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Gamasche aus Kunststoffen u. dgl. Regenmäntel, insbesondere wasserdichte
Mäntel, aus nicht saugfälligen, sondern außen glatten Stoffen, z. B. aus gummierten
Stoffen oder aus Kunstharzmaterial od. dgl., haben bekanntlich den Nachteil, daß
die auffallenden Regentropfen ungeheinint in Beinkleider, Strümpfe und Schuhe abfließen
und diese durchnässen. Um dem abzuhelfen. hat man ain :Mantel verschiedene Einrichtuiigeii
angebracht, r. B. Ablaufrinnen in verschiedenen Ausführungen, die sich aber in der
Praxis nicht bewährten, da naturgemäß das Wasser an den Ablaufstellen in um so größerem
Umfang abläuft und die Durchnässun- an bestimmten Stellen um so stärker auftritt.
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Ein anderer Weg, diesem Übelstand abzuhelfen, war die Verwendung von
Gamaschen aus dem gleichen wasserdichten Material, aus dem der Mantel besteht. Diese
Gamaschen gewähren zwar Schutz gegen Durchnässung, haben aber den -Nachteil, daß
sie umständlich zu befestigen sind, das An- und Ausziehen erschweren und überdies
durch die Befestigung am Bein die Herrenhosen ziisaminenschnüren und zerknittern.
Der weiche Schaft dieser Gamaschen muß unterhalb des Knies befestigt werden, um
ihn vor dem Zusammensinken und Abrutschen zu bewahren. Infolge dieser 'Befestigung
ist es nicht möglich, den Schaft genügend weit offen zu halten, was ungenügende
Transpiration an Bein und Fuß zur Folge hat.
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Es sind auch Gamaschen bekanntgeworden, die zur Erzielung eines besseren
Aussehens vorn und hinten mit einer sog. Bügelfalte versehen sind. Diese Bügelfalten
werden z. 13. mittels einer Biese angedeutet. Es ist aller auch hei diesen Gamaschen
notwendig,
. den Schaft 'uriterhalby fies- Kriies zu befestigen, um das Zusammensinken der
Gamasche zu verhindern.
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All diesen Übelständen wird - durch die vorliegende Erfindung abgeholfen.
Das Neue besteht in der Hauptsache darin, daß eine aus Kunststoffen oder sonstigem,
an sich weichen Material bestehende Gamasche mit einer Vielzahl in der Längsrichtung
verlaufender Versteifungen versehen ist. Dadurch wird der wesentliche Vorteil erreicht,
daß sich,eine Gamasche mit frei stehendem Schaft .ergibt, der a,m, Bein nicht befestigt
zu werden braucht, so daß die Hose nicht zusammengedrückt und nicht zerknittert
wird. Der Schaft kann außerdem -in einer solchen Weite ausgeführt werden, daß die
Luft ungehinderten Zutritt hat, so daß die Transpiration von Bein und Fuß in erwünschter
Weise vor'sich gehen kann. Außerdem geht das "Anziehen der Gamasche rasch und bequem
vor sich, d. h. es wird lediglich in die Gamasche hineingestiegen, ohne daß ein
nachheriges Verschnüren am Bein stattfinden muß. Außer Gebrauch kann die Gamasche,
.da die Versteifungselemente elastisch sind, ohne weiteres zusammengelegt und bequem
mitgetragen werden.
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.Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung
und der Zeichnung ersichtlich. Letztere stellt eine Ausführungsform der Gamasche
in Seitenansicht dar.
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Die aus .Kunststoff oder sonstigem weichen Material bestehende Gamasche
setzt sich in üblicher Weise aus dem Schaft i und dem Vorfuß 3 zusammen. Der Schaft
i weist eine Vielzahl in seiner Längsrichtung verlaufender Versteifungen 2 auf,
denen zufolge die Gamasche in ähnlicher Weise-frei steht, wie das beispielsweise
bei Schäften von Lederstiefeln der Fall ist. Falls die Gamasche aus thermoplastischem
Material hergestellt ist, so können im Schaft mittels Hochfrequenz Längsversteifungsrillen
erzeugt werden bzw. können Biesen oder Streifen ein- bzw. - aufgeschweißtwerden,
die den tSchaft in der erwünschten Weise versteifen. Ferner können zur Versteifung
Rillen eingepreßt oder Rippen aufgepreßt werden. Weiter ist vorgesehen, Versteifungsstreifen
aufzunähen oder einzuweben, was bei gummierten Stoffen in Frage kommt. Als besonders
einfache Ausführungsform ist vorgesehen, die Längsversteifungen 2 durch Falze und
Nähte zu bilden. Auch federnde bzw. elastische Stäbchen können zur Versteifung verwendet
werden. Bei Gamaschen aus thermoplastischem Material können die Versteifungselemente,
wenn die Gamasche im Spritz- oder Gießverfahren hergestellt wird, gleich mitgespritzt
bzw. mitgegossen werden, wodurch eine besonders ,einfache und rationelle Herstellung
ermöglicht wird. ' Die Längsversteifungen werden in allen Fällen zweckmäßigerweise
aus einem solchen elastischen Material hergestellt, .daß sich die Gamasche ohne
weiteres zusammenlegen läßt.
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Am Vorfuß 3 der Gamasche ist ein Ristband 4 vorgesehen, das gemäß
der Erfindung nur auf einer Seite, und zwar beispielsweise an der iStelle 5, befestigt
ist. Dieses verstellbare Ristband wird im -Gebrauch um den Fuß herumgeführt und
durch Knöpfen oder auf .sonstige Weise über dem Rist geschlossen. Im Gegensatz zu
den bisher üblichen festgemachten Ristbändern behindert das nur an einer Stelle
5 befestigte, leicht lösbare Ristband das An- und.Ausziehen der Gamasche nicht.