DE890800C - Verfahren zum Herstellen von p-Aminosalicylsäure - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von p-AminosalicylsäureInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von aromatischen
Aminocarbonsäuren, insbesondere der p-Aminosalicyl'säure (2-Oxy-4-aminobenzoesäure).
p-Aminosalicylsäure ist bekannt und hat pharmazeutische Bedeutung. Es ist schwer, sie nach bekannten
Syntheseverfahren zu erhalten.
Es wurde bereits vorgeschlagen, zum Herstellen von m-Aminophenolcarbonsäure m-Aminophenol
mit Ammoniumcarbonat, Kalium- oder Natriumbicarbonat unter Druck zu erhitzen. Nach diesem
Verfahren wird z. B. m-Aminophenol mit Ammoniumcarbonat und Wasser in einem Autoklav
erhitzt; es wird behauptet, daß an Stelle des Ammoniumcarbonats auch die entsprechende Menge
Kalium- oder Natriumbicarbonat angewendet werden könnte; es wurde indessen gefunden, daß
mit Kalium- oder Natriumbicarbonat keine nennenswerte Umsetzung eintritt, falls nicht freie Kohlensäure
zugegen ist. Es wurde ferner gefunden, daß das bekannte Verfahren am besten bei Temperaturen
von über ioo° durchzuführen ist und daß, wenn Wasser als Reaktionsmedium dient, Druck
anzuwenden, d. h. ein Autoklav erforderlich ist, wie es auch für das bekannte Verfahren vorgeschrieben
wird. In Gegenwart von Wasser führt indessen das bekannte Verfahren, wie gefunden
wurde, nur zu einer verhältnismäßig sehr niedrigen Ausbeute an p-Aminosalicylsäure. Höhere Ausbeuten
lassen sich bei der Anwendung von Wiasser als Reaktionsmedium lediglich durch Erhöhung der
Temperatur nicht erzielen.
Es wurde nun gefunden, daß die Reaktion viel günstiger verläuft, wenn an Stelle von Wasser ein
Polyalkohol als Reaktionsmedium dient. Wenn ein Polyälkohol als Verdünnungsmittel angewendet
wird, können die Temperaturen auf über -io©0 gesteigert
werden, ohne daß Druck erforderlich ist, und p-Aminosalicylsäure fällt in einer Menge an,
die viel größer ist, als sie mit Wasser als Reaktionsmedium erreichbar ist.
Nach der Erfindung wird ein Alkalisalz der p-Aminosalicylsäure durch Erhitzen von m-Aminophenol
mit Kohlendioxyd und Alkalicarbonat oder -bicarbonat bei einer Temperatur zwischen 105 und
1350 in einem Polyalkohol hergestellt. Die Polyalkohole
sind mit Wasser mischbar, eine Eigenschaft, die das nachherige Aufarbeiten, des Reaktionsgemisches
erleichtert, und ferner können sie auf Temperaturen von 105 bis 131S0 in offenen
Gefäßen erhitzt werden. Vorzugsweise wird Glycerin als Lösungsmittel angewandt.
Nach einer bevorzugten Ausfuhrungsform der
Erfindung werden m-Aminophenol und Kaliumbicarbon'at oder ein anderes -Alkalibicarbonat in
Glycerin eingetragen, und dann wird während 2 bis 5 Stünden bei einer Temperatur von ungefähr
13©0 Kohlendioxyd eingeleitet.
Um die p-Aminosalicylsäure aus dem Reaktionsgemisch
zu isolieren, können verschiedene Wege eingeschlagen werden. Nach einer Methode wird
das Reaktionsgemisch mit Wasser verdünnt und dann beispielsweise mit Salzsäure angesäuert, bis
3S Lackmus eine schwachsaure Reaktion· anzeigt. Der
anfallende Niederschlag von freier p-Aminosalicylsäure wind dann abfiltriert.
Nach einer anderen Methode wird das Reaktionsgemisch in überschüssige verdünnte Salzsäure gegössen,
das Hydrochlorid der Aminosäure, das sich als fester Körper abscheidet, durch Filtration abgetrennt,
getrocknet und dann mit einem Alkalicarbonat und Wasser die Base freigesetzt. Der
Niederschlag wird abfiltriert. Die Säure wird in Äther gelöst, man entfärbt die Lösung mit Holzkohle,
verdampft und fällt die p-Aminosalicylsäure durch Zugabe von Benzin.
Nach diesem Verfahren kann ein Produkt, das
einen Schmelzpunkt von 1400 und darüber hat, ©rhalten
werden. Das Produkt kann durch Umkristallisation aus Methanol weiter gereinigt werden. Auf diese Weise wird ein Produkt in Form
farbloser Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 150 bis 15.1° erhalten. Der Schmelzpunkt ist jedoch
kein eindeutiges Kriterium der Reinheit, da die Verbindung sich bei erhöhten Temperaturen zersetzt.
Der tatsächlich beobachtete Schmelzpunkt hängt von der Geschwindigkeit der Erhitzung ab.
Die Erfindung sei durch nachstehendes Ausführungisbeispiel erläutert.
2 kg m-Aminophenol wurden mit 8 kg Kaliumbicarbonat gemischt und die Mischung in einen 20-I-Kolben
gegeben; 8 1 Glycerin wurden hinzugegeben 6g und die Mischung gerührt. Ein stetiger Strom von
Kohlendioxyd wurde eingeleitet und die Temperatur auf 1300 gesteigert. Diese Temperatur wurde
während 4 Stunden aufrechterhalten. ■
Man ließ die Mischung abkühlen und goß sie in Wasser. Die wäßrige Lösung wunde mit konzentrierter Salzsäure angesäuert; das Hydrochlorid
der p-Aminosalicylsäure wurde gefällt und durch
Filtration entfernt.
Das Hydrochlorid wurde mit der äquivalenten Menge Natriumibicarbonat in Wasser unter Rühren
gemischt und die freie Säure durch Filtrieren entfernt und bei 30 bis 4100 getrocknet.
Die erhaltene Rohsäure wurde durch Auflösen in Äther, Entfärben der Ätherlösung mit Holz1
kohle.und Filtrieren gereinigt. Es wurde bis auf 1U des Volumens eingedampft und die blaßcremefarbene
p-Aminosalicylsäure aus der Ätherlösung mittels Benzin gefällt. Sie hatte einen Schmelzpunkt
von 140 bis Ί420 (bei Zersetzung); die Ausbeute
betrug 800 g.
An Stelle des Glycerins können auch andere Polyalkohole, z, B. 1, 2-Propylenglykol, verwandt
werden.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i.Verfahren zum Herstellen von p-Aminosalicylsäure durch Erhitzen von m-Aminophenol mit Alkalicarbonat oder -bicarbonat, z. B. Kaliumbicarbonat, bei einer Temperatur von über ioo°, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in !Gegenwart von freiem Kohlendioxvd und einem Polyalkohol, insbesondere " Glycerin, oder einem Glykol, z. B. 1, 2-Propylenglykol, erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsgemisch nach dem Abkühlen in Wasser löst, mit überschüssiger Salzsäure ansäuert, das gefällte Hydrodhlorid der p-Aminosalicylsäure mit einer äquivalenten Menge Natriumcarbonat in Wasser behandelt und die feste freie p-Aminosalicylsäure aus der Mischung abtrennt.Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 50 835; K. Brunner, Ann. d, Chemie 351 (1907), 3113.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE890800C true DE890800C (de) | 1953-08-13 |
Family
ID=580940
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT890800D Expired DE890800C (de) | Verfahren zum Herstellen von p-Aminosalicylsäure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE890800C (de) |
-
0
- DE DENDAT890800D patent/DE890800C/de not_active Expired
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