DE880116C - Verfahren und Vorrichtung zum Blechstapeln - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum BlechstapelnInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 18. JUNI 1953
G 6213XI j Si c
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einzeln oder in Gruppen angeförderte Bleche zu
stapeln, /.. B. Rieche, die aus einem Walzwerk oder
aus einem Ofen angefordert werden. Der Lösungsgedanke
besteht darin, daß die Bleche zunächst auf einen oberhalb des Stapels beweglichen Ablegetisch
gebracht werden, der dann etwa waagerecht bewegt wird, derart, daß die Bleche im wesentlichen eine
senkrechte Ablegebewegung ausführen. Der Ablegetisch
wird also gewissermaßen unter den Blechen hinweggezogen, die daher keine wesentlichen
waagerechten Bewegungen auszuführen haben, nicht geknickt oder verbeult werden und
keine Zangenmarken, Kratzer od. dgl. erhalten, also weitgehend geschont werden. Das ist besonders für
Feinbleche wichtig, die eine einwandfreie Oberfläche erhalten müssen.
Darüber hinaus ist die Stapelung von Blechen namentlich im Sommer wegen der Wärmeausstrahlungen
der Bleche eine sehr anstrengende körperliehe Arbeit, die nunmehr durch die neue Stapelvorrichtung
vollständig erspart werden kann.
Die Stapelvorrichtung besteht im wesentlichen aus dem oberhalb des Stapels verfahrbaren Fördertisch
und Mitteln zum Austragen der Bleche entgegen der Fahrbewegung des Tisches. Am einfachsten
besteht dieses Mittel in einem entsprechend der unterschiedlichen Länge der zu stapelnden
Bleche verstellbaren ortsfesten Anschlag, der die Bleche bei der Tischbeweguug von diesem abschiebt.
Die Ablegebewegung kann auch dadurch erfolgen, daß während des Verfahrens des Tisches
der Förderer auf dem Tisch in entgegengesetzter Richtung läuft. Die Bleche werden in beiden Fällen
hinter dem ausweichenden. Tisch abgelegt, wobei
sie im wesentlichen nur senkrecht bewegt werden. Wenn die Bleche dem Fördertisch nicht von
selbst zulaufen, kann die Fördervorrichtung auf dem Tisch auch zum Heranholen der Bleche benutzt
werden und erhalten dann eine Antriebsvorrichtung, die entweder umschaltbar ist, damit sie beim
Yerfahren des Tisches entgegengesetzt zur Fahrbewegung laufen kann, oder die Fördervorrichtung·
ίο wird mit einer Entkupplungsvorrichtung ausgestattet,
so daß der Förderer bei der Tischbewegung in anderer Weise angetrieben werden kann als beim Heranfördern der Bleche. Der Antrieb
des Tisches und der Antrieb des Förderers kann durch einen gemeinsamen Motor erfolgen, der
den beiden Antrieben wahlweise zugeschaltet werden kann.
Die Stapelvorrichtung kann auch organisch in die Fördervorrichtung eines Ofens od. dgl. eingebaut
werden, so daß sie gewissermaßen einen Teil davon bildet. In diesem Fall kann man mit einer
einzigen Antriebskette für die Förderung der Bleche durch den Ofen und für die Stapelvorrichtung1
auskommen, wobei die rückläufige Relativbewegung der Bleche beim Verfahren des Tisches
durch einfaches Abrollen der Kettenräder des Förderers ähnlich dem Abrollen eines Ritzels auf der
Zahnstange erzielt wird. Der Ablegetisch wird zweckmäßig regelmäßig nach Ankunft eines
Bleches oder einer Blechtafelgruppe über den Stapel hinweg bewegt, so daß er Blech für Blech
bzw. Blechtafelgruppe für Gruppe ablegt. Der Tisch kann auch zum waagerechten Befördern der
Bleche dienen, wobei die Abschubbewegung der Bleche von dem Tisch erst dann erfolgt, wenn sich
der Tisch über dem zu bildenden Stapel befindet. Das Ablegen selbst geschieht auch in diesem Fall
durch eine praktisch senkrechte Bewegung der Blechtafeln.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
In Abb. ι bis 3 ist der einfachste Fall der Stapelung behandelt, in dem die Bleche von selbst
zulaufen und beim Verfahren des Ablegetisches durch einen ortsfesten Anschlag abgeschoben
werden, so daß auf dem Ablegetisch nur antriebslose Rollen angeordnet zu sein brauchen.
Die Bleche 1 kommen einzeln auf einem Rollgang 2 oder aus einem Walzwerk an und gelangen
auf die losen Rollen 3 des Ablegetisches 4. Sie stoßen gegen einen längs der Spindel 5 verstellbaren
ortsfesten Anschlag 6 und betätigen dabei auch den Schalter 7, welcher den Fahrmotor 8 für
das Fahrwerk 9 des Ablegetisches 4 in Gang setzt.
Dadurch bewegt sich der Tisch nach rechts, wie aus Abb. 2 und 3 ersichtlich ist, wobei der Anschlag
6 das Blech von dem Tisch abrollen läßt, bis es nach Abb. 3 auf dem Stapel 10 abgelegt ist.
Will man die Bleche nicht vom Tisch 4 abschieben, so kann man die Förderrollen 3 auch beispielsweise durch eine gemeinsame Kette antreiben, und zwar so, daß sie die Bleche entgegengesetzt zur Fahrbewegung des Tisches 4 befördern.
Will man die Bleche nicht vom Tisch 4 abschieben, so kann man die Förderrollen 3 auch beispielsweise durch eine gemeinsame Kette antreiben, und zwar so, daß sie die Bleche entgegengesetzt zur Fahrbewegung des Tisches 4 befördern.
Der Antrieb der Förderrollen auf dem Ablegetisch kann dann auch zum Anfördern der Bleche
bzw. zur kontinuierlichen Übernahme von einem anderen Förderer mittels der Rollen dienen. Dafür
zeigen Abb. 4 und 5 ein Beispiel. Die Bleche 1 kommen aus dem Rollofen 20 zunächst auf den
Förderbock 21 mit den Rollen 22 und gehen von diesem in stetiger Bewegung auf den Tisch 4 mit
den Rollen 3 über. Sowohl die Rollen 22 wie die Rollen 3 werden von einer gemeinsamen Kette 24
über entsprechende Kettenritzel angetrieben, so daß alle Fördermittel im Gleichtakt laufen. Ist ein
Blech ι vom Ablegetisch 4 vollständig übernommen
worden, so daß dieses gegen den Anschlag 25 anliegt, so wird der Fahrantrieb 8 des Tisches 4 vom
Bedienungsmann oder selbsttätig durch einen Schalter nach Art des Endschalters 7 in Abb. 1 in
Gang gesetzt, worauf der Tisch 4 nach rechts verfahren wird. Diese Fahrbewegung verläuft wesentlich
schneller als die Antriebsbewegung der Kette 24. Infolgedessen werden die Bleche 1 von den
Rollen 3 nach rückwärts auf den Stapel 10 abgelegt, wie aus Abb. 5 ersichtlich ist. Der Tisch
fährt gegen den Puffer 26 und kehrt, wiederum infolge einer Handschaltung oder selbsttätig, seine
Bewegungsrichtung um, damit er rechtzeitig zur Aufnahme des nächsten vom Bock 21 kommenden
Bleches bereit steht. Der Tisch fährt dabei über den Stapel 10 hinweg. Damit die gestapelten Bleche
10 genau aufeinanderliegen, können seitlich und quer zur Fahrtrichtung des Tisches entsprechend
der Länge und Breite der zu stapelnden Bleche verstellbare Anschläge oder Reißlineale angebracht
werden. Solche Anschläge können auch am Stapel angeordnet sein.
Gegebenenfalls kann die Kette 24 längs des Fahrweges des Tisches 4 auch dicht über den
Boden, sogar unterhalb des Bodens, verlegt werden, wobei dann eine besondere Verbindung zwischen
dem in die Kette eingreifenden Ritzel am Tisch 4 und den Rollen 3 geschaffen werden muß. Die Erfindung
ist auch sonst in mannigfaltiger Hinsicht abwandelbar. Sie dient nicht nur zum Fördern
und Stapeln von Blechen, diese werden vielmehr nur als Beispiel von tafelförmigen oder plattenförmigen
Fördergütern jeder Stärke, Temperatur und sonstigen Beschaffenheit aufgeführt. Ebenso ist
unter Alblegetisch jedes Fördergerät (Platte, Rost, Rollgang) zu verstehen, welches im Sinn der Erfindung
Bleche aufnehmen und ablegen kann und verfahrbar, gleitend, als Schlitten od. dgl. ausgebildet
ist. Der Antrieb des Tisches kann entweder nach Art eines selbsttätig verfahrbaren
Wagens am Tisch selbst angebracht sein, man kann den Tisch aber auch durch Seilzüge, Ketten, Spindeln,
hydraulische Zylinderschubvorrichtungen u. dgl. bewegen. Die Aufeinanderfolge der Bewegungen
des Förderers und des Tisches kann selbsttätig, z. B. mit Hilfe von Endschaltern, einstellbaren
Schaltwalzen od. dgl. erfolgen. Unter Förderer sind nicht nur die dargestellten Förderrollen
zu verstehen, sondern auch Kratzer- und Kettenförderer, Mitnehmerförderer, Plattenförde-
ι er, Gummi- und Dralitbüuder u.dgl. Unter Stapeln
ist im Sinn der Erfindung allgemein jedes Ablegen der Bleche an einer bestimmten Stelle zu verstehen.
Claims (7)
- Patentansprüche:τ. Verfahren zum Blechstapeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche zunächst auf einen oberhalb des Stapels beweglichen Ablegetisch gebracht werden/der dann etwa waagerecht bewegt wird, während den Blechen eine entgegen der Tischbcwcgung gerichtete Relativbewegung erteilt wird, etwa durch einen entgegengesetzt laufenden Tischförderer oder durch feststehende, die Bleche aufhaltende Anschläge, worauf die Bleche nach Verlassen des Ablegetisches im wesentlichen eine senkrechte Abkgebewegung ausführen.
- 2. Stapelvorrichtung für das Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen oberhalb des Stapels (io) beweglichen, insbesondere ■verfahrbaren Fördertisch (4) und Mittel zum Austragen der Bleche (1) entgegen der Fahrbfwegung des Tisches.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tisch aus einem Förderer besteht, dessen Fördermittel, insbesondere Förderrollen (3) umsteuerbar sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen oder mehrere entsprechend der Lange der abzulegenden Bleche einstellbare Anschläge (6, 25) am Fördertisch oder seinei Bahn.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch den Antrieb des Tischförderers durch einen Ketten- oder Seiltrieb (24), der beim Anfordern der Bleche die Rollen in der einen Richtung treibt und an dem sich beim Verfahren des Tisches die Kettenritzel abrollen, so daß die mit diesen Ritzeln verbundenen Förderrollen in entgegengesetzter Richtung zur Ausführung der Alilegebewegung angetrieben werden.
- 6. Stapelvorrichtung nach Anspruch 5 in Verbindung mit einem Glühofen oder einer sonstigen mit Förderern versehenen Behandlungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsmittel der Förderer für die Behandlungsvorrichtung (20) und die Stapelvorrichtung (4) eine gemeinsame beim Fördern umlaufende und beim Stapeln zahnstangenartig benutzte Kette od. dgl. ist.
- 7. Stapelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am verfahrbaren Tisch und gegebenenfalls auch am Stapel quer und längs zur Fahrtrichtung verstellbare Anschläge angebracht sind, die die Bleche an den Kanten so berühren, daß sie auf dem Stapel genau aufeinanderliegen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1 5043 6
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE880116C true DE880116C (de) | 1953-04-30 |
Family
ID=580617
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT880116D Expired DE880116C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Blechstapeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE880116C (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1002247B (de) * | 1954-04-28 | 1957-02-07 | Schloemann Ag | Vorrichtung zum Stapeln von kalten Blechplatten oder Tafeln |
DE1005904B (de) * | 1952-06-26 | 1957-04-04 | Schloemann Ag | Vorrichtung zum Stapeln oberflaechenempfindlicher Bleche |
DE1029292B (de) * | 1954-09-25 | 1958-04-30 | Schloemann Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Stapeln insbesondere langer Bleche |
DE1093294B (de) * | 1953-12-05 | 1960-11-17 | Kocks Gmbh Friedrich | Vorrichtung zum Foerdern von Blechen von einem Kuehlbett auf einen Stapel mittels eines in einer Fuehrung verschiebbaren Wagens oder Schlittens |
DE1115642B (de) * | 1958-04-26 | 1961-10-19 | Schilde Maschb Ag | Mehretagentrocknern nachzuschaltende Transportvorrichtung fuer Guttafeln |
US3211301A (en) * | 1957-12-30 | 1965-10-12 | Kimberly Clark Co | Papermaking machine |
DE2840692A1 (de) * | 1978-09-19 | 1980-04-03 | Dudweiler Untertage Masch | Stapelvorrichtung fuer stabfoermiges stapelgut |
-
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- DE DENDAT880116D patent/DE880116C/de not_active Expired
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