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Elektrische Steuerui#.g für fühlergesteuerte Nachformwerkzeugmaschinen,
insbesondere Nachformfräsmaschinen Bei der Bearbeitung eines Werkstückes auf einer
Nachformfräsmaschine ist zwischen den beiden grundsätzlichen Bearbeitungsmöglichkeiten
zu unterscheiden: der Bearbeitung einer Fläche und der Bearbeitung eines Umrisses.
Die Erfindung beschäftigt sich mit den besonderen Verhältnissen, die sich beim Umrißfräsen
ergeben. Ihre Beziehung zum Flächenfräsen soll später erläutert werden.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung erscheint es zweckmäßig, noch
einmal kurz die- sich beim Umrißfräsen ergebenden Verhältnisse zu besprechen. Es
sei hierfür das Beispiel der Fig. r gewählt, die das Bearbeiten des unregelmäßig
geformten Innenumrisses zeigen soll. Es ist dabei angenommen, daß der Fühler der
bekannte Dreistellungsfühler sei mit zwei Kontaktstellungen und einer dazwischenliegenden
Stellung, so daß also der Fühler insgesamt drei Steuerstellungen einnehmen kann.
Die Schaltung ist üblicherweise so ausgebildet, daß, solange der Fühler das Modell
noch nicht berührt, der erste Steuerkontakt geschlossen ist, wodurch eine Bewegung
auf das Modell zu eingeleitet wird. Berührt der Fühler dann das Modell, so wird
die in Richtung auf das Modell zu verlaufende Bewegung abgeschaltet und dafür eine
quer zu der ersten Bewegungsrichtung verlaufende Fühlerbewegung eingeschaltet, bei
welcher der Fühler wieder vom Modell frei kommt. Die Bewegung beginne im Punkt o,
also bei geschlossenen Fühlerkontakten. Sie verläuft so lange, bis im Punkt z eine
Berührung mit dem Modell stattfindet. Wie bereits gesagt, wird an dieser Stelle
die Kontaktgabe unterbrochen, die Aufwärtsbewegung abgeschaltet und dafür die Waagerechtbewegung
eingeschaltet, bis im Punkt 2 der Kontakt wieder geschlossen wird. Es setzt jetzt
wieder die Aufwärtsbewegung bis zum Punkt 3 ein, anschließend die Waagerechtbewegung
bis zum Punkt q. usw. Das Spiel wiederholt sich bis zum Punkt 12. Bei der nach links
gerichteten Bewegung kommt nun der Fühler vom Modell nicht mehr frei. Er wird im
Gegenteil nach Erreichen des
Punktes 12 noch weiter ausgelenkt.
Jetzt wird der zweite Kontakt geschlossen, der die frühere Aufwärtsbewegung (z.
B. 1o-11) in die Abwärtsbewegung umwandelt, die vom Punkt z2 nach Punkt 13 verläuft.
Diese Bewegung hat ein Öffnen des zweiten Kontaktes zur Folge, so daß sich jetzt
wieder die Bewegung nach links bis zum Punkt 14 anschließt usw. bis zum Punkt 21.
Hier geht die Fühlerauslenkung nicht wieder zurück, sondern der Fühler würde noch
weiter ausgelenkt werden. Das kann die Steuerung jedoch nicht mehr berücksichtigen.
Die Maschine muß in diesem Fall stillgesetzt werden. Für diesen Fall ist am Fühler
ein dritter Kontakt, der sogenannte Notkontakt, angebaut, um unabhängig von der
Aufmerksamkeit des. Bedienungsmannes die Maschine abzuschalten und dadurch Schäden
zu verhüten.
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Der oben beschriebene einfache Bearbeitungsvorgang zeigt zwei Besonderheiten:
Zunächst ist zu beachten, daß zwischen o und 11 der eine Steuerkontakt wirksam wurde;
der nur einer geringen Fühlerauslenkung zu seiner Betätigung bedarf, während vom
Punkt 12 bis zum Punkt 21 der zweite Kontakt wirksam ist, und zwar mit einer entsprechend
größeren Auslenkung. Für den Bearbeitungsvorgang bedeutet das aber, daß die Übereinstimmung
zwischen Modell und Werkstück im ersten Quadranten größer ist als im zweiten.
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Eine zweite Besonderheit, die das Beispiel erkennen läßt, ist die,
daß es mit dem einfachen Fühler nicht möglich ist, einen größeren Bogen als 18o°
zu umfahren.
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Diese Überlegungen waren der Anlaß, für Umrißarbeiten einen besonderen
Fühler, den sogenannten Umrißfühler, zu entwickeln, dessen Kennzeichen ein mechanisch
verstellbarer Quadrantenwähler-war. Am Kopf des Fühlers war eine Vorrichtung mit
Federn eingebaut, die vier Stellungen entsprechend den vier Quadranten eines vollen
Umfanges aufwies. Abgesehen davon, daß der mechanische Quadrantenwähler einen erhöhten
Bauaufwand bedeutet und den Fühler belastet, befriedigte diese Lösung deshalb nicht,
weil dann für Flächenarbeiten und Umrißarbeiten je ein besonderer Fühler benötigt
wurde.
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Es war ein wesentlicher Fortschritt, als durch die Steuerung nach
Patent 714 621 die Möglichkeit geschaffen wurde, durch eine elektrische Umschalteinrichtung
innerhalb der Steuerstromkreise, also ohne den bisher verwendeten mechanischen Quadrantenwähler,
die Bearbeitung eines vollen Kreisbogens zu ermöglichen, und zwar unter Anwendung
eines Fühlers, der sowohl für Flächenarbeit wie für Umrißarbeit geeignet ist. Nach
dem Patent 714 621 ist eine demselben Fühler zugeordnete, wahlweise einschaltbare
zweite Steuereinrichtung für Umrißbearbeitung zugeordnet. Dabei dienen insbesondere
zur Durchführung der beiden Steuervorgänge, also für Flächenarbeit wie für Umrißarbeit,
die gleichen Fühlerkontakte.
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Welche Bedeutung die elektrische Umsteuerung haben kann, die mit wesentlich
einfacheren Baumitteln als der mechanische Quadrantenwähler arbeitet, zeigt eine
Betrachtung der Fig. 2, die den Fall des unterschnittenen Umrisses behandelt. Wenn
nämlich der Fühler den Punkt 6 erreicht hat, wo die Aufwärtsbewegung eingeschaltet
wird, so würde er bis zum Punkt 7 durchlaufen, ehe er wieder auf das Modell trifft,
das ihn ablenken kann. Der ganze Bogen zwischen Punkt 5 und- Punkt 7 würde unbearbeitet
bleiben. Es muß also unbedingt im Punkt 7' eine Umschaltung stattfinden, um die
nach links verlaufende Bewegung in eine nach rechts verlaufende Bewegung umzuwandeln.
Nur so ist es möglich, den unterschnittenen Bogen auszufahren.
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Die gleiche Überlegung gilt für einen Außenumriß nach Fig. 3, wo ohne
eine Umschaltmöglichkeit der Bogen zwischen den Punkten 7 und g nicht bearbeitet
werden würde.
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Die Erfindunggreift den Gedanken desPatents 71q.621 auf, .nämlich
die Verwendung eines Axialfühlers zur Abtastung eines Umrisses. Dem. älteren Vorschlag
gegenüber ist die Erfindung gekennzeichnet durch einen Tastrichtungswähler in Form
einer elektrischen Schalteinrichtung für die Steuerstromkreise, deren vier- Schaltstellungen
den vier Quadranten eines 36o°-Bogens entsprechen. Man wird diesen Tastrichtungswähler
zweckmäßig nicht am Fühler selbst anbringen, sondern ihn davon trennen und ihn etwa
mit denübrigen Geräten derBedienungstafel vereinigen.
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Ob man jetzt diesen Fühler als Zweistellungsfühler oder Dreistellungsfühler
ausbildet, ist an sich unerheblich. Beim Zweistellungsfühler würden also nur die
beiden Stellungen: Kontakt geschlossen, Kontakt offen, vorgesehen sein, zweckmäßig
ergänzt durch eine .dritte Stellung für Notschaltung, während beim Dreistellungsfühler,
wie bereits dargelegt, die drei Stellungen vorhanden sind: erster Kontakt geschlossen,
Kontakt offen, zweiter Kontakt geschlossen, gegebenenfalls ergänzt durch den Notkontakt.
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Beim Dreistellungsfühler, also bei einem Fühler mit zwei je nach der
Auslenkung wirksam werdenden Steuerkontakten, kann man die Schaltung so ausbilden,
daß die Steuerstromkreise an den Tangentenpunkten der abzutastenden Kurve über den
elektrischen Tastrichtungswähler jeweils auf den ersten Fühlerkontakt umschaltbar
sind, so daß der Bearbeitungsvorgang des Umrisses immer mit dem gleichen Fühlerkontakt
durchgeführt wird.
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Eine andere, besonders bedeutungsvolle Möglichkeit liegt darin, daß
'bei dem Dreistellungsfühler während des Arbeitens des Fühlers mit dem zweiten Steuerkontakt
die Steuerstromkreise schon vor Erreichen des folgenden Tangentenpunktes über den
Tastrichtungswähler auf den ersten Fühlerkontakt umschaltbar sind. Das bedeutet
also, wenn man Fig. i betrachtet, daß die Umschaltung nicht erst im Punkt 21 vorgenommen
zu werden braucht, sondern schon zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen der Strecke
12-21 vorgenommen werden kann. Der Arbeiter ist also jetzt nicht mehr zu besonderer
Aufmerksamkeit gezwungen und braucht nicht zu befürchten, daß ihm die Maschine durch
den Notkontakt abgeschaltet wird, weil er nicht rechtzeitig eingegriffen hat.
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Das folgende Schema zeigt die sich durch die Erfindung ergebenden
Möglichkeiten. Das erste Kontaktpaar ist mit 1, q. bezeichnet, das zweite Kontaktpaar
mit 2, q.. 4 ist dabei der bewegliche Kontakt im
Fühler, während
i und 2 die feststehenden Gegenkontakte sind. Die Stellungsmöglichkeiten sind: i
und 4 geschlossen; i und 4. offen;
:2 und 4 geschlossen; 2 und 4 offen. Diese
Stellung 2 und 4 offen ist naturgemäß identisch mit der Stellung i und 4 offen.
Über den vier Spalten ist jeweils die Schaltrichtung des Tastrichtungswählers eingezeichnet.
Diese vier Spalten sind mit I, 1I, 11I, IV bezeichnet. Die Spalte I enthält die
Möglichkeiten, die an Hand der Fig. i erläutert wurden. Sie gelten für den Arbeitsablauf
zwischen dem Punkt o und 21. Hätte der Bearbeitungsvorgang im Punkt ii begonnen,
so hätte sich der Steuerungsablauf nach Spalte II ergeben usf.
Es sei jetzt, bevor auf die Steuerung im einzelnen eingegangen wird, an Hand der
Fig. 4 die Wirkung der Erfindung beschrieben. Der Bearbeitungsverlauf von Punkt
o über 1', 2' usw. bis zum Punkt ii' entspricht dem Beispiel der Fig. i. Man kann
ihn aber jetzt durch den Tastrichtungswähler in der Weise abändern, daß man an den
Tangentenpunkten B, C, D den Tastrichtungswähler entsprechend den beiden oberen
Reihen des Schemas umstellt. Dann arbeitet man immer mit den gleichen Steuerkontakten,
d. h. immer mit der gleichen Bearbeitungsgenauigkeit.
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Es sei jetzt der bereits erwähnte Fall betrachtet, daß bei einem Dreistellungsfühler
alle drei Steuerstellungen ausgenutzt werden. Der Bearbeitungsvorgang habe im Punkt
6' zu einem Schließen der Kontakte 2/4 geführt, der Fühler sei daraufhin bis zum
Punkt 7' zurückgezogen worden, wodurch Kontakt 2/4 wieder geöffnet ist, und es habe
die in Richtung auf Punkt 8' verlaufende Linksbewegung eingesetzt. Der Tastrichtungswähler
stehe in der Stellung I. Jetzt werde im Punkt o' der Tastrichtungswähler entsprechend
der Spalte II verdreht, d. h. auf den zweiten Quadranten eingestellt. Auf der Strecke
7'-8' ist der Kontakt 2/4 offen, also die Linksbewegung eingeschaltet. Wenn jetzt
der Tastrichtungswähler umgestellt wird, so bleibt 2/4 offen. Gleichzeitig ist aber
auch 1/4 offen, so daß entsprechend Spalte II an Stelle der Linksbewegung die Abwärtsbewegung
eingeschaltet wird. Der Fühler unterbricht also im Punkt o' seine Linksbewegung
und wird dafür abwärts bewegt, bis im Punkt 12' die Fühlerkontakte 1/4 geschlossen
werden. Das bedeutet aber nach Spalte II eine Linksbewegung, die bis zum Punkt 13'
verläuft. Kontakt 1/4 wird hier geöffnet, was zu einer Abwärtsbewegung bis zum Punkt
14' führt. Hier werden die Kontakte 1/4 wieder geschlossen, die Linksbewegung zum
Punkt 15' wird eingeleitet usw. Bei Erreichen des Punktes 16' wird jetzt infolge
weiterer Auslenkung der Kontakt 2/4 geschlossen, also entsprechend Spalte II eine
Rechtsbewegung eingeleitet, die sich nach Öffnen des Kontaktes 2/4 in eine Abwärtsbewegung
umwandelt. Der weitere Bearbeitungsvorgang braucht nicht im einzelnen erläutert
zu werden, da er ja identisch mit dem bisher beschriebenen Vorgang ist. Es sei noch
darauf hingewiesen, daß in der Fig. 4 die geschlossenen Kontakte durch ein Pluszeichen,
die offenen Kontakte durch ein Minuszeichen gekennzeichnet sind, und daß die nach
der Umschaltung eintretenden Kontaktzustände durch Unterstreichung hervorgehoben
sind.
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Diese schematische Darstellung läßt den bereits als wesentlich hervorgehobenen
Umstand erkennen, daß es möglich ist, schon vor Erreichen des Tangentenpunktes C
durch Umschaltung des Tastrichtungswählers derart in die Steuerung einzugreifen,
daß der Tangentenpunkt überfahren werden kann, ohne daß eine Stillsetzung zu befürchten
wäre. Die in dem Beispiel so groß erscheinende Strecke o'-i2', die eine Stufe. bedeutet,
ist naturgemäß in Wirklichkeit so gering, daß sie praktisch nicht ins Gewicht fällt.
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Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß mit dem neuen Tastrichtungswähler
zwei besondere Möglichkeiten erreicht werden, nämlich entweder das Fahren eines
Umfanges von 36o° mit dem gleichen Kontaktpaar und weiter die Möglichkeit der Steuerungsumschaltung
zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb des Quadranten, der vor dem Tangentenpunkt
liegt, an dem an sich die Umschaltung nötig geworden wäre. Diese beiden Wirkungen
werden ohne einen mechanischen Ouadrantenwähler erzielt, sondern in einfachster
Weise durch einen Tastrichtungswähler, der den Steuerstromkreisen zugeordnet ist.
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In wie einfacher Weise sich die Steuerung durchbilden läßt, zeigt
Fig. 5, die das in drei Teile zerlegte Schaltbild darstellt. Es ist die Darstellung
eines Stromlaufbildes gewählt, da dieses die einfachste Möglichkeit bietet, den
Steuerungsablauf übersichtlich darzustellen. Es ist weiter bei diesem Ausführungsbeispiel
davon ausgegangen, daß die Maschine an sich auch für Flächenarbeiten unter Verwendung
des gleichen Fühlers verwendet werden soll. Die für dieses Flächenarbeiten notwendigen
Stromwege sind durch gestrichelte Linien kenntlich gemacht.
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Vor Beginn des Bearbeitungsvorganges sind zwei Entscheidungen zu treffen,
nämlich einmal, ob es sich um eine Flächenarbeit oder eine Umrißarbeit handelt,
und zweitens, mit welchem Umlaufsinn der Fühler entlang der Umrißkurve geführt werden
soll. Die Betriebsart wird durch den Betriebswahlschalter WB
und die Relais
UFS i und UFS 2 festgelegt. Dabei soll UFS 2 der Umrißarbeit zugeordnet
und entsprechend eingeschaltet sein, so daß Kontakt 30 und 31 geschlossen wird.
Der Umlaufsinn wird durch das Relais USR 1/2 bestimmt, das durch den Schalter
Sch geschaltet wird. Man kann hierfür entweder zwei Relais, je eines für
beide Bewegungsrichtungen verwenden, oder ein einziges Relais, das durch einen Schaltimpuls
umgelegt werden kann. Dieses Relais schaltet die Kontakte 33, die in der dargestellten
Lage stehen sollen. Die Schalter TS sind vorläufig als offen zu denken, während
die Brücke 34 geschlossen ist. Diese Brücke wird bei Flächenarbeiten nicht benötigt,
ist also in diesem Fall als entfernt zu denken. Der Tastrichtungswähler ist der
Schalter
TRS mit seinen vier Stellungen entsprechend den vier Quadranten. Er stehe zunächst
auf Kontakt 35. Der Fühler 36 ist nur schematisch angedeutet; seine Bauform ist
an sich bekannt. Seine Kontakte i und 4 sind als geschlossen zu denken, so daß also
die Kontakte 2 und a offen sind. Über den Notkontakt 3, 5 wird später noch gesprochen
werden. Die Relais FR i und FR 2 werden nur für Flächenarbeit gebraucht. Relais
FR 3 ist dem Notkontakt zugeordnet und wird später besprochen werden. Wesentlich
für die Umrißarbeit sind die Relais FR 4 und FR 5. Der Doppelkontakt 37 von UFS
2 soll die dargestellte Laüe einnehmen. Kontakt 38 von FR 4 sei nach rechts
geschaltet, ebenso Kontakt 39
von FR 5.
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Im Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die Fühlersteuerung zur
Betätigung von Magnetkupplungen 4o diene. Die Magnetkupplungen 40' kommen bei Flächenarbeiten
zur Wirkung und sind nur der Vollständigkeit halber eingezeichnet. Geschaltet werden
die Magnetkupplungen 4o durch Kontakte 41 von UR i bis UR 4. Die zugehörigen Relaiswicklungen
liegen zwischen den Kontakten 38, 39 einerseits und dem Kontakt 35 des Tastrichtungswählers
TRS andererseits.
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Es sei jetzt der Steuervorgang besprochen, und zwar sei angenommen,
die Maschine sei auf Punkt o (Fig. i bzw. Fig. 4) eingestellt, Kontakt 1/4 sei also
geschlossen. Weiter ist Kontakt 3/5 geschlossen, so daß FR 3 an Spannung liegt.
- Kontakt 42 ist also als geschlossen zu denken. Es ergibt sich somit folgender
Stromlauf: Von Anschluß 43 über Kontakte 1/4, rechter Kontakt von 37, Spule FR 4,
Kontakt 30 nach Anschluß 43'. FR 4 spricht an und legt Kontakt 38 auf Kontakt
q4.. Damit wird ein Stromweg hergestellt: von Anschluß 43' über Kontakt 3o, Kontakt
38; 44, Wicklung 45 von UR i, Anschluß 46, Anschluß 47, Kontakt 35 von TRS nach
Anschluß 48. UR i spricht also an und schließt seinen Kontakt 4i/1, wodurch Magnetkupplung
4o/1 erregt wird. Diese Magnetkupplung q.0/1 ist aber der Aufwärtsbewegung zugeordnet,
so daß sich also der Fühler vom Punkt o nach Punkt 1 bewegt. Im Punkt i wird Kontakt
1/4 geöffnet und damit FR 4 zum Abfallen gebracht. Wicklung 45 wird spannungslos,
UR i fällt ab und Kontakt 41/1 wird geöffnet, so daß die Magnetkupplung Aufwärts
abgeschaltet wird. Kontakt 38 legt sich in die dargestellte Lage. Jetzt entsteht
ein Stromweg: Von 43' über Kontakt 3o, Kontakt 38, Kontakt 39, Anschluß 49, Wicklung
5o, Kontakt 33, Anschluß 51, Anschluß 47, Kontakt 35, Anschluß 48. Jetzt spricht
UR 2 an, schließt seinen Kontakt q.1/2 und schaltet dadurch die Magnetkupplung 4o/2
für die Linksbewegung ein, die bis zum Punkt 2 läuft. Im Punkt 2 wird Kontakt 1/4
wieder geschlossen usf. Jetzt werde der Punkt i2 (Fig. i) erreicht. Der Kontakt
35 von TRS wird jetzt auf Kontakt 52 umgelegt. Da Kontakt 1/4 infolge Berührung
des Fühlers mit dem Modell offen ist, wird entsprechend Spalte II des Schemas die
Abwärtsbewegung eingeleitet. Stromweg: Anschluß 43', Kontakt 3o, Kontakt 38, 39,
Anschluß.53, Wicklung 54, Kontakt 33, Anschluß 55, Anschluß 56; Kontakt 52 nach
48. UR 3 spricht an, schließt seinen Kontakt 4I/3 und legt dadurch die Magnetkupplung
4o/3 für Abwärts an Spannung. Der Fühler kommt also wieder frei vom Modell und schließt
seine Kontakte 1/4, so daß j etzt die Linksbewegung eingeschaltet ist usf.
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Bei dieser Darstellung war angenommen, daß im Tangentenpunkt umgeschaltet
wird, so daß das zweite Kontaktpaar 2/4 gar nicht erst zur Wirkung kommt. Jetzt
sei auch dieser Fall betrachtet. Es sei also im Punkt 12 keine Umschaltung vorgenommen
worden, sondern im Punkt 12 sei der Fühler so weit ausgelenkt worden, daß Kontakt
2/4 geschlossen hat. Dann ergibt sich folgender Stromweg: Von Anschluß 43 über Kontakt
2, 4, rechter Kontakt 37 von UFS 2, Wicklung FR 5, Kontakt 3o, Anschluß q.3'.
FR 5 spricht an und legt seinen Kontakt 39 auf Kontakt 57. Damit wird, vorausgesetzt,
daß TRS die dargestellte Lage einnimmt, Wicklung 58 von UR 3 an Spannung gelegt,
also Kontakt 4I/3 von UR 3 geschlossen und hiermit die Magnetkupplung 4o/3 für die
Abwärtsbewegung eingeschaltet. Kommt hierbei der Fühler wieder frei, so öffnet sich
Kontakt 2/4, d. h. es wird der gleiche Schaltzustand hergestellt, wie wenn 1/4 offen
sind, und damit wieder die Linksbewegung eingeschaltet. Wenn jetzt, etwa im Punkt
o' der Fig. 4 TRS auf 52 umgeschaltet wird, so wird der über die Spule 58 verlaufende
Stromkreis unterbrochen. Dafür wird, da Kontakte 1/4 offen sind und FR 4 und FR
5 die dargestellte Lage einnehmen, eine kurze Abwärtsbewegung eingeschaltet, bis
der Kontakt 1/4 wieder geschlossen ist. Das ergibt einen Bewegungsablauf, wie er
bereits beschrieben war.
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Wie die Steuerung erkennen läßt, sind für die einzelnen Auswahlvorgänge
verschiedene Relais erforderlich, und zwar, sofern man am Fühler nur einen Arbeitskontakt
verwenden wollte und die Offenstellung als zweite Steuerstellung dient, zwei Wicklungen.
Arbeitet man mit drei Steuerstellungen, so braucht man drei Wicklungen. An sich
wäre es das zunächst gegebene gewesen, so viel Relais @zu verwenden, als man Steuerbefehle
zu übermitteln hat. Hiervon ist jedoch im Ausführungsbeispiel abgegangen worden.
Es ist nämlich der Weg gewählt worden, die verschiedenen Wicklungen jeweils einem
Relais zuzuordnen, dieses also als Mehrwicklungsrelais auszuführen. Das hat den
außerordentlichen Vorteil, daß die Zahl der Kontakte, die j a immer das schwierige
Bauelement eines Relais sind, auf ein Minimum herabgedrückt wird. Die Zahl der Wicklungen
eines Relais dagegen bereitet keine Schwierigkeiten. Die neuzeitliche Technik bietet
in dem sogenannten Telegraphenrelais ein ganz ausgezeichnetes Mittel, um eine Vielzahl
von Steuerbefehlen über ein einziges Relais zu geben. Die Relais sind durch Stecker
leicht auswechselbar, so daß man ein schadhaftes Relais schnell durch ein neues
ersetzen kann.
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Es war bereits kurz von der sogenannten Notabschaltung die Rede. Wenn
der Fühler einmal so weit ausgelenkt worden ist, daß eine Gefährdung des Werkzeuges
und Werkstückes zu befürchten wäre, so öffnet Kontakt 3, 5. Damit wird FR 3 stromlos
und öffnet seinen Kontakt 42, schaltet also alle Magnetkupplungen ab. Um die Maschine
wieder in Gang zu setzen, wird TRS auf den nächsten Quadranten vorwärts
oder
zurück geschaltet und dann Schalter TS gedrückt. Seine beiden Kontakte 6o und 61
werden geschlossen, so daß Wicklung FR 3 über Kontakt 31 von UFS 2 und Kontakt
6o von TS unmittelbar an Spannung liegt. FR 3 schließt also seinen Kontakt 42 wieder
und bringt den Fühler vom Modell frei. Der Schaltschritt ist zweckmäßig durch einen
Kondensator 62 zu begrenzen. Man muß dann den Schalter TS gegebenenfalls mehrmals
niederdrücken, um den benötigten Schaltweg zu bekommen. Im übrigen wird aber bei
hinreichender Aufmerksamkeit des Bedienungsmannes die Möglichkeit vermieden werden
können, daß der Notkontakt überhaupt anspricht, denn das könnte ja überhaupt nur
vorkommen, wenn vergessen worden sein sollte, den Tastrichtungswähler innerhalb
des vorangehenden Quadranten umzuschalten.
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Beim Außenumriß (Fig.3) kann der Notkontakt nicht zur Wirkung kommen,
da ja dann der Fühler vom Modell wegläuft. Hier kann man sich in einfacher Weise
durch einen Endschalter helfen, der die Maschine in diesem Fall stillsetzt. Zum
Zurückholen des Fühlers dient in diesem Fall entweder der Schalter TS, oder man
schaltet den Tastrichtungsschalter TRS entsprechend um.