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Narkosegerät Die Erfindung betrifft ein Narkosegerät, das sich insbesondere
zur Erzeugung einer Analgesie eignet und mit einem Ventil versehen ist, bei dessen
Ruhelage eine Auslaßöffnung des Geräts mit der einen von zwei Binlaßöffnungen in
Verbindung steht und bei dessen alternativer Lage die Auslaßöffnung mit der anderen
der beiden Einlaßöffnungen verbunden wird. Ein Gerät dieser Art kann z. B. dazu
verwendet werden, einem Patienten entweder Narkosegas, z. B. Lachgas, oder Atmungsgas,
z. B.
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Sauerstoff, Luft oder mit Narkosegas gemischten Sauerstoff, zuzuführen.
Die Einlaßöffnung, die normalerweise mit der Auslaßöffnung in Verbindung steht,
wird dabei zweckmäßig an einen Behälter für das Atmungsgas angeschlossen, und die
Einlaßöffnung, die in der alternativen Lage mit der Auslaßöffnung verbunden ist,
wird an einen Behälter für das Narkosegas angeschlossen. Das erfindungsgemäße Gerät
ist durch ein Steuerorgan gekeun zeichnet, bei dessen Betätigung das Ventil zur
alternativen Lage gebracht wird und das während einer auf jede Betätigung folgenden
Zeitspanne vorbestimmter Länge das Ventil in der alternativen Lage hält und es am
Ende der genannten Zeitspanne zur Ruhelage zurückführt. Das Steuerorgan wird zweckmäßig
von dem Patienten, z. B. mittels eines in der Hand gehaltenen Gummiballs, betätigt.
Beim Zusammenpressen /des Balls wird ein Druckimpuls erhalten, der ein Relais beeinflussen
kann, wobei dem Patienten dadurch Narkosegas zugeführt wird, daß das Ventil zur
alternativen Lage gebracht wird. Wenn kein zusätzlicher Druckimpuls von dem Patienten
bewirkt wird, wird jedoch das Ventil mit einer von der Trägheit des Relais abhängigen
Verzögerung-zur
Normallage zurückkehren, so daß der Patient nunmehr nur Atmungsgas erhält. Wenn
eine kontinuierliche Zuführung von Narkosegas erwünscht ist, muß der Gummiball wiederholt
zusammengepreßt werden. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird die Gefahr beseitigt,
daß der- Patient ne -Überdosis des Narkosegases erhåIt.---WerLn-der Patient das
Bewußtsein verlieren sollte, kann er das Relais nicht mehr betätigen, und es kehrt
also zur Ruhelage zurück und verhindert die fortgesetzte Zuführung von Narkosegas.
Erst nachdem der Patient zum Bewußtsein gekommen ist, kann er wieder das Relais
zur alternativen Lage betätigen und dadurch die Zuführung von Narkosegas bewirken.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung schematisch gezeigten
- Ausführun-gsbeispiels beschrieben. Ein Ventilgehäuse IO besitzt eiae mit I bezeichnete
Auslaßöffnung sowie zwei mit 2 bzw. 3 bezeichnete Einlaßöffnungen. Ein Ventilkörper
4 iiegt in seiner normalen oder Ruhelage einem Ventilsitz 14 an, kann sich aber
zu einer alternativen Lage, in der er einem Ventilsitz 5 anliegt, bewegen. Bei der
normalen Lage des Ventilkörpers ist d,ie Auslaßöffnung mit der unteren in der Figur
-gezeigten Einlaßöffnung 3 verbunden, welche z. B. -mit einem Sauerstoffbehälter'
in Verbindung stehen kann. In der Öffnung ist ein Rückschlagventil in der=Form einer
leichten Ventilscheibe 6 vorgesehen, um eine Ausatmung über diesen Weg zu verhindern.
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Durch passende Wahl des Materials für die Ventilscheibe 6 kann erreicht
werden,daS die Scheibe beim Atmen durch die Öffnung 3 einen kopfenden Laut hervorbringt,
so daß - es- dem Narkotiseur deutlich wird, ob Sauerstoff geatmet wird oder nicht.
Die Einlaßöffnung 2 ist mit einem Behälter für das Narkosegas, z. B. Lachgas, verbunden.
Wie aus der Figur ersichtlich ist, steht die Auslaßöffnung in der Ruhelage des Ventils
mit der unterenEinlaßöffnung in Verbindung und in der alternativen Lage des Ventils
mit der Einlaßöffnung 2 für das lVarkosegas.
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Das zur Ventilvorrichtung gehörende Steuerorgan umfaßt eine Membran
II, welche aus elastischem Material bestehen kann. Die Membran ist mit einem Stift
7,- der den Ventilkörper 4 trägt, verbunden Der - Ventilkörper 4 kann auf dem Stift
7 gleiten und- wird von einer Mutter 9 festgehalten. Der Stift 7 ist an seinem oberen
Ende an eine Platte befestigt, die ihrerseits an die Membran r.I befestigt ist.
Zwischen Ider Platte 8 und dem Ventilkörper 4 ist eine Spiralfeder 12 vorgesehen,
die den Ventilkörper 4 gegen die Mutter 9 hält.
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Eine zusätzliche Spiralfeder I3 strebt danach, die Platte 8 zu ihrer
oberen, der Ruhelage des Ventils entsprechenden Lage, die in der Zeichnung vollausgezogen
gezeigt ist, zu bewegen. Die Membran II bildet eine elastische Wand, einer Kammer
23, die einen Einlaßkanal 24 besitzt. Dieser ist mittels eines Schlauches I6 mit
einem Gummiball I5 verbunden, so daß man durch Zusammenpressen des Gummiballs, Luft
durch den. Kanal 24 in die Kammer 23 hineinpressen kann. Die Kammer besitzt ferner
einen Auslaßkanal, durch dessen Mündung .19 die in die Kammer gelangte Luft mit
begrenzter Geschwindigkeit entweichen kann. Eine Hilfsmembran I'7 dient als Rückschlagventil
für den Kanal 24 und verhindert das Entweichen der Luft durch den Kanal 24. Die
eine Seite der Hilfsmembran ist dem Einlaßkanal 24, die andere der Kammer 23 zugewendet.
Die Hilfsmembran besitzt ferner eine Öffnung 25 und liegt z. B. wegen ihrer eigenen
Elastizität einem Absatz I8 an. Auf diesem befindet sich, der Öffnung 25 gegenüber,
die andere Mündung des Auslaßkanals. Der Einlaßkanal 24 ist mit einem Raum 26 verbunden,
der mittels eines aus einer Membran 20 bestehenden Einwegventils mit einer Einlaßöffnung22
in Verbindung steht.
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Die Membran 20, die in ähnlicher Weise wie die Hi-l-fsmembran I7
wirkt, und ein Absatz 2I wirken dahin zusammen, da. ß. dem Gummiball bei dessen
Erweiterung durch die Einlaßöffnung 22 Luft zugeführt werden kann.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Geräts unter der Annahme, daß
es an Behälter für das Narkosegas und für den Sauerstoff in der oben angegebenen
Weise angeschlossen ist, ist folgende: Der Gummiball I5 wird, wie gesagt, vom Patienten
betätigt. Bei der normalen oder Ruhelage} bei der die Teile in den in der Zeichnung
mit vollausgezogenen Linien gezeigten Lagen sind, erhält der Patient durch.die Einlaßöffnung
3 und die Auslaßöffnung I nur Sauerstoff. Wenn der Patient Schmerz empfindet und
Narkosegas erhalten will, 'übt er auf den Ball 15 einen Druck aus, wodurch eine
gewisse Luftmenge plötzlich in die Kammer 23 durch die Hiffsmembran 17 hindurchbefördert
wird. Dies geht so schnell vor sich, daß kein merkbarer Teil der einbeförderten
Luft dann durch den Kanal 19 entweichen kann, sondern die Ausströmung nur langsam
durch den Kanal stattfindet.
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Wegen der plötzlichen Drucksteigerung in der Kammer wird die Membran
II zuerst zu der in der Zeichnung gest-richelt.gezeichneten Lage, in der der Ventilkörper
4 dem unteren Ventilsitz it. 5 anliegt und die mit 4' hezeichnete gestrichelt gezeichnete
Lage hat, bewegt. Auch die entsprechenden Lagen der Teile 8, g und II sind mit den
entsprechenden,gestrichenen Ziffern bezeichnet und sind in der Zeich-- nung gestrichelt
dargestellt.
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Wenn die der Kammer zugeführte Luftmenge nicht allzu klein ist, setzt
die Membran In ihre Bewegung über die mit II' bezeichnete Lage hinaus fort, wobei
jedoch die Feder 12 keine Verschiebung des Ventilkörpers 4 mehr verursachen kann,
so daß dieser auf seinem Sitz'5 liegenbleibt.
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Sobald die Membran ihre unterste Lage erreicht hat, fängt sie die
Rückbewegung an, da die Luft durch die Mündung 19 entweicht. Während des ersten
Teils der Rückbewegung bleibt der Ventilkörper 4 auf dem Sitz 5 liegen, bis die
Membran II zu der mit 11' bezeichneten alternativen Lage zurückgelangt ist. Hierdurch
kommt also eine durch die Geschwindigkeit der Strömung im Kanal 19 bedingte Verzögerung
im'Rückgang des Ventils zustande. Wenn der Patient eine kontinuierliche
Zuführung
von Narkosegas wünscht muß er den Gummiball 15 wiederholt so oft zusammenpressen,
daß die Membran 11 nicht zu derjenigen Lage gelangen kann, in der sie eine Bewegung
des Ventilkörpers 4 herbeiführt.
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Sollte der Patient eine so große Dosis von dem Narkosegas erhalten,
daß er das Bewußtsein verliert, wird er entweder den Gummiball 15 krampfhaft zusammengepreßt
halten oder ihn ganz loslassen. In beiden Fällen wird die Luft langsam durch den
Kanal 19 entweichen, so daß die Zuführung von Narkosegas nach einer kurzen Zeit
unterbrochen wird und der Patient durch die untere Einlaßöffnung 3 nur Atmungsgas
erhält. Ein konstruktiver Vorteil des erfindungsgemäßen Geräts besteht darin, daß
die Fläche der Membran 11 erheblich größer gewählt ist als die der Auslaßöffnung
I zugewendete Fläche des Ventilkörpers 4.
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Wenn der Patient atmet, entsteht ein Saugen in der Auslaßöffnung 1,
wodurch der Ventilkörper 4 in seiner Ruhelage einem Unterdruck ausgesetzt wird.
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Die Fläche des Ventilkörpers 4 ist jedoch so klein gewählt, daß die
etwa vorkommenden Unterdrücke den Ventilkörper 4 nicht beeinflussen können. zinn
aber der Unterdruck zur Wirkung kommt, wenn der Ventilkörper schon den oberen Ventilsitz
14 verlassen hat, wird der in der Auslaßöffnung I wirkende Unterdruck auf die erheblich
größere Fläche der Membran II wirken und dadurch einen merkbaren Beitrag zu der
den Ventilkörper 4 gegen die alternative Lage beeinflussenden Kraft liefern.
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Es liegt auf der Hand, daß das beschriebene, mit Verzögerung arbeitende
Steuerorgan mit einer gleichwertigen Einrichtung ersetzt werden kann.
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Für die Erfindung wesentlich ist nur daß der Rückgang des Ventils
zur Ruhelage stattfindet, wenn es nicht genügend oft Betätigungsimpulse erhält.
Die Verzögerung kann z. B. in bekannter Weise mittels eines Widerstandes und eines
Kondensators mit einer passenden Zeitkonstan'ten erhalten werden, wobei der Kondensator
für jede vom Patienten bewirkte Betätigung auf eine vorbestimmte Spannung aufgeladen
wird.