1 I 0,08 I o,o6 zo 66 60 54 8 6o 54 48 6 54 48 42 - Maximaler Auszug: Das Stativbein wird maximal ausgezogen, bis es einfach nicht mehr weitergeht. Gerät ist gebrauchsfertig.
- Nichtmaximaler Auszug: Das Stativbein wird auf die gewünschte Länge ausgezogen. Sodann erfolgt eine kurze Verdrehung der beiden Stativbeinenden gegeneinander in dem eingangs erwähnten Sinne zur Verfestigung des Rohres. Gerät ist gebrauchsfertig.
- Die Verklemmung der Bandspirale im Kopfteil erfolgt von selbst durch Zusammenwirken der Zugfeder Z mit der Belastung.
- Umgekehrt: Der Knopf Kn wird zum entgegengesetzten Ende der Gleitschiene geschoben, alsdann die Spirale zusammengeschoben, eventuell, je nach der Spiralenspannung, unter leichter Drehung des Fußteils in dem eingangs erwähnten Sinne.
- Die beschriebene Erfindung betrifft ein Gerät, welches gegenüber den bekannten Geräten vor allem dadurch ausgezeichnet ist, daß es bei besserer Festigkeit (Starrheit) und bei mindestens gleich einfacher Handhabung im zusammengeschobenen Zustand nur fast ein Drittel der sonst üblichen Länge aufweist. Dementsprechend ist auch der Materialaufwand geringer, was nicht nur bei Materialknappheit ins Gewicht fällt.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Stativ oder tragendes Gerät für photographische Kameras oder andere Gegenstände, bei dem die Stativbeine oder Tragelemente zusammenschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der in sich zusammenschiebbaren Stativbeine oder Tragelemente aus einem zur Spirale aufgedrehten Metallblech- oder Kunststoffolienband beliebig gestalteten Bandquerschnitts besteht, und daß die Bandspirale, in Richtung ihrer Achse auseinandergezogen, ein Rohr bildet, das durch Selbstklemmung oder eine Klemmvorrichtung die ausreichende Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Zusammendrücken und/oder Ausdehnung und!oder Knickung erhält.
- 2. Gerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralenwindungen sich ineinander verklemmen durch die beim Auseinanderziehen der Bandspirale notwendig erfolgende und die durch Verdrehung der Spiralenenden gegeneinander eigens hervorgerufene zusätzliche Querschnittsverringerung der einzelnen Windungen, wobei die letzte (weiteste) Windung durch eine jederzeit außerkraftsetzbare besondere Klemmvorrichtung in dem Querschnitt festgehalten wird, auf den sie sich während des Verfestigungsprozesses zusammenzieht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE892061C true DE892061C (de) | 1953-08-20 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT892061D Expired DE892061C (de) | Stativ oder tragendes Gerät fur pJiotographische Kameras oder andere Gegenstände |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1062943B (de) * | 1956-09-22 | 1959-08-06 | Emil Funke | Stativ |
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