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Herstellung von mehrschichtigen Gebilden Gegenstand der Erfindung
ist die Herstellung von Gehilden, «-elche aus mehreren Schichten bestehen, z. ß.
aus einem Zellstoffolienstapel gebildet sind. Es kommen vornehmlich Polstereinsätze
für Kleidungsstücke, insbesondere Schulterpolster, in Betracht.
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Polstereinsätze der angegebenen Art sind kappen förmig sowohl in Längsrichtung
als auch in Querrichtung gewölbt. Sie sind in der Mitte dicker als an den Rändern.
Sie laufen den Rändern zu immer dünner «erdend aus. Die verschiedenen Schichten,
«-elche den Einsatz bilden, werden hauptsächlich dadurch zusammengehalten, daß sie
bei der Formgebung einer starken Randpressung unterworfen «-erden, die den sich
verjüngenden Randauslauf bewirkt. ach der Erfindung erfolgt die Herstellung solcher
Polstereinsätze derart, daß ein mehrschichtiger, flacher Stapel in ein hohlkörperliches
Gebilde derart umgeformt wird. daß! bei der Pressung gleichzeitig eine Längung des
Stapels erfolgt, der Stapel also nicht nur gepreßt, sondern auch auseinandergezogen
wird. `Fenn es sich um die Erzeugung eines kappenförmigen, also von vorn nach hinten
in seitlicher Richtung gewölbten Schultereinsatzes handelt, so wird im Sinne der
Erfindung ein mehrschichtiger, flacher Stapel, der zweckvoll etwa trapezförmigen
Grundriß hat, in ein kappenförmiges Gebilde umgewandelt, indem die dem Rande zu
immer dünner werdenden Seitenteile durch gleichzeitige Pressung und L ängung gebildet
werden. Es werden also erfindungsgemäß: die Seitenteile während der
Formgebung
nicht nur gehreß.t, sondern auch gestreckt, mithin ausgezogen. Sie' werden gewissermaßen
in die Länge gewalzt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß' es nicht notwendig ist,
eine Preßform einzusetzen, bei welcher der Preßdrück den Seitenrändern zu so stark
zunimmt, daß die dünne Randpartie nur :als Folge des Preßidrucks erreichbar Ist.
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Es findet erfindungsgemäß. zweckvoll eine Vorrichtung Anwendung, bei
welcher die. Seitenflanken des konkav gewölbten Preßformoberteils gegenübel denjenigen
des konvex gewölbten Preßformunterteils so ausgebildet und so bewegbar sind, daß.
die Seitenteile des Stapels gestreckt und zugleich aufeinandergepreßt werden: Besonders
wirksam erfolgt die Auswalzung der Randbereiche, wenn an den Seitenflanken des Preß!formoberteils
Wälzglieder, z. B. Preßwalzen, angebracht werden. In diesem Fall sind die Walzen
zweckvoll nachgiebig gelagert, so daß der Walzdruck den Bedürfnissen angepaßl und
auf die Stapeldicke eingestellt werden kann.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht einer aus Ober- und Unterteil bestehenden Preßform,
Fig. 2 eine- Unteransicht des Preßformoberteils, Fig. 3 eine Vorderansicht der Preßform
während des Preß-vorgangs,, Fig. q. eine Vorderansicht der PreMorm nach Beendigung
des Preßyorgangs, Fig. 5 einen Schnitt nach A-A der Fig. i, Fig. 6 einen Schnitt
nach B-B der Fig. 3, Fig. 7 einen Schnitt nach C-C der Fig. q., Fig. 8 eine Vorderansicht
eines Preißiformoberteils mit Preßlwalzen.
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In Fig. i, 2, 5 und 6 ist der flache, mehrschichtige Stapel X, wie
er vor der Formgebung aussieht, strichpunktiert angedeutet. In Fig. 6 und 7 ist
außerdem strichpunktiert veranschaulicht, welche Form der Stapel X während bzw.
nach der Pressung hat. Diese beiden Preßstadien sind in Fig. 3 und d. in Vorderansicht
erkennbar.
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Die erfindungsgemäß, zur Verwendung kommende Pre'ßvorrichtung weist
ein Preßformunterteil a auf, das konvex gewölbt ist, zweckvoll massiv ausgebildet
ist und eine in die Bohrung b einsteckbare Heizeinrichtung besitzen kann. Zu diesem
Preßformunterteil gehört das Preßformoberteil c, das ebenfalls in Anpassung an die
Formgebung des herzustellenden Polstereinsatzes gewölbt ist und das auch mit Durchlochungen
d für die Heizeinrichtungen versehen ist.
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Die Seitenflanken der- Preßformteile sind, wie namentlich Fig. 3 erkennen
läßt, so ausgebildet, daß die Seitenteile e. des zu formenden Stapels während der
Pressung in die Länge gezogen werden. Es werden die Seitenteile des Stapels, wenn
die Preßformteile sich übereinanderstülpen, so: zwischen die Seitenflanken eingezwängt,
dad der Stapelrand zuerst wulstförmig verdickt und erst dann allmählich glattgestrichen
wird, wobei infolge der Pre'ßwirknng zwischen den Seitenflanken des Preßformoberteils
und den Seitenflanken des Preßiformunterteils die Schichten ineinandergedrückt werden
und ein der Kante zu immer dünner werdender Randauslauf erreicht wird, wie ihn namentlich
Fig. 4 deutlich zeigt.
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Die erfindungsgemäß. angestrebte Wirkung des Pressens und Längens
ist besonders vorteilhaft erreichbar, wenn das Preßformoberteil c gemäß Fig. 8 mit
Preßwalzen f versehen wird, die an den Seitenflanken; und zwar zweckvoll an deren
Unterkanten, angebracht sind. Bei solcher Ausbildung des Preßiformoberteilswerden
die Randteile des Folienstapels gewissermaßen ausgewalzt.
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Es empfiehlt sich, die Preßwalzen nachgiebig zu lagern. Sie können
beispielsweise drehbar in Ausnehmungen des Preißiformoberteils eingebettet sein
und unter Wirkung von Federn stehen. Es ist aber auch möglich, nur ihre Achse federnd
zu lagern. Diese Anbringung der Preß:walzen ermöglicht es, daß diese in Abweichung
von der in Fig. 8 gegebenen Darstellung sich vor Beginn des Preßvorgangs mit ihren
Hinterkanten g aneinander anlegen und diese Kanten sich erst während des Walz- und
Preßvorgangs allmählich voneinander entfernen. Dies hat den Vorteil, daßidie Walzen
am Scheitel des Polstereinsatzes auch hinten, wo der Einsatz sehr schmal ist, die
Audwalzung der Randteile einwandfrei vollziehen. Dies ist wichtig, weil die Seitenteile
vorn ziemlich in die Länge bezogen werden, hinten dagegen ziemlich kurz sind.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht nur bei Vorrichtungen zum
Herstellen von Schultereinsätzen anwendbar, sondern sie ist auch dann geeignet,
wenn es sich um andere, durch Pressung in Form zu bringende mehrschichtige Gebilde
handelt. Diese brauchen auch nicht unbedingt aus Zellstofffolien zu bestehen.