DE88523C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der den Gegenstand der Erfindung bildende Raster wird zusammengesetzt aus sich kreuzenden schwächeren Liniaturen, welche mit einander gleich grofse quadratische Felder bilden, und aus diagonal zu diesen verlaufenden, sich ebenfalls rechtwinklig kreuzenden Liniaturen von etwas stärkeren Dimensionen. Die Kreuzung der beiden verschiedenen Liniaturen ist jedoch eine genau bedingte, und zwar geht die von links unten nach rechts oben gehende Diagonal-Liniatur durch die Kreuzungspunkte der ersten (schwachlinigen) Liniaturen; die von links oben nach rechts unten gezogene Liniatur ist jedoch nicht durch den Kreuzungspunkt der ersten Liniaturen geführt, sondern etwas versetzt, so dafs die in — theilweise nicht abgestumpfte — Dreiecke getheilten Quadrate in je zwei grofse und zwei kleine Dreiecke zerlegt werden. Die zwei grofsen Dreiecke eines Quadrates geben auf dem Bilde Lichttöne und die beiden kleinen Dreiecke mit ihren dichter zusammenliegenden Kreuzungspunkten Schattentöne. Durch die Anwendung eines derartigen Rasters wird eine gröfsere Modulation der Halbtöne erzeugt, die dem Bilde ein besseres Aussehen giebt.

Die Dreiecke verhalten sich zweckmäfsig zu einander wie 1 : j/2, und ist es unbedingt nothwendig, dafs die beiden Liniaturenpaare die angegebene Verschiedenheit in der Dicke der Linien besitzen.

Je nachdem die Diagonal-Liniatur von stärkerer Structur ist oder mehr oder weniger über den Kreuzungspunkt der Quadrate verschoben ist, wird das Resultat ein anderes.

Bei der bisherigen Rasterherstellung, bei welcher man die Liniaturen des Original-Rasters in der Weise bildete, dafs man vom Mutter-Rasterstein senkrecht zum ersten Liniendruck einen zweiten und nach beiden Diagonalen einen dritten und vierten machte, konnte es vorkommen, dafs die dritten und vierten Liniaturen nicht überall durch die Schnittpunkte der beiden ersten Liniaturen hindurchgehen, wie beispielsweise aus Fig. 78 in E der's Jahrbuch der Photographie für 1890, S. 369, zu ersehen ist. Auf diese Weise werden unbeabsichtigt Rasterformen erzielt, die in gewisser Beziehung mit den hier beschriebenen übereinstimmen, insofern bei den letzteren von den vier Liniaturen die eine grundsätzlich gegen die Schnittpunkte der übrigen verschoben ist. Durch die durchgängig über die ganze Rasterfläche durchgeführte Verschiebung der einen Liniatur gegen die Schnittpunkte der drei übrigen wird jedoch eine Wirkung erzielt, wie sie mit den Zufallsproducten nach Art der a. a. O. dargestellten nicht erreicht werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Autotypie-Raster mit vierfacher Linienkreuzung, dadurch gekennzeichnet, dafs über zwei sich rechtwinklig kreuzende congruente Liniaturen weitere zwei sich rechtwinklig kreuzende congruente Liniaturen mit breiteren Linien so gelegt sind, dafs von letzteren die eine durch die Ecken der von den schwachen Liniaturen gebildeten Quadrate hindurchgeht, während die andere gegen jene Ecken verschoben ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.